Sturmhöhe. Emily Bronte
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Название: Sturmhöhe

Автор: Emily Bronte

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752950137

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СКАЧАТЬ hier still. Wir haben uns doch schon um acht hingelegt.«

      »Um neun, im Winter. Um vier stehen wir auf«, sagte er, ein Stöhnen unterdrückend. Der Schatten seines Arms bewegte sich, als wischte er eine Träne aus den Augen. »Mr. Lockwood, Sie können in mein Zimmer gehen. In der Frühe würden Sie uns nur im Wege sein, und Ihr törichter Aufschrei hat meinen Schlaf verjagt.«

      »Meinen auch«, antwortete ich. »Ich will im Hof umhergehen, bis zur Dämmerung, und dann abziehen. Sie brauchen nicht zu befürchten, daß ich hier nochmals eindringen werde. Jetzt bin ich von meinem Wunsch geheilt, Umgang zu suchen, sei es auf dem Lande oder in der Stadt. Ein vernünftiger Mensch sollte Gesellschaft genug an sich selbst haben.«

      »Herrliche Gesellschaft!« murmelte Heathcliff. »Nehmen Sie die Kerze und verfügen Sie sich, wohin Sie wollen. Den Hof vermeiden Sie besser, die Hunde sind nicht angekettet. Sie können sich nur im Treppenhaus und in den Gängen aufhalten. Weg, weg! In zwei Minuten komme ich!«

      Ich verließ zwar das Zimmer, blieb aber draußen stehen, weil ich nicht wußte, wohin der schmale Flur führte. So wurde ich unfreiwillig Zeuge einer Anwandlung von Aberglauben, der in auffallendem Gegensatz zum sonstigen Gehaben meines Wirtes stand.

      Ich hörte ihn den Fensterflügel aufstoßen. Er brach in leidenschaftliche Tränen aus und schluchzte: »Komm herein, komm herein! Cathy, komm doch! Oh, komm nur noch ein einziges Mal! Oh, Liebste! Catherine! Diesmal endlich höre mich!«

      Das Gespenst zeigte sich launisch, wie Gespenster sind. Es gab kein Zeichen seines Daseins, nur Schnee wirbelte im Wind herein, bis zu meinem Standort. Das Licht erlosch.

      Sein Aufschrei aber war so schmerzlich gewesen, daß mein Mitleid seine Närrischkeit übersehen wollte. Ich ärgerte mich, daß ich gelauscht und ihm überhaupt meinen lächerlichen Traum erzählt hatte. Ich begriff freilich nicht, warum er darüber so verzweifelt war. Vorsichtig stieg ich in die unteren Räume hinab und landete in der Küche, wo ich mit der zusammengescharrten Glut meine Kerze wieder anzündete. Nichts regte sich, außer einer graugefleckten Katze, die aus der Asche kroch und mich mit kläglichem Miauen begrüßte. Ich streckte mich auf einer der Bänke aus, die den Herd im Halbkreis umschlossen; das Tier sprang auf die andere.

      Wir schlummerten beide, als uns Josef in unserm Unterschlupf aufstörte. Schlürfend kam er eine Holzleiter herunter, aus einer Dachluke, die vermutlich der Ausgang seiner Bodenkammer war. Er warf einen schiefen Blick auf die Flamme, für deren Erhaltung ich gesorgt hatte, stieß die Katze von der Bank, setzte sich an ihre Stelle und begann, eine dreizöllige Pfeife mit Tabak zu stopfen. Meine Anwesenheit in seinem Heiligtum galt ihm offenbar als eine neue Aufdringlichkeit, zu schmählich, um sie auch nur zu bemerken. Schweigend schob er die Pfeife zwischen die Lippen, kreuzte die Arme und paffte. Ich gönnte ihm diesen Genuß bis zum letzten Zug, den er mit einem tiefen Seufzer begleitete. Dann erhob er sich und verschwand ebenso steif, wie er gekommen war.

      Leichtere Schritte näherten sich, und ich wollte schon »Guten Morgen« sagen, unterließ es jedoch. Denn Hareton Earnshaws Morgengruß äußerte sich sotta voce durch eine Reihe von Flüchen, mit denen er jeden von ihm angefaßten Gegenstand belegte. Er suchte nach Spaten oder Schaufel, um den Schnee wegzuschaffen. Dabei starrte er mit geblähten Nüstern über die Lehne der Bank herüber und bedachte mich ebensowenig mit irgendeiner Höflichkeit wie meine Katze. Aus seinen Vorbereitungen schloß ich, daß man jetzt hinausgehen dürfe. Als er bemerkte, daß ich ihm folgen wollte, zeigte er mit dem Ende seines Spatens auf eine ins Innere führende Tür. Mit einem wortlosen Knurren deutete er an, ich müsse dort hineingehen, wenn ich meinen Platz zu wechseln wünsche.

