Der Goldkäfer. Эдгар Аллан По
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Читать онлайн книгу Der Goldkäfer - Эдгар Аллан По страница 7

Название: Der Goldkäfer

Автор: Эдгар Аллан По

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker der Weltliteratur

isbn: 9783843804332

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СКАЧАТЬ großen spanischen Messers empor und als wir weitergruben, fanden wir drei oder vier einzelne Gold- und Silbermünzen.

      Bei ihrem Anblick konnte Jupiter kaum seine Freude bemeistern, während sich in dem Gesicht seines Herrn ein Zug tiefster Enttäuschung zeigte. Er trieb uns aber an, mit unseren Anstrengungen fortzufahren, und er hatte das kaum ausgesprochen, als ich strauchelte und hinfiel, weil meine Fußspitze sich in einem großen eisernen Ring verfangen hatte, der halb begraben in der aufgewühlten Erde lag.

      Wir arbeiteten jetzt erst recht voll Eifer und nie habe ich zehn aufgeregtere Minuten verbracht. In dieser Zeit legten wir eine längliche Holztruhe frei, die, nach ihrem gut erhaltenen Zustand und ihrer wundervollen Härte zu urteilen, eine Art Versteinerungsprozess – vielleicht durch Quecksilberdoppelchlorid – durchgemacht hatte. Die Truhe war drei und einen halben Fuß lang, drei Fuß breit und zwei und einen halben Fuß hoch. Sie war fest umschlossen von schmiedeeisernen, vernieteten Bändern, die wie ein Gitterwerk ringsherum gingen. An jeder Seite der Kiste nahe am oberen Rand befanden sich drei eiserne Ringe – im Ganzen also sechs –, die sechs Personen einen guten Halt geben konnten. Trotz unserem gemeinsamen Bemühen gelang es nur, die Truhe ein wenig aus ihrer Lage zu bringen. Wir sahen bald die Unmöglichkeit ein, ein so schweres Gewicht fortzuschaffen. Zum Glück war der Deckel nur durch zwei Riegel geschlossen. Zitternd und keuchend vor Erwartung schoben wir sie zurück und in einem Augenblick lag ein Schatz von unermesslichem Wert vor uns. Als das Licht der Laternen in die Grube fiel, blitzte uns daraus ein leuchtender Glanz von einem wirren Haufen von Gold und Edelsteinen entgegen, so dass unsre Augen förmlich geblendet wurden.

      Ich will nicht versuchen, die Gefühle zu beschreiben, mit denen ich hineinstarrte. Ein grenzenloses Erstaunen hatte mich gefasst. Legrand schien erschöpft von seiner Erregung zu sein und sprach sehr wenig. Jupiters Gesicht war für einige Augenblicke totenblass, wie das bei einem Neger nur möglich ist. Er schien verblüfft, vom Blitz getroffen zu sein. Dann fiel er in der Grube auf die Knie, vergrub seine nackten Arme bis zu den Ellenbogen in dem Gold und ließ sie dort ruhen, als ob er das Behagen eines Bades genösse. Schließlich stieß er einen tiefen Seufzer aus und rief wie in einem Selbstgespräch:

      „Und all dies kommen durch das Goldkäfer! Das hübsche Goldkäfer! Das arme, kleine Goldkäfer, auf den ich so hässlich geschimpft haben! Schämst du dich über dich selbst, Nigger? – Mir das antworten!“

      Es wurde schließlich nötig, dass ich sowohl den Herrn wie den Diener auf die Notwendigkeit hinwies, den Schatz wegzuschaffen. Es wurde spät und wir mussten uns anstrengen, um alles vor Tagesanbruch nach Hause zu schaffen. Dabei war es schwierig zu sagen, auf welche Weise das getan werden sollte, und wir verbrachten eine lange Zeit beim Überlegen, so verwirrt waren alle unsere Gedanken. Schließlich erleichterten wir die Truhe, indem wir zwei Drittel ihres Inhaltes herausnahmen, und konnten sie dann, wenn auch mit Mühe, aus dem Loch heraufschaffen. Das Herausgenommene wurde zwischen die Brombeersträucher gelegt und der Hund als Wache zurückgelassen, wobei ihm Jupiter den strengen Befehl gab, weder vom Fleck zu weichen, noch bis zu unserer Rückkehr einen Laut zu geben. Dann eilten wir mit der Truhe heim und erreichten sicher, aber nach unendlicher Mühe um ein Uhr morgens die Hütte. Es wäre über die menschliche Natur gegangen, bei unserer vollständigen Erschöpfung sofort wieder aufzubrechen. So blieben wir bis zwei Uhr und aßen zu Abend. Dann beluden wir uns mit drei festen Säcken, die wir zum Glück auf dem Grundstück fanden, und gingen wieder nach dem Bergland. Etwas vor vier Uhr kamen wir an der Grube an, verteilten den Rest unseres Fundes möglichst gleichförmig auf uns drei und traten dann wieder den Rückweg an, wobei wir die Grube offen ließen. Als wir in der Hütte zum zweiten Male unsere goldene Last absetzten, leuchteten im Osten über den Baumwipfeln gerade die ersten schwachen Strahlen der Morgendämmerung auf.

      Wir waren nun völlig erschöpft, doch die Erregung ließ uns nicht lange ruhen. Nach einem unruhigen Schlummer von drei oder vier Stunden erhoben wir uns, als hätten wir es vorher abgemacht, um unseren Schatz zu besichtigen.

