Der Ausschluss des Gattenwohls als Ehenichtigkeitsgrund. Benjamin Vogel
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Ausschluss des Gattenwohls als Ehenichtigkeitsgrund - Benjamin Vogel страница 9

СКАЧАТЬ essenzialmente subordinati al fine primario, ma equipollenti e da esso indipendenti.“ Für weitere Belege vgl. Lüdecke: Eheschließung, 232–246.

      40Die sog. augustinischen Ehegüter (bona matrimonii) bzw. das ius in corpus sind Konzepte, die für das kanonische Eherecht bzw. das kirchliche Eheverständnis lange Zeit prägend waren und bis heute in Doktrin und Judikatur begegnen. Vgl. für eine ausführlichere Bewertung unten Kapitel 3.2 bzw. Kapitel 7.2.2.

      41Vgl. Jemolo: Matrimonio, 76. Während Jemolo der Aufassung war, dass ein so beschaffener Ehewille den damaligen rechtlichen Anforderungen an den Ehekonsens genüge, wurde diese Position von anderer Seite bestritten: So ist in einer Sentenz der Apostolischen Signatur aus dem Jahr 1975 zu lesen, dass der Mann aus dem Beispiel keine gültige Ehe schließen würde, weil er sich nicht selbst schenken wolle und das von ihm verfolgte Ziel nicht nur dem Wesen der Ehe fremd, sondern konträr dazu sei; vgl. Apostolische Signatur: Sententia coram Staffa v. 29.11.1975, n. IV b. Das geht jedoch an der Pointe des Exempels vorbei: Bereits 1941 war offenkundig, dass dieser Mann etwas anderes will, als kirchliches Lehramt und Moraltheologie unter Ehe verstehen. Jemolo machte jedoch darauf aufmerksam, dass das rechtliche Instrumentarium des alten Codex bzw. die diesem zugrunde liegende Ehetheologie diese Abweichung nicht zu fassen vermochten.

      42Vgl. Wrenn: Essence, 533.

      43Vgl. Lüdecke: Eheschließung, 172–195.

      44Vgl. Johannes XXIII.: Gaudet, 790f.

      45Vgl. Alberigo: Aggiornamento, 231. Papst Johannes XXIII. bezeichnete das Konzil ausdrücklich als „Concilio di aggiornamento“; vgl. Johannes XXIII.: Ansprache v. 01.08.1962, 576.

      46GS 1.

      47Vgl. Sander: Kommentar, 710.

      48GS 47. Das Ehekapitel der Pastoralkonstitution umfasst die Kapitel 47–52. Zur Struktur von Gaudium et spes vgl. Sander: Kommentar, 704–724.

      49Norbert Lüdecke hat in seiner Dissertationsschrift diese Vorgeschichte und die einzelnen „Entwicklungsschritte“ des Ehekapitels der Pastoralkonstitution äußerst detailliert aufgearbeitet und umfassend dargestellt. Vgl. daher insgesamt zur Textgeschichte und Kommentierung des Ehethemas in GS Lüdecke: Eheschließung, 56–821.

      50Vgl. Schema De castitate, 909. In den Anmerkungen wurde hierfür u. a. auf c. 1013 § 1 CIC/1917 sowie das o. g. Dekret des Hl. Offiziums zurückgegriffen; vgl. Schema De castitate, 915. Zum Inhalt des Schemas vgl. ausführlich: Lüdecke: Eheschließung, 321–329.

      51Vgl. Schema De castitate, n. 16: „Severe improbat errores et theorias, quibus dicitur non adesse ordinem divinum immutabilem circa proprietates et fines matrimonii. […] Improbat insuper theorias, quibus recto ordine valorum subverso, finis primarius matrimonii postponitur valoribus biologicis et personalibus coniugum et amor coniugalis, in ipso ordine obiectivo, proclamatur tamquam finis primarius.“ Dabei wurde ausdrücklich auf „Sinn und Zweck der Ehe“ von Herbert Doms verwiesen; vgl. ebd., 917f. Vgl. auch Glombik: Zweieinigkeit, 206.

      52Vgl. Caprile: Concilio, 510.

      53Vgl. Schema Constitutio dogmatica de castitate, 116–119. Zu den marginalen Modifikationen vgl. Lüdecke: Eheschließung, 371–373.

      54Vgl. ebd., 411–420.

      55Vgl. ebd., 421–690.

