Im Januar trug Natasha Rot. Manfred Eisner
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Название: Im Januar trug Natasha Rot

Автор: Manfred Eisner

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783960085959

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СКАЧАТЬ in seiner Wohnung kaschiert hatte. „Verflixt! Welches Passwort hätte er denn noch verwenden können?“ Sie haben schon alle möglichen ohne Erfolg eingegeben.

      „Lass uns eine Pause machen, Melanie, es hat ja so keinen Zweck!“, räsoniert Antje.

      „Ich glaube, deine Mutter hat recht. Am besten, jeder zieht sich jetzt in sein Stübchen zurück und notiert weitere Vorschläge, die ihm durch den Kopf gehen. Dann kommen wir später wieder zusammen und versuchen es noch mal.“

      „Hallo, Melanie, was gibt’s? Ich bin gerade beim Haarewaschen, ruf dich gleich zurück! Oder besser noch, komm doch zu mir rauf, wenn du zu Hause bist!“

      Einige Minuten danach klopft es an der Tür und Nili öffnet, während sie sich noch die Haare mit einem Handtuch trocknet. „Ich muss unbedingt zum Frisör, diese Mähne macht mich noch verrückt! Wenn Waldi doch nicht so sehr an meinen langen Haaren hängen würde, ich hätte lieber wieder einen kurzen Bubischnitt!“

      „Jetzt, in diesem kalten Winter? Eine Kurzhaarfrisur war doch eher für Südamerika angebracht!“

      „Hast recht, Melanie. Also, was hast du für mich?“

      Wortlos öffnet Melanie den Deckel ihres mitgebrachten Laptops und zeigt auf das Startmenü mit dem Titelbild der Beatles-CD. In dessen Mitte befindet sich der leere Rahmen, in den das geheime Codewort einzutippen ist, mit dem man den Zugriff auf die Dateien erhält. „Was hast du denn schon alles versucht?“

      „Hier ist die Liste!“ Nili schaut auf die etwa fünfundzwanzig Passwörter, mit denen sie es vergeblich versucht haben. „Mm, ‚Thomasgreve‘ hattest du schon. Versuchs mal mit den Namen der Eltern – ‚Magnusgreve‘, ‚Geschegreve‘ – oder der Schwester – ‚Swantjegreve‘.“

      Wieder kein Erfolg.

      „‚Tierarztgreve‘?“

      Ihnen wird der Zugriff verweigert.

      Nili geht selbst an die Tastatur und tippt nach weiteren fünf oder sechs Missgriffen „dr.swantje.greve“ ein. Es ertönt die bekannte Beatles-Melodie „Help!“ und dabei öffnet sich das Menü mit fünf Datei-Icons.

      „Mensch, Nili, das war mal wieder spitze! Wie bist du darauf gekommen?“

      Nili erzählt von dem ehemaligen Familiendrama der Greves, dass Thomas sein Veterinärmedizinstudium hinwarf, um auf BWL umzusatteln, und dass dann seine Schwester für ihn eingesprungen war.

      Auch nachdem die Westphals gemeinsam die von Thomas Greve gespeicherten Dateien durchgesehen haben, will ihnen nichts Besonderes auffallen.

      Heinz Westphal schüttelt den Kopf. „Er hat einfach einige Rechnungskopien und Aufzeichnungen aus den Steuererklärungsunterlagen der Tiedemann Holding kopiert und hier gespeichert. Ich kann daraus keine Unregelmäßigkeiten erkennen.“

      „Ja, schade, dass er es uns nicht persönlich erläutern kann“, bedauert Melanie. „Zu mir sprach er von besonderen Auffälligkeiten, die man nur zwischen den einzelnen Positionen herleiten könne, denn sie seien sehr geschickt getarnt worden. Es muss einen Grund dafür geben, dass er gerade diese Dateien so sorgfältig versteckt hat, sonst ergibt das Ganze ja eigentlich keinen Sinn!“

      „Tut mir leid, Melanie, ich kann hieraus keinen ernst zu nehmenden Zusammenhang erkennen. Jochen Tiedemann erschien mir immer als absolut integrer Kaufmann. Wenn ich irgendwelche Bedenken über Angaben oder Abrechnungen für die Steuererklärung bei ihm meldete, wurden diese sofort entweder berichtigt oder sogar zurückgezogen.“