      Drinnen waren die Frauen schon an der Arbeit. Mit einem mächtigen Blasebalg fachte Zillah das Feuer im Kamin an, daß die Funken sprühten. Daneben kniete Mrs. Heathcliff und las beim Schein der Flammen in einem Buch, wobei sie die Augen mit der Hand schützte. Sie unterbrach sich nur, um die Magd zu schelten, wenn die herumfliegenden Funken sie beim Lesen störten. Manchmal stieß sie einen Hund weg, der ihr zu nahe ins Gesicht schnüffelte. Zu meiner Überraschung war auch Heathcliff da. Er stand am Feuer, mit dem Rücken zu mir, und machte Zillah einen stürmischen Auftritt. Sie unterbrach einige Male ihre Arbeit, hob den Zipfel ihrer Schürze und ließ einen entrüsteten Seufzer hören.

      »Du nichtswürdiges –!« brach er, bei meinem Eintritt, gegen seine Schwiegertochter los, mit einem Schimpfwort wie Gans oder Schaf, das man im Buch durch einen Gedankenstrich zu ersetzen pflegt. »Beschäftigst du dich wieder mit deinem blödsinnigen Zeug! Andere verdienen ihr Brot, du lebst von meiner Gnade! Leg deinen Kram weg und tu etwas Vernünftiges. Es ist eine Plage, dich ewig vor Augen zu haben! Hörst du, verdammtes Frauenzimmer?«

      »Ich will meinen Kram weglegen, weil du mich dazu zwingen kannst.« Die junge Dame schlug ihr Buch zu und warf es auf einen Stuhl. »Aber sonst mache ich nur, was mir beliebt, und wenn du dir die Zunge aus dem Munde fluchst.«

      Heathcliff hob die Hand, und das Mädchen, wahrscheinlich mit deren Gewicht vertraut, brachte sich in Sicherheit. Um in diesen Kampf von Hund und Katze nicht hineingezogen zu werden, trat ich rasch an den Kamin, als wollte ich mich nur wärmen, und als ahnte ich nichts von einem Streit. Sie hatten Geschmack genug, die Feindseligkeiten einzustellen. Heathcliff steckte die Fäuste lieber in die Taschen, und Mrs. Heathcliff schritt mit gekräuselten Lippen auf einen entfernten Sitz zu. Solange ich anwesend war, verharrte sie dort, ihrer Ankündigung getreu, untätig wie eine Bildsäule. Ich lehnte die Teilnahme am Frühstück ab und suchte beim Grauen des Tages die erste Gelegenheit, um in die frische Luft zu entkommen.

      Es war klar und still und eisig kalt. Bevor ich das Ende des Gartens erreicht hatte, rief Heathcliff hinter mir her und bot mir seine Begleitung durch das Moor an. Das war nötig, denn der ganze Hügelrücken glich einem einzigen weißen Meer. Die Höhen und Tiefen entsprachen nicht mehr den Hebungen und Senkungen des Bodens. Viele Löcher waren bis zum Rand gefüllt; ganze Reihen von Gruben in den Steinbrüchen waren aus dem Landschaftsbild, so wie ich es mir gestern im Geist ausgemalt hatte, hinweggewischt. Auf der einen Seite der Straße hatte ich mir in Abständen von sechs bis sieben Ellen gewisse aufrecht stehende Steine gemerkt, deren Linie sich durch die ganze Einöde fortsetzte. Sie waren mit Kalk angestrichen, um im Dunkeln als Führer zu dienen, falls ein starker Schneefall den Unterschied zwischen dem tiefer gelegenen Sumpf zu beiden Seiten und dem festen Wege austilgen würde. Aber außer einem hin und wieder sich abzeichnenden schmutzigen Fleck war jede andere Spur verschneit. Mein Begleiter mußte mich oft nach rechts oder links weisen, während ich genau den Windungen der Straße zu folgen meinte. Wir sprachen wenig, und am Eingang zum Thrushcross-Park kehrte er um, denn ich könne mich nicht mehr verirren. Unser Abschied beschränkte sich auf eine kurze Verbeugung. Da die Pförtnerwohnung noch nicht vergeben ist, ging ich unbetreut weiter, und die zwei Meilen vom Tor bis Grange verdoppelten sich bei mir, denn die Bäume verwirrten mich, ich versank bis zum Hals im Schnee. Jedenfalls schlug die Uhr zwölf, als ich das Haus betrat, was genau einer Stunde für jede Meile der tatsächlichen Entfernung von Wuthering Heights entsprach.

      Meine Hausdame und ihr Gefolge rannten zu meiner Begrüßung herbei, mit großem Geschrei. Sie hatten mich schon vollkommen aufgegeben, ich mußte in dieser Nacht umgekommen sein, und sie hatten nur noch nicht gewußt, wie sie die Suche nach meinem Leichnam aufnehmen sollten. Ich beruhigte sie, da ich ganz persönlich wieder anwesend sei, und schleppte mich, bis ins Innerste erstarrt, die Treppe hinauf. Als ich trockene Kleider angezogen hatte und eine Dreiviertelstunde lang hin und her gegangen war, verfügte ich mich, ein wenig erwärmt, in mein Arbeitszimmer. Ich war noch immer zu schwach, um mich von Herzen an dem lustigen Feuer und dem dampfenden Kaffee zu erfreuen, den man mir bereitet hatte.

      Viertes Kapitel

      Was für eitle Wetterhähne sind wir! Ich hatte doch beschlossen, mich von allem geselligen Umgang fernzuhalten – und meinem Stern dafür gedankt, СКАЧАТЬ