AC/DC. Susan Masino
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Название: AC/DC

Автор: Susan Masino

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия: Pop & Rock'n'Roll

isbn: 9783854454984

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СКАЧАТЬ zu werden.“

      Angus erinnert sich folgendermaßen an seinen Fall: „Ich war vier­zehn und neun Monate ‒ mit diesem Alter endete die gesetzliche Schulpflicht. Der Schulleiter ließ uns in einer Reihe antreten und sagte: „Morgen, Jungs. Nun, eure Zeit ist gekommen ‒ ihr wisst schon: Ihr habt das Alter erreicht ... Mr. Young, Sie sind faul, Sie sind ständig abwesend, also schlage ich vor, ...‘ Wenn man damals in Australien aus einer Arbeiterfamilie kam, hatte man im Leben keine große Wahl. Malcolm und ich entschieden uns für die Fabrik.“

      Während sich Angus vorübergehend als Hausmeister verdingte und eine Lehre als Schriftsetzer anfing – in der Druckerei wurde unter anderem das Softporno-Magazin Ribald hergestellt –, arbeitete Malcolm als Nähmaschinenmechaniker in einer Büstenhalterfabrik. Während sie tagsüber in ihren unbefriedigenden Jobs schufteten, nutzten sie ihre Freizeit, indem sie nach Feierabend in verschiedenen Sydneyer Bands spielten.

      1971 schloss sich der achtzehnjährige Malcolm einer Gruppe an, die sich merkwürdigerweise den Namen Velvet Underground gegeben hatte. Sie hatte nichts mit der gleichnamigen legendären New Yorker Band von Lou Reed und John Cale zu tun, sondern war 1967 in Newcastle 100 Kilometer nördlich von Sydney gegründet worden. Nachdem sie ihr Lager in der Metropole aufgeschlagen hatten, holten sie sich Andy Imlah als Sänger und Malcolm als Gitarristen und nahmen auf dessen ausdrücklichen Wunsch auch mehrere Stücke seines damaligen Idols Marc Bolan ins Programm, das im übrigen aus Material von ame­rikanischen Westküstenbands wie den Doors oder Jefferson Airplane bestand. Die Gruppe war in den Sydneyer Tanzklubs gern gesehen. Malcolm konnte seinen Job an den Nagel hängen und verdiente seinen Lebensunterhalt fortan durch die Musik.

      Er arbeitete nun ununterbrochen an seiner Musikerkarriere. Er war festes Mitglied bei Velvet Underground, spielte aber auch oft am selben Abend noch mit seinen Bandkameraden als Begeitgruppe von Ted Mulry, der ebenfalls bei Albert Productions war. Jedoch war die Musik von Velvet Underground nicht das, was ihm eigentlich vor­schwebte, besonders seit er Gefallen an Deep Purple gefunden hatte, und als er ihr einfallsloses Programm überhaupt nicht mehr ertragen konnte, verließ er Ende 1972 die Gruppe mit dem Entschluss, eine eigene Band zu gründen, in der er sich musikalisch besser würde verwirklichen können.

      Nach der Auflösung der Easybeats waren George Young und Harry Vanda nach Australien zurückgekehrt, um als Komponisten- und Pro­duzentenduo für Albert Productions zu arbeiten. Das Gespann Vanda/Young sollte schließlich noch durch die Arbeit mit AC/DC und anderen Gruppen wie Rose Tattoo und Angel City eine neue, zeichensetzende Art von rauem australischem Hardrock prägen. Im Jahre 1973 jedoch arbeiteten George und Harry an einer eigenen Schallplatte, Tales Of Old Granddaddy. Sie nannten sich für dieses Projekt Marcus Hook Roll Band. Mehr zum Zeitvertreib hatten sie schon in London, wo sie sich seit ihrer Zeit mit den Easybeats hauptsächlich aufgehalten hatten, ein paar Lieder unter diesem Namen aufgenommen, aber nachdem der amerikanische Zweig von EMI Interesse bekundet hatte, wurde nun in Sydney ernsthafter an einer Langspielplatte gearbeitet. Dafür wurden Georges jüngere Brüder als zusätzliche Gitarristen angeheuert.

      „Das war die erste Sache, die Malcolm und Angus vor AC/DC machten“, erzählte George später dem altgedienten australischen Musikjournalisten Glenn A. Baker. „Wir nahmen das Ganze nicht so ernst, und deshalb ließen wir sie mitmachen. So konnten sie mal sehen, wie es in einem Aufnahmestudio so zugeht.“

      Die Arbeit mit George und Harry an Tales Of Old Granddaddy, heute übrigens ein begehrtes Sammlerstück, machte Malcolm klar, dass es mit dem Grundgedanken des Rock’n’Roll unvereinbar sei, alle Instru­mente getrennt aufzunehmen und die Tonspuren nachträglich zusam­menzumischen. Seine eigene Band würde das bestimmt nicht so ma­chen. Malcolm hatte schon recht klare Vorstellungen von der Gruppe, in der er spielen wollte.

