Das Geheimnis der Bodenklappe. Helga Sadowski
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Название: Das Geheimnis der Bodenklappe

Автор: Helga Sadowski

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783947721498

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СКАЧАТЬ Klaus dann nicht hier? Wo er hindurch konnte, müssten wir es doch auch fertigbringen.«

      Anna antwortete mürrisch: »Wer weiß, wo der hin ist. Im Gang ist er bestimmt in eine andere Richtung gelaufen.«

      »Unsinn«, erklärte Lotte. »Ich habe geschaut, hinter uns befand sich nur eine Wand und sonst nichts.« Sie trat näher an die Tür heran und schaute sich mit Leuchties Hilfe alles genauer an. Plötzlich breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Sie streckte die Hand aus und zog kräftig an einem Seil, welches links an der Wand herunterhing. Wie von Geisterhand glitt die Tür mit einem leisen Schaben zur Seite.

      »Anna, schau!«, rief Lotte begeistert. »Eine Schiebetür, komm!« Sie trat hindurch und mit einem lauten Rumps schob sich die Tür hinter ihr zu, bevor ihre Schwester folgen konnte. Sogleich hörte sie Anna gegen die Tür hämmern und verzweifelt schreien: »Lotte, lass mich nicht zurück, bitte, bitte sag mir, wie hast du die Tür aufbekommen? Es ist doch ohne Leuchtie stockdunkel hier.«

      »Du musst nach links tasten«, rief sie ihrer Schwester durch die geschlossene Tür entgegen, »da hängt ein Strick an der Wand, an dem musst du ziehen, dann geht sie auf.« Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bevor die Tür erneut zur Seite glitt und Anna hindurch schlüpfte. Wieder schloss sie sich mit einem lauten Knall. Anna sprach kein Wort, sie hatte nur einen verächtlichen Blick für ihre Schwester übrig. Es ärgerte sie schrecklich, dass Lotte scheinbar schlauer war als sie selbst. Die beiden Schwestern betraten einen Flur und sahen suchend umher.

      »Wo sind wir hier?«, fragte Lotte schon wieder. Anna schaute sie missmutig an und keifte los: »Was weiß denn ich, wenn du das noch einmal fragst, scheuer ich dir eine, halt endlich deinen Schnabel, du dumme Gans.« Lotte zuckte zusammen, zog ihren Kopf zwischen die Schultern und drückte Leuchtie fester an sich.

      Anna lief weiter, ohne auf ihre Schwester zu achten. Diese folgte ihr mit bangem Herzen.

      Nach etlichen Metern betraten sie einen kleinen schummrigen Saal, an dessen Wänden Leuchter mit brennenden Kerzen für ein warmes Licht sorgten. Es war ein fensterloser Raum mit hoher, stuckverzierter Decke. Gegenüber erkannten sie eine zweite Tür. Von den Wänden her starrten düstere Masken mit seltsamen Fratzen die Mädchen an.

      Eine Stimme erscholl hallend durch den Raum: »Meine Damen!« Erschrocken fuhren die Mädchen zusammen. Sie schauten aufgeregt nach dem Redner aus, entdeckten aber niemanden. »Meine Damen, wer seid ihr, wo kommt ihr her, was wollt ihr hier, wo wollt ihr hin und wie viele kommen noch?« Anna und Lotte rückten näher zusammen, fassten sich bei den Händen und schauten sich fragend an. Wieder erklang die Stimme aus dem Nichts, nur strenger: »Ich erwarte genaue Auskunft, antwortet mir, und zwar augenblicklich!« Anna nahm ihren ganzen Mut zusammen.

      »Wir sind … also … das ist meine Schwester Lotte und ich heiße Anna. Wir suchen Klaus, unseren Bruder, er muss hier irgendwo sein. Haben Sie ihn vielleicht gesehen?«

      »Meinst du einen kleinen blonden Jungen?«, fragte die Stimme lauernd. »So einen kleinen Satansbraten?«

      »Ja!«, riefen beide Mädchen aufgeregt.

      Anna erklärte aufgebracht: »Genau, das ist unser Bruder, der ist schlimmer als ein Satansbraten. Wenn Mama nicht so sehr an ihm hängen würde, wären wir bestimmt nicht hier, um ihn zu suchen, das können Sie ruhig glauben.« Sie gab ein schnaubendes Geräusch von sich. »Wo ist er?«

      Lotte stieß ihrer Schwester den Ellenbogen in die Seite und schimpfte: »Schäm dich, so etwas sagt man nicht. Ich würde ihn immer suchen, egal was er anstellt. Ich mag ihn auch, nicht nur die Mama!« Anna setzte erneut an, etwas Hässliches zu sagen, als aus einer Ecke des Raumes eine seltsame Gestalt ins Licht des hinteren Leuchters trat. Ein Frosch, gekleidet wie ein Diener, kam auf die Schwestern zu. Seine nackten Füße erzeugten dabei ein platschendes Geräusch. Er war etwas größer als ihr Bruder und trug eine Brille mit runden Gläsern.

