AC/DC. Susan Masino
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Название: AC/DC

Автор: Susan Masino

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия: Pop & Rock'n'Roll

isbn: 9783854454984

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СКАЧАТЬ bei diesen Gelegenheiten konnte sich Bon so richtig lösen und seine natürliche Begabung als Mann der Bühne zeigen.

      Am 20. September 1969 durchsuchte die Polizei den Proberaum der Gruppe und fand dabei Marihuana. Die Ordnungshüter hatten von einem anderen Musiker, der geplaudert hatte, um seine eigene Haut zu retten, einen Hinweis bekommen. Die Bandmitglieder wurden allesamt verhaftet; sie nutzten die Zeit bis zur Verhandlung, um sich offen für die Legalisierung weicher Drogen auszusprechen und die Schika nierung durch die Polizei zu verurteilen. Bon sagte in einem Interview: „Die Polizei sollte nicht ganze Bevölkerungsschichten verfolgen, nur weil sie anders sind“, und in einem anderen: „Die australische Regie­rung hat mal einen Stoß mit dem Ellenbogen verdient. Sie wird die letzte sein, die Homosexualität erlaubt, und beim Hasch ist es genauso.“ Bon kümmerte sich sonst nicht um Politik, und es sollte das einzige Mal bleiben, dass er sich zu einer Stellungnahme hinreißen ließ.

      Die Gruppe versuchte nach dieser Erfahrung, sich selbst ein Dro­genverbot aufzuerlegen, was aber nur dazu führte, die Spannungen in der Band, die ihre Zukunft ohnehin schon gefährdeten, weiter zu vergrößern. Die Musiker erschienen im darauffolgenden Februar vor Gericht, und jeder kam mit einer Geldbuße von 150 Dollar davon.

      Zu jener Zeit machten schon Trennungsgerüchte die Runde. Im April erschien „Juliette“. Die Single kam nur knapp unter die ersten Dreißig in der Hitparade, was daran lag, dass zu dieser Zeit die austra­lischen Radiosender die großen Plattenfirmen boykottierten. Letztere hatten versucht, den Rundfunkanstalten für die Erlaubnis, ihre Veröf­fentlichungen zu spielen, Gebühren zu berechnen. .Juliette“ wurde ganz einfach nicht gespielt und hatte wenig Chancen, sich gegen die Produkte der kleinen, unabhängigen Plattenfirmen durchzusetzen.

      Hatten die Valentines schon vorher auf wackeligen Beinen gestan­den, so versetzte ihnen der Misserfolg ihrer neuesten Single den Todes­stoß. Die Gruppe wurde offiziell am 1. August 1970 aufgelöst. Bon Scott war die längste Zeit süß gewesen.

      6 AIN’T NO FUN (WAITING ’ROUND TO BE A MILLIONAIRE)

      Eile hat Weile

      Unmittelbar nach Bekanntgabe der Trennung der Valentines zwei Monate vor ihrer offiziellen Auflösung bekam Bon einen Anruf von Bruce Howe, der ihm anbot, als Sänger bei seiner Gruppe Fraternty einzusteigen. Die von der Presse hochgejubelte neue Formation hatte sich aus den Levi Smith Clefs von Barrie McAskill entwickelt, deren 1970er Album Empty Monkey schon deshalb ein bedeutendes Werk in der australischen Musikgeschichte ist, weil es neben den üblichen Singles eine der wenigen Langspielplatten ist, die in jener Zeit in Australien produziert wurden. In dem Neuaufbruch der Hippiemusik, die nach dem Woodstock-Festival schließlich auch den Fünften Kontinent erreicht hatte, fühlten sich Fraternity dazu berufen, die australische Antwort auf die Country-Gospel-Rocker The Band hinter Bob Dylan zu liefern.

      Als Bon, der jetzt einen Bart trug, zu Fraternity stieß, hatte die Gruppe schon eine Single, „Why Did It Have To Be Me“, aufgenommen. Sie hatten einen Vertrag mit der unabhängigen Plattenfirma Sweet Peach und waren deshalb nicht von dem Boykott der Radiosender betroffen. Sie kamen ursprünglich aus Sydney, verlagerten aber nun ihren Stützpunkt nach Adelaide, das zwar in musikalischer Hinsicht weitab vom Schuss lag, wo jedoch ihr Manager und wohlhabender Gönner, Hamish Henry, immer in greifbarer Nähe war. Dieser hatte die Gruppe unter seine Fittiche genommen und ihnen Unterkunft, Ausrü­stung und ein regelmäßiges Einkommen verschafft. Das Gerücht, MCA in Amerika habe Interesse an Fraternity bekundet, führte die Presse dazu, ein reichliches Maß an Vorschusslorbeeren auszuteilen. Der Sunday Mirror in Sydney verkündete gar, sie seien „auf dem direkten Weg, die größte Rockgruppe Australiens zu werden“.

