Wer zuerst lacht, lacht am längsten. Felix Dvorak
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Название: Wer zuerst lacht, lacht am längsten

Автор: Felix Dvorak

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783902862457

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СКАЧАТЬ haben. Da bleiben wir daheim!

      Meine Kinder Katja und Daniela.

       Meine väterliche Großmutter erzählte immer wieder gerne denselben Witz:

       Ein Mädchen vom Lande, das sich sehnsuchtsvoll ein Kind wünschte, wurde gefragt: »Wenn du dir was wünschen könntest, was wäre dir lieber? Eine Million Kronen oder zwölf gesunde Kinder?«

       Und das Mädchen antwortete: »Auf alle Fälle zwölf Kinder!«

       »Wirklich? Und warum?« »Weil, hätte ich eine Million Kronen, möchte ich sicher zwei, drei, vier Millionen mehr. Hätte ich zwölf Kinder, hätte ich genug!«

      Meine Großmutter hatte elf Kinder. Meine Frau und ich haben zwei. Und beide sind Wunschkinder. Nur wünschte ich mir einen Buben, wir bekamen aber ein Mädchen.

      Daniela war ein so außergewöhnlich schönes und liebes Kind, dass ich meinen Knabenwunsch schnell vergaß. Und als unser zweites Kind kam und wieder ein Mädchen wurde, war ich darüber sehr glücklich.

      Die beiden Mädeln wurden wunderbare Frauen, beschlossen, ohne dass ich sie dazu veranlasst hatte, Schauspielerinnen zu werden, und feierten schöne Bühnenerfolge, ließen aber mögliche große Bühnenkarrieren hinter sich und widmen sich nun ganz ihren Familien.

      Als Katja 1996 bei den Berndorfer Festspielen in dem Einakter-Zyklus »Oh, Du meine Österreicher« spielte, hatte sie ganz verschiedene Rollen zu mimen. Im letzten Teil spielte sie eine schwangere Braut und bekam dafür hervorragende Kritiken.

       In einer dieser Rezensionen stand: »Aus dem Ensemble ragte vor allem Katja Dvorak-Löwy heraus, deren Darstellung einer Hochschwangeren das Publikum besonders berührte.«

      Obwohl ich oft mit Kritiken gar nicht einverstanden war, musste ich dieser recht geben. Kein Wunder, zwei Monate später kam ihr Sohn Simon zur Welt.

      Der schöne Sigismund

      Vorerst müssen Sie wissen, dass meine Frau die Operette »Im weißen Rössl« über alles liebt. Deswegen haben wir unsere Flitterwochen auch im »Weißen Rössl« am Wolfgangsee gefeiert. Alles war wie in der Operette, nur die Wirtin hat anders ausgesehen wie die Waltraut Haas und der Kaiser ist auch nicht gekommen.

      Aber alles war schön und teuer. Wir haben geflittert, was das Zeug hält, denn wir haben uns einen Sohn gewünscht. Der sollte, wie kann es anders sein, Sigismund heißen. Und wir haben alles getan, damit wir auch einen schönen Sigismund bekommen.

      Meine Frau hat in der Schwangerschaft nur schöne Sachen gelesen, im Fernsehen hat sie sich nur die schönsten Sachen angeschaut. Den Florian Silbereisen und die Rosamunde-Pilcher-Geschichten.

      Natürlich habe ich sie in einer Privatklinik untergebracht. Und dann habe ich von dort den Anruf erhalten, der Sigismund ist da.

      Sofort bin ich in die Klinik gefahren. Gleich beim Eingang habe ich mich erkundigt, wo denn mein schöner Sohn zu besichtigen wäre. Die in der Information haben mir gesagt, ich soll nur in die Gebärstation gehen. Es steht sowieso an jeder Türe angeschrieben.

      Auf der ersten Türe ist gestanden: WUNDERSCHÖNE BABYS. Bin ich hinein und hab gerufen: »Sigismund! Wo ist denn mein wunderschöner Sigismund?!« Aber es hat sich keiner gerührt. Bin ich raus und zur nächsten Türe.

