Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 75

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ einen dumpfen Knall. Gestank von Kunststoff und Metall breitete sich aus. Die Kolonne der Schoofils kam zum Stillstand. Irgendwo krachte es. Die Daila warfen sich instinktiv zurück und entgingen so dem Inferno, das sich ausbreitete. Die Schoofils explodierten nacheinander. Aus ihrem Innern wurden Würfel und Rechtecke davongeschleudert, die nach Proviantpaketen aussahen.

      Yukan wartete in der Deckung eines kleinen Felsbrockens, bis sich nichts mehr rührte. Dann trat er neben Opala an die Trümmer der Tiere.

      »Maschinen«, sagte die Daila geringschätzig. »Simple Maschinen. Sie haben Proviant und Ausrüstung transportiert. Der Ausfall einer einzigen von ihnen hat zur Vernichtung aller geführt.«

      Yukan, Correg und Dennar suchten nach Worten. Besonders Yukan wollte nicht glauben, was er sah.

      »Roboter also«, stieß er hervor. »Das ist Beweis genug, dass es noch immer geheime Stützpunkte auf unserem Planeten gibt. Der Trick mit den Schoofils ist so simpel, dass wir nie darauf gekommen wären.« Er wandte den Kopf und blickte Opala aus großen Augen an. Ohne es zu merken, rückte er zwei, drei Schritte von ihr ab.

      »Wie hast du es erkannt?«, hauchte er.

      »Die Tiere besaßen keine Hirnwellenmuster«, erklärte Opala, als sei es das Gewöhnlichste auf der Welt. »Als Orterin empfange ich die Muster eines jeden lebenden Wesens. Auch wenn es nicht intelligent ist, strahlt es eine spezifische Komponente ab, die auf Gehirntätigkeit hinweist. Es war nicht der Fall, also musste es sich um Roboter handeln.«

      Sie bemerkte, dass Yukan sie immer noch wie einen Geist anstarrte. Sie drehte unschlüssig die Hände hin und her, wobei sie die Finger gespreizt hielt.

      »Beim Großen Feuer und bei Aklard, unser aller Heimat«, fuhr sie fort. »Es ist nun mal so. Wir Mutanten können unsere Fähigkeiten nicht einfach vergessen. Ihr nehmt uns das doch hoffentlich nicht mehr übel, oder?« Ihre Stimme klang bei den letzten Worten leicht aggressiv.

      »Nein, nein, natürlich nicht«, versicherten die Daila der beiden Gruppen hastig. Und Yukan fügte hinzu: »Es ist nur ... ungewohnt. Und es war ein Fehler, die Schoofils anzugreifen. Zumindest von dir, die du die Wahrheit kanntest.«

      »Warum, Yukan?«

      »Sie hätten uns zum Versteck der Ligriden führen können, Opala. Deshalb!«

      »Bei Manam-Turu, du hast Recht«, gestand die Mutantin zerknirscht. »Wo habe ich nur meine Gedanken gehabt?«

      Bei deiner verdammten Orterfähigkeit, wollte Yukan antworten, aber er verbiss die Worte zwischen den Lippen. Er schloss die Augen und wartete, bis die in ihm aufkeimenden Gefühle der Aggression abgeklungen waren.

      *

      Noch immer stand alles zwischen Glut und Asche mitten im aufsteigenden Rauch. Suuma hatte ihre jährliche Bahn über den Himmel zur Hälfte vollendet und stand in ihrer größten Hitze, die mit den längsten Tagen auf der Nordhalbkugel identisch war. Der große Feierzyklus im Tal Rhyikeinym hatte sich vollendet und würde in wenigen Tagen mit den Pulverfesten neu beginnen. Die Pulverfeste stellten ein Nachvollziehen der alten Überlieferung dar. In der hereinbrechenden Nacht des ersten Tages eilten die Läufer mit den Gefäßen nach allen Richtungen davon. Sie verließen das Tal und eilten in die Ebene hinein bis zum Anbruch des Morgens. Dort warteten sie fastend auf den erneuten Einbruch der Nacht, um dann ihre Pulvergefäße zu zünden. Manche erreichten in ihrer Laufnacht das Ufer des Meeres oder die Ausläufer der Berge im Westen. Es handelte sich meist um Tempeldiener aus dem Tal der Heilenden Quellen, aber unter den Läufern befanden sich auch genesene Kranke, die es sich nicht nehmen ließen, ihr wiedergefundenes Wohlbefinden unter Beweis zu stellen. In der zweiten Nacht leuchteten dann die Pulverflammen weithin und symbolisierten den Ring der Vulkane, der den kleinen und kalten Kontinent Uschriin säumte. Die Flammen waren aber auch ein Zeichen für die vielen kleinen Feuer, die nachts am Himmel zu sehen waren, wenn das Wetter es zuließ. Einst war das Große Feuer in viele kleine Feuer zerfallen, weil Diebe sich hinter dem Rücken der Wächter herangeschlichen hatten, um von ihm zu nehmen. Eifersüchtige Götter und Dämonen waren es gewesen, von denen jeder ein eigenes Feuer für sich beansprucht hatte.

