Mütter. Anja Bagus
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Название: Mütter

Автор: Anja Bagus

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isbn: 9783944180786

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СКАЧАТЬ bestellt die … speziellen Drachenrollen.“ Bei den letzten zwei Worten blies sie zwei perfekte kleine Rauchkringel aus ihren Nasenlöchern. „Dann kannst du die Verwandlung kontrollieren.“

      Miriam seufzte. Diese Frau Wu war komplett abgedreht. „Klar doch, ich hatte Drachengene in mir. Meine Eltern sind in ihrer Freizeit auch Drachen und haben nur vergessen, mich darüber zu informieren. Ich ruf sie gleich mal an.“ Sie zog ihr Handy aus der Hosentasche. „Ach, was für ein Zufall: Ich habe hier unten gar kein Netz.“ So langsam wurde Miriam richtig mulmig zu Mute.

      „Nein, deine Eltern sind keine Drachen, sonst würde ich sie kennen.“ Mama Wu zuckte die Schultern. „Vielleicht Reinkarnation.“

      „Klar, Reinkarnation.“ Miriam hielt das Handy mit gestrecktem Arm über den Kopf, um zu sehen, ob sie dann Empfang hatte. Sie ignorierte dabei standhaft den Anblick ihrer schuppigen Hand und der langen türkisen Klauen, die aus jedem Finger sprossen. Türkise Klauen? Also bitte. Wenn schon Klauen, konnten die dann nicht schwarz sein? Drachenmädchenklauen, du meine Güte.

      „Alle kleinen Drachen finden ihren Weg zu Mama Wu.“ Die alte Frau lächelte – und wieder stiegen kleine Rauchwölkchen aus ihren Nasenlöchern. Sie hob beide Hände und legte sie sacht auf Miriams Schultern. „Schlaf jetzt, Drache, und vergiss, bis ich dich brauche. In vier Wochen kommst du heim zu deiner Mama Wu.“

      Miriam blinzelte. Sie saß immer noch Oliver gegenüber am Tisch, zwischen ihnen stand eine Schüssel mit zwei Kugeln Grüntee-Eiscreme. Jeder von ihnen hielt einen Teelöffel in der Hand. Soweit so gut, aber irgendetwas stimmte nicht. Sie hatten sich über Olivers Oldtimer-Reparaturen unterhalten, während Miriam etwas aß, das viel zu scharf war. Und dann … Was war dann passiert?

      Oliver unterbrach Miriams Grübeleien, als er einen Löffel voll sahnigem Eis auf ihren Mund zusteuerte. „Hier, zur weiteren Abkühlung.“

      Er lächelte sie an und Miriam spürte ihr Herz schneller klopfen. Oliver sah wirklich gut aus, mit einem markanten Kinn, das eine kleine kreisrunde Narbe zierte. Er hatte sich extra für ihr Blind Date frisch rasiert. Miriam kostete das Eis.

      „Nächstes Mal wollte ich dich eigentlich zum Mexikaner ausführen“, sagte Oliver und genehmigte sich auch einen Löffel der lindgrünen Eiscreme. „Aber wenn dir das Essen hier schon zu scharf ist, gehen wir vielleicht besser Burger essen.“

      Schmale knochige Hände schlossen sich von hinten um Olivers Schultern. Mama Wu, die Besitzerin des Lokals, war an ihren Tisch getreten, ohne dass Miriam sie bemerkt hatte.

      „Nein, ihr kommt natürlich wieder hierher“, sagte Mama Wu.

      Oliver und Miriam nickten gehorsam.

      „Natürlich“, sagte Oliver. „Das ist eine gute Idee.“

      Miriam nickte zustimmend.

      Mama Wu strich Miriam sacht übers Haar und flüsterte: „Hier ist der sicherste Ort für kleine Drachen wie dich. Hier bist du zu Hause.“

      Miriam hörte die Stimme nicht, aber ihr Körper verstand.

      DÖRTE MÜLLER, geboren 1967, lebt zurzeit mit ihrer Familie in den Niederlanden. Sie schreibt Kurzgeschichten, Kinder- und Jugendbücher, die im AAVAA Verlag erscheinen.

       Essen ist fertig

      „Mami, gehst du mit mir aufs Klo?“

      „Geh’ allein, ich koche gerade!“

      „Allein traue ich mich aber nicht …!“

      „Ich kann jetzt wirklich nicht mitkommen, ich bin gerade am Kochen …! Frag doch deine Schwester!“

      „Nee, die frage ich nicht!“

      „Katha, geh mal mit Max aufs Klo!“

       Schnell runter in den Keller, ich brauch noch das Gemüse. Oje, die Milch kocht über … Was riecht hier so angebrannt? Jetzt das Pulver rein, Topf von der Herdplatte … Wo sind eigentlich die Bratwürstchen? Noch im Kühlschrank, stimmt ja!

      „Mama, ich kann bald nicht mehr aufhalten!“

      „Dann geh doch endlich! Es ist nicht gut, wenn man aufhält!“

      „Ich habe aber Angst!“

      „Angst? Vor wem denn?“

      „Da ist ein Monster im Badezimmer!“

      „Quatsch! Es gibt keine Monster! Und schon gar nicht um zwölf Uhr mittags … Katha, jetzt geh’ doch endlich mit Mäxchen auf die Toilette!“

      „Hab’ keine Zeit, ich bin gleich auf Level drei!“

      „Ich muss kochen! Kann mir jemand mal aus dem Keller das Gemüse holen? Der Pudding brennt gerade an! Ulrich! Hilf mir mal schnell mit den Kindern!“

      „Elke, ich habe ein Problem. Hast du zufällig meine Brille gesehen? Eben hatte ich sie noch …!“

      „Im Badezimmer … Ulrich, kommst du mal schnell?“

      „Aber im Badezimmer ist sie nicht!“

      „Katha, lauf mal schnell in den Keller!“

      „Ich kann jetzt wirklich nicht, Mama! Wieso muss ich immer in den Keller?“

      „Wollt ihr Kartoffelbrei oder lieber einfach nur Weißbrot zu den Würstchen?“

      „Ich will endlich aufs Klo!“

      „Na gut, aber dann schnell, schnell, beeil dich!“

      „Nee, jetzt will ich nicht mehr!“

      „Dann bleib eben da sitzen! Willst du lieber Kartoffelbrei oder Weißbrot?“

      „Ich esse gar nichts! Doofe Mama!“

      „Telefon! Kann mal einer dran gehen?“

      „Hat jemand von euch meine Brille gesehen? Sie kann doch nicht weg sein …!“

       Schnell noch den Tisch decken … die Würstchen sind gleich fertig. Jetzt noch Kartoffelbrei anrühren … wo ist mein Gemüse? Mist, ich muss ja noch in den Keller …!

      „Kann mal einer das verdammte Telefon abnehmen?“ Dann geh ich eben selber.

      „Meier? … Katha, ist für dich!“

      „Mann! Jetzt bin ich draußen!“

      (Etwa sieben Minuten СКАЧАТЬ