      56Ebd., 679. Vgl. Expensio modorum, 477: „Ob easdem rationes, ad recolendam doctrinam catholicam hucusque traditam et ad melius indicandam hierarchiam finium 190 Patres sequentem immutationem pericopae proponunt: «Ita actu voluntatis legitime manifestato, quo utraque pars tradit et acceptat ius in corpus, perpetuum et exclusivum in ordine ad actus per se aptos ad prolis generationem, institutum ordinatione divina firmum oritur; hoc dein vinculum sacrum intuitu boni tum personarum tum societatis libere contractum a quolibet humano arbitrio minime pendet. Ipse vero Deus est auctor matrimonii, variis praediti bonis ac finibus hierarchice connexis».“

      57Vgl. Lüdecke: Eheschließung, 680f. Vgl. Expensio modorum, 477: „In textu pastorali qui dialogum cum mundo instituere intendit elementa iuridica non requiruntur.“ Bezüglich der Zweckhierarchie verwies die Kommission auf ihre Replik zum Vorschlag, die augustinischen Ehegüter ausdrücklich im Text zu nennen; vgl. ebd., 477. In dieser Replik wurde zunächst mit Casti connubii festgestellt, dass in dieser Frage unterschiedliche Sichtweisen möglich seien. Weiterhin sei mit Rücksicht auf den Charakter der Konstitution von rechtlichen Fachtermini Abstand zu nehmen. Ferner sei das „momentum primordiale“ der Nachkommenschaft mehrfach im Text erwähnt; vgl. ebd., 478: „Notetur hierarchiam bonorum sub diverso aspectu considerari posse: cf: Casti Connubii: A.A.S., 22 (1930), 547. Insuper in textu, qui stylo directo et pastorali mundum alloquitur, verba nimis technica (hierarchia) vitanda apparent. Ceteroquin momentum primordiale procreationis et educationis saltem decies in textu exponitur, de sacramento pluries sermo fit, fidelitas et indissolubilitas saltem septies in textu sublineantur.“ Bemerkenswerterweise wurde dem prokreativen Sinngehalt der Ehe dabei eine „ursprüngliche Bedeutung“ (momentum primordiale) zugeschrieben und auf diese Weise die Terminologie des CIC/1917 (finis bzw. primarius) vermieden. Auf die Frage nach dem Zueinander des personalen bzw. prokreativen Sinngehalts ging die Kommission an dieser Stelle nicht weiter ein, sondern stellte lediglich die ausreichend häufige Nennung der Sakramentalität, der Treue und der Unauflöslichkeit fest; vgl. Lüdecke: Eheschließung, 671–673.

      58Vgl. Moeller: Geschichte, 276. 2209 Stimmen wurden abgegeben; 2047 placet; 155 non placet; 1 placet iuxta modum; 6 ungültige Stimmen; vgl. Congregatio generalis, 631.

      59Vgl. Moeller: Geschichte, 277. 2391 Stimmen wurden abgegeben; 2309 placet; 75 non placet; 7 ungültige Stimmen; vgl. Sessio publica, 860.

      60Vgl. Gruber: Ehe, 134.

      61Ausdrücklich werden Abtreibung und Kindestötung als „verabscheuungswürdige Verbrechen“ genannt. Die Frage, welche weiteren Methoden als moralisch unzulässig bzw. als erlaubt anzusehen sind, hat das Konzil nicht behandelt. Anmerkung 14 in GS 51 weist darauf hin, dass Papst Paul VI. dieses Thema von einer Expertenkommission beraten lassen und anschließend die Entscheidung in dieser Frage selbst treffen wollte: „Bestimmte Fragen, die noch anderer sorgfältiger Untersuchungen bedürfen, sind auf Anordnung des Heiligen Vaters der Kommission für das Studium des Bevölkerungswachstums, der Familie und der Geburtenhäufigkeit übergeben worden, damit, nachdem diese Kommission ihre Aufgabe erfüllt hat, der Papst eine Entscheidung treffe. Bei diesem Stand der Doktrin des Lehramtes beabsichtigt das Konzil nicht, konkrete Lösungen unmittelbar vorzulegen.“ Für einen Überblick zur Errichtung und Arbeit der Kommission vgl. Lüdecke: Königstein, 365–377. Den Text der verschiedenen Gutachten der Kommission gibt Friedrich von Gagern wieder; vgl. Gagern: Geburtenregelung, 82–179. Paul VI. gab mit seiner Enzyklika Humanae vitae v. 25.07.1968 die lehramtlich verbindliche Antwort auf die Methodenfrage.

      62Vgl. GS 48: „Proinde familia christiana […] vivam Salvatoris in mundo praesentiam atque germanam Ecclesiae naturam omnibus patefaciet, tum coniugum amore, generosa fecunditate, unitate atque fidelitate, tum amabili omnium membrorum cooperatione.“

      63Vgl. GS 51: „Moralis igitur indoles rationis agendi, ubi de componendo amore coniugali cum responsabili vitae transmissione agitur СКАЧАТЬ