Das verlorene Seelenheil. R. S. Volant
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Название: Das verlorene Seelenheil

Автор: R. S. Volant

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Das Licht von Asconien

isbn: 9783754171219

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СКАЧАТЬ brechen sollte“, antwortete Wilhelm unmissverständlich. „Es würde ihnen den Kopf kosten, allen voran ihrer geliebten Königin und somit sind wir zumindest halbwegs auf der sicheren Seite, jedenfalls was deren Seite betrifft. Bei dem Rest, wie gesagt, wirklich Sicher, können wir wohl nie sein, es sei denn, naja, wir bringen sie anderweitig zum Schweigen und damit endgültig! Was Hildegunde anbelangt, sie schweigt totsicher! Immerhin ist ihr Kind jetzt der Thronfolger und sie scheint sich langsam damit anzufreunden, wenngleich sie sich auch immer noch weigert, das eheliche Bett mit mir zu teilen“, seufzte er. „Als erstes solltest du jetzt endlich wieder zum geregelten Alltag zurückkehren und dich nicht länger vor der restlichen Welt verstecken!“, brummte er zu Henry hin, was ihren Onkel fragend die Augenbrauen heben ließ und Wilhelm sah wieder zu ihm rüber.

      „Er hat Weihnachten abgesagt und Silvester und seine Namenstagfeier soll auch ausfallen“, beantwortete er die ungestellte Frage mürrisch. „Gut, er hat es damit begründet, dass er es mir und Hildegunde zuliebe getan hat, aus Respekt vor dem plötzlichen Tod unseres Kindes“, sagte er zynisch, „aber irgendwann muss er wieder seinen Pflichten als König nachgehen! Und zwar bald! Immerhin wurde dem Königshaus ein Erbe geschenkt und Konr…, äh, der kleine Heinrich, ist noch nicht getauft! Wir könnten noch ein, zwei Monate warten aber dann musst du ihn endlich dem Adel und der restlichen verdammten Welt präsentieren! Hörst du?!“, fuhr er Henry ziemlich barsch an, weil der wieder nur teilnahmslos vor sich hinstarrte. „Henry!“, herrschte er ihn laut an und schlug mit der flachen Hand vor dem auf die Tischplatte, woraufhin der leicht zusammenzuckte und schließlich leicht nickte. „Gut! Wenigstens scheinst du uns halbwegs zugehört zu haben, Herrgott nochmal!“

      „Hast du nicht jemanden vergessen?“, warf Richard vorsichtig ein und seine beiden Neffen sahen ihn an. Wilhelm fragend überrascht und endlich auch Henry, der allerdings wenig bekümmert wirkte. „Was ist mit Amanoue? Was soll mit ihm geschehen?“

      Wilhelm hielt für einen Moment den Atem an und hob abwehrend die Hände. „Das liegt einzig allein bei ihm, ich mische mich da sicher nicht mehr ein“, antwortete er mit einem genervten Seitenblick auf Henry, der wieder die Tischplatte mit seinen Augen absuchte.

      „Henry! Hast du mich verstanden? Was geschieht mit ihm? Willst du ihn für den Rest seines Lebens wegsperren?“, stellte Richard erneut seine Frage und Henry erhob sich wie jemand, der sich ein langweiliges Theaterstück nicht weiter ansehen wollte. Gähnend drehte er sich um, streckte sich und schlenderte zum Kamin. „Ich fasse es nicht“, murmelte Richard nur noch kopfschüttelnd und Wilhelm sah ihn beinahe mitleidig an.

      „Das tue ich schon lange nicht mehr“, brummte er nur zurück und beide wandten sich zu Henry um.

      „Willst du mir nicht wenigstens antworten?“, drängte Richard verärgert.

      „Ich habe dir bereits geantwortet und es gibt nichts mehr dazu hinzuzufügen!“, kam es hart aus Henrys Mund.

      „Gut!“, erwiderte Richard mit einem bekräftigenden Nicken, „dann kannst du ihn auch meiner Obhut überlassen, wenn dir eh nichts mehr an ihm liegt.“

      Henry wandte sich halb zu ihm um und kniff abschätzend die Augen zusammen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren setzte er sich in seinen Lieblingssessel und gönnte sich einen Schluck Wein.

