Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman. Michaela Dornberg
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Название: Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Bettina Fahrenbach Staffel

isbn: 9783740925130

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СКАЧАТЬ vorgefallen war. Dazu bot sich bei einem köstlichen Essen, in entspannter Atmosphäre die richtige Gelegenheit.

      Vielleicht erfuhr sie ja auch von Catherine etwas, die war auf jeden Fall realistischer als ihr Bruder.

      Ja, das war die richtige Entscheidung.

      Sie verließ ihr Zimmer und rannte die breite Treppe hinunter, dabei musste sie an sich halten, sich nicht auf das sorgsam polierte, glatte Holzgeländer zu schwingen und herunterzurutschen, wie sie es als Kinder mit wachsender Begeisterung getan hatten.

      Wie lange das schon her war! Und was war inzwischen nicht alles geschehen!

      Bettina zögerte einen Augenblick, dann gab sie dem Impuls nicht nach. Sie war kein Kind mehr.

      Sie hatte Kaffeedurst und würde es sich jetzt bei Marie in der Küche bei einem großen Café au Lait gemütlich machen und mit ihr ein wenig tratschen.

      Marie liebte das, und Küchen waren ein Umschlagplatz für Klatsch und Neuigkeiten. Wer weiß, was sie von Marie, der guten Seele, alles erfahren würde.

      *

      Bettina hatte mit Marie lange gerungen. Endlich hatte sie es geschafft, der Köchin statt eines opulenten mehrgängigen Menüs eine Bouillabaisse abzuschwatzen. Und das es eine richtige Entscheidung gewesen war, zeigte sich daran, dass Bettina nach dem Genuss das Gefühl hatte, zu platzen.

      Die Bouillabaisse war aber auch zum Niederknien gewesen, und niemand konnte sie so gut zubereiten wie Marie, die auch stets darauf achtete, nur beste Zutaten zu verwenden: hinreichend Hummer, Pfahl- und Kamm-Muscheln, Aal, Heilbutt, Steinbeißer, Kabeljau und Seelachs und Gewürze und Kräuter, die nach einem strengen, geheim gehaltenen Ritual hinzugefügt wurden. Marie stammte, was sie auch immer wieder betonte, aus Marseille, und dort sogen die Kinder, wie sie lachend behauptete, die Bouillabaisse bereits mit der Muttermilch ein.

      Dazu der köstliche Chateau-Wein.

      Mehr hätte es für Bettina nicht gebraucht, sie fühlte sich rundum zufrieden. Aber Marie wäre nicht Marie gewesen, wenn ihr das gereicht hätte.

      Es musste wenigstens noch ein Dessert sein, und auch das war hervorragend. Ein Soufflé au Grand Marnier, bluffig, auf den Punkt, aufgegangen wie eine strahlende Sonne am Morgen.

      Bettina war überzeugt davon, dass Marie niemals Angst davor hatte, ihr Soufflé könnte zusammenfallen.

      Es sah so schön aus, dass man sich eigentlich gar nicht traute, dieses herrliche Gebilde zu zerstören.

      Schließlich tat Bettina es doch.

      Es war der reinste Gaumenschmaus.

      »Marie, du bist eine so begnadete Köchin. Ich könnte hier nicht immer leben, denn dann könntest du mich eines Tages den Hügel herunterrollen. Selbst meine von Natur aus schlanke Figur könnte diesen Verführungen nicht standhalten.«

      Bettina lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah, wie Marie vor lauter Freude rot wurde über dieses Kompliment. Sie wusste, dass auch Leni eine hervorragende Köchin war, und wenn Bettina sie so lobte, bedeutete das, dass sie mit Leni in Deutschland durchaus konkurrieren konnte.

      »Und zum Abschluss gibt es noch etwas Käse«, sagte Marie und zauberte eine große Käseplatte herbei, reich verziert mit Trauben und Obst, schon allein der Anblick war verführerisch.

      »Ich nicht«, sagte Bettina.

      Aber Jörg und Catherine machten sich über den Käse her, und Marie bestand darauf, dass Bettina wenigstens etwas davon aß.