      »Du siehst aus wie der Frosch aus Klaus’ Lieblingsbuch!«, entfuhr es Lotte, die sich immer noch nicht beruhigt hatte.

      Der Frosch knurrte: »Ich weiß, gefällt mir auch nicht. Ich hätte gerne eine andere Gestalt. Das hier«, er deutete auf sich, »verdanke ich eurem Bruder. Er muss an diesen Frosch gedacht haben, als er hier hereinkam und ich ihn ansprach.« Lotte konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen.

      »Das verstehe ich nicht. Du, Anna?« Die schüttelte nur den Kopf und meinte kratzbürstig: »Freut mich, dass du auch mal was nicht kapierst!«

      Erneut knurrte das komische Wesen ungehalten.

      »Ich hatte ja gehofft«, schimpfte er los, »dass ihr mir ein besseres Aussehen bringt, aber nein. Wer weiß, wie lange ich nun so rumlaufen muss?« Er fuchtelte wild mit seinen dürren Froscharmen in der Luft herum, dann ließ er sie sinken und sagte niedergeschlagen mit hängenden Schultern: »Es ist so erniedrigend.«

      Anna unterbrach sein Gejammer und fragte: »Was können wir dafür, dass du ein Frosch bist, und wie könnten wir das ändern? Wie möchtest du denn aussehen?« Er schaute jetzt über seinen Brillenrand und fauchte ungehalten: »Ich bin kein Frosch und habe gar keine Lust, euch das zu erklären. Findet es selbst heraus und nun macht, dass ihr weiterkommt.«

      Die Mädchen setzten sich in Bewegung und die nächste Tür öffnete sich von allein, als sie ihr näherkamen. Lotte hielt immer noch Annas Hand fest und gemeinsam traten sie ins – Nichts. Hinter der Tür fielen sie fast senkrecht nach unten. Sie schrien um ihr Leben. Eng aneinandergepresst sausten die Mädchen – durch eine Röhre, die nach etlichen abwärtsführenden Kurven kurz anstieg, gerade wurde und die Schwestern in einen riesigen Bottich mit kaltem Wasser spuckte.

      Prustend reckten sie ihre Köpfe hoch und versuchten, so schnell wie möglich herauszukommen. Doch sie glitten ein paar Mal aus, bevor ihre Füße festen Halt fanden. Zitternd kletterten sie über den mit Moos bewachsenen Bottich-Rand aufs Trockene, standen da und wussten nicht weiter. Leuchties Herz schien unbeschadet, er spendete nach wie vor Licht, obwohl er ebenfalls patschnass geworden war.

      Frierend schauten die Mädchen sich um. Hinten in diesem hässlichen Raum entdeckten sie einen alten, offenen Kamin. Lotte lief direkt dorthin und versuchte, das Holz darin anzuzünden. Dicke Streichhölzer lagen bereit, aber keine Fläche, um sie daran zu reiben. Vergeblich blickte sie sich suchend danach um.

      Anna kam hinzu und nahm ebenfalls ein Streichholz. Sie rieb dessen Kopf an der Wand entlang und siehe da, es entzündete sich mit einem kurzen Zischen. Im Nu brannte ein Feuer und spendete etwas Wärme. Die züngelnden Flammen sorgten für ein wenig flackerndes Licht.

      Zähne klappernd zogen die Mädchen ihre nassen Sachen aus und hängten sie, in der Nähe des Feuers, an einer dort gespannten Leine zum Trocknen auf. Leuchtie wurde, so gut es ging, ausgewrungen und ebenfalls nahe an das wärmende Feuer gelegt. Anna fand ein paar alte, staubige Decken in einer Ecke, was Lotte nicht sonderlich begeisterte.

      »Schau doch mal wie dreckig die sind«, murrte die Jüngere. »Eklig!« Sie schüttelte sich. »Da soll ich mich drin einwickeln. Das will ich nicht!«

      Annas Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und zischte: »Sofort wickelst du dich in eine dieser Decken. Wenn ich das kann, dann du es ja wohl auch. Oder möchtest du lieber frierend hier rumstehen und krank werden?« Ohne weiter auf Lotte zu achten, schlang sie eine der Decken um ihren Körper und legte sich auf eine nahe am Feuer liegende, nicht unbedingt einladend aussehende Matratze. Was blieb der kleinen Schwester übrig? Widerwillig nahm sie die übrige Decke, wickelte sich darin ein und legte sich eng an Anna geschmiegt ebenfalls hin. Es dauerte nicht lange, bis man nur noch ihre gleichmäßigen СКАЧАТЬ