Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 81

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ aus dem Schiff ein. Hatten die Glückssteine bereits ihre Opfer gefordert?

      Doppohl setzte sich in den Kommandantensessel und beugte sich über die Steuerung. Er musste den kurzen Oberkörper weit nach vorn lehnen, um die einzelnen Bedienungselemente zu erreichen. Die GHYLTIROON erwachte zu brummender Aktivität und verließ ihren Standort. Sie flog dem Würfel entgegen und würde dessen Kurs kreuzen. Die Computer errechneten den ungefähren Treffpunkt.

      »So ein Glücksstein«, murmelte der Kommandant. »Wie viel mag er wert sein? Kann man sich davon ein eigenes Schiff kaufen?«

      »Verräter!«, zischte Ganno. »Du denkst nur an deinen Vorteil. Du bist fast so schlimm wie die ...«

      Es fiel ihm der Name nicht ein, und er schwieg.

      Das Würfelschiff hatte den Bereich der Waffen in den Ligridenschiffen längst verlassen. Noch immer meldete es sich nicht, und Mallosh setzte einen dringlichen Ruf ab.

      Die Antwort kam in Form eines Energiestrahls. Er raste herbei und hätte die GHYLTIROON getroffen, wenn nicht Doppohl gerade einen Schlenker geflogen wäre. Der Kommandant ließ einen Fluch hören. Er versetzte das Schiff in eine Trudelbewegung, während Mallosh die Bordwaffen schussbereit machte. Er hatte es geahnt. Der Würfel war kein Schiff der Mutanten. In ihm befand sich mit Sicherheit kein Glücksstein. Das Schiff hatte ein anderes Ziel.

      Der Würfel war klein, viel kleiner als die ligridischen Schiffe. Auch seine Bewaffnung war nicht sonderlich stark, und das gab den Ausschlag, dass die GHYLTIROON nicht vernichtet wurde. Sie unterflog das Feuer, und Mallosh landete nach kurzem und verbissenem Kampf einen Treffer, der den Würfel außer Gefecht setzte. An seiner der GHYLTIROON zugewandten Front begann es zu qualmen.

      »Absetzen!«, verlangte der Funker, aber Doppohl schien ihn nicht zu hören. Der Kommandant lenkte das Kugelschiff bis nahe an den Würfel heran, von dem sich ein kleiner Zylinder löste und rasch in Richtung des interstellaren Raumes driftete, wo sich die Ligriden aufhielten. Diese versuchten sofort, dem kleinen Schiff zu Hilfe zu kommen, aber da bewährte sich das alternierende System der aklardischen Schiffe. Sie zogen sich zu einem dichten Schwarm zusammen und legten sich zwischen die Ligriden und das Beiboot. Die GHYLTIROON schickte einen Suchstrahl aus, der sein Ziel fand. Ganno änderte die Konsistenz des Strahls, machte einen Zugstrahl daraus. Langsam zog er das Boot auf das Schiff zu und holte es in den Hangar neben der Hauptschleuse. Trom und Ganno befanden sich bereits auf dem Weg, um das Boot in Augenschein zu nehmen und die Insassen herauszuholen.

      Während Mallosh wartete, verließ Doppohl seinen Sessel und steuerte den Schemel an, der mitten in der Zentrale stand. Er bestieg ihn und verschränkte die Arme.

      Zehn Minuten später verriet der aufkommende Lärm, dass die beiden Daila Erfolg gehabt hatten. Die Tür öffnete sich, und unter großem Gezeter ließ sich eine Horde von Naldrynnen hereinschieben. Es handelte sich um den Piloten des Würfelschiffs und seine Familie. Sie drängte sich an der Wand entlang, während der Sippenchef sich in die Brust warf und auf Doppohl zusteuerte, den er automatisch als Kommandanten erkannte.

      »Ich protestiere!«, pfiff der Naldrynne erregt. »Ich befinde mich auf einer friedlichen Mission. An Bord des Robotschiffs befinden sich Waren, die ich dem stolzen Volk von Aklard zum Tausch anbieten will!«

      Mit einem Schrei warf er sich zur Seite und starrte den Bildschirm an. Dort verging der Würfel soeben in einer grellen Explosion. Die Ligridenschiffe hatten sich wieder zurückgezogen und kamen außerhalb des Suuma-Systems zum Stillstand. Sie warteten weiter ab.

