Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740980528

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СКАЧАТЬ Foto von Ihnen beiden an der Absturzstelle zu machen?«

      »Aber ja, natürlich«, sagte Kendra, als Fenja zögerte. Dieser Dorfreporter ist ein Geschenk, dachte sie. Das Foto würde beweisen, dass sie sich fürsorglich um einen Verletzten gekümmert hatte, und es würde keinen Zweifel daran lassen, dass sie noch immer mit Fenja Kontakt hatte, einer früheren Freundin, die tief gefallen war. Sie hatte Fenja auch damals beigestanden, als alle sie mieden. Niemand hatte es ihr verübelt, weil niemand von ihr verlangte, eine gute Freundin, deren Schuld niemals zweifelsfrei bewiesen werden konnte, zu ignorieren. Wer sollte jemals auf die Idee kommen, dass sie es war, die sie zu Fall gebracht hatte?

      Das Wichtigste an diesem Besuch des Reporters aber war die Tatsache, dass sie als Absturzursache den Strömungsabriss erwähnt hatte. Sollte Tobias Meier ihre Vermutung veröffentlichen, dann war das ein großer Vorteil für sie. Die erste konkrete Aussage über eine ungeklärte Angelegenheit ließ sich nur schwer wieder ganz verdrängen, egal wie falsch sie auch sein mochte. Das hatte sie schon in den ersten Wochen bei der Zeitung begriffen.

      »Verzeihen Sie, Frau Kirchner, sind Sie die Journalistin, die in Verdacht stand, Richter Tanngruber wieder in die Abhängigkeit getrieben zu haben?«, fragte Tobias, als Fenja offensichtlich noch immer zögerte, dem Foto im Garten zuzustimmen.

      »Bitte, lassen Sie das. Oder wollen Sie, dass die Leute im Dorf Fenja brandmarken?«, stellte sich Kendra vor Fenja.

      »Es war nur eine Frage. Ich werde diese Geschichte nicht erwähnen, das versichere ich Ihnen«, wandte er sich an Fenja, die mit den Tränen kämpfte. Tobias hatte an Tilo Tanngrubers Version dieser Geschichte schon immer gezweifelt, und jetzt, da diese junge Frau vor ihm stand, waren seine Zweifel noch größer. »Es geht nur um den Absturz«, sagte er.

      »Siehst du, es ist alles gut. Gehen wir in den Garten«, sagte Kendra und hakte sich bei Fenja unter. Es war ihr in diesem Moment völlig egal, dass ihr Haar zerzaust war und sie nach ihrer Suchaktion im Wald noch immer ein wenig mitgenommen aussah. Das war sogar von Vorteil, weil sie so mehr nach einem hilfsbereiten Menschen aussah, der keine Strapazen scheute, um sich für andere einzusetzen.

      »Ich stelle mich kurz unter die Dusche, bevor ich losfahre. Dein Dreiganggetriebe hat mich ganz schön zum Schwitzen gebracht«, sagte Kendra, nachdem Tobias sich verabschiedet hatte und sie ins Haus zurückgingen.

      »Mir hat es immer gereicht.«

      »In der Stadt, Fenja, aber hier draußen sind die Straßen ein bisschen hügliger. Naja, das wirst du irgendwann selbst herausfinden.«

      »Das wünsche ich mir«, antwortete Fenja und sah Kendra nach, die die Treppe zum Gästezimmer hinauflief.

      Eine Viertelstunde später kam sie in roter Jeans, weißer Bluse und schwarzen Pumps wieder die Treppe herunter. Sie hatte ihr Make-up erneuert und mit einem dunkelblauen Kajalstift und hellblauem Lidschatten ihre blauen Augen in Szene gesetzt. »Ich gehe dann, bis später«, verabschiedete sie sich von Fenja.

      »Grüße ihn von mir«, bat Fenja und hielt der Freundin die Tür auf.

      »Selbstverständlich«, sagte Kendra und hauchte ihr im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange.

      In Sack und Asche gehst du aber auch nicht zu diesem Krankenbesuch, dachte Fenja lächelnd, als Kendra ihr noch einmal winkte, bevor sie in ihren auffälligen metallicroten Mini-Cooper stieg, der auf der Straße vor ihrem Grundstück parkte. Aber gut, mein Kleid wäre schon übertrieben gewesen, musste sie zugeben.

