In der Fremde glauben. Torsten W. Müller
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Название: In der Fremde glauben

Автор: Torsten W. Müller

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: Erfurter Theologische Studien

isbn: 9783429061883

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СКАЧАТЬ SBZ und DDR. Ein historischer Überblick in Dokumenten. Bd. 3 (1966-1990), 2. Teil-Band: 1977 bis 1990, Berlin 2000, 333.

      3Vgl. zum Begriff den Sammelband J. John (Hg.), "Mitteldeutschland". Begriff - Geschichte - Konstrukt, Rudolstadt 2001.

      4Vgl. H.-G. Aschoff, Diaspora in der DDR, in: E. Gatz (Hg.), Katholiken in der Minderheit. Diaspora – Ökumenische Bewegung – Missionsgedanke (Geschichte des kirchlichen Lebens in den deutschsprachigen Ländern seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Die Katholische Kirche III), Freiburg-Basel-Wien 1994, 127-133.

      5Das Begriffspaar „Flucht und Vertreibung“ wird in der zeitgeschichtlichen Forschung und auch in vorliegender Arbeit oft verkürzend benutzt, um die aufeinander folgenden Ereignisse von Flucht, Vertreibung und (Zwangs-)Aussiedlung der Deutschen aus Ostmitteleuropa im Kontext des Zweiten Weltkrieges konzise zu beschreiben. Vgl. K. E. Franzen / S. Troebst, Vertreibung, in: Lexikon der Vertreibungen. Deportation, Zwangsaussiedlung und ethnische Säuberung im Europa des 20. Jahrhunderts, Wien-Köln-Weimar 2010, 693-696, hier 695.

      6Vgl. J. Pilvousek, Flüchtlinge, Flucht und die Frage des Bleibens. Überlegungen zu einem traditionellen Problem der Katholiken im Osten Deutschlands, in: C.-P. März (Hg.), Die ganz alltägliche Freiheit. Christsein zwischen Traum und Wirklichkeit (EThSt 65), Leipzig 1993, 9-23.

      7Die Vertreibung der Deutschen nach 1945 lässt sich nicht monokausal erklären oder begründen. Sicher spielen der durch die Gewaltpolitik im Zweiten Weltkrieg geweckte Hass auf die Deutschen sowie die sehr viel älteren Nationalitätenkonflikte und deren nationalistische Homogenisierungsvorstellungen eine bedeutende Rolle. Vgl. M. Schwartz, Vertriebene und Umsiedlerpolitik. Integrationskonflikte in den deutschen Nachkriegs-Gesellschaften und die Assimilationsstrategien in der SBZ/DDR 1945-1961 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 61), München 2004, 48f.

      8Vgl. A. Fischer (Hg.), Teheran, Jalta, Potsdam. Die sowjetischen Protokolle von den Kriegskonferenzen der "Großen Drei" (Dokumente zur Außenpolitik 1), Köln 21973. W. Benz, Potsdam 1945. Besatzungsherrschaft und Neuaufbau im Vier-Zonen-Deutschland (Deutsche Geschichte der neuesten Zeit vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart), München 31994. H. Graml, Die Alliierten und die Teilung Deutschlands. Konflikte und Entscheidungen 1941-1948, Frankfurt am Main 1985.

      9Vgl. B. Meissner, Die Deutschen Ostgebiete auf den Kriegs- und Nachkriegskonferenzen der Alliierten, in: H. Rothe (Hg.), Die historische Wirkung der östlichen Regionen des Reiches. Vorträge einer Tagung zum vierzigjährigen Bestehen der Bundesrepublik Deutschland im Oktober 1989, Köln-Weimar-Wien 1992, 259-297.

      10Die Zahlen schwanken zwischen 12 und 15 Millionen. Grundsätzlich ist wohl davon auszugehen, dass statistische Angaben einen Trend wiedergeben, aber kaum präzise Zahlen. Die neueren Forschungen sprechen von 15 Millionen Opfern von Vertreibung und Massendeportationen, von denen zwölf Millionen im verkleinerten Nachkriegsdeutschland registriert wurden. Vgl. M. Schwartz, Vertriebene, 49-51.

      11Die erzwungene Massenmigration führte dazu, dass im verbliebenen deutschen Territorium die Bevölkerungszahlen drastisch anstiegen – von 58,8 Millionen im Jahre 1939 auf 68,4 Millionen 1949, wobei in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) die geflüchteten oder vertriebenen Menschen ein Viertel der Nachkriegsbevölkerung ausmachten. Vgl. M. Schwartz, Sowjets – Kommunisten – Einheimische – Vertriebene. Zum Spannungsfeld der „Umsiedler“-Integration in der SBZ/DDR, in: J. Pilvousek / E. Preuß (Hg.), Aufnahme – Integration – Beheimatung. Flüchtlinge, Vertriebene und die „Ankunftsgesellschaft“ (Studien zur kirchlichen Zeitgeschichte 3), Münster 2008, 9-27, hier 10f.

      12Einem breiteren Publikum machte zuletzt Andreas Kossert das Thema zugänglich. A. Kossert, Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945, München 2008.

