Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740980528

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СКАЧАТЬ gehörte zu Traudel, die den Mann ruhig und fest anschaute.

      Stefan verstummte und setzte sich wieder hin.

      Wendelin fühlte sich durch Traudels Zuspruch gestärkt und fuhr fort: »Es geht uns darum, dass wir Waldstücke möglichst systematisch absuchen, und dazu brauchen wir viele Leute. Wer von euch könnte sich daran beteiligen?«

      Bürgermeister Talhuber und Benedikt Seefeld gingen mit gutem Beispiel voran, und noch einige andere Hände gingen in die Höhe, aber es waren zu wenig Menschen für das große Gebiet, das sie durchsuchen wollten.

      Wendelin versuchte sein Bestes, um die Leute zu motivieren, aber er hatte kein Glück.

      Die Tierärztin Rieke schaute unzufrieden in die Runde. »Leute, wir haben alle genug zu tun, aber es kann doch nicht sein, dass sich außer den wenigen Freiwilligen keiner mal zwei Stunden freinehmen und in den Wald gehen kann. Woran liegt’s also?«

      »Vielleicht daran, dass ein gewisser Jemand viel zu viel Wind um die Sache macht? Vielleicht ist seine große Besorgnis nur ein Ablenkungsmanöver?«, sagte Stefan langsam.

      Wendelin war sprachlos und konnte nicht antworten. Wieder suchte er Kathis Blick und sah, dass sie ärgerlich die Augenbrauen runzelte. Dachte sie etwa so wie Stefan?

      »Ein Ablenkungsmanöver wovon?«, fragte der Förster scharf.

      Stefan zuckte unbehaglich mit den Schultern und schaute in die Runde. Ihm begegneten einige aufmunternde Blicke, und er fuhr fort: »Ich meine, dass der Wendelin vielleicht noch etwas ganz anderes mit den Fallen zu tun haben könnte.«

      »Was denn? Jetzt mal Butter bei die Fische!«, fuhr Rieke den Mann an. Sie stammte von der Nordseeküste, und wenn sie sich aufregte, dann redete sie manchmal so, dass sie im bayerischen Bergmoosbach nicht gleich verstanden wurde.

      Stefan allerdings verstand sie sehr gut. »Also, die Burgl hat mir erzählt, dass sie auch denkt, dass …«,

      »Einen Moment!« Sebastian war aufgestanden und hatte den Mann ruhig unterbrochen. »Wir wollen doch nicht so unhöflich sein und über Notburga Krämsers Kopf hinweg so reden, als ob sie gar nicht anwesend sei. Bitte, Frau Krämser, sagen Sie uns selbst, worüber sie mit Herrn Bitterfeld gesprochen haben.«

      Burgl stand auf und reckte herausfordernd das Kinn in die Höhe. »Das ist schnell getan, Herr Doktor. Ich glaube, dass der Wendelin selbst die Schlingen ausgelegt hat und jetzt nur so scheinheilig tut.«

      Jetzt stand auch Gregor Leutner auf, der die örtliche Polizeistation leitete. »Das ist eine harte Behauptung, Burgl, mit der du vorsichtig sein solltest. Hast du denn irgendwelche Beweise?«

      Burgl bekam hektische rote Flecken, aber sie redete unbeirrt weiter. »Schaut euch doch mal Wendelins Leben an, ist das nicht Beweis genug? Er hat nichts und lebt von der Hand in den Mund. Da kommt so ein Stück Wild oder ein Fell, das man unter der Hand verkaufen kann, doch gerade recht. Der denkt doch nur an den eigenen Vorteil. Erinnert ihr euch daran, als er hier diese Versicherungen verkaufen wollte und dabei die Leute über den Tisch gezogen hat? Und diese Schnapsidee mit der Werbeagentur, an der man sich beteiligen sollte?«

      Wendelin fühlte sich schrecklich, als seine gescheiterten Projekte so gnadenlos ans Licht gezerrt wurden, und er wünschte sich so weit weg wie möglich. Warum nur war ihm die Idee mit der Gemeindeversammlung so wichtig gewesen? Er hätte doch wissen müssen, dass man nicht auf ihn hören würde.

      Aber nicht nur die Tierärztin stärkte ihm den Rücken. »Frau Krämser, Sie reden Blödsinn«, platzte Rieke heraus. »Wendelin hat den gefangenen Fuchs zu mir gebracht anstatt ihm das Fell über die Ohren zu ziehen. Er hat zuerst an das verletzte Tier gedacht und dann erst an seinen Arm. Ihre Anschuldigung ist völlig haltlos.«

      »Das kann ich nur bestätigen«, sagte Sebastian ruhig.