      Die Musiker lebten abgeschieden auf einem Bauernhof in einer Hügellandschaft 30 Kilometer außerhalb von Adelaide, wo sie sich an der durch die Legende verklärten Lebensweise ihrer amerikanischen Vorbilder, The Band, ausrichteten, deren Leben in einer Hippiekommu­ne seinerzeit das klassische Album Music Front Big Pink hervorgebracht hatte. Da sie aber in Hamish Henry jemanden hatten, der ihre Rechnun­gen bezahlte, und sie sich auch sonst nicht unter Druck fühlten, etwas hervorzubringen, konnte der Bauernhof, auf dem fast ständig gefeiert wurde, ihre Schaffenskraft nicht beflügeln. So waren denn auch auf den beiden Langspielplatten, die die Band in der dreijährigen Zeit ihres Bestehens aufnahm, zusammen nur ein knappes Dutzend Eigenkom­positionen enthalten. Bei der lässigen Arbeitseinstellung der Musiker konnte die Gruppe aus den guten Voraussetzungen in der Zeit nach Woodstock, die für die australische Rockmusik insgesamt äußerst fruchtbar war, keinen Nutzen für sich ziehen. Dass sie den „Battle of the Sounds“ des Jahres 1971 gewannen, förderte nur ihre Selbstzufrieden­heit, wenn es in der Band überhaupt etwas bewirkte. Der Wettbewerb hatte in jener Zeit schon längst nicht mehr die Bedeutung von einst.

      Obwohl die Gruppe, dem Namen Fraternity entsprechend, nach außen hin das Bild einer brüderlichen, auf Gleichheit aufgebauten Gemeinschaft von sich entwarf, herrschte in der Gruppe eine festgefüg­te Rangordnung, in der Bon, trotz seiner Stellung als Frontmann, nur wenig zu sagen hatte. Nur selten durfte er etwas aus seiner eigenen Feder beisteuern, und viele seiner Texte aus jener Zeit sollten erst einige Jahre später in den Stücken von AC/DC auftauchen.

      Über ihren Erfolg als Livegruppe konnten sich Fraternity nicht be­klagen. Die häufigen Auftritte in Adelaide machten sie bald zu Helden der Stadt. In den Konzerten verzichteten sie auf den künstlerischen Anstrich, den sie sich im Studio gaben, und spielten härter und lauter. Hin und wieder bekamen sie tatsächlich Schwierigkeiten wegen des großen Lautstärkepegels. So geschah es, dass bei einem Auftritt in dem ziemlich konservativen Bundesstaat Queensland im Nordosten des Landes die Polizei auftauchte und die Band dazu aufforderte, die Ver­stärker herunterzudrehen. Der gewitzte, aber in politischen Dingen recht einfaltige Bon hielt daraufhin auf der Bühne eine Protestrede, die der Ordnungsmacht als Vorwand dazu dienen konnte, das Konzert abzubrechen.

      Einige Höhepunkte in der recht kurzen Karriere von Fraternity sind etwa die Australientournee als Vorgruppe des legendären amerikani­schen Rock’n’Roll-Stars Jerry Lee Lewis und der Auftritt im Rahmenpro­gramm des von Hamish Henry finanzierten Myponga-Festivals, das mit Black Sabbath als Hauptgruppe das größte Rockmusikereignis in Ade­laide darstellte, seit die Beatles im Jahre 1964 300 000 Menschen ange­lockt hatten.

      Fraternity sollte es jedoch nicht gelingen, die glaubhaft überlieferte Eindringlichkeit ihrer Konzerte auf ihren Schallplatten wiederzuge­ben. Ihre erste Single, noch aus der Zeit vor Bons Einstieg und im September 1970 veröffentlicht, brachte es nicht weit in den Hitpara­den, und auch der Nachfolger „Seasons Of Change“ fand nicht den gewünschten Anklang. Im Oktober 1971 wurden gleich zwei Singles veröffentlicht, „The Race“ und „If You Got It“, eine schnörkellose Boogie-Nummer, die es bis auf Platz 2 der südaustralischen Hitliste brachte. „The Race“ wurde noch von Sweet Peach herausgegeben, für „If You Got It“ hatten sie eine eigene Plattenfirma mit Namen Raven gegründet. Die Langspielplatte Livestock, die schon Ende 1970 fertig­gestellt worden war, mit Bon am Mikrofon und an der Blockflöte, war zunächst auf Eis gelegt worden, bis sie schließlich erst über ein Jahr später, wenig erfolgreich, veröffentlicht wurde. Die Australier konnten mit der eigenwilligen Mischung aus straff gehaltenen, einfallsreichen Rocknummern und gespreizten, überfeinerten Kunstwerken nicht viel anfangen.

      Trotz des Erfolgs der Vorabveröffentlichung von „If You Got It“ versprach die im April 1972 folgende Langspielplatte Flaming Galab, für die Hamish Henry einen Vertrag mit der Plattenfirma RCA erwirkt hatte, wenig für die Zukunft von Fraternity. Nur drei der Stücke waren neu, der Rest bestand aus altem Material, das überarbeitet und neu aufgenommen worden war.

      Fraternity hatten ursprünglich vorgehabt, 1972 eine Konzertreise durch Amerika zu unternehmen. Stattdessen entschlossen sie sich nun dazu, ihren Stützpunkt ganz nach England zu verlagern, wo Hamish Henry Beziehungen zum Musikgeschäft hatte. Rückblickend hat sich dies als Fehlentscheidung erwiesen. Eine Amerikatournee СКАЧАТЬ