Название: Zulassung zur Abschaffung - Die heillose Kultur - Band 2
Автор: Dr. Phil. Monika Eichenauer
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783844217742
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Nun stelle man sich vor, jeder Mensch in Deutschland verfügte über diese Methode und könnte sich entweder selbst heilen und/oder sich seine existenziellen Fragen selbst beantworten und Lösungen wie neue Wege finden, sich in der gegenwärtigen Welt individuell zu Recht zu finden? Diese Bewusstseinsbildung würde völlig neue Diskussionen über Sinn und Unsinn in Ökonomie und Kultur hervorrufen und die Basis, auf der heutzutage über Heilmittel wissenschaftlich entschieden wird, infrage stellen. Würde der Schamanismus lebendig gehalten und als Methode jedem Menschen gelehrt, würden sich Land und Leute nachhaltig verändern und die Intentionen der Wirtschaft, aus allem Geld machen zu wollen, liefen ins Leere. Niemand würde sich so schnell mehr hinters Licht führen lassen. Es wäre auch keine große Reflexion notwendig, um zu erkennen, dass Vergangenheit und Kriege in jeder Hinsicht schädlich für die menschliche Spezies sind. Letztendlich würde der Selbstwert von Menschen für das Leben und seine Sinnhaftigkeit gestärkt. Der Mensch entdeckte sich als Quelle für Heilung neu.
Eindrucksvoll beschreibt Clemens Kuby in seinem Buch „Unterwegs in die nächste Dimension“ (2003) wie er sich selbst heilte, in dem er begann, mit seiner Seele zu sprechen. Er stellt fest: „Viele Menschen wissen, dass sie ein geistiges Wesen sind, und kurieren sich mit diesem Bewusstsein selbst. Jetzt ist es an der Zeit, sich zu outen. Die Gesellschaft braucht diese Erfahrungen.“ (Kuby, 2008, S. 14)
Dieser Meinung bin ich auch und deshalb zitiere ich auch gern noch die folgenden Zeilen von Clemens Kuby, die zeigen, dass Menschen auch unvorhergesehen und ungefragt sehr schnell in Situationen geraten können, wie wie sein Beispiel zeigt.
Kuby nahm die Botschaft seiner Seele an:
„Bei Krankheit, stelle ich fest, zieht sich das Ego zurück. Die Seele darf dann umso stärker hervortreten. Wie jetzt. Wenn ich weine, weine ich nicht wegen der Schmerzen oder aus Selbstmitleid, sondern aus Einsicht – aus Gewahrwerden meiner missachteten Seele. Was ist das nur für ein zartes, wunderbares Geschöpf? Dabei kenne ich sie nicht einmal wirklich. Doch sie begleitet mich auf Schritt und Tritt, immerzu. Sie drängt sich nicht auf, aber wenn ich nach ihr schauen würde, wäre sie da. (...) Der Seele sind Schmerzen egal. Nur das Ego jammert. Meine Seele hat zum Schmerz ein zwar mitfühlendes, aber nicht mitleidendes Verhältnis. Sie sieht den Schmerz als ihr Sprachrohr, als Ruf nach ihrer Beachtung. Sie meldet im Schmerz ihre Defizite, die das egobestimmte Leben bei ihr verursacht hat. Die Seele sieht im Schmerz nicht den Schmerz, sondern das, was der Schmerz zu erzählen hat – und das ist kein Gejammer, sondern ein tiefes, wichtiges Anliegen. Wie verstehe ich diese Anliegen? Wie höre ich, was meine Seele mir sagen will?“ (Kuby, 2008, S. 26 u. 27)
Er beschreibt eindrucksvoll und zugleich schlicht, was es heißt, seine eigene Seele anzunehmen, ihr zuzuhören und sich von ihr führen zu lassen.
