Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740980528

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СКАЧАТЬ entschuldigte sie sich und machte einen Schlenker um die Frau in dem weißen Hosenanzug, die sie beinahe mit ihrem Fahrrad gestreift hätte, weil sie an Sebastian Seefeld gedacht hatte.

      »Alles gut, Miriam?«, erkundigte sich der Mann in dem eleganten Anzug, der aus dem Rathaus kam und die Treppe hinuntereilte.

      »Es ist mir nichts passiert, Harald«, sagte Miriam Holzer, die Erbin des Bergmoosbacher Sägewerks, und warf ihre langen blonden Locken zurück.

      »Manche Leute kennen nur sich«, schimpfte Harald, als Kendra sich noch einmal umdrehte, bevor sie in den Weg neben dem Rathaus einbog.

      »Lass es gut sein, gehen wir weiter«, bat Miriam ihren Assistenten, der ihr beruflich und privat immer zur Seite stand.

      »Irgendwo habe ich diese Frau schon gesehen«, sagte Harald und fuhr sich nachdenklich durch sein stufig geschnittenes rotes Haar.

      »Da wir sie nicht kennen, ist sie vermutlich eine Touristin, und die begegnen dir überall hier im Dorf.«

      »Ich denke, ich habe sie nicht in Bergmoosbach gesehen. Es war woanders.«

      »Ist es wichtig für dich herauszufinden, wo das war? Willst du sie gern wiedersehen?«

      »Nein, will ich nicht, vergiss es einfach wieder.«

      »Dann lass uns weitergehen«, sagte Miriam und hakte sich bei Harald unter.

      Eine halbe Stunde später hatte Kendra den Teil des Waldes erreicht, in dem sie die Drohne vermutete. Sie hatte das Fahrrad den halben Weg den Berg hinaufgeschoben, weil es nur ein Dreiganggetriebe besaß und sich für einen steilen Anstieg nicht eignete. Warum sollte sich jemand, der nie das Haus verlässt, auch Gedanken über die Gangschaltung machen, dachte sie und lehnte das Rad an einen Baum neben der schmalen Straße, die zur Burgruine hinaufführte.

      Das wird nicht leicht, dachte sie, als sie auf den bewaldeten Hang schaute, in dem sie nach der Drohne suchen wollte. Die Tannen standen dicht beieinander und ließen nur wenig Licht hindurch. Zusätzlich erschwerte der Farn, der dort überall wuchs, die Suche. »Hilft ja nichts«, murmelte Kendra und stapfte in ihren Wanderschuhen, die sie zu Jeans und Pullover trug, in den Wald.

      *

      Fenja verfiel immer wieder ins Träumen, während sie an ihrem Computer saß und nach sinnvollen Sprüchen suchte, die sich als Glückskeksweisheiten eigneten. Sie stellte sich vor, wie es wäre, Pascal wieder zu sehen, vielleicht sogar mit ihm ausgehen zu können. Bisher hatte er sich noch nicht bei ihr gemeldet, vielleicht war das auch das Beste für sie. Sie würde sein Leben nur komplizieren.

      Später am Nachmittag holte ein älterer Mann, der als Mechaniker am Flugplatz in Garmisch arbeitete, Pascals Gleitschirm ab. Er versicherte ihr, dass es Pascal gutging. Sie wollte sich schon damit abfinden, dass sie von ihm nichts mehr hören würde, als kurz darauf ihr Handy läutete und der Name Pascal auf dem Display aufleuchtete. »Hallo, Pascal, wie geht es Ihnen?«, fragte sie ihn und sah hinaus in den Garten auf die Hecke, auf der er gelandet war.

      »Mir geht es schon wieder ganz gut. Doktor Seefeld hatte recht. Ich habe nur eine leichte Rippenprellung. Sie wollen mich aber zwei Tage zur Beobachtung hier behalten.«

      »Das sind gute Nachrichten.«

      »Ja, allerdings. Wurde der Schirm schon abgeholt?«

      »Vor ein paar Minuten.«

      »Gut. Was Ihre Hecke betrifft, ich komme natürlich für den Schaden auf.«

      »Der Schaden lässt sich noch nicht beziffern. Vielleicht reicht es, wenn wir die Bäumchen zurückschneiden.«

      »Wir? Sagten Sie nicht, Ihre Freundin wohnt im Gästezimmer? Ich dachte, sie sei nur zu Besuch bei Ihnen«, wunderte sich Pascal.

