Falsches Spiel in Brodersby. Stefanie Ross
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Название: Falsches Spiel in Brodersby

Автор: Stefanie Ross

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783894257552

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СКАЧАТЬ nichts wissen. Und darum will ich jetzt von dir hören, was da los ist.«

      »Nichts«, wehrte Markus ab und prompt wurde Martins Blick drohend. »Ich meine, nichts, das die Einmischung des MAD rechtfertigen würde. Warte, ich zeig’s dir.« Statt sich mit dem lahmen Internet aufzuhalten, das auf ihren Dienstrechnern zugänglich war, öffnete Markus einen Artikel der Eckernförder Zeitung auf seinem Smartphone und reichte Martin das Telefon. »Hier. Lies.«

      »Phosphorfund in Brodersby?«, fragte Martin, obwohl die Überschrift eindeutig war.

      »Ja. Jan und Jörg waren mit den Hunden an der Steilküste. Ein Kind hat einen angeblichen Bernstein gefunden und Jan hat Erste Hilfe geleistet, als sich der Mist entzündet hat. Das ist alles.«

      Damit blieb Markus dicht bei der Wahrheit, denn Jans Frage, ob es einen Markt für alte Weltkriegswaffen gab, die im Meer versunken waren, unterschlug er lieber. Er hatte das für ausgeschlossen gehalten, aber nun würde er weitere Informationen einholen – sobald Martin verschwunden war. Trotzdem verstand er nicht, was der Militärische Abschirmdienst damit zu tun hatte und wieso sich die für Jörg und Jan interessierten. Da er jedoch nicht einmal genau wusste, wofür der Geheimdienst zuständig war, konnte er keine Antwort aus dem Hut zaubern. Wenn Martin gegangen war, würde er seinem Kollegen die Akten auf den Tisch packen und sich mit diesem Thema beschäftigen. Eigentlich tat er damit sogar noch ein gutes Werk, denn sein Kollege sollte sich nach der zweiwöchigen Grippepause keineswegs überanstrengen und damit war die Aktenarbeit perfekt für ihn.

      So unschuldig wie möglich erwiderte Markus den forschenden Blick, der nach wie vor auf ihn gerichtet war.

      »Was hast du denen geantwortet?«, erkundigte er sich.

      »Dass sie gerne persönlich vorbeikommen können und ich ihnen nach entsprechender Prüfung ihrer Legitimation für Auskünfte zur Verfügung stehe.«

      Markus lachte. »Also die formelle Variante von ›Ihr könnt mich mal‹.«

      »Ganz genau. Ich erwarte, dass du mich auf dem Laufenden hältst, wenn sich die beiden wieder in hochexplosive Sachen einmischen.« Martin runzelte die Stirn. »Sag mal, dieses Phosphorzeug, gibt’s dafür einen Markt?«

      Markus rollte mit den Augen. »Das haben mich Jan und Jörg schon gefragt. Soweit ich weiß, nicht, aber ich werde der Sache noch mal genauer nachgehen.«

      Martin tippte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte herum und stand dann auf. »Wenn du das tust, hast du Probleme mit den Zuständigkeiten. Was hältst du davon, wenn du dich für, sagen wir mal, drei Wochen zu uns versetzen lässt? Der Fall könnte vielleicht zu groß für dich alleine sein. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass man mit dem Schrott was anfangen kann, aber irgendwas wird ja den MAD auf den Plan gerufen haben.« Er schob Markus das Handy wieder zu. »Und es macht mich extrem misstrauisch, dass die Jungs so schnell aktiv werden, denn dieser Zeitungsartikel ist erst ein paar Stunden alt.«

      Markus sah einen Moment gedankenverloren auf seinen Monitor. »Vergiss den Zeitungsartikel, da werden keine Namen genannt. Wenn einer den MAD auf den Plan gerufen hat, dann der Polizeibericht – entweder der über den Phosphorfund oder der über den Toten.«

      »Den Toten?«, brüllte Martin los.

