Bern ... und seine Machenschaften. Peter Baumgartner
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Bern ... und seine Machenschaften - Peter Baumgartner страница 8

Название: Bern ... und seine Machenschaften

Автор: Peter Baumgartner

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754184967

isbn:

СКАЧАТЬ wollte. Auch war ihm unwohl dabei, dass er bereits schon so viel wusste. Das war nie gut. Weniger oder nichts zu wissen, liess einem zumeist besser schlafen.

      Schliesslich besprach er das Ganze nochmals mit Deborah. Diese hielt dafür, dass er besser die Finger davonlassen und sich seinem Rentendasein widmen sollte, im Wissen darum, dass dies nur leere Worte waren. Sie kannte ihren Mann nur allzu gut, als dass dieser, hatte er einmal Lunte gerochen, der Sache nicht auf den Grund gehen wollte. Und so war es auch hier.

      Philippe liess Frau Vögtli über ihren Mittelsmann per E-Mail ausrichten, dass er unter den folgenden Voraussetzungen bereit sei, den Auftrag anzunehmen:

      Er wolle einen konkreten, schriftlichen Auftrag vom Bund, welcher ihn ermächtige, tätig zu werden. Wer diesen unterzeichne sei ihm egal.

      Er verstehe seine Tätigkeit im Auftrag der Aufsichtskommission des Bundes, wo es darum gehe, die Abläufe im EJPD, namentlich im Bundesamt der Polizei, dem SEM und in der Bundesanwaltschaft, aber auch in einzelnen Polizeikorps zu überprüfen, mit dem Zweck Doppelspurigkeit zu vermeiden.

      Er wünsche verbindliche Ansprechpersonen in diesen Diensten; zudem eine den Umständen entsprechend möglichst offene Kommunikation mit diesen und ein fixes Büro bei fedpol.

      Schliesslich erhoffe er sich auch eine der Brisanz des Falles entsprechende Honorierung, sei er doch als Rentner einem Zustupf nicht abgeneigt.

      Last but not least sei das Honorar unabhängig vom Ergebnis seiner Abklärungen geschuldet.

      Weihnachten war für Philippe immer etwas Besonderes. Man kam in der Familie zusammen und genoss die gemeinsame Zeit. Schon als Kind hatte er diesen Moment in sich aufgesogen, und er wollte Gleiches auch seinen Kindern schenken. Es kam nicht auf die Geschenke an, es kam darauf an, wie man sich gab und wie man miteinander umging. Das Fest der Liebe war für ihn wichtiger als Ostern oder Pfingsten, obschon in der Bibel etwas anderes steht. Die Geburt Jesu verstand er als Auferstehung und dies gleichsam der Geburt eines jeden Kindes.

      Die wärmenden Lichter erfüllten sein Herz, und er liebe es, am Abend durch die Stadt zu laufen, um eben diese Lichter einzufangen. Das Ganze hatte für ihn etwas Mystisches, etwas Verborgenes und dieses galt es zu erforschen. – Eben ähnlich der Frage, auf die er noch keine Antwort hatte. Philippe war neugierig, wissbegierig und hungrig nach Antworten. Er stellte sich trotzig der Unwissenheit und er verzweifelte manchmal schier ob seiner Unfähigkeit, Dinge nicht oder nicht richtig erkennen und einordnen zu können. Er wollte alles und noch viel mehr wissen, im Wissen darum, dass dies unmöglich war. Und trotzdem hatte er den inneren Antrieb, Sachen auf den Grund zu gehen. – So auch im Fall Nummer 101.

      Das Fest der Liebe kam mit Riesenschritten auf sie zu, und es galt doch noch das eine oder andere vorzubereiten und zu erledigen. Der Weihnachtsbaum wollte geschmückt werden, der Kühlschrank gefüllt und das Haus noch einmal von unten nach oben oder umgekehrt gesäubert werden. Schliesslich kamen die Söhne mit ihren Freundinnen und da wollte man eben einen guten Eindruck machen.

      In all den Vorbereitungen klingelte das Handy von Philippe, und er erkannte auf dem Display die Nummer von Bernard. «Salut Bernard, comment vas-tu?» «Trés bien et à toi?» «Auch sehr gut, danke.» «Hör mal Philippe, Isabelle und ich hatten eine Idee. Nachdem wir uns schon so lange nicht gesehen haben, würden wir euch liebend gern wiedersehen, vielleicht zu Neujahr. Was hältst du davon?» «Sehr viel, lieber Bernard, aber nicht bei euch, sondern bei uns, wenn es euch recht wäre! Ihr seid herzlich willkommen und Deborah würde sich sehr über euren Besuch freuen. Was meinst Du?» - Deborah nickte zustimmend im Hintergrund und sie konnte Philippe nur unterstützen. Es würde sie ehrlich freuen, die beiden bald wieder einmal zu sehen.

