Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ zu vorhandenen Kulturen aufzubauen. Dass die meisten Völker von der fortgeschrittenen und friedlichen Kultur dieses Volkes profitierten, verstand sich von selbst.

      Die Mutanten hatten sich in erster Linie außerhalb dieser Sphäre angesiedelt. Sie hatten keine Motive, sich weiter als nötig von der ersehnten Heimatwelt zu entfernen, aber sie respektierten den Anspruch der nicht psionisch begabten Daila auf einen eigenen Lebensraum. Viele Mutanten lebten dennoch innerhalb der Hundert-Lichtjahre-Kugel und hatten sich auf den noch unerforschten Planeten niedergelassen, um Aklard so nahe wie möglich zu sein.

      Es war beschämend, das wusste Urlysh. Er selbst hatte sich früher nie mit dem Problem der Verbannten auseinandergesetzt. Er hatte sich nie gefragt, warum die meisten ohne Murren gegangen waren, nachdem sie das Erwachsenenalter erreicht hatten. Erst jetzt, angesichts der Hilfe dieser Daila, waren ihm die Augen aufgegangen. Aus dem zornigen Rebellen gegen die Ligriden war ein verständiger Freund und Berater der Mutanten geworden. Aksuum hatte das Seinige dazu beigetragen, und Urlysh fragte sich, ob es wirklich nötig gewesen war, was in der Vergangenheit in regelmäßigen Abständen geschehen war. Hatte wirklich zuerst ein mächtiger, nicht besiegbar erscheinender Gegner auftauchen müssen, um die Bewohner Aklards auf den Gedanken zu bringen, dass sie draußen Freunde hatten, die viele Planeten bewohnten und deren Zahl das Vielfache der Einwohnerzahl Aklards betrug?

      Vielleicht traf es tatsächlich zu. Vielleicht hatte es so kommen müssen, und Mana hatte alles so gelenkt, um den Daila einen schicksalhaften Wink zu geben.

      Aus den Augenwinkeln heraus erkannte Urlysh ein Luftfahrzeug, das zwischen den Gebäuden hervorglitt und das Dach des Ratsgebäudes ansteuerte. Minuten später betrat Aksuum den Saal und lächelte seinen Amtskollegen verschmitzt zu. Sie gaben das Lächeln zurück.

      »Muuska ist wieder da!«, rief Harmon heiter. Eine Gruppe von zwölf Räten lachte. Die anderen schwiegen gespannt.

      »Muuska, ja«, griff Urlysh den Faden auf. Er trat Aksuum entgegen und legte ihm zur Begrüßung die Hände auf die Schultern. Mit Daumen und Zeigefinger drückte er leicht gegen die Schlüsselbeine, ein Zeichen der Hochachtung und Freundschaft. »Die Ligriden sind mit Dummheit gestraft. Bis zuletzt haben sie nicht begriffen, wer dieser Muuska eigentlich ist. Sie dachten an einen Wilden aus den Bergen.« Er lachte laut. »Auch jetzt wissen sie es noch nicht. Und sie werden es wohl nie erfahren.«

      »Wie es aussieht, haben sie alles andere zu tun«, bestätigte Aksuum. »Die Verbände fremder Schiffe haben sich zwar überall zurückgezogen, soweit das beobachtet werden konnte. Der Grund liegt darin, dass weit entfernt irgendwo in Manam-Turu etwas vergangen ist, das die so plötzlich aufgetauchten Gegner des Neuen Konzils steuerte und ihnen den Auftrag gab, gegen die Ligridenschiffe zu kämpfen. Fragt mich nicht, woher ich es weiß. Es steht mit einem Erlebnis in Zusammenhang, von dem ich später noch reden möchte. Wir dürfen nicht mehr auf Unterstützung jener fremden Schiffe rechnen.«

      Urlysh senkte zustimmend den Kopf. Noch war es ihm in guter Erinnerung, wie die Traykon-Schiffe plötzlich auf Aklard gelandet waren. Sie hatten regelrechte Treibjagden auf die Ligriden veranstaltet und waren erst verschwunden, nachdem sich kein Ligride mehr auf der Oberfläche des Planeten aufgehalten hatte.

      »Wir müssen uns selbst helfen. Deshalb haben wir auch die Institution der Konzilsjäger ins Leben gerufen«, sagte Dratelon. »Sie bestehen aus gemischten Gruppen, Normale und Mutanten zusammen. Überall suchen sie nach Verstecken von Ligriden. Sie haben bereits fünfmal Erfolg gehabt, das sechste Versteck wird soeben ausgehoben!«

      »Die Konzilsjäger sind eine kleine Gruppe«, bestätigte Aksuum. »Ich bin bereits im Bilde. Können sie auch gegen jene Ligridenschiffe bestehen, die sich draußen außerhalb unseres Sonnensystems formieren? Wenn wir uns selbst helfen müssen und nicht auf ein Wunder hoffen können, werden unsere Kräfte dann ausreichen? Sind die Mutanten stark genug?«

      Er hatte bei seinen Worten etwas unter dem Umhang hervorgezogen und hielt es ihnen entgegen. Urlysh betrachtete es.

