Falsches Spiel in Brodersby. Stefanie Ross
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Название: Falsches Spiel in Brodersby

Автор: Stefanie Ross

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783894257552

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СКАЧАТЬ dann erzähl mal. Wo wohnst du denn?«, begann Jan das Gespräch und zumindest diese Antwort interessierte ihn wirklich. Er deutete einladend auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch.

      Paul setzte sich, ohne seine Jacke auszuziehen. »Im Moment wohne ich in Kappeln in einem Hotel, aber ich habe vorhin den Kaufvertrag für ein Anwesen zwischen Damp und Brodersby unterschrieben. Das war zwar ein bisschen teurer, doch die direkte Lage an der Ostsee war es mir wert.«

      Anwesen … Der Ausdruck passte zu Pauls Markenklamotten. Schon früher hatte er viel Wert auf Statussymbole wie teure Uhren, Sonnenbrillen oder Kugelschreiber gelegt.

      »Direkt am Meer gibt es nur noch wenige Objekte, da hattest du Glück.«

      »Du ja offenbar auch«, gab Paul zurück.

      »Stimmt«, erwiderte Jan bewusst neutral, obwohl er sofort an die Gerüchte über ihn dachte. »Was machst du denn jetzt so? Was ich mache, siehst du ja.«

      »Tja, dass du mal als Landarzt endest, hätte ich nicht gedacht, Herr Major.«

      Jörg kehrte mit drei gefüllten Bechern zurück und stellte sie auf dem Schreibtisch ab.

      Die Unterbrechung konnte Jan gut gebrauchen, die unterschwellige Arroganz in Pauls Worten war ihm nicht entgangen. Vermutlich hatte Jörg den wenig netten Kommentar mitbekommen. Sein Freund hatte viele gute Eigenschaften, doch trotz seiner Erfahrung als verdeckter Ermittler gelang es ihm im privaten Bereich nicht, seine Gefühle zu verbergen. Ihm stand der Ärger förmlich auf die Stirn geschrieben.

      »Na, dann hoffe ich mal, dass Sie eine interessantere Tätigkeit gefunden haben«, sagte Jörg. Auch die Benutzung der formellen Anrede verriet Jan einiges.

      »Nenn mich ruhig Paul. Förmlichkeiten sind doch unter Freunden von Freunden überflüssig«, sagte Paul prompt. »Ihr werdet lachen, ich habe tatsächlich eine echte Nische entdeckt, die ordentlichen Gewinn verspricht. Was mir allerdings fehlt, ist ein Draht zu den Einheimischen. Was ist zum Beispiel mit dem Werkstattbesitzer? Kennt ihr den und könntet mir einen Kontakt zu ihm vermitteln?«

      »Was genau hast du denn vor?«, fragte Jan sofort nach.

      Abwehrend hob Paul eine Hand. »Sorry, Geschäftsgeheimnis. Aber wenn ihr mich in diese ganzen Kreise beim Zeus und rund um diesen Kiosk einführt, denke ich über eine Beteiligung nach. So’n bisschen Extraeinkommen schadet doch nie!«

      Als Jörg den Mund öffnete, ahnte Jan, dass sein Freund das Angebot harsch ablehnen würde. Da er neugierig war, was Paul vorhatte, wollte er diplomatischer vorgehen.

      »Darüber sollten wir mal mit mehr Details reden. Wenn du Kontakt zu den Brodersbyern suchst, kann ich dir als Zugezogener nicht richtig helfen. Da bist du besser dran, wenn du es im Zeus bei Dimitri oder im Kiosk bei Erna versuchst. Mir fehlen da leider die richtigen Verbindungen.«

      Schon früher war Jan aufgefallen, dass Pauls blaue Augen bei Ärger oder Wut plötzlich dunkler wirkten. Nun war es wieder so weit. Er trank einen Schluck Kaffee und stand auf.

      »Tja, dann habe ich da wohl was Falsches gehört. Ich dachte, du kennst hier alle möglichen Leute.« Er legte eine Visitenkarte auf den Schreibtisch. »Ruf mich an, wenn du es dir überlegst.«

      Mit einem knappen Nicken ging er.

