Название: In der Fremde glauben
Автор: Torsten W. Müller
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Erfurter Theologische Studien
isbn: 9783429061883
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13Vgl. E. Puzik, Gedanken, 12.
14Dies gilt zum Großteil auch für die Vertriebenen, die im Eichsfeld unterkamen. Beispielsweise führte der Ausschluss der Flüchtlinge aus dem gesellschaftlichen Leben des Eichsfelddorfes Flinsberg 1954 dazu, „daß es bis jetzt noch regelmäßig Zusammenkünfte der ehemaligen Umsiedler im Ort gibt, in denen die Sorgen und Nöte dieser Menschen besprochen werden.“ J. Gruhle, Ohne Gott und Sonnenschein. Band 3. Altkreise Eisenach, Heiligenstadt und Mühlhausen. Eine Dokumentation, Nauendorf 2002, 97.
15Vgl. Leitsätze zur Diasporaseelsorge, in: Handreichungen zur Seelsorge. Herausgegeben vom Seelsorgeamt Magdeburg (1949) Heft 1, 1-6, hier 2.
16Vgl. A. Fischer, Pastoral, Bd. II, 159.
17Der Bereich der Tischgemeinschaft ist hierbei von besonderem Interesse, da die Kommensalität einen Teil der klassischen Integrationstrias – Kommerzium, Kommensalität und Konnubium – ausmacht. Die Trias ist eine Testskala, um das Verhältnis von Einheimischen und Vertriebenen zu definieren und wird in vorliegender Arbeit nicht angewandt, da im kirchlichen Bereich eine Diasporasituation vorherrschte: die zugezogenen Katholiken konnten sich in keine katholische Gemeinschaft integrieren, da es sie bis dahin gar nicht gab. In allgemeinhistorischer Hinsicht ist die Trias durchaus anwendbar, auch wenn sie nicht die tatsächliche Geschichte widerspiegelt und keine Auskunft über Mentalitäten gibt. Vgl. J. Pilvousek, Flüchtlinge.
18Die katholischen Heimatvertriebenen entstammten verschiedenen Regionen, sprachen unterschiedliche Dialekte, gehörten diversen kulturellen und sozialen „Milieus“ an; ihre Einheit in geschichtlicher Prägung, in Tradition, Brauchtum, Sitte, Heimaterinnerung und Heimatbezogenheit auf landsmannschaftlicher Ebene müssen besonders betont werden, da die Zugezogenen keine homogene Einheit bildeten, die man berechtigt wäre, den Eingesessenen gegenüberzustellen. Vgl. P. P. Nahm, Der kirchliche Mensch in der Vertreibung. Die sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Wirkungen des Eingliederungsauftrages unter besonderer Berücksichtigung des kirchlichen und konfessionellen Bereichs, Wolfenbüttel 31961, 110f.
19Der Begriff des „revolutionären Attentismus“ wurde vom Historiker Dieter Groh benutzt, um das Warten der sozialdemokratischen Arbeiterschaft auf die sozialistische Revolution zu beschreiben. Im Zusammenhang mit der Vertriebeneneingliederung muss allerdings festgehalten werden, dass der Begriff zwar die vorherrschende Abwartehaltung treffend beschreibt, jedoch kein untätiges, passives Warten intendiert. Wenn auch zahlreiche Handlungsentscheidungen innerhalb der Gruppe der Heimatvertriebenen aufgeschoben wurden, da man anfangs eine baldige Rückkehr in die Heimat erhoffte, so lässt sich eine attentistische Grundhaltung im religiös-kirchlichen Bereich (Caritas, Liturgie, Kirchbau, Wallfahrten usw.) nicht in jedem Fall konstatieren. Vgl. D. Groh, Negative Integration und revolutionärer Attentismus. Die deutsche Sozialdemokratie am Vorabend des Ersten Weltkrieges, Frankfurt-Berlin-Wien 1974.
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