Der Goldkäfer. Эдгар Аллан По
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Читать онлайн книгу Der Goldkäfer - Эдгар Аллан По страница 4

Название: Der Goldkäfer

Автор: Эдгар Аллан По

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker der Weltliteratur

isbn: 9783843804332

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СКАЧАТЬ auf ihn ganz recht hatte?“

      „In welcher Beziehung?“, fragte ich mit einem traurigen Vorgefühl im Herzen.

      „In der Annahme, dass der Käfer aus wirklichem Gold war.“ Er sagte dies mit einem Ausdruck tiefsten Ernstes, so dass mich ein unbeschreiblicher Schreck überfiel. „Dieser Käfer wird mein Glück machen“, fuhr er mit triumphierendem Lächeln fort. „Er wird mich wieder in meinen Familienbesitz bringen. Ist es daher ein Wunder, wenn ich ihn so preise? Seit das Glück den Einfall gehabt hat, ihn mir zu schenken, brauche ich nur den richtigen Gebrauch davon zu machen, um zu dem Gold zu gelangen, das er mir zeigt. Jupiter, bring mir den Käfer!“

      „Was, den Käfer, Massa? Ich lieber diesen Käfer nicht anrühren, Sie ihn selber nehmen.“

      Legrand erhob sich darauf mit ernster und würdiger Miene und holte mir den Käfer aus einem Glaskasten, in dem er eingeschlossen war. Es war ein schöner Käfer, der damals noch den Naturforschern unbekannt und deshalb von großem wissenschaftlichen Wert war. Er hatte zwei runde schwarze Flecke an dem einen Ende des Rückens und einen länglichen am anderen. Die Glieder waren außerordentlich hart und glänzend und sahen aus wie poliertes Gold. Auch das Gewicht war sehr beträchtlich, und wenn ich alles das erwog, so konnte ich schwerlich Jupiter wegen seiner Meinung über ihn tadeln. Aber wie Legrand dazu kam, diese Meinung zu teilen, war mir wirklich ein Rätsel.

      „Ich habe Sie hergebeten“, sagte er in pathetischem Ton, als ich den Käfer betrachtet hatte, „ich habe Sie hergebeten, weil ich Ihren Rat und Ihre Hilfe brauche, um die Aussichten zu verwirklichen, die mir das Schicksal und der Käfer bieten.“

      „Mein lieber Legrand“, unterbrach ich ihn, „Ihnen ist wirklich nicht wohl und Sie sollten sich etwas schonen. Sie werden jetzt zu Bett gehen und ich will ein paar Tage hierbleiben, bis Sie über alles hinweg sind. Sie haben Fieber und …“

      „Fühlen Sie meinen Puls!“, sagte er. Ich fühlte ihn und fand, um die Wahrheit zu sagen, nicht die leiseste Spur von Fieber.

      „Aber Sie können krank sein und trotzdem kein Fieber haben. Gestatten Sie mir dieses eine Mal, Ihr Arzt zu sein. Zunächst müssen Sie zu Bett gehen, ferner …“

      „Sie irren sich“, unterbrach er mich. „Mir ist so wohl, wie mir bei der Aufregung, an der ich leide, nur sein kann. Wenn Sie wirklich mein Bestes wollen, dann müssen Sie mir helfen, diese Aufregung zu überwinden.“

      „Und wie kann das geschehen?“

      „Sehr einfach. Jupiter und ich machen einen Ausflug in die Festlandshügel und bei diesem Ausflug brauchen wir jemand, dem wir vertrauen können. Sie sind der Einzige, auf den wir uns verlassen dürfen. Ob wir nun Erfolg haben oder nicht, in jedem Fall wird die Erregung, die Sie bei mir bemerken, danach vorüber sein.“

      „Ich will Ihnen gerne in jeder Weise zu Diensten sein“, antwortete ich. „Aber wollen Sie etwa sagen, dass dieser höllische Käfer irgendetwas mit Ihrem Ausflug in die Hügel zu tun hat?“

      „Unbedingt.“

      „Dann, Legrand, kann ich mich an einer solch verrückten Geschichte nicht beteiligen.“

      „Das tut mir leid – sehr leid –, denn dann müssen wir es allein versuchen.“

      „Allein versuchen! Sie sind sicher nicht bei Sinnen! – Aber halt, wie lange soll dieser Ausflug dauern?“

      „Wahrscheinlich die ganze Nacht. Wir werden sofort aufbrechen und auf jeden Fall bei Sonnenaufgang zurück sein.“

      „Und Sie versprechen mir auf Ehrenwort, dass, wenn diese tolle Geschichte vorüber und die Käferangelegenheit zu Ihrer Zufriedenheit erledigt ist, Sie dann nach Hause zurückkehren und meinen Ratschlägen folgen, als wäre ich Ihr Arzt?“

