Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740980528

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СКАЧАТЬ Zufall«, erwiderte Kathi ausweichend. Sie hatte nicht vor, diesem Fremden Wendelins Geschichte auf die Nase zu binden.

      »Eine unangenehme Sache«, sagte einer seiner Freunde verärgert. »Das kann uns glatt den Spaß an der Jagd verleiden. Ich will doch nicht irgendwo in eine Falle tappen.«

      Wirst du auch nicht, du Trottel, dachte Gisbert zähneknirschend, ich weiß doch, wo sie sind. Laut sagte er: »Müssen wir uns Sorgen machen? Wird vor dem Betreten der Wälder gewarnt?«

      »Nein, Sie können zur Jagd gehen. Försterei und Polizei haben die Sache im Griff«, antwortete Kathi. »Sie sind sehr wachsam.«

      Das hat mir gerade noch gefehlt, dachte Gisbert genervt, ich muss die Fallen so schnell wie möglich verschwinden lassen. »Nun, davon lassen wir uns unseren Spaß jedenfalls nicht verderben«, sagte er laut. »Genießen wir das Essen und die charmante Bedienung.«

      Im Laufe des Abends musste Kathi noch oft für diese Gäste zwischen Küche und Hofplatz hin und her gehen. Sie aßen reichlich und tranken noch mehr Alkohol, zuerst Bier, dann etliche Obstbrände. Rasch waren sie und die schlagfertige Bedienung beim Du angelangt. Es wurde immer später, und zum Schluss waren die sechs Hobbyjäger die einzigen Gäste außer Wendelin, zu dem sich Kathi setzte, wenn die Zeit es erlaubte.

      »Sie haben viel getrunken und sind nicht gerade leise«, stellte Wendelin fest.

      »Einige von ihnen sind ziemliche Maulhelden und geben an«, schmunzelte Kathi. »Man muss sie halt zu nehmen wissen, dann geht’s schon. Dieser Gisbert kann sogar ganz charmant sein.«

      »So?«, sagte Wendelin nur. So albern es auch sein mochte, er konnte den Nadelstich der Eifersucht nicht unterdrücken, der ihn bei Kathis Worten durchfuhr.

      Als ob sie seine Gefühle bemerkt hatte, versetzte sie ihm einen sanften Rippenstoß. »He, du glaubst doch nicht etwa, dass ich diesen Gisbert von Acker ernst nehme? Ich meine, als Mann, für den ich mich tatsächlich interessiere?«, fragte sie.

      »Weiß ich doch nicht«, murmelte Wendelin unbehaglich, »ich habe keine Ahnung, welchen Typ Mann du gut findest.«

      »Auf jeden Fall keinen Angeber«, kam die prompte Antwort. »Und niemanden, der nicht mit Alkohol umgehen kann. Wenn die Kerle jetzt glauben, sich noch hinters Steuer setzen zu können, dann sorge ich dafür, dass hinter der nächsten Wegbiegung Gregor Leutner auf sie wartet.«

      »Du würdest glatt die Polizei rufen«, stellte Wendelin bewundernd fest.

      »Aber sicher«, erwiderte sie resolut. »Warten wir mal ab, wie sie sich gleich verhalten. Ich glaube, sie sind in Aufbruchsstimmung.«

      Am anderen Tisch begann tatsächlich eine Diskussion darüber, ob man noch fahren könne oder nicht. Gisbert überraschte Kathi damit, dass er ein rigoroses Fahrverbot aussprach und sie fragte, ob sie ein Großraumtaxi rufen könne. Die junge Frau war angenehm überrascht, und der Mann stieg in ihrer Achtung. Dass Gisbert sich nicht aus Vernunftgründen so entschieden hatte, konnte sie nicht ahnen. Er wollte nur auf keinen Fall unliebsames Aufsehen erregen.

      »Ein Großraumtaxi müssten wir aus der Kreisstadt rufen, und das würde viel zu lange dauern, bis es hier ist«, erklärte Kathi. »Ich mache euch einen anderen Vorschlag. Ihr verteilt euch auf zwei Wagen, und ein Freund und ich fahren euch zum Jagdschlösschen raus.«

      Es gab Gemurre unter den Männern, aber schließlich ließen sie sich in Kathis Auto und Wendelins urigen Jeep verfrachte. »Danke, dass du beim Transport hilfst«, sagte Kathi leise zu Wendelin. »Du hast was gut bei mir.«

      Ehe er darauf antworten konnte, fuhr sie schon los. Wendelin folgte ihr über den Fahrweg und holprige Waldwege, die schließlich auf der Lichtung endeten, auf der die geräumige Hütte stand.

