Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 78

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ Daila zerrten die Leiche aus den Flammen heraus. Dumpfes Gepolter klang auf, aus dem Qualm und dem Rauch schälten sich drei massige Gestalten. Sie kamen ohne Waffen und mit erhobenen Armen, und deutlich war ihnen die Erleichterung anzusehen.

      »Ihr seid Kriegsgefangene«, empfing Yukan sie. »Dort liegt euer Artgenosse. Es war unnötig, dass er sterben musste.«

      Sie fesselten die Fremden und machten, dass sie hinaus zwischen die Bodenwellen kamen. Sie entfernten sich rasch von dem Versteck. Zwei Minuten später explodierte es, und die metallenen Trümmer flogen bis zu zwanzig Meter in die Höhe.

      Yukan war noch etwas weich in den Knien. Er deutete auf den Gleiter, der von Süden heranschwebte. Er ließ sich in den Sand sinken.

      »Wer war es, der mir das Leben gerettet hat?«, wollte er wissen. Dennar meldete sich, und Yukan bedankte sich bei ihm.

      Der Gleiter landete. Opala stieg aus, ein Daila in Pilotenuniform folgte ihr. Die Gefangenen wurden in die Maschine zu den anderen gebracht, die Opala bereits aufgelesen hatte.

      Die Mutantin beugte sich über den Toten. Sie betrachtete ihn von allen Seiten, dann zog sie an seinem linken Arm und öffnete die verkrampfte Hand. Sie nahm etwas heraus und brachte es Yukan.

      »Er hat es umklammert gehalten. Er muss darauf bedacht gewesen sein, dass niemand es entdeckte. Oder es ist eine Art Talisman.«

      Yukan betrachtete den Gegenstand. Er war etwas größer als einer seiner Finger. Er war aus Horn. Er war grauschwarz und leicht gekrümmt, vorne spitz zulaufend und am anderen Ende splitterig abgebrochen.

      Yukan legte den Kopf schief und dachte nach. Das Ding erinnerte ihn an die Kralle eines Vogels. Es musste von einem großen Jagdvogel stammen. Er suchte, aber er kannte keinen so großen Vogel, zu dem die Kralle gepasst hätte. Und es war nur ein Teil davon.

      »Chkur azzay yumud«, fluchte er leise. »Der Schinder soll dich holen!«

      Plötzlich sprang Yukan auf. Er streckte Opala das Ding entgegen.

      »Gib den Funkruf nach Bajukkan durch!«, rief er aus. »Es ist dein Verdienst! Wir haben den Beweis gefunden!«

      Die Daila umringten ihn augenblicklich, und in Opalas Augen glomm so etwas wie Verstehen auf.

      »Es ist der Beweis. Sie sind noch da. Sie befinden sich irgendwo auf diesem Planeten oder sogar auf diesem Kontinent. Urlysh vermutet es seit langem. Nur mit ihrer Hilfe konnten sich die Ligriden so lange verstecken. Das Ding da muss ein Krallenstück von einem Hypton sein!«

      2.

      »Im Augenblick sind keinerlei Aktivitäten festzustellen!«

      Urlysh ließ seine Augen schweifen. Er fuhr sich über das wattedichte Haar. Es war grau geworden in all den Monaten, in denen er aus dem Untergrund gegen die Ligriden gekämpft hatte. An mehreren Stellen durchzogen weiße Strähnen den ausladenden Schopf. Das Große Feuer mochte wissen, wie lange er schon keinen Haardrapisten mehr gesehen hatte.

      »Es ist die Ruhe vor dem Sturm«, hob Dratelon seine Stimme. »Wann trifft Aksuum endlich ein?«

      »Er befindet sich bereits in Bajukkan«, erwiderte Urlysh. »Aber es ist verständlich, dass er nach der Rückkehr erst einmal seine Familie aufsucht. Sie ist heilfroh, dass er überhaupt noch am Leben ist.«

      »Aksuum ist ein Held«, fügte Harmon hinzu. »Er hat etwas gewagt, wozu niemand sonst den Mut gehabt hätte. Er hat es geschafft!«

      Urlysh schwieg. Seine Hände verschwanden in den weiten Ärmeln seines Ratsgewands und nestelten dort an den Bändern und Knöpfen. Er hatte ein Funkgespräch mit Aksuum geführt und wusste in groben Zügen Bescheid, was der Daila draußen im Raum erlebt hatte. Es war ein Wunder, dass er zurückgekehrt war.

      Aksuum hatte Andeutungen gemacht. Urlysh hatte nicht genau verstanden, was der Oberste Rat meinte. Nur soviel hatte er begriffen. Es hatte mit den Mutanten zu tun.