      »Selbst vereint sind sie nicht stark genug«, antwortete er. »Und der Stein da, was willst du mit ihm aussagen, Aksuum? Was bewirkt er?«

      »Es ist für unser Volk vielleicht der Stein der Weisen!«, erwiderte Aksuum mit schwerer Stimme. »Es ist der Schlüssel zur endgültigen Befreiung unseres Volkes!«

      Ausführlich berichtete er nun von seinem Flug und den Ereignissen auf dem Planeten Tirspun. Er war hinter Toldens Geheimnis gekommen und hatte den Glücksstein an sich genommen, als Tolden ihn weggeworfen hatte. Er hatte plötzlich Kräfte in sich entdeckt, die ihn erschreckten. Er hatte Stimmen gehört, Gegenstände hatten sich ohne erkennbaren Grund bewegt. Er hatte erkannt, dass die Steine ihm jene Fähigkeiten vermittelten, deretwegen man die Mutanten von Aklard verbannt hatte.

      Und jetzt besaß er selbst solche Fähigkeiten, verliehen von einem Stein.

      Aksuum hatte in abgeschwächter Form jenen Schock miterlebt, der die Besatzung des gegnerischen Schiffes in jenem Augenblick gelähmt hatte, als deren Auftraggeber plötzlich nicht mehr existiert hatte.

      Auch Aksuum hatte den Stein von sich geworfen, aber im Unterschied zu Tolden hatte er ihn wieder an sich genommen. Er hatte ihn mit nach Aklard gebracht.

      »Das will ich damit sagen«, erklärte der Oberste Rat. »Ich kenne die Abneigung so manches Daila gegen die Mutantenfähigkeiten. Für ihn muss es wie ein Weltuntergang sein, wenn die Mutanten ihre Fähigkeiten mit Hilfe der Glückssteine noch steigern können. Aber es hilft uns, die Ligriden endgültig zu vertreiben. Sie haben in der Hundert-Lichtjahre-Raumkugel nichts zu suchen und sollen dorthin gehen, wo sie herkommen. Für die Hyptons und die Naldrynnen gilt dasselbe.«

      Geraune entstand unter den anwesenden Obersten Räten. Sie tuschelten miteinander, bis Harmon schließlich sagte:

      »Wir sollten das Volk nicht informieren. Es wird sich früh genug herumsprechen.«

      »Ihr seid also dafür?« Aksuum atmete auf. Er hatte nicht damit gerechnet, so rasch auf Zustimmung zu stoßen.

      »Wir haben keine andere Wahl«, bestätigte Urlysh. »Die Konzilsjäger sind um jede Unterstützung froh. Je schneller wir die Ligriden in die Flucht schlagen, desto besser ist es für uns. Sie müssen ebenfalls wissen, dass ihr unheimlicher Gegner keine Zeit für sie hat.«

      »Ihr Zögern weist eher darauf hin, dass sie es nicht wissen«, sagte Aksuum. »Aber wir brauchen schnell Glückssteine. So viele wie möglich!«

      »Woher nehmen und nicht stehlen?«, erkundigte sich Harmon.

      »Wir müssen einen Hyperfunkspruch aussenden. Jeder, der einen Glücksstein besitzt, soll ihn auf dem schnellsten Weg nach Aklard bringen. Es müssen Korridore geschaffen werden, die den Ankömmlingen einen sicheren Anflug ermöglichen. Versprecht den Daila, was ihr wollt. Aber schafft die Steine herbei. Wagen die Ligriden erst einmal einen neuen Vorstoß gegen unseren Planeten, dann ist es zu spät. Wir wollen den Krieg von Aklard fernhalten. Mit allen Mitteln. Selbst wenn es Glückssteine sind, die den meisten Angst und Furcht einjagen, die damit in Kontakt kommen.«

      Aksuum schwieg. Die Augen seiner Amtskollegen ruhten teils skeptisch, teils zustimmend auf ihm. Aksuum überragte die meisten um fast einen Kopf, und schon aufgrund seiner Größe bildete er eine nicht zu übersehende Autorität. Und seit er sich wieder bewegen konnte, ohne dass seine Bewegungen von den Ligriden überwacht wurden, ging Aksuum auch wieder aufrecht wie in alten Zeiten.

      »Dein Wort sei ein Teil Manas«, sagte Urlysh nach einer kurzen Pause. »Wir werden deinem Rat folgen. Und wir hoffen, dass unser Volk endlich seinen Frieden findet!«

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