      »Das stimmt auch. Wir bezieht meine Eltern mit ein. Ihnen gehört das Haus. Sie sind im Moment verreist. Eigentlich sind sie die meiste Zeit des Jahres verreist. Sie arbeiten als Reiseleiter für ein Tourismusunternehmen.«

      »Das heißt, Sie haben sicher auch schon viel von der Welt gesehen.«

      »Ich habe sie hin und wieder begleitet.« Was ich auch irgendwann wieder tun werde, dachte sie.

      »Sie könnten mir von diesen Reisen erzählen. Was ich damit sagen will, ich würde mich freuen, wenn Sie mich besuchen würden«, sagte Pascal.

      »Sie besuchen?«

      »Tut mir leid, das war wohl keine gute Idee«, entschuldigte er sich, weil er Fenjas überraschte Nachfrage als Ablehnung verstand.

      »Doch, natürlich, das ist eine gute Idee. Ich würde Sie sehr gern besuchen. Ich war nur überrascht.«

      »Weil ich Sie gern wiedersehen möchte?«

      »Wir kennen uns ja kaum.«

      »Das würde ich gern ändern. Wie wäre es mit morgen Vormittag?«

      »Einverstanden, ich werde Sie besuchen.«

      »Also dann, bis morgen.«

      »Bis morgen«, sagte Fenja und beendete das Gespräch. Ich werde es schaffen. Ich will ihn unbedingt wiedersehen, und er will mich offensichtlich auch wiedersehen, dachte sie. Sie würde ihm einfach von Anfang an die Wahrheit über sich sagen, dann konnte er selbst entscheiden, ob er sich noch ein weiteres Mal mit ihr treffen wollte.

      Als Kendra eine Stunde später von ihrer Fahrradtour zurückkam, stand Fenja vor ihrem Kleiderschrank und dachte darüber nach, was sie für ihren Besuch im Krankenhaus anziehen sollte. Sie besaß so viele Kleider, die sie schon lange nicht mehr getragen hatte.

      »Hallo, Süße, was hast du denn vor? Willst du dich für unser Abendessen hübsch machen?«, fragte Kendra lächelnd, als sie auf der Suche nach Fenja in ihr Schlafzimmer kam.

      »Pascal hat vorhin angerufen.«

      »Wie geht es ihm?«, fragte Kendra und sah Fenja skeptisch an. Sie würde doch nicht etwa planen, Pascal zu besuchen?

      »Doktor Seefelds Diagnose hat sich bestätigt. Er hat nur eine leichte Rippenprellung.«

      »Dann hatte er wohl einen Schutzengel.«

      »Könnte man so sagen. Er muss zwei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Ich werde ihn morgen besuchen.« Fenja zog ein langärmeliges Kleid aus brombeerfarbener Viskose aus dem Schrank. »Was denkst du, kann ich das anziehen? Oder wirkt es zu übertrieben für einen Vormittag im Krankenhaus?«

      »Für einen Krankenbesuch musst du dich nicht so in Schale werfen.« Zumal du ohnehin nicht dorthin gehen wirst, dachte Kendra. Das würde den Plan, den sie sich zurechtgelegt hatte, zerstören. Da sie die Drohne bisher nicht gefunden hatte, musste sie unbedingt in Kontakt mit Pascal bleiben, um herauszufinden, was er tatsächlich über die Ursache seines Absturzes wusste.

      »Was ist mit dir? Warum bist du auf einmal so nachdenklich?«, riss Fenja sie aus ihren Gedanken.

      »Ich mache mir Sorgen um dich, Schätzchen, und zwar ernsthaft.«

      »Warum?«, fragte Fenja und СКАЧАТЬ