      „So kommen wir nicht weiter“, sagte sein Onkel und riss sich zusammen. „Heinrich, bitte, lass mich wenigstens zu ihm gehen und nach ihm sehen, bitte! Ich war gestern Nacht schon dort aber die Wachen ließen mich nicht zu ihm, also bitte ich dich um einen Passierschein, das ist alles. Er hat dir das Herz gebrochen, ja, aber er hat mir meines zurückgegeben“, versuchte er es mit einem versöhnlicheren Tonfall. „Ich war ein alternder, verbitterter Mann, doch er zeigte mir einen Weg heraus. Die Monate mit ihm kann ich nicht vergessen und ich möchte es auch nicht, darum bitte ich dich nochmals, erfülle mir diesen einen Wunsch, lass mich ihn noch ein einziges Mal sehen.“

      Henry blickte auf und wieder zur Seite. „Wenn es dich glücklich macht, meinetwegen“, erwiderte er schließlich achselzuckend. „Bring mir ein Stück Pergament und ich gebe dir deinen verdammten Wisch.“

      „Danke“, sagte Richard ehrlich gemeint, stand auf und brachte ihm die Schreibutensilien.

      Henry tauchte die Feder in das Tintenfässchen und stellte ihm das gewünschte Schriftstück aus.

      ***

      Richards Herz klopfte bis zum Hals hinauf, als er hinter dem Vorhang hervortrat, doch zu seiner Überraschung war das riesige Bett leer. „Amanoue?“, fragte er, sich umsehend und nahm sogleich eine Bewegung in einer der dunklen Ecken des großen Raumes wahr. „Amanoue, bist du das?“

      Amanoue kam schnellen Schrittes auf ihn zu und hielt abrupt inne, als er ihn erkannte. Auch das erleichterte Lächeln auf seinen Lippen verschwand jäh und er schloss bitter die Augen.

      „Du hast jemanden anderen erwartet, stimmts?“, fragte der Herzog mitleidig erkennend und Amanoue sah ihn traurig an. „Ich hoffe trotzdem, dass du dich wenigstens ein klein wenig freust, mich wiederzusehen“, sagte Richard betroffen und sein Gegenüber nickte schluckend.

      „Onkel Richard“, kam es sehr leise zurück und das brach dem fast das Herz. Ohne ein weiteres Wort zog er Amanoue in seine Arme und drückte ihn fest an sich.

      „Ich kann dir gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin, dich gesund zu sehen“, raunte er ergriffen und erhielt ein leises Schluchzen als Antwort. „Mein lieber Junge, ich weiß nicht wie ich dir jetzt noch helfen kann, aber ich werde alles in meiner Macht stehende unternehmen um dich hier rauszuholen! Das verspreche ich dir.“

      Amanoue trat einen Schritt zurück und legte den überirdisch schönen Kopf leicht schräg. „Dann wird er also nischd kommen“, erwiderte er, so als ob er es eh schon geahnt hätte. „Warum?“, fragte er dennoch, an Richard vorbeigehend und setzte sich auf die Bettkante.

      „Er“, Richard atmete hilflos durch, „er ist nicht mehr, er selbst“, sagte er, zu ihm gehend und setzte sich daneben. „Du weißt was geschehen ist?“, fragte er und nahm Amanoues zarte Hand in seine.

      „Ich konnte seine Kind nischd retten und deshalb ist er böse auf mich“, antwortete er betrübt. „Es tut mir so leid, ehrlisch! Aber ich konnte doch nischds dafür, wieso bestraft er mich?“

      Richard tätschelte ihm seufzend die Hand. „Er weiß es, Liebes, alles“, erklärte er sanft. „Ist es wirklich wahr, war das Kind von dir?“

      Amanoues Blick ging zur Seite und er nickte leicht. „Isch wollte ihm meine Kind schenken, obwohl es mir die Hers brach. Er `at sich doch so sehr eine Erbe gewünscht“, antwortete er, Richard auf seine unschuldige Art ansehend.

      „Geschah es mit Sybillas Einwilligung?“, fragte der bedächtig und Amanoue runzelte die glatte Stirn wie ein Kind, das nicht verstand, was man ihm vorwarf.

      „Isch verstehe nischd?“

      „Liebes, sie sagte, dass es gegen ihren Willen geschah, also dass du sie ohne ihre Zustimmung nahmst“, erklärte Richard bedächtig und zu seiner Überraschung nickte Amanoue.

      „Das `atte sie auch su mir gesagt, eben, dass sie misch anklagen würde, wenn isch sie verraten würde“, seufzte er geknickt und sein Blick senkte sich wieder. „Isch `abe ihr keine Gewalt angetan, wirklisch nischd und das hatte isch auch nischd nötig, ehrlisch! Sie wollte es genauso wie isch und sie konnte gar nischd genug von mir bekommen, die erste Mal. Wir liebten uns in eine alte Hütte und es war wunderschön. Sie war so voller Leidenschaft und СКАЧАТЬ