      Der Daila wandte den Kopf zur Seite und blickte hinüber zur Bildwand. Sie zeigte die Umgebung des Planeten. Sie war leergefegt. Weit draußen, jenseits der vier Planetenbahnen, waren ein paar winzige Echos festzustellen. Dort hatten ein paar Dutzend Schiffe der Ligriden Stellung bezogen.

      Urlysh wusste, dass der Kampf noch nicht zu Ende war. Sie hatten einen ersten großen Erfolg errungen, als es ihnen gelungen war, die fremden Invasoren von Aklard zu vertreiben. Auch ein paar Stationen auf den drei anderen Planeten Illard, Ris und Rim waren zerstört worden, ihre Besatzungen hatten die Flucht ergriffen. Zumindest sichtbar hielt sich auf keiner der Welten noch ein Ligride auf.

      Aber dennoch waren sie da. Aklard war das beste Beispiel dafür. Fünf unterirdische Verstecke hatten die Konzilsjäger bisher entdeckt, und die neuesten Meldungen aus dem Norden Akjunths verhießen nichts Gutes. Draußen, außerhalb des Systems, lauerten die restlichen Verbände und warteten auf neue Anweisungen oder Verstärkung.

      Urlysh sah auch die Echos der aklardischen Schiffe. Sie patrouillierten zwischen den Planeten und bildeten eine Art Netz, das sich in ständiger Bewegung befand. Es machte den Eindruck, als lebte dieses Netz. Die Schiffskommandanten verfuhren nach einem streng geheimen Plan, der zum Ziel hatte, die Ligriden zu verwirren und gleichzeitig ständige Wachsamkeit zu demonstrieren. Der Oberste Rat hatte die Anweisung ausgegeben, dass kein ligridisches Schiff in das System einfliegen durfte. Wenn sich eines zu nahe heranwagte, dann wurde es ohne Vorwarnung unter Beschuss genommen.

      Der Daila wünschte, dass sein Ratskollege Aksuum bald eintreffen würde. Mit Sicherheit konnte er ein paar Fragen der Zurückgebliebenen beantworten.

      Urlysh drehte seinen Körper und starrte zu dem Fenster hinaus, das nach Westen wies und zwischen den Türmen und Fassaden einen Blick auf die Küste ermöglichte. Bajukkan lag an der Westküste des Kontinents, und das Wasser draußen leuchtete hellblau und ohne einen Rotstich durch das Sonnenlicht. Die rotgelbe Suuma stand noch im Osten und schickte sich an, das Firmament für den täglichen Lauf zu erklimmen.

      Suuma, das Kleine Feuer, dessen Tage in Rhyikeinym gefeiert wurden.

      Rhyikeinym, damit hatte eigentlich alles angefangen. Aksuum war unter dem Vorwand einer Krankheit nach Rhyikeinym geflogen. In der Oase, die sich Tal der Heilenden Quellen nannte, war er mit Elyl zusammengetroffen. Elyl war als Gesandter von Trysh nach Aklard gekommen, und er hatte sich mit Geschick durch die Reihen der Ligriden geschlichen. Es war ihm gelungen, bis in das Tal vorzustoßen. Und dort hatte er nicht nur Aksuum entdeckt, den einzigen unter den Verantwortlichen, der zu diesem Zeitpunkt nicht aus dem Untergrund heraus wirkte. Elyl hatte auch das Geheimnis Rhyikeinyms kennen gelernt, das bis zu diesem Zeitpunkt keinem Daila bekannt gewesen war außer den Priestern selbst. Und auch jetzt gab es keine Eingeweihten unter den normalen Daila. Aksuum hatte nur Urlysh allein ins Vertrauen gezogen. Er wusste, was es mit den heilenden Kräften der Priester in diesem Tal und in anderen Oasen des kalten Kontinents Uschriin auf sich hatte.

      Und die Mutanten wussten es. Unter ihnen gab es welche, die konnten das Geheimnis der Priester bereits auf weite Entfernung hin erkennen. Aber sie schwiegen, denn sie hatten keinen Grund, ihren Artgenossen in den Rücken zu fallen.

      Eine Meldung aus dem interstellaren Raum ging ein. Sie kam vom Planeten Barys, der sich rund zwanzig Lichtjahre von Aklard entfernt um die große weiße Sonne Clerk drehte. Auf Barys waren ebenfalls mehrere Verstecke der Ligriden ausgehoben worden. Ähnliche Meldungen waren vor Tagen von anderen Welten innerhalb der Hundert-Lichtjahre-Kugel eingetroffen, die als Einflussbereich der Daila СКАЧАТЬ