AC/DC. Susan Masino
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Название: AC/DC

Автор: Susan Masino

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия: Pop & Rock'n'Roll

isbn: 9783854454984

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СКАЧАТЬ er unter ande­ren die Easybeats, auf die er große Hoffnungen setzte, unter Vertrag nahm.

      Alberts Einsatz zahlte sich bald aus. Im Mai 1965 wurden die fünf mit „She’s So Fine“, ihrer zweiten Single, über Nacht zu Stars. Das ganze Land war vom „Easyfever“ gepackt, das so etwas wie die australische Antwort auf die „Beatlemanie“ war.

      Auf dem Höhepunkt dieses Fiebers kam Angus eines Nachmittags aus der Schule und stellte fest, dass Hunderte von jungen Mädchen das elterliche Haus belagerten, um von dem Popstar George Young einen Blick zu erhaschen. Ungeschickterweise hatte eine Musikzeitschrift seine Adresse verraten. Während der Anblick der schmachtenden Schul­mädchen dem jungen Angus einen angenehmen Nebeneffekt des Ruh­mes vor Augen führte, war sein unmittelbares Anliegen eher, die anwe­sende Polizei von von seiner Identität zu überzeugen, um durch die Absperrungen gelassen zu werden, die um das Haus errichtet worden waren. Angus blickt zurück: „An einem Tag war George noch ein ganz normaler Sechzehnjähriger, der auf seinem Bett saß und Gitarre spielte, und am nächsten Tag wurde er vom ganzen Land angebetet.“

      Die Easybeats versuchten ihr Glück daraufhin auch im Ausland und hatten damit ein gewisses Maß an Erfolg. Ihr größter Hit war „Friday On My Mind“. Die Single stieg Ende 1966/Anfang 1967 bis auf Platz 6 in Großbritannien und auf Platz 16 in Amerika. Äußerst treffend schildert das Lied den frustrierenden Arbeitsalltag der kleinen Leute mit dem großen Befreiungsschlag am Wochenende und ist mit seiner vollkom­menen musikalischen Umsetzung der Thematik ebenso zeitlos wie die Beatlesklassiker aus jenen Tagen.

      Die Easybeats hatten sich in London niedergelassen und brachten noch ein paar kleinere Hits hervor. Jedoch führte ihre Unerfahrenheit in geschäftlichen Dingen und ein zunehmender Orientierungsverlust im musikalischen Bereich ihre Karriere schließlich in eine Sackgasse. In Australien galten sie nichtsdestotrotz bis zu ihrer Auflösung im Novem­ber 1969 als Superstars.

      Angus: „Ich weiß nicht, warum ich auf der Bühne die Hosen runterlasse – es könnte aber an dem hämmernden Schlagzeug hinter mir liegen.“

      2 PROBLEM CHILD

      Früh übt sich

      Man kann den Einfluss der Easybeats auf die australische Musikge­schichte und auf Malcolm und Angus Young gar nicht hoch genug ansetzen. Das Leben in der sie umgebenden gesetzten, konservativen Gesellschaft erzeugte in den Brüdern in zunehmender Weise einen Frust, und der Rock’n’Roll diente ihnen schließlich als eine Art Ventil dafür.

      Angus erzählt: „Zu Hause war immer Musik um uns, wahrscheinlich deshalb, weil meine Brüder Musiker waren, jeder in einer anderen Epoche. Musik wurde bei uns nie als etwas Schlechtes angesehen, sondern immer als etwas Gutes. Ständig lief das Radio oder der Platten­spieler, und mein Vater sagte nie: ‚Mach das aus, das ist doch nichts!‘ Es galt immer: Je mehr Musik, desto besser.“

      Malcolm und Angus wurden jedoch von ihren Eltern nicht darin unterstützt, nach dem Vorbild ihrer Brüder Alex und George die Musik zu ihrem Beruf zu machen. Angus berichtet über das geringe Ansehen der Rockmusik in ihrer Umwelt: „Natürlich haben uns die Easybeats inspiriert, aber man versuchte, uns von ihnen fernzuhalten. Unsere Lehrer waren mißtrauisch. Sie dachten, unser Bruder würde uns zur Rebellion anstiften. Wir sollten am besten gar nichts damit zu tun haben, und unsere Eltern dachten, es sei besser, wenn wir etwas anderes machen würden.“

      Daher waren Mr. und Mrs. Young nicht gerade erfreut, als ihnen ihre beiden Jüngsten eröffneten, dass sie eine Laufbahn als Berufsmusiker anstrebten. „Viel Unterstützung bekamen wir nicht“, bestätigt Malcolm. „Unser Vater fragte George immer noch, wann er denn endlich etwas Anständiges machen würde.“

