Das verlorene Seelenheil. R. S. Volant
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Читать онлайн книгу Das verlorene Seelenheil - R. S. Volant страница 9

Название: Das verlorene Seelenheil

Автор: R. S. Volant

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Das Licht von Asconien

isbn: 9783754171219

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СКАЧАТЬ König blinzelte irritiert, doch dann riss er sich zusammen. „Habt vielen Dank, Baron de Brac und dankt auch Eurer Truppe vielmals“, presste er gedämpft hervor.

      „Is was? Also, warum schaust`n so angepisst? Wir sind nur noch unter uns, der fette Sack is weg, was soll`n der Käse mit dem förmlichen Gerede?“, fragte jetzt auch Brac verwirrt, als sich Henry einfach erhob und Richtung kleine Halle umwandte. „Was`n los? Henry?“, rief Brac ihm nach und ging ihm hinterher. „Eigentlich wollte ich dich noch was Persönliches fragen, jetzt wart halt mal!“

      Henry blieb nicht stehen und so latschte Brac ihm und den beiden Herzögen nach, bis ins private Audienzzimmer. „Kann ich mit rein?“, fragte er unschlüssig und Richard nickte.

      „Komm schon rein! Eigentlich hätte ich dich schon früher erwartet“, raunte der leise und Brac sah ihn verblüfft an.

      „Wie denn? Er hatte sich doch noch gar nich öffentlich gezeigt und die Holzköpfe vor seiner Tür ham mich nicht zu ihm gelassen“, entschuldigte er sich brummend.

      Henry stand vor dem Kamin und blickte argwöhnisch zu ihnen. „Macht ihr endlich die Tür zu? Was willst du noch?!“

      „Boaah, hier isses ja noch kälter, als draußen! Gleich wachsen noch die Eiszapfen von der Decke“, erwiderte Brac auf Henrys unterkühlten Tonfall hin und marschierte erst einmal auf Wilhelm zu. „Du, äh, Eure Gnaden, tut mir echt leid, mit deinem Kleinen, wie packst du`s denn so?“, fragte er auf seine etwas tollpatschige und rüde Art und legte ihm mitfühlend eine seiner Riesenpranken auf die Schulter.

      Wilhelm hätte beinahe gelacht, doch dann konnte er sich gerade noch zurücknehmen. „Vielen Dank für deine Anteilnahme“, antwortete er, ohne ihn anzusehen.

      „Echt blöde Frage, grad von mir, ´tschuldige! Muss dir echt Scheiße gehen und Hilde sicher erst recht“, meinte Brac, der Wilhelms gesenktes Haupt als Trauer deutete und der zwang sich zu nicken.

      „Genug!“, fauchte Henry plötzlich. „Du hast jetzt deine Sprüche zum Besten gegeben, also herzlichen Dank und auf Wiedersehen!“

      Brac drehte sich zu ihm um und starrte ihn mit offenem Mund an. „War das `n Rauswurf? Wenn ja, dann bin ich auch gleich wieder weg, aber eins möchte ich dich noch fragen, was is`n mit Amanoue los? Und wieso hast`n den unter Bewachung gestellt? Und nur von Ulrichs Leuten? Keiner von uns weiß was über ihn und von denen sagt uns auch keiner was! Nur Richard war neulich bei mir drüben und hat `ne komische Andeutung gemacht, dass du ihn eingesperrt hättest und ich mal mit dir reden soll! Also, hier bin ich und ich gehe nicht eher, bis ich eine ordentliche Antwort von dir erhalten habe“, meinte er entschlossen.

      Henry warf seinem Onkel einen bitterbösen Blick zu, sah dann wieder zu Brac und verschränkte die Arme. „Das geht dich nichts an und jetzt raus, bevor ich die Wachen rufe!“, drohte er und der riesige Mann stellte sich entspannt hin.

      „Da musst du schon ein ganzes Bataillon aufbieten! Die paar Hansel da draußen machen mir keine Angst“, erwiderte er trocken. „Wenn du mich loshaben willst, dann gib mir eine vernünftige Antwort. Was zum Geier, ist hier los?!“

      Richard und Wilhelm sahen sich fragend unschlüssig an und dann zu Henry hin. „Sagst du´s ihm?“, fragte sein Onkel vorsichtig. „Also, ich meine, es ist Brac und er gehört ja schon fast zur Familie, zumindest ist er dein bester Freund, aber es liegt bei dir“, meinte er, die Hände abwehrend hebend.

      „Ja, was denn?“, warf Brac noch verwirrter dazwischen.

      „Wieviel hast du ihm schon verraten, hm?“, bellte Henry seinen Onkel an.