      13Vgl. R. Bendel, Katholische Kirche und Vertriebene, in: Lexikon der Vertreibungen. Deportation, Zwangsaussiedlung und ethnische Säuberung im Europa des 20. Jahrhunderts, Wien-Köln-Weimar 2010, 338-341, hier 338.

      14Vgl. F. X. Arnold, Das Schicksal der Heimatvertriebenen und seine Bedeutung für die katholische Seelsorge, in: Christ unterwegs 2 (1948) 1-9, hier 1. P. Mai, Das Verhältnis von Staat und Kirche in den deutschen Ostgebieten - Die Katholische Kirche, in: G. Zieger (Hg.), Die Rechtsstellung der Kirchen im geteilten Deutschland. Symposium 1./3. Oktober 1987 (Schriften zur Rechtslage Deutschlands 14), Köln-Berlin-Bonn-München 1989, 41-59.

      15Vor dem Krieg hatte es in diesem Gebiet rund 1,1 Millionen Katholiken gegeben. Von 1945 bis 1949 erhöhte sich die Gesamtzahl der Katholiken auf etwa 2,8 Millionen. Vgl. J. Pilvousek, Flüchtlinge, 11.

      16Zur Beschreibung des Untersuchungsgebietes werden die Begriffe „Thüringen“ und „Mitteldeutschland“ in dieser Arbeit oft synonym gebraucht, wenngleich sie auch nicht in jedem Fall deckungsgleich mit dem Ostteil der Diözese Fulda sind. Vgl. dazu O. Lemuth, Thüringen und “Mitteldeutschland“, in: J. John (Hg.), "Mitteldeutschland". Begriff - Geschichte - Konstrukt, Rudolstadt 2001, 393-408.

      17Vgl. H.-J. Röhrig, Neue Diaspora, in: LThK Bd. 3, Freiburg 32009, 202-203, hier 202.

      18Unter Hitlers „Muster-Gauleiter“ Fritz Sauckel (1894-1946) war seit 1925/1927 der NSDAP-Gau Thüringen entstanden, zu dem neben dem Freistaat Thüringen auch der preußische Regierungsbezirk Erfurt und der Kreis Schmalkalden (preußischer Regierungsbezirk Kassel) gehörten. Parteipolitisch war also ein „Trutzgau Thüringen“ durchgesetzt worden, der wegweisend für eine spätere administrative Zuordnung preußischer Landesteile werden sollte. Sauckel verlangte aber nicht nur auf Parteiebene nach einem „Großthüringen“; er versuchte – zunächst vergeblich – die alten Verwaltungsgliederungen zu zerschlagen und einen „Reichsgau Thüringen“ zu gründen. Auch wenn dies formal nicht gelang, bildeten sich dennoch während der NS-Zeit in wirtschaftlicher und institutioneller Hinsicht übergreifende Strukturen zwischen Thüringen und dem Regierungsbezirk Erfurt heraus. Beispielsweise fusionierten 1941 die beiden Staatspolizeistellen Erfurt und Weimar. Schließlich verfügte ein Führererlass vom 1.4.1944 die Aufteilung der preußischen Provinz Sachsen, wobei Sauckel die Befugnisse eines Oberpräsidenten im Bereich des Regierungsbezirkes Erfurt zufielen. Nach der Zerschlagung des „Tausendjährigen Reiches“ 1945 kam es zu einschneidenden Gebietsreformen, in deren Verlauf die Auflösung Preußens durch den Alliierten Kontrollrat beschlossen und der Weg für völlig neue Staatsgebilde frei gemacht wurde. So erfolgte auch in Thüringen 1945 der letzte Schritt zum staatlichen Zusammenschluss, wobei man die preußischen Territorien (Eichsfeld, Erfurt, Schmalkalden) von ihren angestammten Regionen löste und der neu gebildeten „Provinz Thüringen“ zuteilte, die nun etwa alle Gebiete des heutigen Freistaates umfasste. Dazu genehmigte bereits im Mai 1945 die US-amerikanische Besatzungsmacht den Aufbau einer einheitlichen Verwaltung im ehemaligen Gaugebiet Thüringens. Federführend dabei war der Sozialdemokrat und spätere Regierungspräsident Dr. Hermann L. Brill (1895-1959), der mit dieser Neuorganisation beauftragt wurde. Er war es auch, der nun geschickt die Gunst der Stunde nutzte und u.a. den Regierungsbezirk Erfurt sowie den Kreis Schmalkalden der neuen Provinz Thüringen einverleibte; ein Plan, den er bereits 1920 hegte, der aber wegen des Widerstandes Preußens scheiterte. Beim feierlichen Akt der Regierungsbildung am 9.6.1945 wurde aber die angestrebte endgültige territoriale Arrondierung Thüringens ausdrücklich einer späteren Entscheidung überlassen. Diese erfolgte mit der Einrichtung einer Länderstruktur durch die Siegermächte am 6.7.1945, in deren Folge auch das „Land Thüringen“ entstand. Zunächst autorisierten die Vertreter der sowjetischen Militärbehörden die Tätigkeit der Regierung der „Provinz Thüringen“, sodass die Aufbauarbeit ungehindert fortgesetzt werden konnte. Aber am 16.7.1945 wurde diese Regierung unter Dr. Brill СКАЧАТЬ