Falsches Spiel in Brodersby. Stefanie Ross
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Название: Falsches Spiel in Brodersby

Автор: Stefanie Ross

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783894257552

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СКАЧАТЬ genug Freunde an der Seite und müsste lediglich scharf kalkulieren, wenn seine Patienten tatsächlich begannen, andere Ärzte aufzusuchen.

      Da Lena ihn forschend ansah, entschied er sich für ein Ablenkungsmanöver. »Ich habe gerade über eine Radfahrerin nachgedacht, die mich fast umgefahren hätte«, spielte er auf ihre erste Begegnung an.

      Sein Manöver hatte Erfolg. »Vergiss es. Du hattest dein Schätzchen total bescheuert geparkt …« Nun war das Funkeln ihrer blauen Augen eindeutig amüsiert. »Na warte, das werden wir nachher im Zeus ausdiskutieren! Vorher habe ich noch ein Attentat auf dich vor. Aber natürlich nur, damit du nachher ordentlich Hunger hast.«

      Jan seufzte theatralisch. »Ich dachte, du wartest wie eine brave Frau mit dem Essen auf mich. Was muss zusammengebaut oder umgestellt werden?«

      Lenas Lachen verriet ihm, dass er sich erst das Mittagessen und später das Gyros wirklich verdienen würde.

      Wenn Jan nicht durch Gerda vorgewarnt gewesen wäre, hätte er im Zeus nicht bemerkt, dass ihn ein Ehepaar wenig freundlich ansah und danach miteinander tuschelte. Der Mann hatte Jans Ermahnung, dass er sein Leben umstellen musste, nicht hören wollen und auf weitere Tabletten gesetzt, die seinen Blutdruck und seine Leberwerte regulieren sollten. Wutentbrannt hatte er die Praxis verlassen und angekündigt, sich einen richtigen Arzt zu suchen. Zumindest er schien von den Gerüchten gehört zu haben und verbreitete sie vermutlich auch.

      Hannes Waldner winkte ihnen dagegen herzlich zu und begrüßte sie lautstark.

      Dimitri eilte freudestrahlend auf sie zu. »Toll, dass es heute geklappt hat. Du strahlst ja förmlich, Lena. Was für ein schöner Anblick. Euer Lieblingstisch wartet schon auf euch.«

      »Dass die sich hier mal wieder sehen lassen«, kommentierte eine ältere Frau Dimitris Begrüßung gerade laut genug, dass Jan und Lena es hören konnten.

      Der Grieche wirbelte zu seinem Gast herum. »Ich habe absolutes Verständnis dafür, dass Lena und ihr Kleines keinen Appetit auf unser gut gewürztes Essen hatten. Deshalb bleiben Lena und Jan aber unsere lieben und geschätzten Freunde!«

      Lena bedachte die Frau mit einem verächtlichen Blick. »Haben Sie es immer noch nicht überwunden, dass ich nicht bereit war, für hundert Euro sämtliche Zimmer in Ihrem Haus neu zu streichen? Dabei hätte mir das doch inklusive Ihrer Extrawünsche bestimmt einen Stundenlohn von einem Euro eingebracht …«

      Die anderen Gäste an dem Tisch lachten bei Lenas Retourkutsche und es gab einige anzügliche Bemerkungen über die Geiz-ist-geil-Mentalität in der Gesellschaft im Allgemeinen und bei der Frau im Besonderen.

      Soweit Jan es beurteilen konnte, gab es außer den beiden unfreundlichen Reaktionen zwar ein paar neugierige Blicke, aber keine direkten Angriffe.

      Gerda hatte nicht zu viel versprochen. Als Dimitri Lena eine Gemüsepfanne servierte, strahlte sie. »Wieso bin ich nur nicht früher auf die Idee gekommen, dich nach einem vegetarischen Gericht zu fragen? Dann hätte Jan nicht so lange auf dein Gyros verzichten müssen.«

      »So oft, wie er das mittags gegessen hat, war das kein großes Opfer.«

      Jans Unschuldsmiene war reichlich wackelig, als Lena ihn strafend ansah. »Und ich habe dich bedauert.«

      »Ach, die paar Male, wenn Jörg was zu essen mitgebracht hat …«

      Da Dimitri eine seiner buschigen grauen Augenbrauen hochzog, schwieg Jan lieber.

      »Wann ist es denn so weit?«, wechselte der Grieche das Thema.

