Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman. Michaela Dornberg
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Название: Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Bettina Fahrenbach Staffel

isbn: 9783740925130

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СКАЧАТЬ kühl geworden war, zog sie festere Schuhe an und eine windundurchlässige Jacke, in deren Taschen sie vorsichtshalber ein paar Leckerli stopfte.

      Dann verließ sie das Haus.

      »Hektor, Lady, kommt, meine beiden Strolche. Wir machen einen Spaziergang.«

      Freudig kamen die Hunde angelaufen.

      Wie sehr liebte Bettina die beiden Tiere – den reinrassigen Labrador Hektor und die niedliche Promenadenmischung Lady.

      Als Erstes wurden sie, weil sie es immer erwarteten, mit einem Leckerli belohnt.

      Dann schritt Bettina zügig aus.

      Quer über den Hof, durch den Garten, an den Pferdekoppeln vorbei, auf denen es allerdings seit Jahren keine Pferde gab, und dann durch die Felder bis hinunter zum Fluss, der sich behäbig wie ein silbernes Band durch die grüne Landschaft schlängelte.

      Die Hunde jagten den geworfenen Stöckchen hinterher, und Bettina atmete befreit auf.

      Fahrenbach war schön, so wunderschön, und in hundert Jahren würde sie noch dieses Gefühl von Glück und Dankbarkeit in sich haben, wenn sie sich bewusst machte, welch ein Kleinod ihr Vater ihr da hinterlassen hatte.

      Schade, dass sie in hundert Jahren nicht mehr hier sein würde, sondern auf dem Fahrenbacher Friedhof. Aber solange sie lebte, und das würde hoffentlich noch sehr, sehr lange sein, würde sie dieses Gefühl niemals verlassen.

      Einer der Dorfbewohner radelte an ihr vorüber.

      »Na, Bettina, alles klar?«

      »Ja, Herr Wattel, bei Ihnen auch?«

      »Kann nicht klagen, bis bald mal. Mach’s gut, Mädchen.«

      »Sie auch, Herr Wattel.«

      Dann war er vorüber.

      So war das hier. Jeder kannte jeden. Aber das würde sich schon sehr bald ändern. Die Häuser, die auf dem ehemaligen Land des Huber-Bauern gebaut wurden, waren kurz vor der Fertigstellung. Und dann würden Fremde nach Fahrenbach ziehen. Dreißig Familien in dreißig Neubauten. Und die alte Frau Lindner mit ihrem Gemischtwarenladen im Dorf würde Konkurrenz bekommen mit dem neuen Supermarkt, der auch errichtet wurde.

      Das ebenfalls neu entstehende italienische Restaurant würde wohl keine Konkurrenz für Linde sein, die in ihrem traditionsreichen Gasthof ein ganz anderes Angebot hatte.

      Es würde sich viel verändern, hoffentlich zum Guten, denn niemand wusste, welche Menschen sich in Fahrenbach ansiedeln würden.

      Unvermittelt begann es zu regnen, und Bettina rief die Hunde zurück, um den Rückwewg anzutreten.

      Das war kein sehr langer Spaziergang gewesen. Auch wenn ihr Regen normalerweise nichts ausmachte, heute hatte sie keine Lust darauf.

      Sie würde nochmal in die Firma gehen. Alle Kommissionen für den Großauftrag waren zusammengestellt, in zwei Tagen würde der Spediteur alles abholen, und wenn der Kunde dann seine Rechnungen zügig bezahlte, konnte sie ein wenig aufatmen, denn dann würde an Provision für sie einiges überbleiben, und sie konnte ihre Schulden bei der Bank ein wenig abbauen.

      Sie musste auch unbedingt mit Marcus sprechen. Jetzt musste doch die Zeit gekommen sein, dass er ihr wieder Bäume abkaufte. Das hatte er ja versprochen.