      Die Truhe war bis zum Rand gefüllt gewesen und wir verbrachten den ganzen Tag und den größeren Teil der nächsten Nacht, um ihren Inhalt abzuschätzen. Es war nichts darin geordnet gewesen, alles lag in wirrem Durcheinander aufgehäuft. Nachdem wir nun das Ganze sorgfältig sortiert hatten, fanden wir uns im Besitz eines noch größeren Reichtums, als wir zuerst angenommen hatten. Münzen gab es im Wert von vierhundertfünfzigtausend Dollar – wobei wir die einzelnen Stücke so gut es ging nach den Tabellen ihrer Zeit schätzten. Auch nicht ein Silberstück war dabei. Alles war Gold von alter Prägung und in den verschiedensten Sorten – es gab französisches, spanisches und deutsches Geld, einige englische Guineen und ein paar Stücke, die wir gar nicht kannten. So fanden sich verschiedene sehr große und schwere Münzen, die so abgenutzt waren, dass wir von ihren Inschriften nichts mehr entziffern konnten. Es gab kein amerikanisches Geld. Schwieriger war die Schätzung der Juwelen. An Diamanten – einige waren außerordentlich groß und schön – zählten wir im Ganzen hundertzehn Stück, von denen keiner klein war. Wir fanden achtzehn Rubine von ungewöhnlichem Glanz, dreihundertzehn Smaragde – alle sehr schön – und einundzwanzig Saphire nebst einem Opal. All diese Steine hatte man aus ihren Fassungen herausgebrochen und lose in die Truhe geworfen. Die Fassungen selbst, die wir aus dem übrigen Gold herausfischten, schienen mit dem Hammer zusammengeschlagen zu sein, wie um die Feststellung ihrer Herkunft zu verhindern. Außerdem gab es eine große Menge an gediegenem Goldschmuck: ungefähr zweihundert schwere Finger- und Ohrringe; dreißig prächtige Ketten; dreiundachtzig sehr große und schwere Kruzifixe; fünf goldene Weihrauchfässer von hohem Wert; eine wundervolle goldene Punschbowle, reich geschmückt mit getriebenen Weinblättern und Figuren eines Bacchanals; zwei kunstvoll bossierte Schwertgriffe und eine Menge kleinerer Gegenstände, auf die ich mich jetzt nicht besinnen kann. Das Gewicht dieser Kostbarkeiten überstieg dreihundertfünfzig Pfund, ohne dass ich dazu die hundertsiebenundneunzig herrlichen Uhren gerechnet habe. Von diesen waren drei, die mindestens jede einen Wert von fünfhundert Dollar hatte. Viele von ihnen waren sehr alt und als Zeitmesser wertlos – auch hatten die meisten Werke mehr oder weniger durch den Rost gelitten. Aber alle waren reich mit Edelsteinen geschmückt und steckten in Gehäusen von großem Wert. Wir schätzten in dieser Nacht den ganzen Inhalt der Truhe auf anderthalb Millionen Dollar, aber bei dem späteren Verkauf der Schmucksachen und Juwelen (ein paar behielten wir zum eigenen Gebrauch) stellte es sich heraus, dass wir den Wert des Schatzes gewaltig unterschätzt hatten.

      Als wir endlich unsere Untersuchung beendet hatten und sich die tiefe Erregung dieses Tages etwas gelegt hatte, begann Legrand – der sah, wie ich fast vor Ungeduld starb, nun endlich die Lösung des außerordentlichen Rätsels zu erfahren –, mir einen ausführlichen Bericht über alle damit verknüpften Einzelheiten zu geben.

      „Sie werden sich“, sagte er, „des Abends erinnern, als ich Ihnen die flüchtige Skizze überreichte, die ich von dem Käfer gemacht hatte. Sie erinnern sich auch, dass ich sehr verblüfft war, weil Sie darauf bestanden, meine Zeichnung gliche einem Totenkopf. Als Sie die Bemerkung machten, dachte ich zuerst, Sie scherzten; dann fielen mir aber die eigentümlichen Flecken auf dem Rücken des Insekts ein und ich gestand mir, dass Ihre Ansicht in gewisser Beziehung begründet sei. Trotzdem ärgerte mich der Spott über meine zeichnerischen Fähigkeiten – denn ich gelte für einen guten Zeichner – und als Sie mir den Pergamentfetzen gaben, war ich dabei, ihn zu zerknittern und in den Ofen zu werfen.“

      „Sie meinen den Papierfetzen“, sagte ich.

      „Nein, er sah zwar ganz wie Papier aus, und zuerst hielt ich ihn auch dafür, aber als ich begann, darauf zu zeichnen, entdeckte ich sofort, dass er ein Stück sehr dünnen Pergaments war. Sie erinnern sich, dass er ganz schmutzig war. Nun wohl, gerade als ich dabei war, ihn zu zerknittern, fiel mein Blick auf die Zeichnung, die Sie betrachtet hatten, und Sie können sich mein Erstaunen vorstellen, als ich tatsächlich die Figur eines Totenkopfs gerade an der Stelle sah, wo ich glaubte, den Käfer hingezeichnet zu haben. Einen Augenblick war ich zu erstaunt, um richtig zu denken. Ich wusste, dass meine Zeichnung in den Einzelheiten ganz anders gewesen war, obgleich es eine gewisse Ähnlichkeit im Umriss gab. Ich nahm dann СКАЧАТЬ