Wer zuerst lacht, lacht am längsten. Felix Dvorak
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Название: Wer zuerst lacht, lacht am längsten

Автор: Felix Dvorak

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783902862457

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СКАЧАТЬ Ihrem Traumziel näherbringen, dem Delirium tremens, das bei uns als Reifeprüfungsnachweis gilt. Prost!

      Das Studium ist nicht leicht. Sie werden hart arbeiten müssen. Aber schließlich haben Sie ja unsere strenge Aufnahmesprühung … Prüfung … mit eins Komma vier bis zwei Komma null Promille bestanden. Gratuliere! Prost!

      Wie mir mitgeteilt wurde, sind einige unter Ihnen schon recht fleischig … fleißig. Diescher Eifer ist lobenswert, doch muss ich Schie doch erschuchen … ersuchen, sich künftighin genau an die schrikten Anweischungen … Anweisungen des Lehrpersonals zu halten. Prost!

      Sauen Schie … schauen Sie, blindwütig durcheinandersaufen, das kann bald einer. Jedoch … Prost!

      Jedoch wir Öschterreicher sind ein altes Weinkulturvolk, das mit … mit … ja mit Recht darauf stolz ist, auf seine Pädikatsweine! Prost!«

      Der Professor wankt und droht seitlich abzusinken. Aber er fängt sich wieder. »Mit inniger Freude schauen wir zurück auf den schogenannten Weinschkandal. Genau den haben wir damalsch notwendig gebraucht. Scheit damalsch ist der Weinkonschum …sum unfasch… unfassbar gestiegen. Proscht!

      Hochverehrte Tschecheranten! Trunken- und andere Bolde! Wir leben in einer harten Zeit. Ein verantwortungschvoller Schäufer hat es heute schehr schwer. Denken Sie nur an die radikale Besteuerung jedweden Alkohols. Und das in einem Land der besten Sch… Sommeliers! Die Frau Finanzminischterin ist ja noch viel schlimmer als die Reblaus! Und es gibt vorläufig auch kein Spritzmittel gegen schie. Wenn diesche Besteuerung nicht nachläscht, werden wir leider im Notfall zum Selberbrennten greifen müssen. Übrigens vermiddelt unser Inschtitut, zu äuscherst kulanten Bedingungen, Blindenhunde. Proscht!

      Das echte Trinken, meine lieben Süler, schollte eigentlich von der ganzen Familie gepflegt werden. Proscht!«

      Der Professor hat nun sein Glas bis zum Rand mit Wein gefüllt und trinkt es in einem Zug aus. Auch die Studenten machen es ihm gleich. »Ist es nicht ein beglückendes Gefühl, so im Kreise seiner Rauschkinder zu sitzen und schon am frühen Morgen von den lieben Kleinen mit einem kräftigen …« – der Professor stößt tief und genussvoll auf – »… begrüßt zu werden?! Proscht!

      Meine Kinder, liebe Freunde, meine eigenen Kinder bekommen statt so einem ungeschunden Grieschbrei ausch dem Flascherl … einen Litler Vettiner … einen Litler Vlettiner … einen Hitler, einen Vitler Letiner … Proscht!

      Zum Abschlusch meines Vortrages möchte ich noch hinweischen auf das zweiteilige Scheminar ›Der Trinker als Tierfreund‹.

      a: Dein Freund der Kater!

      b: Über die Aufzucht weißer Mäusche!

      Proscht!«

      Der Professor trinkt den Rest direkt aus der Flasche. »Beschuchen Schie auch unschere Schonderkurse, was da schind: Ein Vortrag von Professor Zechmeister – ›Der Trinker schwört auf seine Fahne!‹. Ferner gibt es eine DVD von Professor Dr. Sodbrenner mit dem Titel: Weinwanderung von Kalksburg nach Gugging und wieder retour!‹. Schowie eine Dischkuschionsrunde mit Notar Dr. Kotzebue über das Thema: ›Gehören Nierensteine zum Familienschmuck?‹«

      Der Professor fällt unter das Vortragspult. Die Zuhörer werden auf Bahren aus dem Hörsaal getragen.

      Sofort füllen sich wieder die Reihen mit neuen Studenten, die nun eifrig Zigarettenpackungen auf ihren Pulten auftürmen. Unter einer gewaltigen Rauchwolke betritt der Professor das Podium, um sich sofort eine frische Zigarette anzuzünden.