      »Ups, das hatte ich wohl vergessen zu erwähnen. Es gab da einen toten Russen …«

      ***

      »Der letzte Patient hat abgesagt. Wieder einmal eine Wunderheilung eines Teenagers, nachdem die Mutter erfahren hat, dass eine Klausur auf dem Programm gestanden hat. Das gibt ein paar Gläser köstlicher Erdbeermarmelade! Hoffentlich die mit Rum.«

      Jan grinste amüsiert. Er kannte mittlerweile einige Schüler, die zu Spontanheilungen neigten, wenn ihre Mütter sie in die Praxis schleppen wollten. Gerda kannte ihre Pappenheimer und legte solche Fälle grundsätzlich auf die Termine vor dem Ende der Sprechstunde, um ihnen so eine längere Mittagspause zu sichern. Da sich die Eltern mit Geschenken aus dem heimischen Garten oder der Küche entschuldigten, konnten sie gut damit leben.

      Er blickte auf die Uhr. »Perfekt, dann bin ich noch einen Ticken früher bei Lena. Das passt prima.«

      Gerda sah ihn drohend an. »Nur, wenn du sie nicht zu sehr betüddelst!«

      »Als ob ich das tun würde«, wehrte Jan ab.

      Gerda sah ihn stumm an.

      »Als ob sie das zulassen würde«, ergänzte er.

      »Na, das wohl eher. Ich verstehe es ja, wenn sich ein Mann um seine Frau kümmert, aber übertreib es nicht!«

      War da eine eigentümliche Betonung gewesen? Eigentlich konnte Gerda unmöglich von ihrer heimlichen Hochzeit erfahren haben, mittlerweile traute er ihr und Erna allerdings so ziemlich alles zu. Schlagartig wurde ihm wieder bewusst, wie lang die Liste derjenigen war, denen er und Lena etwas zu beichten hatten: Felix, Liz, Richie … Jan dachte lieber schnell an etwas anderes.

      Er brummte etwas Unverständliches und fuhr den PC runter. »Wir sehen uns Montag.«

      »Jo. Und mach bis dahin keinen Blödsinn.« Statt sein Zimmer zu verlassen, blieb Gerda stehen und sah an Jan vorbei.

      Alarmiert überlegte er, was er verbrochen haben könnte. Ihm fiel nichts ein. »Nun spuck schon aus. Was ist denn noch?«

      »Dimitri meinte, es wäre gut, wenn Lena und du heute Abend im Zeus essen würdet.«

      »Was?«

      »Er hat euren Lieblingstisch reserviert und für Lena eine mit Käse überbackene Gemüsepfanne vorbereitet.«

      Jan verstand kein Wort. Seit drei Monaten waren Lena und er nicht mehr im Zeus gewesen, weil Lena seit dem Zeitpunkt von einem Tag auf den anderen kaum noch Fleisch gegessen hatte. Da er einen Tag zuvor mittags dank Jörg eine Riesenportion von Dimitris köstlichem Gyros gehabt hatte, hielt sich seine Sehnsucht nach dem Griechen in Grenzen.

      »Wenn du mir nicht erklärst, warum wir das tun sollen, mache ich gar nichts.«

      »So ein Mist. Dass du aber auch immer so stur sein musst!« Sie setzte sich auf den Stuhl vor Jans Schreibtisch. »Hannes Waldner war gestern im Zeus.«

      Da sie nicht weitersprach, war Jan damit kein bisschen schlauer.

      »Ich kenne und schätze Hannes. Und warum sollen wir heute hin, wenn er gestern dort gewesen ist?«, fragte er.

      »Dimitri und Hannes waren sich einig, dass es ganz gut wäre, wenn ihr da mal auftaucht, ehe es heißt, ihr seid zu fein, um dort zu essen.«

      Schlagartig ergab Gerdas Vorschlag einen Sinn. »Hat es wieder dämliche Sprüche über uns gegeben?«

      »Ja. Diesmal hieß es, dass du Jörg zum Essenholen schickst, weil dir die Gaststube zu bürgerlich sei.«

      »Bitte was? Wer erzählt denn so einen Mist?«, brach es aus Jan hervor.

      »Das weiß ich nicht genau. Hannes und Dimitri haben da gleich gegengesteuert, aber du weißt ja, wie das ist. Da liegt was in der Luft, das mir nicht gefällt.«

      Die Tür wurde nach einem scharfen Klopfen aufgerissen und Heiner stürmte ins Zimmer. »Dachte ich mir doch, dass ich euch hier finde, wenn das Wartezimmer СКАЧАТЬ