Dieser Prozess ist in Heilungsprozessen immer gleich. In der psychotherapeutischen Arbeit ist die Fokussierung auf dasjenige, was der Patient fühlt, das A und O, egal, welche Methoden sonst noch zum Einsatz kommen. Patienten sträuben sich nicht selten, sich ihrer Gefühle und ihrer Seele bewusst zu werden. Das ist zwar verständlich, hat aber meinen Patienten wenig genützt, da ich nicht locker lasse. Bis es soweit war oder ist, darf ich mich dann mit dem Ego des Patienten amüsieren bis er sich dann doch für die seelische Information entscheidet und sie hörbar und wirksam werden lässt. Manchem Patienten hat die nun folgende kleine Geschichte geholfen, um sich selbst zunehmend besser emotional zu verstehen und anzunehmen und mehr Geduld für seinen seelischen Prozess aufzubringen:
An einer Straße in Los Angeles ein paar Schritte vom Meer entfernt, sitzt neben einem großen Truck über Stunden ein Mann auf der Bordsteinkante. Ein Strandbesucher beobachtet dies und fragt ihn: „Was machen Sie da eigentlich?“ Der Mann auf der Bordsteinkante antwortet: „Wissen Sie, ich bin von New York bis Los Angeles viele Stunden durchgefahren. Und nun warte ich darauf, dass meine Seele auch hier ankommt!“
Nach der Zeit der Entwicklung des Schamanismus und anderer bekannter Heilsysteme folgte geschichtlich eine Zeit der medizinischen Entwicklungen, die unter dem Dach der Wissenschaft stand. „Wissenschaft“ ist das Bedürfnis, das, was man nicht kennt und nicht weiß, zu erforschen und in einen Zustand des Nachvollziehbaren und Beweisbaren zu überführen. Dagegen kann niemand etwas haben, wäre zu bemerken. Dieser Ansatz ist jedoch weiter stark durch den jeweiligen Zeitgeist geprägt. Glaube und individuelle Erfahrung sollten durch wissenschaftliches Vorgehen in ein neues Wissen über den Körper und die Nachweisbarkeit von Wirkungen bestimmter Methoden abgelöst werden. Die jeweilige Kultur und der ihr zugehörige Entwicklungsstand zeigen jeweils den Geist der Menschen der betreffenden Zeit an. Dieser Geist manifestierte sich auch an den Merkmalen, wie diese Wissenschaftler das, was sie nicht verstanden und erforschen wollten, auswählten und untersuchten. Die Wissenschaft traf eine Vorauswahl: So wurden nur Aspekte in Erwägung gezogen, von denen sie annahm, dass sie einen Einfluss auf die Heilungsprozesse in Menschen haben könnten. Insofern spielten der Glaube und der Geist eines Wissenschaftlers in der Wissenschaft eine maßgebliche und differenzierende Rolle – trotz aller Wissenschaftlichkeit und Empirismus! Der Geist einer Kultur wurde zunehmend einflussreicher durch die Ökonomie gestaltet wie in nachfolgenden Kapiteln des vorliegenden Buches noch aufgezeigt wird. Diesem Geist folgte die Wissenschaft und perfektioniert sich in der Gegenwart. Behandler haben nichts mehr zu sagen und sollen Heilerfolge mit unwirksamen Mitteln vollbringen – gelingt dies nicht, sind die Behandler schuld.
Weiter wurden Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften zum Beispiel voneinander getrennt. Der Unterschied besteht seither darin, dass sich ein Teil der Wissenschaftler auf sichtbare Phänomene von Objekten spezialisierte, der andere auf Sachverhalte, die man lediglich an den Wirkungen ablesen konnte, die also geistig waren. Im Zuge der Entwicklung der verschiedenen Richtungen, in welche man in der Welt der sichtbaren Dinge forschen konnte, wurde auch der Körper des Menschen definiert. Den dazugehörigen Fachbereich nannte man „Medizin“ und gliederte ihn in die Naturwissenschaften ein.
Alles Unsichtbare wurde ausgeklammert. Entsprechend der bekannten Aussage, dass es keine Seele gäbe, weil die wissenschaftliche Medizin sie im Körper nicht finden konnte, definiert die naturwissenschaftlich geordnete Medizin den Menschen auf diese Art und Weise bis heute und behandelt ihn dementsprechend: Was man nicht sieht, gibt es nicht. Was man im Körper nicht finden kann, existiert nicht. Doch vieles, was für Menschen hinsichtlich ihrer Fähigkeiten selbstverständlich ist, wie Emotionen, Denken, Intuition, Wünsche, Ziele, und Motivation, ist nicht einfach ablesbar im materiellen Körper eines Menschen – äußert sich aber dennoch in Schmerzen und Symptomen, ohne dass es materielle Nachweise in Untersuchungsbefunden gibt. Tatsächlich ist der Schmerz ein akutes Problem – trotz umfänglichen Wissens der Medizin über den Körper und seiner Funktionen, kann Schmerz bis heute nicht hinreichend zufriedenstellend wissenschaftlich erklärt und begründet werden. Mit zig Methoden versucht man ihm beizukommen und/oder ihn zu unterdrücken.
Die Erkrankungszahlen von Schmerzpatienten belegen, dass die ultimative Behandlung nicht gefunden ist. Eines ist jedoch ganz sicher, nämlich, dass sehr viel Geld in der Pharmazie mit dem neuen Wissen, wie es mittels cartesianischer Wissenschaft definiert wird, verdient wird. Mittels Schamanismus ist jedoch glaubhaft belegt, dass Schmerzen und Symptome plötzlich verschwunden sind, auch wenn man es sich aus heutigem wissenschaftlichem Verständnis heraus nicht erklären kann.
Aber derjenige, der Schamanismus erlebt hat und in der Folge СКАЧАТЬ