      «Ok, das ist auch eine sehr gute Idee. Isabelle hat auch freudig zugestimmt, womit wir uns, wenn es für euch stimmig ist, am 31. Dezember treffen werden. Ist das für euch so in Ordnung?» «Mehr als in Ordnung. Das sind ja nur noch 10 Tage. Ich freue mich schon jetzt. In diesem Fall à bientôt et bonne fête de Noël.» «Adieu, mon cher, à bientôt, tout bon et aussi une bonne Fête de Noël à tous et à toutes.»

      Das war nun wirklich eine freudige Überraschung, und Philippe und Deborah waren sich einig, dass der Jahreswechsel mit Sicherheit schön sein werde. Sie alle verstanden sich wirklich gut und da gab es immer viel zu erzählen. Philippe fügte noch an, dass Dissan, der Hund von Bernard und Isabelle, ebenfalls mit dabei sein werde; aber auch das würde kein Problem darstellen, so wie sie Enrico kannten.

      Die Zeit verging wie im Flug, das Weihnachtsfest war bereits vorbei und es war wie immer wunderschön, aber viel zu kurz. Die Söhne und ihre Freundinnen mussten bereits wieder ihrer Arbeit nachgehen, und nur Philippe und Deborah konnten den Alltag so gestalten wie sie ihn wollten.

      In der Zwischenzeit meldete sich Freddy und er ersuchte um ein Treffen. Er wisse ja, um was es gehe und er schlage ihm das Restaurant ‘Lorenzini’, im hinteren Teil an der Hotelgasse in Bern vor. Wenn es ihm recht sei, so werde er morgen so gegen 1000 Uhr dort sein. Philippe bestätigte den Termin und er war ein wenig überrascht, wie kurzangebunden Fred war.

      Fred war ein wenig verschnupft, wurde er doch vom EDA zum Briefträger oder Handlanger degradiert. Dies hat man nun davon, wenn man allzu leutselig Bekannten unter die Arme greift und ihnen einen Gefallen erweisen will, dachte er. So auch hier: gibt man den kleinen Finger, so wird bald einmal die ganze Hand genommen.

      «Ciao Freddy, wie geht es dir?», erkundigte sich Philippe. «Na ja, so lala», gab im Fred zur Antwort. Er sei nicht nur glücklich über seine Rolle in dieser Sache, sondern mache sich auch ernsthaft Sorgen um Philippe, ob das Ganze nicht eine Spur zu gross für ihn sei. Er wisse ja, dass er ihn gut möge und schätze und deshalb seine Befürchtungen. In seiner beruflichen Tätigkeit als Journalist und vor allem während seiner Zeit als Korrespondent im Nahen Osten habe er zu oft mit angesehen oder zumindest mitbekommen, wie kriminelle Kreise im Balkan operieren würden. Urplötzlich würden Bekannte von der Oberfläche verschwinden und niemand wisse, wo sie steckten oder was mit ihnen passiert war. Er hoffe nur, dass Gleiches nicht auch mit ihm geschehen werde.

      «Ja, das hoffe ich natürlich auch, Fred. Aber ich denke, mein Auftrag wird kaum so dramatisch sein. Auch glaube ich, dass ich zu jeder Zeit mein Mandat niederlegen kann, sollten die Ermittlungen aus dem Ruder laufen. So verstehe ich zumindest den Auftrag.»

      «Dein Wort in Gottes Ohren, mein Lieber. Ich werde Dir auf jeden Fall zur Seite stehen, so gut es geht» … und er händigte ihm das nachfolgende Schreiben der Generalsekretärin aus:

       An das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement;

       An das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport;

       An die Bundesanwaltschaft

       und

       An die Polizeikorps der Kantone Bern und Zürich

       Herr Philippe Baumann, pensionierter Kriminalbeamter, wird hiermit im Namen des Bundesrates und der Aufsichtskommission des Bundes ermächtigt, folgende Handlungen auszuüben:

      Überprüfung der Organisationsstruktur eines jeden Dienstes, mit dem Zweck die vorhandenen Personalressourcen und die Abläufe zu optimieren.

       und

       .

      Überprüfung der Schnittstellen untereinander, mit dem Zweck Doppelspurigkeit zu vermeiden und gegeben СКАЧАТЬ