      Nachdem Kendra fort war, fragte sie sich, ob sie Pascal nicht doch anrufen sollte. Aber dann hätte sich Kendra umsonst auf den Weg ins Krankenhaus gemacht, was sie schließlich nur ihr zuliebe tat. Ich kann ihn auch später noch anrufen, nachdem Kendra mit ihm gesprochen hat, dachte sie und dabei beließ sie es erst einmal.

      *

      Auf dem Weg zur Kreisstadt kam Kendra am Ortsausgang von Bergmoosbach am Haus der Seefelds vorbei. Sie hielt ihren Wagen neben dem Bürgersteig an, als sie Sebastian sah, der mit einem hübschen jungen Mädchen mit rotbraunem langem Haar und einem Berner Sennenhund gerade die Wiese vor dem Haus hinaufgehen wollte.

      »Hallo, Doktor Seefeld!«, rief sie, nachdem sie ausgestiegen war.

      »Frau Leistner, was kann ich für Sie tun?«

      »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass es Ihrem Patienten von heute Morgen schon wieder recht gut geht.«

      »Ja, ich weiß, das Krankenhaus hat mich bereits informiert.«

      »Dann sage ich Ihnen ja nichts Neues.«

      »Trotzdem, danke.«

      »Einen schönen Abend noch, ich bin gerade auf dem Weg zu unserem Paraglider.«

      »Ihnen auch einen schönen Abend, und grüßen Sie Herrn Malen von mir.«

      »Das mache ich gern, ciao, ciao!«, rief Kendra, stieg wieder in ihr Auto und fuhr weiter.

      »Sie kommt aus München«, sagte Emilia.

      »Das war nicht schwer zu erraten. Ihr Auto hat ein Münchner Kennzeichen«, entgegnete Sebastian.

      »Daran habe ich es nicht festgemacht, sondern an diesem Münchner Schickimicki »ciao, ciao«, das finde ich echt nervig.«

      »Was findest du nervig?«, wollte Anna, die Bergmoosbacher Hebamme, wissen, die mit Traudel, der guten Seele im Hause Seefeld, und Benedikt, Sebastians Vater, einem attraktiven älteren Herrn mit dunklen Augen und grauem Haar, auf der Terrasse saß.

      »Dieses Münchner Schickimicki Gehabe nervt«, antwortete Emilia und setzte sich auf den freien Stuhl neben Anna.

      »Gehabe von wem?«

      »Von dieser Frau gerade eben, die mit Papa gesprochen hat.«

      »Wir haben gesehen, dass sie mit ihm gesprochen hat. Wer ist sie?«, fragte Traudel, während sie über das weiße Schürzchen strich, das sie zu ihrem dunkelblauen Dirndl trug.

      »Sie ist mir heute Morgen begegnet, als ich zu diesem Unfall gerufen wurde.«

      »Du meinst den Absturz des Paragliders«, hakte Anna nach.

      »Stimmt.«

      »Du hast gar nicht erzählt, dass du dort eine attraktive Münchnerin getroffen hast«, sagte Anna lächelnd und sah Sebastian mit ihren strahlend grünen Augen an.

      »Ich fand es nicht wichtig«, antwortete Sebastian und betrachtete die schöne junge Frau in dem orangefarbenen Kleid.

      »Das ist Doro, entschuldigt mich.« Emilia sprang auf, als ihr Handy läutete, das vor ihr auf dem Tisch lag.

      »In zehn Minuten wird gegessen!«, rief Traudel ihr nach, als sie mit dem Telefon in der Hand um das Haus herumging, um ungestört mit ihrer besten Freundin telefonieren zu können.

      »Hast du inzwischen etwas darüber gehört, wie es zu diesem Absturz kam?«, wollte Traudel von Sebastian wissen.

      »Nein, bisher nicht, das Wichtigste ist erst einmal, dass der junge Mann keine schweren Verletzungen davongetragen hat.«

      »Das ist wahr, also dann, gehen wir ins Haus, es wird allmählich СКАЧАТЬ