      Während der Fahrt schwieg er und versuchte, das angetrunkene Gerede seiner drei Mitfahrer zu überhören. Sie beschwerten sich über sein unbequemes Fahrzeug, das tatsächlich ein alter, klappriger Jeep und kein geländegängiges Luxusauto war.

      »Ihr könnt gern zur Hütte laufen«, bot Wendelin an und trat auf die Bremse. »So weit ist es gar nicht mehr, ihr müsst euch nur vor den Wildschweinen in acht nehmen. Die verstehen keinen Spaß, wenn Fremde durch ihr Revier laufen.«

      Das wirkte, und das Gemecker hörte auf. Stattdessen wurde jetzt lauthals überlegt, welche Frauen man noch zu dieser Jagdpartie einladen könne. »Das geht ja gar nicht, dass nur der Gisbert seinen Spaß hat«, dröhnte es vom Rücksitz. »Habt ihr mitbekommen, wie er sich an die hübsche Bedienung rangemacht hat? Die Kleine ist auch richtig knackig in ihrem Dirndl. Wetten, dass sie nach dieser Woche zu seiner Trophäensammlung gehören wird?«

      Die Männer feixten und machten anzügliche Bemerkungen, und Wendelin hätte am liebsten jedem einzelnen eins aufs Maul gegeben. Auf der Lichtung legte er eine unsanfte Bremsung hin, welche seine Mitfahrer kräftig durchrüttelte, und stieg mit grimmiger Miene aus. Sein erster Blick galt Kathi, hatte sie sich auch solch dummes Gerede anhören müssen?

      Die junge Frau wirkte nicht wütend, sondern amüsiert. Sie beobachtete einen Freund Gisberts, der sich auf die Kühlerhaube ihres Wagens stützte und lauthals schimpfte: »Verdammte Dunkelheit! Mensch, Gisbert, mach endlich die Außenbeleuchtung an!«

      »Es gibt hier keine Außenbeleuchtung«, erwiderte Gisbert und versuchte, im Licht der Autoscheinwerfer den richtigen Schlüssel zu finden.

      »Hier gibt es überhaupt keinen Strom«, fügte Kathi mit leisem Vergnügen hinzu. Sie konnte sich nur über diese Leute amüsieren, die sich vor der Reise nicht genug über ihre Unterkunft informiert hatten.

      »Gisbert, du Blödmann, das hättest du uns vorher sagen müssen!«, beschwerte sich jetzt lauthals einer der anderen Männer.

      »Ihr habt die Gaslichter, Petroleumlampen und Kerzen, das dürfte wohl reichen«, sagte Wendelin.

      »Gaslicht? Die Lampen funktionieren mit Gas? Ja, in welchem Jahrhundert lebt ihr Leute denn hier?«, stöhnte jetzt der Mann, der vorhin so abfällig über Kathi geredet hatte.

      Wendelin hielt es kaum noch aus. Nicht eben freundlich nahm er Gisbert den Schlüssel ab, öffnete die Tür und entzündete die Gaslampen, sodass jetzt weiches Licht durch die Fenster nach außen fiel.

      »Ah, ein Mann der Tat«, höhnte einer der Angetrunkenen.

      »Ohne den ihr hier offensichtlich nicht zurechtkommt«, erwiderte Kathi scharf und warf einen besorgten Blick auf das Jagdschlösschen. »Werden ihr mit dem Gas klarkommen oder jagt ihr am Ende das ganze Haus in die Luft?«

      Gisbert fand sie absolut hinreißend, wie sie dort im warmen Lampenlicht stand, die Hände in die Hüften stemmte und mit empörten Blicken um sich schaute. Ihr Temperament und Selbstbewusstsein gefielen ihm.

      Plötzlich hatte er eine Idee.

      »Selbstverständlich kommen wir mit dem Gas zurecht, aber trotzdem fehlt uns etwas sehr Wichtiges«, sagte er freundlich und zeigte dieses besondere Lächeln, das schon etliche Frauen unwiderstehlich gefunden hatten. »Ich wünsche mir für diese Woche nach der Jagd auch Ruhe und Bequemlichkeit, ein behagliches Haus, leckeres Essen, frisch bezogene Betten und dergleichen. Hast du Lust, während dieser Zeit als Haushälterin für uns zu arbeiten? Du hättest geregelte Arbeitszeiten, und ich zahle ein sehr gutes Gehalt.« Er nannte eine großzügige Summe und wartete.

      Kathi СКАЧАТЬ