      3 IT’S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK’N’ROLL)

      Aller Anfang ist schwer

      Während sein älterer Bruder Pläne für die Band seiner Träume schmie­dete, war Angus schon dabei, eine ihm eigene Bühnenshow zu entwic­keln. Später vertraute er der Zeitschrift Rip an, dass seine unkontrolliert wirkende, spasmische Körpersprache auf der Bühne ihn ganz unwillkürlich überkomme: „Immer wenn ich spiele, ist es irgendwie so, dass sich, während die meisten anderen nur einen Ton auf der Gitarre langziehen, bei mir der ganze Körper zieht. Ich bin eben ein kleiner Kerl. Und wenn ich einen Akkord runterschlage, dann geht mein Kör­per mit. Bei den anderen bewegen sich nur die Finger, bei mir der ganze Körper.“

      Angus’ spezieller Entengang, den er sich von Chuck Berry abge­guckt hatte, und der „Anfall“ auf dem Boden, die bis heute zu seinen Markenzeichen gehören, waren hilfreiche Mittel, die Aufmerksamkeit der betrunkenen Krawallmacher in den Spelunken der Vororte auf sich zu ziehen. Viele dieser Einlagen sind eher zufällig entstanden. Angus erzählt, dass die Band, in der er vor AC/DC spielte, eines Abends „beim Publikum überhaupt nicht gut ankam. Ich ging über die Bühne und stolperte über das Gitarrenkabel. Ich kam mir natürlich wie ein Idiot vor. Da wälzte ich mich auf dem Boden herum und ließ das Ganze aussehen wie einen Todeskampf; dazu ließ ich die Gitarre kreischen, dass es durch Mark und Bein ging. Das war der einzige Applaus, den wir den ganzen Abend über bekamen. Malcolm wollte eine neue Band gründen, und er sagte nur: ‚Komm und mach das bei uns.‘“

      Angus hatte zwar keine genauen Vorstellungen davon, was er im Leben anfangen sollte, aber er wusste recht genau, was er nicht tun wollte. „Ich würde nicht arbeiten gehen“, erzählte er der Zeitschrift Circus. „Darin war ich mir ziemlich sicher. Ich weiß noch, wie mein Vater sagte: ,Du und Malcolm in einer Band? Das kann nicht gutgehen!‘“ Wir lagen uns ständig in den Haaren.“ Ursprünglich wollte Malcolm in seiner noch namenlosen neuen Gruppe alleine Gitarre spielen, aber in letzter Minute entschloss er sich, statt eines Keyboarders Angus hinzu­zunehmen. Die Originalbesetzung von AC/DC umfasste neben Malcolm und Angus den Sänger Dave Evans, den gebürtigen Holländer Larry Van Knedt am Bass und den Schlagzeuger Colin Burgess, der davor bei den Masters Apprentices, einer recht beliebten Band aus Adelaide, die Felle gegerbt hatte.

      Der aus Newcastle stammende Frontmann Evans, den Malcolm während seiner Zeit bei Velvet Underground kennengelernt hatte, der Angus als „kleinen Hohlkopf“ verspottete – bis er ihn spielen hörte – und der von ebendiesem später als „kleiner Gary-Glitter-Fan“ entlassen werden sollte, war ein sich im Stile der Glamrocker kleidender Schön­ling auf Plateauabsätzen, dessen überzogene Possenreißerei auf der Bühne im Gegensatz zu dem eher bodenständigen Bild stand, das AC/DC später abgeben sollten. Evans war zwar kein besonders guter Sän­ger, aber er besaß eine Ausgefallenheit, die darin bestand, dass er sich an der Glamrock-Bewegung orientierte, für die Malcolm damals ein offenes Ohr hatte.

      Angus erklärt: „Als wir anfingen, war es uns egal, ob wir ins Radio kommen würden und was die Leute über uns sagten. Wir wussten nur, dass das, was wir machen wollten, der Musik damals fehlte. Wir gingen einfach auf die Bühne und spielten Rock.“

      Der erste Auftritt von AC/DC, damals noch ohne Namen, fand in der Silvesternacht 1973 in dem kleinen Sydneyer Klub Chequers statt. Das Quintett läutete das neue Jahr mit einem Programm ein, das zum größten Teil aus Stücken von Gruppen wie den Beatles, den Rolling Stones oder von Chuck Berry bestand. Die Band musste ihren wahren Stil erst noch finden. Dennoch sind sich die Zeugen darin einig, dass schon in dieser frühen Phase die Feuerkraft ihrer Musik beeindruckend war. „Wir waren ungefähr zwei Wochen zusammen gewesen“, erinner­te sich Angus später an jenen Abend. „Wir mussten raus auf die Bühne und losfetzen, das war klar. Vom ersten Moment an lief es wie am Schnürchen. Die Leute dachten, wir seien ein Haufen Verrückter. – ,Wo sind die Kleinen ausgebrochen?‘ und solche Sprüche.“

      Zu jener Zeit trug Angus schon sein Markenzeichen auf der Bühne, die Schuluniform. „Ich fing an, meinen Schuljungenanzug zu tragen“, erklärt er, „weil wir in meiner СКАЧАТЬ