      Bettina wusste, dass Marie keine Ruhe geben würde. Sie kannte einen Großteil der servierten Käsesorten nicht.

      Aber den Reblochon erkannte sie an seiner orange-gelben Rinde. Es war ein köstlicher, weicher Butterkäse, von dem sie etwas nahm, auch etwas von dem Le Dauphinois, der im Geschmack ähnlich war wie der Reblochon, nur noch ein wenig milder. Den blaugeäderten Bleu de Bresse mochte sie nicht. Aber der Tomme de Sovoie war lecker, zart im Geschmack und halbweich. Mit dem Saint-Marcellin und Saint-Mare konnte man sie jagen, das waren Ziegenkäse, die sie nicht mochte. Sie mochte überhaupt keinen Ziegen- oder Schafskäse.

      »Noch etwas«, sagte Marie, die Bettina nicht aus den Augen gelassen hatte.

      Gut, sie nahm noch ein wenig von dem Cantal, einem milden Käse mit blass-zitronenfarbigem Inneren und zum Schluss etwas Saint Paulin, der einen zarten, frischen Geschmack hatte und ursprünglich von Trappisten hergestellt worden war.

      Ein paar Weintrauben als Garnitur, fertig.

      »Aber danach brauche ich einen Schnaps«, sagte Bettina.

      »Den bekommst du«, sagte Marie zufrieden, »wir haben einen wunderbaren Armagnac, der rundet dann alles ab.«

      Im Esszimmer waren nur die Wände neu gestrichen worden, und man hatte die Gardinen erneuert.

      Aber in der Bibliothek, wo sie ihren Absacker einnahmen, war, bis auf die eingebauten wuchtigen Bücherregale, alles verändert worden.

      Der Raum war jetzt in sanften Tönen gehalten, bei denen Beige und Apricot überwogen, die sich in den Seidentapeten, Vorhängen und dem Teppich, aber auch den neu bezogenen Polstermöbeln wiederfanden.

      Es war sehr schön, aber Bettina fand die Farben für diesen Raum zu lieblich. Die vorher vorhanden gewesenen, typisch französischen opulenten Vorhänge und Tapeten und die in kräftigen Terracottatönen gehaltenen Polster fand sie schöner und vor allem passender zu den Bücherregalen.

      »Und, wie findest du es?«, wollte Jörg wissen.

      »Sehr harmonisch«, wich sie aus, und das war ja auch nicht gelogen, sondern stimmte.

      »Catherine hat es so ausgesucht. Sie ist nicht nur eine hervorragende Eventmanagerin, sondern sie hat auch ein Händchen für Innendekoration.«

      Sie setzten sich, und Bettina trank einen Schluck des angepriesenen alten Armagnacs. Er war köstlich.

      »Und nun erzähle. Was gibt es Neues von unseren Geschwistern?«

      »Du, Jörg, ich glaube, dass du mehr weißt als ich. Ihr telefoniert bestimmt öfter miteinander.«

      »Ja, zwei-, dreimal in der Woche schon.«

      Als er sah, wie irritiert Bettina war, fügte er rasch hinzu: »Aber immer nur kurz.«

      Ob kurz oder lang, mit ihr telefonierten sie nicht. Und auch Jörg meldete sich nur, wenn er was wollte.

      Sie war so enttäuscht, dass sie nichts sagen konnte.

      »Bettina, du musst das nicht so eng sehen. Wir reden halt manchmal auch über irgendwelchen Unsinn. So was würde dich ja doch nicht interessieren. Dazu bist du viel zu ernsthaft, eben wie Papa.«

      Sie trank noch etwas, und wenn ihr Glas leer war, würde sie sich ein zweites einschenken.

      »Manchmal habe ich das Gefühl, dass es ein Makel ist, so wie Papa zu sein.«

      »Das ist Unsinn, Bettina. Aber bei dir wissen wir genau, dass du gegen unsere Vorhaben immer Einwände hast. Bei СКАЧАТЬ