      Als sie auf den Hof kam, begegnete ihr Isabella Wood, die auch von einem Spaziergang zurückgekommen war. Sie trug einen Trenchcoat mit hochgestelltem Kragen, ein Kopftuch und eine Sonnenbrille, trotz des schlechten Wetters. So getarnt erkannte sie niemand.

      Das sagte Bettina ihr auch.

      »Ich bin auch jeden Tag weniger ängstlich, erkannt oder von Reportern verfolgt zu werden. Der Fahrenbach-Hof ist wirklich ein Paradies, und es ist natürlich ein Traum, dass Ihnen so viel Land gehört, da kann man sich vollkommen frei bewegen. Ich bedaure schon jetzt den Moment, in dem ich diese Idylle verlassen muß. Aber das Leben geht weiter, und die Dreharbeiten rücken immer näher. Am liebsten würde ich die Dreharbeiten hierher verlegen lassen. Doch ich glaube, das wäre Ihnen nicht recht.«

      Bettina schüttelte den Kopf.

      »Nein, das wäre es nicht. Der Fahrenbach-Hof soll nicht Schauplatz eines Films werden, auch nicht mit Ihnen in der Hauptrolle.«

      »Das kann ich verstehen, sehr gut sogar.«

      Sie wollte weitergehen, doch Bettina hielt sie zurück.

      »Ich weiß nicht, ob Leni es Ihnen schon gesagt hat. Wir spielen heute Abend Karten, und das ist immer sehr lustig. Haben Sie keine Lust, sich zu uns zu gesellen?«

      Isabella zögerte.

      »Vorher überrascht uns Leni an solchen Abend immer mit einem köstlichen Essen. Sie war früher eine Sterneköchin, die viele Preise gewonnen hat.«

      »Oh, das wusste ich nicht. Aber Leni ist eine besondere Frau und herzensgut. Ich würde gern kommen, doch ich weiß nicht … ich will nicht stören.«

      »Sie stören nicht. Im Gegenteil, wir freuen uns. Das glaube ich auch im Namen der Anderen sagen zu dürfen.«

      »Gut, einverstanden, wann soll ich da sein?«

      »Neunzehn Uhr, im Haus der Dunkels.«

      »Ich freue mich.«

      Isabella huschte davon Richtung Gesindehaus, und Hektor und Lady winselten und schauten Bettina erwartungsvoll an.

      Nach einem Spaziergang gab es doch immer eine Belohnung! Hatte sie das vergessen?

      Nein, hatte sie nicht.

      Bettina holte die begehrten Leckereien aus der Tasche und gab sie den Hunden, dann ging sie zu Leni, um ihr zu sagen, dass sie am heutigen Abend einen besonderen Gast haben würden – die wunderschöne und sehr berühmte Isabella Wood, die sich auf dem Hof wohlfühlte und immer zutraulicher wurde, was ja wohl für die Bewohner des Hofes sprach.

      *

      Der Besuch der Steuerfahnder, vielmehr noch der Verrat ihres Bruders Frieder hatten Bettina mehr zugesetzt als sie zugeben wollte. Und eigentlich hatte sie überhaupt keine Lust nach Frankreich zu fliegen. Am liebsten hätte sie die Reise abgesagt.

      Monsieur Humblet war nicht das Problem, mit dem hätte sie einen anderen Termin vereinbaren können, aber Jörg nervte und rief ständig an. Dass sie nur einen so kurzen Trip geplant hatte, schien ihm nichts auszumachen. Er war nur daran interessiert, dass sie mit Marcel sprach.

      Sie zu bitten, doch ein paar Tage länger auf dem Chateau zu bleiben, weil sie sich so selten sahen und viel zu erzählen hatten, kam ihm nicht in den Sinn.

      Das machte Bettina traurig.

      Wenn er doch wenigstens einmal gesagt hätte, dass er sich auf ihr Kommen freute. Nein, nichts dergleichen war geschehen.

      Er erwartete nur von seiner Schwester, dass sie seinen Geschäftsführer umstimmen konnte.

      Nicht nur sie war traurig, auch der Himmel schien es zu sein.

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