Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 65

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ erzählte ihm dieselbe Geschichte wie dem Kommandanten des Beibootkommandos und betonte, dass er die letzten Kapitel neu schreiben müsse. Der Anfang der Aufzeichnungen und viele Bilder warteten in seinem Wohnhaus auf einem Planeten mit Phantasienamen.

      »Und was willst du von Argazill?«

      »Das sage ich ihm selbst.«

      Die Reparaturrobots schweißten stählerne Schutzkappen über die Befestigungsschrauben und schwebten summend davon. In der Zelle stank es nach dem verdampften Metall. Für jeden Gefangenen war dieses Schloss absolut nicht zu öffnen oder außer Kraft zu setzen. So schlecht waren die ligridischen Gefängnisse also doch nicht!

      »Ich versuch's. Aber er ist beschäftigt. Er hat wenig Zeit. Und ob er deinen Geschichten glaubt, ist auch fraglich. Er hat schon viele andere gehört.«

      Fartuloon lächelte entwaffnend und erwiderte fröhlich:

      »Du hast sie schließlich auch geglaubt. Überdies ist sie die reine Wahrheit. Oder sehe ich aus wie ein mutiger Kämpfer gegen die Ligriden?«

      Nach einem skeptischen Blick auf Fartuloons kleine, gedrungene Figur sagte der Ligride, der ihn um rund vier Handbreit überragte:

      »Nein. Du sicher nicht.«

      Fartuloon breitete die Hände aus, als wolle er andeuten, dass es sich nicht lohne, über einen fetten, alten Mann wie ihn längere Zeit nachzudenken. Hinter dem Wächter summte die Türplatte ins Schloss. Fartuloon bestellte zwei Becher dieses weinartigen Getränks und hörte zu, wie Purcarrh mit dem Sekretär von Argazill sprach. Ein Termin wurde genannt; er bedeutete weiteres Warten von mehr als acht Stunden.

      *

      Diener des Gward Falcamir, Hochgeborener Flottenkommandant, stand hinter seinem Arbeitstisch, der von beeindruckenden Ausmaßen war. Er hob die linke Hand und machte die knappe Geste des Willkommens unter Gleichgestellten. Hoonrust zuckte zusammen, machte verwirrt dieselbe Geste und rechnete nach, wie viele Stufen er unterhalb Falcamir stand.

      »Setze dich, Kommandant!«, befahl Falcamir. Der andere Ligride gehorchte. Seine Kapuze war von einer haarfeinen Metallspange auf dem Kopf gehalten. Dunkelgelbe Augen starrten den Vorgesetzten an.

      »Dein Schiff ist die CANTRISS?«

      »Das ist der Name. Zwanzig Besatzungsmitglieder. Mehrfach ausgezeichnet ...«

      Falcamir winkte ab, deutete auf einen Bildschirm und schien zu überlegen, ob er weitersprechen konnte. Dann fragte er:

      »Mit wie vielen Männern und Frauen kannst du dein Schiff führen? Wie viele müssen es mindestens sein, unter allen Umständen?«

      Hoonrusts Antwort kam sofort.

      »Insgesamt sieben Mann. Aber sie müssen hervorragend sein.«

      »Sie befinden sich unter der Mannschaft?«

      »Ja.«

      »Sind diese sieben Diener des Gward?«

      »Fünf von ihnen.«

      »Kannst du sie auswechseln, ohne dass überflüssige Unruhe entsteht?«

      »Schwer. Der Befehl müsste von dir kommen und entsprechend begründet sein. Nicht wegen der Qualifikation, sondern wegen des dualen Glaubenssystems.«

      »Die Namen?«

      Hoonrust schrieb sie auf eine Folie und reichte sie über den Tisch. Falcamir war sicher, dass unter den unzähligen Tausenden in BASTION II, von denen ständig große Mannschaften ausgewechselt wurden, kein großes Erstaunen über diese Maßnahme ausbrechen würde.