      »Geplant in einer Woche, aber theoretisch kann es jeden Tag losgehen.«

      »Nun ja, es kommt, wenn es so weit ist. Ich freue mich schon auf euren Nachwuchs. So, jetzt esst schön und genießt den Abend!«

      Und das taten sie, bis plötzlich Paul Winkler an ihren Tisch trat. »Jan! Was für eine Überraschung. Und wer ist die schöne Frau an deiner Seite?«

      Ohne auf eine Einladung zu warten, die ganz bestimmt nicht erfolgt wäre, setzte sich Paul auf den Stuhl, der an dem Zweiertisch lediglich für Dimitris Stippvisiten stand.

      Paul lächelte Lena gewinnend an. »Ich bin Paul. Ein alter Freund von Jan, den es nun auch in diese wunderschöne Gegend verschlagen hat.«

      »Lena, Jans … Partnerin.«

      Jan atmete auf. Wenigstens hatte sie nicht aus Versehen verraten, dass sie verheiratet waren.

      »Sehr erfreut.« Lena deutete auf den Tisch. »Wenn du was essen willst, wird es eng. Der Platz ist eigentlich nur für Dimitris Ouzoglas.«

      »Dann beschränke ich mich auf ein schönes Glas Wein. Lasst euch nicht vom Essen abhalten. Ich habe schon gemerkt, dass Dimitri ein wahrer Meisterkoch ist.«

      Jan rollte demonstrativ mit den Augen. Schließlich war Elena die Küchenchefin, während sich ihr Mann um den Servicebereich kümmerte. Ein letzter Rest seiner Erziehung hinderte Jan daran, Paul zu empfehlen, sich einen anderen Platz zu suchen. Und Lena würde ebenfalls für eine solche Unhöflichkeit kein Verständnis haben. Er entschloss sich zu einer anderen Taktik und ignorierte Paul. Das Essen war der ideale Vorwand, keine Unterhaltung führen zu müssen.

      Paul schien seine Schweigsamkeit nicht zu stören. Er unterhielt sich mit Lena und stellte dabei einige Fragen, die definitiv zu indiskret waren. Es ging ihn überhaupt nichts an, wie viel ihre Bilder kosteten oder wie viel Geld sie in das Haus investiert hatten. Doch Lena wich diesen Details charmant aus und falls sich Paul darüber ärgerte, ließ er es sich nicht anmerken.

      Das Gyros war köstlich wie immer: knusprig, hervorragend gewürzt und von einer exzellenten Fleischqualität. Es machte sich bezahlt, dass Dimitri auf Klasse statt auf Masse setzte. Jan ließ das Gespräch an sich vorbeirauschen. Die meiste Zeit erzählte Paul von sich, offensichtlich in dem Bemühen, Lena zu beeindrucken. Aber die Anekdoten klangen einstudiert und gaben keine persönlichen Informationen über ihn preis.

      Mit einer herrischen Geste winkte Paul den Gastwirt zu sich. »Drei Ouzo auf meine Rechnung.«

      »Erstens sind Jan und Lena bereits meine Gäste. Und zweitens bezweifele ich, dass Lena einen Schnaps trinkt.«

      Paul sah Lena auffordernd an. »Du erweist mir doch bestimmt die Ehre, unsere Bekanntschaft mit einem Glas Ouzo zu besiegeln?«

      Lena legte den Kopf schief. »Hast du schon mal über einen Sehtest nachgedacht?«

      »Was meinst du?«

      »Nun ja, eigentlich ist kaum zu übersehen, dass ich im neunten Monat schwanger bin. Damit muss ich auf Dimitris Ouzo leider verzichten.«

      Pauls fassungslose Miene verriet, dass ihm dieses Detail bisher entgangen war.

      Da sein ehemaliger Kamerad endlich schwieg, nutzte Jan die Gelegenheit, ihm die Frage zu stellen, die ihn brennend interessierte. »Du musst mir natürlich keine Geschäftsgeheimnisse verraten, aber dass du ausgerechnet mit meinem Vater zusammenarbeitest, erstaunt mich. Woher kennt ihr euch?«

      Damit hatte Jan offenbar einen Treffer gelandet.

      Paul sah auf die Uhr. »Verflixt, schon so spät! In deiner Gegenwart ist die Zeit wie im Fluge vergangen, liebe Lena. Ich muss leider los. Wir treffen uns bestimmt bald СКАЧАТЬ