      Da ist draufgestanden: SCHÖNE BABYS. Bin ich hinein und habe gerufen: »Sigismund! Wo ist denn mein schöner Sigismund?!« Aber nichts hat sich gerührt. Bin ich raus und zur nächsten Türe.

      Das ist draufgestanden: NICHT SO SCHÖNE BABYS. Bin ich hinein und habe gefragt: »Sigismund! Wo ist denn mein Sigismund?« Aber nichts hat sich gerührt. Bin ich hinaus und zur nächsten Türe.

      Da ist gestanden: HÄSSLICHE BABYS. Bin ich hinein und habe gefragt: »Ist da vielleicht unser Sigismund?« Aber nichts hat sich gerührt.

      Bin ich raus und zur nächsten Türe – und auf der ist gestanden: SIGISMUND.

      Mit diesem globalen Programm verstörte ich 1964 im Kabarett »Rendezvous« die Hamburger.

      Es war im Jänner 1964, als ich mit Heinz Reincke in der urigen Gaststätte »Grün« am Hamburger Hansaplatz beisammensaß und er kräftig »lütt un lütt« Bier mit Korn die Kehle runterrutschen ließ.

       Da gesellte sich der Theaterarzt des Hamburger Schauspielhauses zu uns an den Tisch. Und als er so sah, wie der glänzende Mime immer benebelter wurde, warnte er ihn eindringlich: »Mein lieber Reincke, bedenken Sie, dass Alkohol ein langsam tötendes Gift ist.«

       Reincke antwortete: »Das macht überhaupt nichts. Ich hab Zeit!«

      Der erste große Blödler der Theaterbühne war Hanswurst. Der gebürtige Knittelfelder Josef Anton Stranitzky gilt als dessen Erfinder.

      1972 spielte ich in einem biografischen, von Edwin Zbonek inszenierten Film den historischen Komiker. Natürlich sollte ich darin auch die Alkoholeskapaden Stranitzkys darstellen – und soll darin recht lustig gewesen sein.

       Ob der erste Hanswurst darüber gelacht hätte, ist anzuzweifeln, denn er fand nie einen Kollegen gut. Aber er war auch ständig von Selbstzweifeln verfolgt. Diese Probleme bekämpfte er – natürlich – mit Alkohol. 1726 starb er im Alter von 50 Jahren in Wien und hinterließ neun Kinder und eine tieftraurige Witwe. Als man diese nach Stranitzkys Todesursache fragte, meinte sie tränenerstickt: »Die Liebe und das Saufen!«

       Teilnahmsvoll erkundigte man sich: »Was Sie nicht sagen? Auch die Liebe?«

       »Ja«, antwortete die Hinterbliebene, »zum Saufen!«

      Genussakademie

      Der große Vortragssaal der Genussakademie. Jeder Student hat vor sich eine gefüllte Flasche Wein und ein Glas. Der Professor betritt sicher, jedoch beschwingt das Podium. Die Studenten klopfen mit ihren Weingläsern auf die Pulte. Der Professor gießt sich aus der eben entkorkten Flasche Wein in sein Glas. Sofort kehrt gespannte Ruhe im Hörsaal ein.

      »Meine Damen und Herren! Prost!« Der Professor prostet den Studenten zu. Diese erwidern. Der Professor nimmt einen herzhaften Schluck aus seinem Glas. Was die Studenten sofort nachahmen. »Endlich wurde einem dringenden Bedürfnis entsprochen. Wie Sie ja alle mit Stolz und Genugtuung vernommen haben, steht Österreich im Spitzenfeld der Länder mit den größten Kontingenten an Säufern und Deliranten. Deshalb wurde auch diese Genussakademie mit dem Institut ›Trinken will gelernt sein‹ gegründet. Prost!«

      Nun nimmt der Professor nach jedem Prost einen kräftigen Schluck aus dem stets neu gefüllten Glas. Und die Studenten folgen seinem Beispiel.

      »Doch dieses Institut soll nicht nur den Nachwuchs fördern, sondern auch Sammelpunkt aller Spitzentrinker im Lande sein. Prost!

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