Das Geheimnis der Bodenklappe. Helga Sadowski
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Читать онлайн книгу Das Geheimnis der Bodenklappe - Helga Sadowski страница 8

Название: Das Geheimnis der Bodenklappe

Автор: Helga Sadowski

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783947721498

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СКАЧАТЬ Fenster im Haus. Knut sprang auf und rannte hinaus. Man hörte ihn deutlich schimpfen. »Otto!«, schrie er außer sich, »kannst du nicht aufpassen? Ich fasse es nicht. Du bist der einzige Holzfäller weit und breit, der nicht darauf achtet, wo seine Bäume hinfallen. Es kommt der Tag, da wirst du uns das ganze Haus zerstören!«

      Luise gab Lotte ihren Bären zurück und trat, von den Mädchen begleitet, ebenfalls hinaus. Dort stand Knut Pfefferminz und vor ihm mit hängendem Kopf ein übergroßer Biber. Er trug eine orangene Sicherheitsweste und einen gelben Schutzhelm. Seine große Axt hatte er in den Baumstumpf geschlagen.

      »Es tut mir leid«, murmelte er sichtlich verlegen.

      Knut schaute sich den Baum näher an und sah eindeutige Bissspuren daran.

      »Aha!«, rief er, »da haben wir es ja. Du hast nur zu Anfang mit der Axt gearbeitet, danach mit deinen Zähnen, gib es ruhig zu!« Der Biber lief unter seinem Fell rot an. »Deshalb hat es auch so lange gedauert, bis der Baum fiel, nachdem keine Schläge deiner Axt mehr zu hören waren.«

      Otto versuchte zu erklären: »Ich … ich wollte nur noch ein einziges Mal wie ein richtiger Biber, so mit den Zähnen, weißt du?« Es schien ihm sehr unangenehm zu sein. »Manchmal überkommt es mich, da kann ich nicht anders und die blöde Axt ist mir manchmal viel zu schwer.«

      Luise Pfefferminz jammerte: »Du meine Güte, Otto, da hat man mal netten Besuch und dann so etwas. Man muss sich ja schämen. Wie das hier jetzt aussieht!«

      »Besuch?«, fragte Otto und hob neugierig seinen Kopf. Die Ablenkung von seiner Missetat kam ihm offensichtlich ganz gelegen. »Was denn für Besuch? Wollt ihr uns bitte bekannt machen?« Er lüftete seinen Helm und vollführte artig einen Diener. »Mein Name ist Otto Baumschubs, und mit wem habe ich das Vergnügen?«

      Den Mädchen stand der Mund offen. Sie wussten nicht, was sie davon halten sollten, einem sprechenden Biber gegenüberzustehen.

      Anna fragte flüsternd ihre Schwester: »Hast du das gehört, nicht nur der Frosch konnte reden, der Biber spricht auch wie ein Mensch und schau nur, wie groß der ist. Wusstest du, dass Biber so riesig werden? Das gibt es doch gar nicht. Ich glaube, das hier kann nur ein Traum sein. Was meinst du? Kneif mich mal.«

      Lotte hielt nachdenklich den Kopf etwas schief, überlegte kurz und sagte zu Herrn Baumschubs: »Ich bin Lotte und das ist Anna, meine Schwester. Wir suchen unseren Bruder und können jede Hilfe gebrauchen. Wieso kannst du sprechen und wo sind wir hier eigentlich?«

      »Ich konnte schon immer reden«, erklärte der Biber freundlich. »Das war noch nie anders. Wir sind hier im Wandelland. Ich würde euch gerne helfen, aber wie?« Er drehte verlegen den Helm mit seinen Händen, immer im Kreis herum. »Wir sollten den Alleswisser fragen. Der kann euch bestimmt helfen.«

      »Den … was?«, fragte Lotte erstaunt. Knut unterbrach das Geplauder und bat alle wieder ins Haus zum Tee. Auf dem Weg hinein murrte Anna: »Was für ein Quatsch, niemand kann alles wissen!«

      Frau Pfefferminz bemühte sich, die Sache mit dem Alleswisser zu erklären: »Der Herr Uhu ist ein weiser, uralter Mann. Er lebt schon sehr lange hinter dem Gedankental in einer großen Holzhütte. Er soll vor vielen Hundert Jahren in einer anderen Welt in einem Turm gewohnt haben. Das hat mir mein Vater erzählt, als ich noch ein Kind war.« Gebannt hörten die Mädchen ihr zu. »Warum er immer noch bei uns ist, weiß ich nicht. Vielleicht gefällt es ihm hier besser als woanders. Ich glaube auch, wenn einer euch helfen kann, dann er.« Lotte rutschte auf ihrem Platz hin und her.

      »Oh, wenn er alles weiß, kann er uns bestimmt sagen, wo Klaus ist und wie wir wieder nach Hause zurückkommen.«

      »Wer ist Klaus?«, fragte Otto Baumschubs interessiert.