      „Also, Papi, was wollen wir tun?“

      „Nichts mehr, mein Kind. Betrachten wir diese Sache als abgeschlossen, zumindest so lange, bis uns Thomas erklären kann, was ihm hier aufgefallen sein soll. Hoffen wir, dass er bald wieder auftaucht!“

       *

      Aufmerksam lauscht Oberstaatsanwalt Hinrich Harmsen dem, was ihm Kriminalrat Harald Sierck und seine Mitarbeiter Sascha Breiholz und Steffi Hink über den mysteriösen Mordfall in der Silvesternacht berichten. „Wir haben es mal wieder einem Zufall – oder vielleicht besser gesagt ebenfalls dem besonderen Spürsinn einer LKA-Mitarbeiterin – zu verdanken, dass wir heute mittels einer DNA-Analyse den unbekannten Toten endlich zweifelsfrei identifizieren konnten. Es handelt sich um den Steuerberater Thomas Greve, Jahrgang 1972, Sachbearbeiter bei der Steuerkanzlei Westphal, der nach dem ebenfalls erfolgten Einbruch in seine Privatwohnung als vermisst galt. Er besuchte zuletzt die Silvesterfeier in der Halle 400. Danach verliert sich allerdings seine Spur, die wir bisher leider noch nicht aufnehmen konnten, aber wir arbeiten hart daran.“

      „Welcher Zufall, und wen meinten Sie mit dieser LKA-Mitarbeiterin?“

      Sierck lächelt Harmsen breit an: „Die Kollegin sollte Ihnen eigentlich bestens bekannt sein, geehrter Herr Oberstaatsanwalt!“

      „Ach was! Sagen Sie bloß, es handelt sich um Kriminalhauptkommissarin Masal!“ Er lässt sich den bislang bekannten Hergang von den Kriminaloberkommissaren Steffi Hink und Sascha Breiholz ausführlich berichten. Nach einer Denkpause meint Harmsen: „Ohne Ihnen irgendwie auf die Füße treten zu wollen, geschätzter Herr Kriminalrat, was halten Sie davon, Frau Masal als Unterstützung hinzuzuziehen? Ich meine, sie kannte den Toten, ist mit Familie Westphal gut befreundet und wohnt sogar in deren Haus. Und wie Sie schon richtig bemerkten, besitzt sie einen ausgesprochen feinen Spürsinn. Das sollten wir nutzen, meinen Sie nicht auch?“

      „Was sagt ihr?“, fragt Sierck. „Ich hätte prinzipiell nichts dagegen!“

      „Ich auch nicht, sie ist eine sehr angenehme Kollegin und wir haben schon öfter erfolgreich mit ihr zusammengearbeitet“, urteilt Steffi.

      „Und Sie, Sascha?“

      „Bin ausnahmsweise einverstanden.“

      „Also nicht vollkommen überzeugt, Breiholz?“, hakt Harmsen nach.

      „Im Prinzip ist es ja unser Fall, nicht wahr? Wir sehen es gar nicht gern, wenn sich das LKA so mir nichts, dir nichts in unsere Ermittlungen einmischt. Aber Hauptkommissarin Masal ist schon okay, Herr Oberstaatsanwalt, wird schon schiefgehen!“

      „Also gut, ich rufe sofort bei KOR Heidenreich an.“

      „Entschuldigen Sie, Herr Oberstaatsanwalt“, wirft Steffi ein, „Nili hat mir erzählt, dass sie Anfang des Jahres vorübergehend in die 22 versetzt worden ist, weil es dort besonders klafft!“

      Hinrich Harmsen verkneift sich gerade noch eine ärgerliche Bemerkung. „So, also zu KOR Friedrichs. Mm, dann rufe ich eben dort an. Danke für den Hinweis, das ist mir wohl entgangen.“

      Nili stöbert auf ihrem PC im Online-Portal des Handelsregisters Schleswig-Holstein und sucht nach den Namen der größten und bedeutendsten Unternehmensgruppen im Lande, vorwiegend jene, die mit ihrem Hauptsitz in der Landeshauptstadt registriert sind.

      „Wozu willst du das wissen?“, fragt Kollegin Anne Engel, als sie ihr über die Schulter sieht und ihr den frisch gefüllten Kaffeebecher hinstellt.

      „Ach, Anne, ich bin da in etwas Eigenartiges verwickelt worden und wollte mich nur mal ein wenig informieren.“ Um sicherzugehen, wählt sie die Telefonnummer des Handelsregisters im Schloss Gottorf in Schleswig. Nach längerer Hin-und-her-Fragerei landet СКАЧАТЬ