      »Was ich jetzt zu dir sage, beziehungsweise was du lesen wirst, ist geheim. Du und ich und vielleicht noch sechs andere Schiffsführer dürfen es wissen. Die Mannschaften erst später und nach ausreichender psychologischer Unterweisung.«

      »Ich höre.«

      Hoonrust schwankte zwischen Freude über die Auszeichnung und den Zweifeln, die sich automatisch einstellten. Er nahm die Blätter entgegen und begann zu lesen. Falcamir studierte das Mannschaftsverzeichnis der CANTRISS und machte sich auf dem Bildschirm Notizen. Schließlich legte Hoonrust die Blätter auf die Platte und sagte ächzend:

      »Jetzt verstehe ich. Und ich kann es nicht glauben. Die Hyptons ...«

      »Was würden erst deine Leute sagen?«

      »Möglicherweise würden sie vor Angst, gegen das Konzil zu arbeiten, gelähmt sein.«

      »Denke ich auch. Die CANTRISS ist fernflugtauglich. Von dir brauche ich im Lauf der nächsten drei Tage die Namen von sechs, nein, zehn Schiffen. Sie müssen ebenso geführt werden wie dein Schiff. Die Namen habe ich natürlich selbst. Aber nenne mir Gward-Kommandanten, die absolut vertrauenswürdig sind.«

      »Ich habe verstanden.«

      Widerspruch stand einem Vorgesetzten gegenüber völlig außerhalb des Vorstellbaren. Aber die Gedanken der Frauen und Männer waren schwerlich zu manipulieren. Dies lehnte auch die Gward-Philosophie ab. Falcamir kannte den CANTRISS-Kommandanten Hoonrust schon lange, und er kannte ihn als klug und absolut zuverlässig. Er setzte hinzu:

      »Wir brauchen Gewissheit.«

      »Ist klar.«

      »Diese Gewissheit bekommen wir nur außerhalb von Manam-Turu. Kein Wort über das Ziel, das du jetzt vermuten musst. Du bist spätestens in drei Tagen mit einer kompletten Liste der Schiffe und Kommandanten wieder hier.«

      »Ich gehorche.«

      »Ihr werdet wirklich gebraucht. Es kann eine der größten Krisen im Bestehen unseres stolzen, kriegerischen Volkes sein, die sich in diesen Mitteilungen verbirgt. Wenn nicht, dann haben wir die Gewissheit, dass wir zuverlässige Partner im Konzil haben. Danke.«

      Hoonrust grüßte und verließ das Arbeitszimmer des »Admirals« in größter Verwirrtheit, die er aber nicht erkennen ließ. Dann schloss er sich in der Pilotenkanzel seines Schiffes ein, tippte Namen in seinen Handcomputer, löschte sie wieder, schrieb andere, überlegte und fühlte sich dabei halb elend, halb glühte er innerlich in der Vorstellung dessen, was Falcamir beabsichtigte.

      *

      Diesmal waren die Roboter eine wirkliche Bedrohung. Einer schwebte vor, der andere hinter Fartuloon. Gitter im Korridor hatten sich geöffnet, Energieschirme waren abgeschaltet worden. Fartuloon merkte sich jeden Schritt in der Anlage und prägte sich jeden Hinweis, jeden beschrifteten Richtungspfeil und jede Farbänderung an Wänden und Decken ein. Zumindest kannte er jetzt die allgemeine Richtung, die zu einem Teil der Schiffshangars führte.

      Die Optiken der Maschinen leuchteten intensiv. Vor den Projektorspitzen flimmerten Zündenergien. Fartuloons Brustharnisch wurde in die wechselnden Farben der Lampen getaucht und reflektierte sie schwach. Er hielt die Geschwindigkeit der Maschinen mühelos mit. Sie brachten ihn zu Argazill. Wasserflasche, Schlafsack-Zelthängematte und die Jacke mit den vielen Taschen und Geheimfächern hatte Fartuloon in der Zelle gelassen. Hin und wieder ertappte er sich dabei, wie er die Zelle Kabine nannte; oftmals war er unter sehr viel schlechteren Verhältnissen untergebracht gewesen. Die Maschinen folgten СКАЧАТЬ