Das verlorene Seelenheil. R. S. Volant
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Название: Das verlorene Seelenheil

Автор: R. S. Volant

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Das Licht von Asconien

isbn: 9783754171219

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СКАЧАТЬ was ist mit seiner letzten Vorhersage, hm? Hast du`s schon wieder vergessen? Er riet dir Wasser und Kornspeicher anzulegen! Was, wenn er recht hatte, hm? Und das hat er! Du weißt es! Wir alle, wissen es! Bis auf diesen ignoranten Idioten, da drüben! Es ist noch keine einzige Schneeflocke vom Himmel gerieselt! Es ist zwar saukalt aber furztrocken!“

      „Hört auf!“, schrie Henry verzweifelt und plötzlich nickte er. „Wilhelm hat recht, ich muss es zu Ende bringen! Holt ihn aus seinem Gemach und macht mit ihm was ihr wollt, ich möchte ihn nie wiedersehen! Sein Leben kann ich ihm nicht nehmen, das ist alles, was ich noch dazu sage“, fuhr er immer leiser werdend fort.

      „Ich halte mich da raus und werde nichts dergleichen tun! Nicht dass du es mir später dann doch noch irgendwann zum Vorwurf machst, dass ich den Retter Austriens den Kopf abschlagen ließ!“, erwiderte Wilhelm äußerst zynisch. „Also Brac, du hast ihn gehört! Nimm ihn mit und sieh bloß zu, dass er ihm nie wieder über den Weg läuft!“

      „Mit deiner Erlaubnis, könnte ich ihn auch einstweilen auf meine Burg bringen lassen“, schlug Richard vor.

      „Es ist saukalt! Viel zu kalt, für eine mehrtägige Reise, keiner kann jetzt auch nur eine Nacht draußen verbringen und der Kleine erst recht nicht!“, widersprach ihm Brac allerdings sofort verständnislos.

      „Es ist mir gleich!“, schrie Henry wieder. „Ich will nichts mehr hören!“, gellte seine Stimme durch den Raum und er drehte sich die Ohren zuhaltend, um.

      „Also bleibt vorerst nur eines“, brummte Brac, einen missmutigen Blick auf seinen König werfend, „ich nehme ihn mit rüber, bis es wärmer wird und dann sehen wir weiter, einverstanden?“

      Richard nickte und Wilhelm zuckte desinteressiert mit den Schultern. „Hauptsache, er ist erstmal weg und sollte er hier nochmals auftauchen, mache ich ihn persönlich kalt“, murmelte er genervt, während Richard ein kurzes Schriftstück aufsetzte und damit zu Henry ging.

      „Du musst es unterzeichnen“, sagte er sanft und Henry unterschrieb ohne einen weiteren Blick auf die geschriebenen Worte zu werfen. „Danke“, meinte Richard leise und klopfte ihm die Schulter. „Vielleicht ist es wirklich besser so“, raunte er belegt, das Pergament an Brac weiterreichend und der große Mann nahm es nickend entgegen.

      „Und damit wäre es wieder einer mehr“, murmelte Wilhelm wieder, die Augen verdrehend.

      „Brac, ich muss dir nicht sagen, dass dies hier unter uns bleibt, ja?“, sagte Richard daraufhin eindringlich.

      „Warum tust du`s dann trotzdem? Denkst du echt, ich würde es sofort draußen herum posaunen?“, erwiderte Brac fast beleidigt. Er wartete noch einen Moment unschlüssig und als von Henry nichts mehr kam, deutete er schließlich eine Verbeugung an. „Es tut mir wirklich leid, Henry“, sagte er noch und machte sich auf den Weg.

      ***

      Allerdings marschierte er völlig ungehemmt durch die königlichen Gemächer und auch der vollkommen überrumpelte Kai konnte ihn nicht aufhalten. Mürrisch blieb Brac erst wieder vor den beiden Wachen stehen und hielt einem davon das Pergament unter die Nase. „Ich bin hier, um den Kleinen mitzunehmen!“, sagte er unumwunden.

      „Was soll das heißen, Ihr nehmt ihn mit?“, fragte die Wache überrascht.

      „Na lies es doch selbst, Mann!“, herrschte Brac ihn ungeduldig an und der Gardist zog ein belämmertes Gesicht.

      „Ich kann nicht lesen, du vielleicht?“, fragte er seinen Kameraden und der schüttelte ratlos den Kopf.