      Jörg wartete, bis die Haustür mit einem lauten Knall ins Schloss gefallen war. »Was war denn das für ein Auftritt?«

      Jan hob die Hände. »Wüsste ich auch gerne.«

      ***

      Missmutig betrachtete Jörg den Bildschirm seines Notebooks, dabei konnte das Gerät kaum etwas dafür, dass er in den Weiten des Internets nicht fündig wurde.

      Andrea setzte sich neben ihn auf die Couch und kuschelte sich an ihn. »Da sieht jemand so aus, als ob er dringend auf andere Gedanken gebracht werden müsste. Habe ich mich schon fürs Abendessen bedankt?«

      »Hm. Mir wäre jetzt nach einem Nachtisch«, gab er zurück und wollte das Notebook zusammenklappen.

      »Oh menno, manchmal ist es echt peinlich mit euch«, erklang Idas Stimme von der Tür her. Der Teenager stürmte ins Wohnzimmer und hockte sich auf die Lehne neben Jörg. »Wenn du das Notebook nicht mehr brauchst, kann ich es haben?«

      »Du hast doch dein eigenes«, erwiderte Jörg wenig begeistert von der Aussicht, dass sie sein Gerät nutzte. Ida neigte dazu, Einstellungen zu verändern, was sie als »optimieren« bezeichnete.

      »Schon, aber Lukas und ich wollen noch Minecraft zocken. Und auf deiner alten Kiste läuft das, sodass wir uns jeder einloggen können.«

      »Minecraft? Ich dachte, aus dem Alter seid ihr raus. Waren nicht Fortnite und League of Legends angesagt?«

      »Es gibt da so einen neuen Modus, der ist echt cool. Wir wollen uns mit einigen aus unserer Klasse auf einem Server treffen.« Sie sah auf die Uhr. »In einer halben Stunde. Bitte, bitte.«

      Gegen den Blick war er machtlos. »Okay, aber unter einer Bedingung.«

      »Zimmer aufräumen? Ist erledigt! Meerschweinchengehege? Ist sauber! Geschirrspüler? Ist ausgeräumt! Was denn noch?«

      »Nee. Etwas, das dir und Lukas Spaß machen wird. Sieh doch mal zu, ob du im Internet etwas über einen Typen namens Paul Winkler findest. Der ist so Ende dreißig, Anfang vierzig und gefällt mir gar nicht.«

      Neben ihm schnappte Andrea nach Luft. »Mir auch nicht«, stimmte sie Jörg unerwartet zu.

      Ida nahm sich das Notebook. »Oh, Jan und du seid wieder auf der Jagd? Cool. Megacool. Klar helfen wir euch!« Weg war sie.

      Erstaunt drehte sich Jörg zu Andrea um. »Du kennst ihn?«

      »Ja, der hat unseren geplanten Sommerurlaub finanziert.«

      Jörg brauchte einen Moment, bis er ihre Bemerkung eingeordnet hatte. »Paul hat diesen völlig überteuerten verfallenen Resthof gekauft?«

      »Ja, genau. Den hat nur die Lage interessiert. Alles andere war ihm egal. Heute Morgen hat er den Kaufvertrag unterschrieben. Woher kennst du den? Und nebenbei, der hat sich gestern Abend in Kappeln mit Jans Vater getroffen.«

      Jörg schüttelte den Kopf. »Jetzt brauche ich einen Whisky. Ich verstehe nämlich überhaupt nichts mehr!«

      Andrea schob schmollend die Unterlippe vor, aber ihre Augen glitzerten vergnügt. »Ich dachte, du wolltest Nachtisch.«

      Er zog sie an sich, bis ihr Kopf an seiner Schulter lag. »Den sollten wir lieber im Wintergarten genießen. Da sind wir ungestört.«

      Andrea lachte. »Vergiss es. Ich wette, die beiden graben was aus und kommen gleich wieder runtergestürmt.«

      »Dann warten wir, bis sie Minecraft spielen.«

      »Hervorragende Idee. Und jetzt erzähl mal, woher du diesen Paul Winkler kennst und was du über ihn weißt.«

      »Ich kenne den gar nicht. Er ist heute Mittag bei Jan reingeschneit. Er war früher bei der Bundeswehr und kurz in Jans Team. Und Jan war heilfroh, als er versetzt wurde.«

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