      »Unser Bruder und ein Doofmann!«, platzte Anna heraus. »Den muss ich immer und überall mit hinnehmen. Dabei ist der erst fünf Jahre und nur lästig!« Frau Pfefferminz zog missmutig eine Augenbraue hoch.

      »Das ist aber gar nicht schön von dir, Kind«, tadelte sie. »So etwas sagt man nicht.« Anna wurde rot, senkte den Kopf und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Trotzig murmelte sie fast lautlos: »Ist doch wahr und ein Kind bin ich auch nicht mehr!« Frau Pfefferminz schüttelte ungehalten den Kopf und sah danach ihren Mann flehend an.

      »Den Klaus müssen wir suchen, Schatz. Vielleicht ist er da draußen allein im Wandelland. Das ist sehr gefährlich für so einen kleinen Jungen.«

      »Es versteht sich von selbst, dass wir suchen helfen, liebste Luise!« Knut Pfefferminz stand auf und legte seiner Frau liebevoll einen Arm um die Schultern. »Ich habe aber meine Zweifel, ob das überhaupt Sinn macht. Es heißt nicht umsonst Wandelland.« Er schaute auffordernd den Biber an. »Was ist mit dir, Otto, kommst du mit? Bist du dabei?«

      Der nickte nur, denn er hatte einen großen Keks in seinen Mund gestopft und kaute genussvoll. Nachdem er alles hinuntergeschluckt hatte, meinte er nur: »Ist gut, ich begleite die Mädchen zum Alleswisser. Jemand sollte meiner Familie Bescheid sagen, dass ich länger nicht nach Hause komme.« Er pulte sich einen Krümel aus den Schneidezähnen. »Ich muss nur rasch meinen Rucksack holen, da ist noch was zum Essen drin!«

      »Was ist so besonders an eurem Wandelland?«, fragte Lotte dazwischen. »Warum ist das hier gefährlich?« Ihre Frage löste betretenes Schweigen aus.

      Otto räusperte sich schließlich und versuchte zu erklären: »Die Sache ist die«, er kratzte sich verlegen am Kinn, »also, passt gut auf. Wenn wir heute über eine Wiese gehen oder durch einen Garten, dann kann es sein, dass wir beim nächsten Mal an der gleichen Stelle, einen Wald oder einen See queren müssen. Nichts ist verlässlich und vieles nicht real.« Die Mädchen, schauten ihn ungläubig staunend an.

      »Was meinst du damit?«, fragte Lotte.

      »Das werdet ihr schneller herausfinden, als euch lieb ist, kommt jetzt, wir müssen los.« Er schnappte sich noch zwei Kekse und machte sich mit Anna und Lotte auf den Weg zum Alleswisser, nachdem er an seiner Arbeitsstelle den dort deponierten Tornister abgeholt hatte. Man würde sich später wieder hier im Hause der Familie Pfefferminz einfinden. Knut und Luise wollten inzwischen in der näheren Umgebung nach Klaus suchen.

      Anna, Lotte und Otto kamen in einem nahegelegenen kleinen Dorf auf den Marktplatz. Dort hatten Händler ihre Stände aufgebaut und boten allerlei Sachen zum Verkauf an, Taschen, Kleider, Töpfe, Stoffe und vieles mehr. Viele Geräusche türmten sich auf, hier klapperte ein Händler mit seinen Töpfen und Pfannen, dort bot ein Mann lautstark die neueste Erfindung zum Reinigen der Fensterscheiben an. Einige Marktweiber standen zusammen und diskutierten lautstark über die Preise ihrer Waren. Zwei Händler stritten sich über die Begrenzung ihrer Stände. Sie schienen der Auffassung, einer habe dem anderen an Fläche gestohlen. Der Lärm vom geschäftigen Treiben übertönte fast Lottes Frage. »Du, Otto, hier gibt es viel zu kaufen, aber, habt ihr keine frischen Sachen? Ich sehe nirgendwo Obst und Gemüse.«

      »Wir haben einen botanischen Garten«, erklärte er freundlich, »in dem sich jeder bedienen darf. Dort kommen wir vielleicht gleich vorbei, wollt ihr ihn mal anschauen, wenn er gerade da ist? Er könnte in der Nähe sein, bestimmt sogar, dahinten kommt Werner Langohr mit einem Korb voller frischer Möhren.« Er zeigte quer über den Platz auf einen großgewachsenen Hasenmann, gekleidet mit einer karierten Kniebundhose und einer grünen Weste, an der eine stattliche Uhrkette zu sehen war.

      »Gerne schauen wir uns den Garten mal an, nicht wahr, Lotte?«

      »Nein!«, rief die empört. »Das kommt nicht infrage. Wir müssen zum Alleswisser. Mama und Tante Grete machen СКАЧАТЬ