      „Oh Mann, Jesus!“, brummte Brac nur und las genervt vor:

      „Hiermit erteile ich Baron de Brac die Erlaubnis, den Gefangenen mit sich zu nehmen, unterzeichnet von seiner Majestät, König Heinrich von Austrien! Zufrieden?“, blaffte er sie an und die beiden tauschten die Blicke.

      „Das kann ja jeder behaupten!“, meinte der andere schnippisch und sein Kamerad nickte bestätigend.

      Brac wandte sich halb um, packte Kai am Kragen und zog ihn vor sich. „Was steht da? Hab ich recht? Na los, sag`s ihnen!“, verlangte er barsch und Kai überflog die Zeilen.

      „Ja, es stimmt“, sagte er kleinlaut und Brac ließ ihn los.

      „Also, siehste! Der da ist mein Zeuge und jetzt macht ihr zwei die Fliege!“, fuhr der gigantische Mann sie an.

      „Ist ja schon gut, beruhige dich“, wiegelte der erste Gardist mulmig ab und wollte ihn schon durchlassen.

      „Nee, nee“, schüttelte der andere den Kopf, „nicht mit mir! Wir dürfen niemanden da reinlassen, außer Marius! So lautet die Order!“

      „Ich geb dir gleich `ne Order, du Hampelmann!“, schnauzte Brac ihn an und beugte sich bedrohlich über ihn. Der Soldat war mindestens anderthalb Köpfe kleiner als er und nur halb so breit und so trat er eingeschüchtert zur Seite.

      „Gut, aber du bestätigst es wirklich!“, piepste er zu Kai hin und der nickte rasch.

      „Macht `n Abgang! Aber schnell, oder meine Faust überlegt sich`s doch noch“, donnerte Brac die beiden an und die verzogen sich umgehend. „Und du? Gehst du mit rein?“, fragte er Kai und der seufzte unschlüssig.

      „Ich weiß nicht, ich darf eigentlich nicht und es ist mir echt schleierhaft, wie du das geschafft hast! Ist das Schriftstück wirklich echt? Es ist jedenfalls nicht von Henry selbst geschrieben, das erkenne ich nämlich“, antwortete er.

      „Klar ist es echt, du Holzkopf! Hat zwar Herzog Richard aufgesetzt, aber der Alte hat`s unterschrieben! Und jetzt lass mich da rein, wenn du schon nicht genug Mumm dazu hast! Ich werde Amanoue auf alle Fälle mitnehmen!“, sagte Brac entschlossen und zog den Riegel zurück. „Was jetzt?“

      Kai holte tief Luft und nickte. „Ich hoffe nur, dass er auch mitgehen kann“, grummelte er vor sich hin und folgte Brac in den düsteren Raum.

      Ein starker Veilchenduft wehte ihnen sofort entgegen und Brac konnte sich ein tiefes Seufzen nicht verkneifen. „Jedes Mal, wenn ich hier reinkomme, ist es das gleiche! Jedenfalls riecht`s immer gleich“, murmelte er und beide blieben kurz stehen.

      Marius saß am Bett und sah sie genauso überrascht an, wie sie ihn. „Wie kommt ihr beiden denn hier rein?“, fragte er und blickte zur Tür als würde er gleich noch die Wachen erwarten.

      „Egal!“, winkte Brac ab und kam rasch heran. „Wie geht’s ihm? He, Kleiner!“

      Amanoue schien zu schlafen, doch dann erkannte er, dass dessen Augen offenstanden und starr nach oben blickten. „Jesus! Er ist doch nicht etwa tot?!“, rief Brac erschrocken aus und fasste sich ans Herz.

      „Nein, er liegt oft so da und starrt dort hinauf“, antwortete Marius und deutete auf den Baldachin. „Wochenlang schon, allerdings ging es ihm die letzten Tage besser und er konnte sogar schon wieder gehen, aber seit gestern Abend ist er wieder in diesem Zustand“, meinte er seufzend.

      Brac näherte sich vorsichtig und setzte sich auf die Bettkante. Unter seinem Gewicht sank die Matratze auf seiner Seite derart ein, dass Amanoues Körper beträchtlich in Schieflage geriet und zu ihm kippen zu drohte. „Kleiner?“, fragte der Riese sanft und Amanoue sah ihn tatsächlich an.

      Mit einem überraschten СКАЧАТЬ