      »Ja, wenn sich die Frau Doktor und der Herr Doktor einig sind, dann kommen wir kleinen Leute natürlich nicht dagegen an«, antwortete Burgl gehässig.

      Damit war sie zu weit gegangen, im Saal erhob sich unwilliges Gemurmel. Kathi sprang auf und schaute die alte Frau herausfordernd an. »Der Gedanke von Wendelin als Fallensteller ist so blöd, dass ich darüber gar nicht reden will. Wenn sich jetzt keine Freiwilligen mehr melden, wollen wir dann nicht für heute Schluss machen, ehe noch mehr Unsinn geredet wird?«

      »Du hast mir das Wort aus dem Mund genommen«, sagte Bürgermeister Talhuber hastig. Die Auseinandersetzung war ihm sehr peinlich und er fürchtete den schlechten Eindruck, den die Touristen von Bergmoosbach bekommen könnten. Rasch sprach er ein paar nette Abschiedsworte, um die Wogen zu glätten. Einzeln oder in Grüppchen verließen danach die Leute den Saal.

      Kathis Vater nahm seine Tochter zur Seite. »Du bist dem Wendelin aber mächtig zur Seite gesprungen. Meinst du, er hat dein Vertrauen verdient?«, fragte er leise.

      »Das hat er, und außerdem mag ich es nicht, wie die Leute reden«, antwortete Kathi ärgerlich.

      Anton Stübl wiegte bedächtig mit dem Kopf. »Dann pass auf, dass die Leute nicht noch mehr zu reden bekommen. Du bist jetzt viel mit dem Wendelin zusammen draußen bei der Jagdgesellschaft.«

      Kathi musste lachen. »Papa, wir arbeiten dort!«, sagte sie amüsiert. »Ich finde Wendelin nett, und ich kann Ungerechtigkeit nicht leiden, das ist alles. Lass uns nicht mehr davon reden. Wolltest du nicht noch deinen Freund Ferdi besuchen? Dann geh doch schon zu ihm, ich möchte noch mit der Tierärztin sprechen und hole dich später ab.«

      Ihr Vater nickte, und Kathi ging zu den Paaren hinüber, die bei Wendelin standen. Sie lächelte ihn aufmunternd an. »Du hattest eine gute Idee mit der Versammlung«, sagte sie. »Jetzt habt ihr von der Försterei wenigsten ein paar Leute mehr, die hier ihre Augen offenhalten.«

      »Schon, aber es ist schade, dass sich nicht mehr gefunden haben«, antwortete er.

      Auch Familie Seefeld stand noch zusammen. Der ältere Landdoktor wirkte verärgert. »Es ist selten, dass ich das über einen Menschen sage, aber Notburga Krämser ist schwer auszuhalten«, grummelte er. »Mit ihrer Stimmungsmache hat sie schon Erfolg gehabt. Ich kann mir vorstellen, dass sich sonst noch mehr Leute zum Suchen gemeldet hätten. Wendelin, lassen Sie sich davon nicht unterkriegen. Ihnen haben wir zu verdanken, dass die Fallen so schnell entdeckt worden sind.«

      Kathi nickte bestätigend. Sie hatte ihr Gespräch mit der Tierärztin wegen einer anstehenden Kälbergeburt beendet und wandte sich wieder Wendelin zu. »Bei uns draußen im ›Gamsbart‹ ist es zwar sehr schön, aber hast du nicht Lust, auch einmal anderswo zu sitzen? Unten am Sternwolkensee ist es herrlich.« Ihre braunen Augen lachten.

      »Ja«, war alles, was Wendelin dazu einfiel. Es konnte doch unmöglich so gemeint gewesen sein, dass Kathi gern etwas mit ihm unternehmen wollte? Auf der Hotelterrasse vom Steg-Haus ein Glas Wein trinken oder auf einem der hölzernen Anleger sitzen und dem Sonnenuntergang zuschauen?

      Weil er nichts weiter sagte, nickte Kathi abschiednehmend in die Runde und ging zur Tür. Dort traf sie Gisbert, der mit verschränkten Armen lässig an der Wand lehnte und auf sie gewartet hatte. »Du bist auch hier? Das überrascht mich«, sagte sie.

      »Aber wieso? Wenn hier ein Fallensteller unterwegs ist, dann interessiert mich das schon«, erwiderte er.

      »Fürchtest du, er könnte dir das eine oder andere Tier vor der Nase wegschnappen?«, fragte die junge Frau sehr direkt.

      »Es СКАЧАТЬ