Название: Die bedeutendsten Österreicher
Автор: Isabella Ackerl
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: marixwissen
isbn: 9783843802512
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Insgesamt schrieb Schubert sieben Symphonien, eine achte, äußerst dramatische, blieb unvollendet. Diese Partitur lag mehr als 40 Jahre im Schreibtisch seines Freundes Hüttenbrenner und wurde erst 1865 von den Wiener Philharmonikern uraufgeführt. Beispiellos und höchst virtuos in ihrer gestalterischen Kraft sind Schuberts Lieder, die für die nachkommenden Generationen zukunftsweisend wurden. Insgesamt 600 Lieder entstammen seiner Feder, vor allem die bedeutenden Zyklen Die schöne Müllerin und Die Winterreise nach Texten von Wilhelm Müller. Schuberts Gesamtwerk umfasst etwa 1000 Opuszahlen. Mit seinen Liedern war der Komponist auch bei seinen Zeitgenossen sehr erfolgreich, wie eine Besprechung der Schönen Müllerin in der Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode aus dem Jahr 1828 belegt: »Mit vieler Freude nehmen wir die Anzeige dieses schönen, interessanten Werkes vor, in dem das Genie des Tonsetzers mit wirklicher Weihe die herrlichen Lieder des edelsten Dichters zur Verklärung bringt.«
Nach drei Jahren Schuldienst hatte Schubert die Lehrtätigkeit aufgegeben. Unterstützt von seinem Freund Schober konnte er sich nun ausschließlich seinen Kompositionen widmen. Eine Position als Musiklehrer in Laibach wurde ihm verwehrt, zwei Sommer lang (1818 und 1824) unterrichtete er die beiden Töchter des Grafen Esterházy, wobei er am Sommersitz Zelesz mit ungarischer Musik in Kontakt kam. Eine regelmäßig dotierte Stelle konnte er jedoch nicht finden.
Vermutlich bereits ab 1823 ist bei ihm eine damals unheilbare venerische Krankheit ausgebrochen, von der er sich nur kurz auf einer Erholungs- und Konzertreise nach Oberösterreich, die er gemeinsam mit dem Liedersänger Johann Michael Vogl antrat, erholen konnte. Noch im März 1827 nahm er an Beethovens (→ siehe dort) Beisetzung am Währinger Ortsfriedhof teil. Im November 1828 erkrankte er an Typhus, dem sein geschwächter Körper nicht mehr standhalten konnte. Sein Freund Schwind schrieb: »[…] Schubert ist tot und mit ihm das heiterste und schönste, das wir hatten.« Er wurde auf dem Währinger Ortsfriedhof beigesetzt, sein Grabstein lag unweit der letzten Ruhestätte von Beethoven. Die Grabinschrift verfasste Franz Grillparzer: »Die Tonkunst begrub hier einen reichen Besitz, aber noch viel schönere Hoffnungen.« Erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts erhielt er ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Werke u.a.:
Ca. 600 Lieder, darunter Die schöne Müllerin und Winterreise; 12 Symphonien (davon fünf unvollendet); sechs lateinische Messen; die Deutsche Messe; Kammermusik (z. B. das Forellenquintett); Klaviermusik; Bühnenwerke.
Christian Doppler
* 29. November 1803 Salzburg, † 17. März 1853 Venedig
Physiker
Der aus einer Salzburger Steinmetzfamilie stammende Christian Andreas Doppler war von zarter Statur und daher für die Arbeit im väterlichen Betrieb nicht geeignet. Sein Mathematiklehrer am Salzburger Lyzeum, Simon Stampfer, der Entdecker des Lebensrades, das als Erstes bewegte Bilder darstellen konnte, riet Dopplers Eltern für den begabten jungen Mann zu einem Physikstudium in Wien. Doppler belegte also Vorlesungen in Mathematik, Physik und Mechanik und holte daneben die Matura an einem Salzburger Gymnasium als Privatier nach.
Nach bestandener Matura ging Doppler 1829 wieder nach Wien und arbeitete vier Jahre als Assistent für höhere Mathematik am Wiener Polytechnikum. Er veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten, doch eine fixe Anstellung zu erhalten erwies sich als mühsam. Erst 1835 wurde er an einer Realschule in Prag angestellt. Zwei Jahre später erhielt er endlich eine Professur für Mathematik und Physik am Technischen Institut der Prager Karlsuniversität.