      Der Verlauf von Malcolms und Angus’ Schulkarriere ließ aber auch wenig Raum für andere Berufswünsche. Nachdem die Familie in Australien angekommen war, hatte es nicht lange gedauert, bis Mal­colm als Schulhofrabauke berüchtigt wurde. Und obwohl Angus eine künstlerische Begabung erkennen ließ, zeigte er im allgemeinen wenig Interesse an der Schule. Er war häufig das Opfer körperlicher Züchtigung, die in den sechziger Jahren an australischen Schulen noch gang und gäbe war. „Gleich am ersten Tag wurde ich verprügelt“, erinnert er sich. „Der Lehrer sagte: ,Name!‘ – ,Young.‘ – ,Komm nach vorne, ich will den anderen ein Beispiel an dir geben!‘“

      „Ich war unglücklich in der Schule und habe oft geschwänzt. Ich war ziemlich schlecht, und das einzige Fach, das ich richtig mochte, war Kunst. Da konnte man machen, was man wollte. Einmal bastelte ich eine zwei Meter große Fliege aus Pappmaché, die den anderen dann im Bus eine Riesenangst machte.“

      Angus weiß über das australische Erziehungssystem nicht viel Gutes zu sagen: „Es war wie beim Militär, ich glaube, die waren auch noch stolz darauf, uns im Unklaren darüber zu lassen, was in der übrigen Welt passierte. Als ich aus Australien herauskam, war ich wirklich überrascht davon, wie die Leute woanders leben. Die hatten einfach viel mehr Freiheiten als wir.“

      Als die Easybeats groß herauskamen, verlieh Angus’ Schulleiter seiner Abneigung gegen die Rockmusik Ausdruck, indem er ihm be­fahl, sich die Haare schneiden zu lassen, und ihm sagte, dass sein großer Bruder einen „Beruf für Perverse“ ergriffen habe. Das brachte seine Mutter auf den Plan. Sie nannte den Schulleiter einen Lügner und ließ ihn wissen, dass es an ihr und ihrem Mann sei, Angus zum Haareschnei­den zu schicken. Sie mochte überhaupt nicht, wie ihre Kinder von der Obrigkeit gegängelt wurden.

      „Ich war eigentlich gar nicht böse.“ Darauf besteht Angus im Rück­blick. „Ich konnte durchaus zuhören. Und wenn ich etwas wissen wollte, schickte mich mein Vater in die Bücherei um die Ecke. Und dort war ich auch, wenn ich die Schule schwänzte. Es war toll da. Die hatten ganze Regale voll mit der Zeitschrift Down Beat aus Amerika. Darin las ich gerne Berichte über Muddy Waters. An den Zeitungsständen gab es so etwas nicht.“

      Angus hatte, als seine Spielkunst noch in den Kinderschuhen steck­te, schon eine Gibson SG, die ihm später zum Markenzeichen werden sollte. Er konnte jedoch noch keine Akkorde, sondern nur Melodieläu­fe, obwohl er als Elfjähriger ein paar Stunden Gitarrenunterricht genos­sen hatte und obwohl seine allererste Gitarre eine abgelegte Akustik­klampfe von Malcolm gewesen war. Das meiste hatte er sich selbst beigebracht. Und so sieht er heute seine ersten Gehversuche in der Musik: „Ich tat den zweiten Schritt vor dem ersten. Zuerst lernte ich die Soli, dann die Akkorde.“

      Doch auch damit konnte er schon früh Anschluss an Gleichgesinnte finden, die bereit waren, es mit ihm zu versuchen. Angus erzählt: „Ich war klein, und ich ging immer gleich nach der Schule in diese Klubs. Die meisten Typen, die da rumhingen, waren viel älter und sahen wirklich hart aus. Irgendwie fanden sie aber Gefallen an mir und ließen mich in ihren Bands spielen, und als sie merkten, dass die Leute tatsäch­lich wegen mir in ihre Konzerte kamen, machten sie sogar Werbung mit meiner Person.“

      Die älteren Musiker kündigten Angus oft als den „Babystar“ an ‒ schließlich war er noch minderjährig. Angus erzählt aus der Zeit: „Die Klubbesitzer fragten: ,Wie alt ist der Kleine?‘ Wir mussten lügen und sagen: ,Ach, das ist doch ein Liliputaner.‘ Damit kam ich immer rein.“

      Schon damals wusste Angus, dass es genau das war, was er im Leben anfangen wollte. „Ich steckte voller Energie und Tatendrang. Ich wollte es schaffen, und ich wusste, dass ich es schaffen würde. Ich wollte die Leute einfach nur auf mich aufmerksam machen. Ich ließ nicht locker und blieb immer dran.“

      Wie man es an den australischen Schulen üblicherweise mit Kindern aus der Arbeiterklasse machte, so wurde auch Angus angeboten, kurz vor Vollendung seines fünfzehnten СКАЧАТЬ