      „Eigentlich nichts! Ich sagte ihm lediglich, dass du mal wieder einen heftigen Streit mit Amanoue hattest und du ihn deshalb eingesperrt hättest und ja, ich bat ihn, mit dir zu sprechen!“, gab Richard achselzuckend zu und Henry schnaubte mal wieder zynisch.

      „Einen heftigen Streit“, raunte er voller Hohn und nickte vor sich hin. „So kann man es auch nennen!“

      „Kann mir endlich mal einer sagen, was hier los ist?“, mischte sich Brac wieder ein, „ich kapier nämlich gar nix! Wilhelms Trauermiene kann ich ja verstehen, aber bei dir? Du hättest doch allen Grund dich zu freuen und feiernd durch die Gegend zu tanzen! Mensch, du hast endlich deinen Erben und ziehst ein Gesicht, als wäre morgen deine eigene Beerdigung! Was`n los mit dir, spuck`s endlich aus! Oder is was mit dem Kleinen, also Amanoue, meine ich“, fragte er schließlich, schon das Schlimmste befürchtend.

      Wieder kam nur ein Schnauben von Henry und Richard sah ihn auffordernd an. „Du solltest es ihm sagen“, meinte er leise.

      „Das Kind war nicht von mir!“, platzte es plötzlich aus Henry heraus. „Es war von ihm!“

      „Von wem?“, kam es vollkommen überrascht von Brac und er blickte unwillkürlich zu Wilhelm hin, woraufhin der sofort verdutzt eine Augenbraue hob und geradezu empört den Kopf schüttelte.

      „Nein! Es war von“, begann Richard sich windend, „ach Scheiße!“

      „Amanoue!“, brüllte Henry heraus. „Er hat mich betrogen! Mit Sybilla!“

      Brac stand da als hätte man ihm gerade einen schlechten Witz erzählt, dessen Pointe er nicht verstand und sein Gesicht nahm einen so ungläubigen Ausdruck an, dass es schon mitleiderregend wirkte. „Quatsch“, brabbelte er nur und blinzelte sie an.

      Richard schnaufte tief durch. „Es ist wahr, leider und dies ist auch der Grund, weshalb er ihn einsperrt. Es geht Amanoue den Umständen entsprechend gut, aber…“

      „Was, aber?“, brüllte Henry ihn an, „er hat mich betrogen und belogen, wie schon seit je her! Von Anfang an, hat er mich immer nur hintergangen, erst mit Ravio und mit wem weiß ich noch und nun hat er dem Ganzen die Krone aufgesetzt! Jetzt ist mir auch klar, warum er so wütend auf mich war, er war tatsächlich eifersüchtig! Aber nicht auf Sybilla, sondern auf mich, weil ich bei ihr sein konnte und nicht er! Ich will ihn nie wiedersehen! Und es ist mir gleich, was mit ihm geschieht! Von mir aus, nimm ihn mit, ich will ihn nicht länger hier im Schloss haben!“, schrie er verbittert, wobei sich seine Stimme fast überschlug, vor Schmerz. „Ich kann ihn nicht länger in meiner Nähe ertragen“, kam es schließlich nur noch schluchzend aus seinem Mund. Sein Kopf sackte herab und er verbarg sein Gesicht hinter seinen zitternden Händen.

      „Scheiße, Mann“, murmelte Brac fassungslos entsetzt. „Entschuldigt, aber das is jetzt echt kein Witz? Das, das, kann doch nicht wahr sein!“ Sein Blick glitt über jeden einzelnen von ihnen und blieb an Henry hängen.

      „Mir ist es eh ein Rätsel, dass du ihn bisher am Leben gelassen hast“, sagte Wilhelm plötzlich und die beiden anderen sahen ihn erschrocken an. „Was? Er sollte ihm den Kopf abschlagen lassen, dafür! Dann käme er endlich zur Ruhe!“

      „Hast du `ne Meise?! Der Kleine hat uns alle gerettet!“, entfuhr es Brac wütend.

      „Ich kann es langsam nicht mehr hören“, murmelte Wilhelm genervt. „Gut, er hat euch allen das Leben gerettet! Aber schau ihn dir an!“, brummte er, auf Henry deutend. „Mein Bruder ist völlig am Ende und lieber ein Ende mit Schrecken, als dieses endlose Drama! Du hast Sybilla verurteilt und schickst sie in die Verbannung! Also beende es endlich und fälle auch ein Urteil über ihn! Du musst endlich wieder zur Vernunft kommen und das kannst du nur, wenn du einen Abschluss findest! Und zwar jetzt gleich!“, sagte er aufgebracht.

      „Halt СКАЧАТЬ