      Yukan warf einen heimlichen Blick auf Opala. Noch immer verharrten die Daila hinter den Felsen. Sie lagerten schweigend und in einer einzigen Gruppe, und zwei saßen ein wenig erhöht hinter den Felsnadeln und hielten Ausschau. Suuma hatte den Zenit bereits überschritten, aber noch nichts hatte sich gerührt. Es tauchten keine Ligriden auf, um nach den zerstörten Maschinen zu sehen. Die Schoofils rauchten noch immer teilweise, und kurz vor Mittag hatte es eine Nachzüglerexplosion gegeben. Die Felstrümmer waren bis hart an die Lagernden herangeflogen, ohne jedoch gefährlich zu werden. Corregs Detektoren meldeten, dass keine Strahlungsgefahr bestand.

      Yukan dachte an Rhyikeinym und an viele andere Dinge. Gegen Morgen hatten sie durch einen kodierten Funkspruch erfahren, dass Aksuum zurückgekehrt war. Er brachte wichtige Neuigkeiten, die die Entwicklung auf und um Aklard entscheidend beschleunigen konnten. Was es im einzelnen war, das hatten sie nicht erfahren, denn der Funkspruch war kurz gewesen. Opala hatte zusätzlich das einzige tragbare Funkgerät ihrer Gruppe abgeschaltet, um dem Gegner keine Möglichkeit zu geben, den Standort zwischen den Felsen anzupeilen.

      Ihr da!, dachte Yukan und nahm die Augen noch immer nicht vom Rücken der Mutantin. Ihr besitzt unheimliche Fähigkeiten. Jeder von euch unterliegt der Verlockung, sich mit Hilfe dieser Fähigkeiten Macht zu verschaffen. Wie sieht es mit eurer Anwesenheit auf Aklard aus? Zu Tausenden seid ihr gekommen. Seit Elyl und Aksuum diesen Plan schmiedeten, den zuvor schon Atlan im Sinn gehabt hatte, habt ihr euch um eure Heimat gekümmert. Ist es wirklich nur die Sehnsucht, die euch treibt? Habt ihr die Bindung an den Ursprungsplaneten unseres Volkes nicht längst verloren? Was habt ihr mit Aklard und uns Normalen vor, wenn alles vorbei ist? Wie viele von euch werden noch kommen?

      Er räusperte sich und wandte den Blick ab. Opala bewegte den Oberkörper. Sie drehte sich und musterte ihn so lange, bis er sie wieder ansah.

      »Es steht in deinem Gesicht geschrieben«, sagte sie unvermittelt. »Du kannst einfach nicht über deinen Schatten springen, Yukan!«

      »Ich verstehe dich nicht. Was meinst du?«

      »Deine Gedanken, meine ich. Du fragst dich, warum wir Mutanten nach Aklard gekommen sind!«

      »Dann kennst du auch alle anderen Gedanken, die ich denke?« Entsetzt sprang Yukan auf. »Alle?« Er schrie es hinaus.

      Opala wehrte ab. »Ich kenne deine Gedanken nicht, ich kann sie mir nur denken!«

      »Du liest in ihnen wie in einer offenen Positronik!«

      Sie drehte die Hände verneinend hin und her.

      »Ich kann keine Gedanken lesen«, sagte sie. »Wie oft muss ich das noch erklären! Ich erkenne Hirnwellenmuster und kann entscheiden, ob lebende Wesen in der Nähe sind und zu welcher Kategorie sie gehören. Ich kann nicht deine Gedanken lesen, falls du das meinst!«

      »Beweise!«, rief Yukan viel zu laut. »Gib uns Beweise!«

      Opala ließ resignierend die Schultern sinken. Sie war die einzige Mutantin der gesamten Einsatzgruppe. Jeder Daila wusste nur zu genau, dass es schwierig war, den Beweis anzutreten.

      »Du weißt, dass das nicht geht. Wenn ich sage, ich weiß nicht, woran du gerade denkst, dann wirst du glauben, ich lüge. Es hat keinen Sinn, darüber zu reden!«

      Sie erhob sich ebenfalls und schritt dicht an Yukan vorbei zum Rand des Verstecks. Gebückt verschwand СКАЧАТЬ