In dieser Zeit widmete er sich intensiv der Beobachtung der Sterne. Vor allem faszinierten ihn die unterschiedlichen Farbnuancen der Doppelsterne. Damals waren bereits mehr als 2700 Doppelsterne bekannt. Doppler entdeckte, dass fast gesetzmäßig ein Stern dem unteren Teil des Farbspektrums angehörte, während der zweite Stern dem oberen Abschnitt des Farbspektrums zuzuordnen war. 1842 erschien seine Abhandlung »Über das farbige Licht der Doppelsterne und einiger anderer Gestirne des Himmels«, die er als außerordentliches Mitglied der königlich-böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in den Schriften dieser Gesellschaft publizierte.
Später stellte sich heraus, dass seine Beobachtung auf einer Sinnestäuschung beruhte, wofür er auch von den Astronomen heftig getadelt wurde. Doch Doppler vermutete richtig, dass seine Beobachtung auch mit Schallwellen funktionieren würde. So ist der von ihm beschriebene »Doppler-Effekt« eine bei allen Wellenvorgängen feststellbare Erscheinung, die die Frequenz beeinflusst, wenn Ausgangspunkt der Welle und Beobachter sich aufeinander zubewegen oder sich voneinander entfernen. So ist etwa zu beobachten, dass der Pfeifton einer Lokomotive beim Herannahen höher ist als bei einer sich entfernenden Lokomotive.
Dieses als Doppler-Effekt bekannte Phänomen findet vielfach in der medizinischen Technik Anwendung, vor allem beim Einsatz von Ultraschalluntersuchungen der Blutgefäße (zur Darstellung der Blutstromgeschwindigkeit). In der Astronomie wird der Doppler-Effekt zur Bewegungsmessung von Sternen eingesetzt, auch in der Luftfahrt-Navigation und bei der Geschwindigkeitsmessung bewegter Ziele wird Dopplers Entdeckung genutzt.
Nach Ausbruch der Märzrevolution 1848 zog Doppler mit seiner Familie nach Wien; 1850 erhielt er eine Berufung an das Physikalische Institut der Wiener Universität. Er war der erste Ordinarius, der Experimentalphysik lehrte. 1853 starb Doppler an einem infektiösen Lungenleiden in Venedig, wo er auf dem Friedhof San Michele beigesetzt wurde.
Dopplers Wirken wurde nach seinem Tod vielfach gewürdigt. An seinem Geburtshaus in Salzburg wurde eine Tafel angebracht, ebenso an seinem Prager Wohnhaus. In der Folge wurden zahlreiche physikalische Einrichtungen nach Doppler benannt. Weltweit gibt es eine ganze Reihe von medizinischen Instituten, die seinen Namen tragen. Im Salzburger Haus der Natur präsentiert man eine ständige Gedenkschau an den berühmten Sohn der Stadt, ja sogar ein Krater auf der Rückseite des Mondes wurde nach Doppler benannt.
Die Strauss-Dynastie
Johann Baptist Strauss Vater
* 14. März 1804 Wien, † 25. September 1849 Wien
Johann Baptist Strauss Sohn
* 25. Oktober 1825 Wien, † 3. Juni 1899 Wien
Josef Strauss
* 20. August 1827 Wien, † 22. Juli 1870 Wien
Eduard Strauss
* 15. März 1835 Wien, † 28. Dezember 1916 Wien
Dirigenten und Komponisten
Der 1804 geborene ältere Johann Strauss wuchs als Sohn eines Bierwirtes auf, der an der Schlagbrücke am Donaukanal das Gasthaus Zum guten Hirten betrieb. Er erlernte zunächst das Buchbinderhandwerk, nahm aber auch Violinunterricht und studierte Musiktheorie. Er spielte zusammen mit dem späteren Komponisten und Geiger Joseph Lanner in der Kapelle der Brüder Scholl, die sie zunächst gemeinsam übernahmen. Ab 1827 gingen beide jedoch in jeweils eigenen Kapellen getrennte Wege. Bereits im Alter von 22 Jahren war Strauss mit eigenen Kompositionen an die Öffentlichkeit СКАЧАТЬ