      »Es müssen wichtige Waren gewesen sein«, erkannte Doppohl. Er wirkte jetzt gar nicht überspannt. Er stieg von seinem Schemel herab und musterte den Naldrynnen von oben herab. Naldrynnen waren zwischen sechzig und hundert Zentimetern groß und fast ebenso breit. Sie waren überall mit einem langen, dichten Pelz bedeckt, der olivgrün leuchtete. Sie besaßen vier kurze, dicke Beine und zwei kurze, dehnbare Arme mit hornigen Krallenhänden, an denen jeweils sieben dürre Harnfinger saßen. Der Kopf ruhte auf einem beweglichen Gelenk, ein Hals war nicht erkennbar, was an der dichten Behaarung lag. Aus dem etwas kurzhaarigeren Gesichtspelz schauten zwei große, kohlrabenschwarze Augen, darunter saß ein vom Fell teilweise verdeckter kleiner, dreieckiger Mund, dessen Spitze nach unten zeigte. Nase und Ohren konnten bei Naldrynnen nur vermutet werden, aber diese Wesen verfügten über einen guten Gehör- und Geruchssinn. Sie waren als skrupellose Geschäftsleute bekannt, die vor offenem Betrug und Gewaltanwendung nicht zurückschreckten. Diesmal war nur ein kleines Schiff mit einer einzigen Familie gekommen. Naldrynnen trennten sich nie von ihren Angehörigen und schleppten immer die ganze Familie mit sich herum. Sie waren richtige Zigeuner, und sie stammten aus einem der finstersten Winkel Manam-Turus.

      »Das geht dich nichts an«, keifte der Naldrynne. Am liebsten hätte er sich auf den Daila gestürzt und ihn zerrissen, aber die glühenden Mündungen der Waffen, die auf seine Familie gerichtet waren, hielten ihn davon ab.

      Mallosh hatte inzwischen eine Konferenzschaltung mit allen Schiffen des Heimatsystems hergestellt, so dass die Daila mitverfolgen konnten, was sich an Bord der GHYLTIROON abspielte.

      »Ich kann es mir denken, was dein Auftrag war«, beharrte Doppohl. »Es gibt noch Ligriden auf Aklard. Mit ihrer Versorgung steht es nicht zum Besten. Da schickt man kurz ein kleines Schiff hinab auf die Oberfläche und nimmt ein paar künstliche Schoofils zum Transport. Daraus wird nichts.«

      »Ich habe nichts Unrechtes getan und es auch nicht vor«, sagte der Naldrynne rasch, viel zu rasch, um nicht die Absicht erkennen zu lassen. »Ihr dürft mich nicht festhalten. Ich habe eine große Familie zu versorgen!«

      »Raus!«, donnerte Ganno, doch Doppohl winkte ihm.

      »Einen Augenblick noch«, erklärte er. »Wir haben kein Interesse, euch festzuhalten. Ihr verschlingt nur Unmengen von Nahrung und bereitet uns Ungelegenheiten. Ihr dürft mit eurem Boot ein Ligridenschiff ansteuern. Zuvor aber will ich euch etwas sagen. Komm her, du Wicht!«

      Er wartete, bis der Naldrynne dicht vor ihm stand. Er beugte sich zu ihm hinunter und flüsterte etwas, was die Daila nicht verstehen konnten. Der Naldrynne fuhr mit einem Aufschrei zurück und brachte sich bei seiner Familie in Sicherheit.

      »Und jetzt geht!«, sagte Doppohl zum Schluss. Er sah zu, wie Ganno und Trom die Familie zurück zum Beiboot brachten. Als das letzte der pelzigen Wesen darin verschwunden war, wandte er sich vom Monitor ab. Er machte einen Luftsprung.

      »Na, wie war ich?«, rief er und sprang auf den nächstbesten Schemel. »Das war ein Spaß!«

      Kurz darauf kehrten Ganno und Trom zurück. Das Beiboot hatte den Hangar verlassen und steuerte einen Ligridenpulk weit draußen an. Es würde etliche Stunden dauern, bis es das Ziel erreicht haben würde.

      »Was hast du ihm gesagt?«, wollten die drei Daila wissen.

      »Oh, nichts Besonderes!« Doppohl machte es spannend. »Ich meinte nur, dass ich verlässliche Nachrichten aus dem finstersten Winkel unserer Galaxis besitze. Dort seien die letzten Sonnen erloschen, weil Mana die kleinen Feuer einzusammeln beginnt. Alles ist dort kalt und von Eis überzogen. Natürlich stimmt das nicht oder tritt erst in fernster Zukunft ein. Aber der Gauner war so geschockt, dass er die Fassung verlor. Er kehrt bestimmt nicht zurück. Darauf könnt ihr euch verlassen.«

      »Und was tun wir jetzt?«, wollte Mallosh wissen.

      »Nichts. Wir warten. Und wir hören die Nachrichten, die uns von Aklard geschickt werden. Die Konzilsjäger haben eine heiße Spur gefunden!«

      3.

      Die СКАЧАТЬ