      „Ja, das verspreche ich. Und nun wollen wir aufbrechen, denn wir haben keine Zeit zu verlieren.“

      Mit schwerem Herzen begleitete ich meinen Freund. Wir brachen um vier Uhr auf – Legrand, Jupiter, der Hund und ich. Jupiter nahm die Sense und die Spaten – er bestand darauf, alles zu tragen –, wie es mir schien, mehr aus Furcht, die Geräte im Bereich seines Herrn zu lassen, als aus einem Übermaß an Arbeitslust oder Gefälligkeit. Sein Benehmen war sehr mürrisch und „das verdammte Käfer“ waren die einzigen Worte, die während des Marsches über seine Lippen kamen. Mir selbst waren ein paar Blendlaternen anvertraut worden, während sich Legrand mit dem Käfer begnügte, den er an einem Stück Peitschenschnur angebunden trug. Er schwang ihn beim Gehen vorwärts und rückwärts mit dem Gesicht eines Hexenmeisters. Als ich diesen letzten klaren Beweis von der Geistesverwirrung meines Freundes sah, konnte ich kaum die Tränen zurückhalten. Ich hielt es aber für das Beste, auf seine Idee einzugehen, wenigstens für den Augenblick oder bis ich eine Gelegenheit fand, ernstere Maßnahmen mit Aussicht auf Erfolg zu ergreifen. Inzwischen versuchte ich vergebens, etwas über den Zweck unseres Unternehmens zu erfahren. Nachdem es ihm gelungen war, mich zur Teilnahme daran zu bewegen, schien er nicht in der Laune zu sein, sich über etwas weniger Wichtiges zu unterhalten, und auf alle Fragen bekam ich nur die Antwort: „Wir werden sehen!“

      Auf einem Ruderboot setzten wir am Ende der Insel über den Flussarm, erstiegen die Höhen am Festlandsufer und wandten uns nach Nordwesten durch ein außerordentlich wildes und verlassenes Stück Land, wo auch nicht die Spur eines menschlichen Fußtrittes zu sehen war. Legrand führte uns entschlossen vorwärts, wobei er nur von Zeit zu Zeit einen Augenblick Halt machte, um nach gewissen Wegzeichen zu sehen, die er offenbar selbst bei einer früheren Gelegenheit angebracht hatte.

      Wir waren auf diese Weise ungefähr zwei Stunden marschiert und die Sonne neigte sich gerade zum Untergang, als wir in eine Gegend kamen, so unendlich traurig, wie ich nie etwas gesehen hatte. Es war eine Art Tafelland nahe dem Gipfel eines fast unersteigbaren, von unten bis oben dicht bewachsenen Hügels, der mit riesigen Felsspitzen besät war, die lose auf dem Boden zu liegen schienen, so dass es aussah, als würden sie nur durch die Bäume, an die sie sich anlehnten, verhindert ins Tal herabzustürzen. Nach allen Seiten liefen tiefe Schluchten und gaben der Landschaft den Anschein von ernsterer Feierlichkeit. Eine natürliche Abflachung, die wir erklettert hatten, war so dicht mit Brombeeren überwachsen, dass wir bald die Unmöglichkeit entdeckten, uns ohne die Sense einen Weg hindurchzubahnen. Jupiter ging auf Geheiß seines Herrn daran, uns einen Pfad frei zu machen bis dicht an einen riesigen Tulpenbaum, der mit acht oder zehn Eichen auf der Höhe stand und sie weit überragte. Er übertraf auch alle Bäume, die ich je gesehen hatte, an Schönheit seiner Form und seines Laubes, an der gewaltigen Ausdehnung seiner Äste und der allgemeinen Majestät seines Aussehens. Als wir diesen Baum erreichten, wandte sich Legrand an Jupiter und fragte ihn, ob er sich wohl getraue, ihn zu erklettern. Der alte Mann schien etwas verblüfft zu sein über diese Frage und gab einen Augenblick keine Antwort. Schließlich näherte er sich dem riesigen Stamm, ging langsam um ihn herum und besah ihn sich genau. Als er seine Prüfung beendet hatte, sagte er gleichmütig: „Ja, Massa, Jup klettern auf jeden Baum, den er im Leben gesehen haben.“

      „Dann hinauf mit dir so schnell wie möglich, denn es wird bald zu dunkel sein für unsere Angelegenheit.“

      „Wie weit muss ich hinauf, Massa?“, fragte Jupiter.

      „Steige zuerst den Hauptstamm hinauf, das Weitere will ich dir dann schon sagen. Und halt! Nimm hier den Käfer mit.“

      „Das Käfer, Massa Will? Das Goldkäfer?“, schrie der Neger und fuhr entsetzt zurück. „Wozu müssen das Käfer mit auf den Baum? Ich verdammt sein, wenn ich das tun!“

      „Wenn ein großer, starker Neger wie du, Jup, Angst СКАЧАТЬ