      Als Taferlklassler, und das deshalb, weil man 1942 in der Schule noch mit einem Griffel auf einer Schiefertafel schrieb.

       Oskar Kokoschka sagte einmal: »Aus meiner Schulzeit sind mir nur die mannigfaltigen Bildungslücken in Erinnerung geblieben.«

      Mir ist aus meiner Schulzeit nur ein Lehrer in Erinnerung geblieben, und das auch nur deshalb, weil er ein brutaler Sadist war. Er gab mir eine Ohrfeige, dass meine Brille zerschmettert war, und quälte mich so in Mathematik und Geometrie, dass mein Interesse in dieser Richtung ein für alle Mal abstarb.

      Mark Twain ließ in seinen Romanen »Tom Sawyers Abenteuer und Streiche« und »Abenteuer und Fahrten des Huckleberry Finn« seine eigene Kindheit auferstehen. Über seine Schulzeit wusste er folgendermaßen zu berichten: »In meiner Schule war es streng verboten, die Schreibpulte mit Taschenmessern zu bearbeiten. Und es setzte darauf eine Strafe. Diese bedeutete entweder fünf Dollar, oder wenn diese nicht aufgebracht werden konnten, eine öffentliche Verprügelung. So war auch ich eines Tages an der Reihe und ich musste notgedrungen meinem Vater davon berichten.

       Äußerst verärgert sagte er: ›Ich will unseren guten Namen nicht durch dich schänden lassen, indem du vor den anderen zum Gespött wirst. Also bekommst du von mir die fünf Dollar. Aber damit alles seine Gerechtigkeit hat, komm jetzt mit mir auf mein Zimmer.‹

       Dort erlitt ich dann die gerechte Züchtigung. Als ich wieder ins Freie hinauskam, rieb ich mir mein Hinterteil, aber ich hatte fünf Dollar in der Tasche. Sodann überlegte ich mir: Ich habe also die schmerzende Strafe überstanden. Wieso sollte ich die Züchtigung in der Schule nicht genauso ertragen. Und so stellte ich mich zur Prügelung in der Schule zur Verfügung und behielt die fünf Dollar. Sie waren mein erstes selbstverdientes Geld.«

      Sigismund Schreferl

      Ich heiße Sigismund. Ich bin der Größte in meiner Klasse. Mein Papi sagt, ich bin frühreif und überentwickelt. Ich bin ja auch schon lange in meiner Klasse. Das dritte Jahr.

      Ich habe zwar immer neue Schulkameraden, bin aber trotzdem sehr beliebt. Weil im Frühjahr habe ich nämlich die Masern gehabt, und da habe ich die ganze Klasse angesteckt. Auch den Herrn Lehrer. Der war sicher auch froh, dass er nicht in die Schule hat müssen. Und trotzdem hat er mir schon in diesem Jahr den achten Fünfer gegeben.

      Der ist immer so grantig. Kein Wunder! Wenn ich ein Leben lang in die Schule gehen müsste, wäre ich auch grantig. Mein Papi sagt, der ist nur grantig, weil er bei der Lehrergewerkschaft ist und trotzdem arbeiten muss.

      Die Schule ist ja auch was Furchtbares. Das fängt schon an, wenn man in die erste Klasse kommt. Da sind nicht einmal die Sitze gepolstert.

      Gestern war mein Papi in der Schule und hat den Herrn Lehrer gefragt, wo es denn bei mir fehle.

      Hat der Herr Lehrer gesagt: »Eigentlich nur im Kopf.«

      Darauf hat der Papi zur Mami gesagt: »Dein Sohn ist ein Trottel!«

      Hat die Mami gesagt: »Mir gerät er nicht nach, weil ich hab schon mit zehn Monaten laufen können.«

      Da hat der Papi gesagt: »Was ist das schon? Ich habe mich noch mit vier Jahren tragen lassen.«

      Was einem die für blöde Fragen stellen in der Schule. Da hat mich doch der Herr Lehrer gefragt: »Sigismund, was weißt du über die Familie der Wiederkäuer?«

      Habe ich geantwortet: »Ich weiß über die gar nichts, denn meine Mami hat mir verboten, über andere Familien zu sprechen.«

      Da war der Herr Lehrer ganz böse und hat meine Eltern in die Schule bestellt. Darauf wollte СКАЧАТЬ