Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 64

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ fest.

      »So stellt es sich dar!«, bekräftigte Lorad.

      Die fünf Ligriden ähnelten einander. Sie waren etwa gleich groß und gleich alt. Viele Erfahrungen und die Erlebnisse eines langen Kampfes hatten sie geprägt, viel stärker, als es die Philosophie gekonnt hätte. Bedächtigkeit und Klugheit zeichneten sie aus, und langsam sickerten die Erkenntnisse in ihre Gedanken ein. Es war ungeheuerlich ... wenn es sich so verhielt.

      »Ich wiederhole: Es gibt keinen einzigen Beweis!«

      »Ich habe verstanden. Holen wir uns Beweise für ein falsches Spiel der Hyptons«, brachte Londways seine Überlegungen ruhig zum Ausdruck.

      »Die Hyptons wollen verhindern«, setzte Lorad seine Erklärungen weiter fort, »dass ihre unbekannten Freunde etwas von Manam-Turu erfahren. Nichts von uns, nicht, dass die Fledermauswesen uns helfen, nichts von dieser Galaxis, ehe hier nicht eine Entscheidung gefallen ist. Natürlich zugunsten des Neuen Konzils aus unseren beiden Völkern.«

      »So muss ich es auch sehen«, brummte Utamag mit dunkler Stimme.

      »Es ist unser gutes Recht, empört über diesen Verrat zu sein«, sagte der Wortführer. »Wenn es stimmt, so wurden wir hintergangen und ausgenutzt. Wenn die Hyptons es nicht für nötig halten, uns die Wahrheit zu sagen, dann haben wir jeden denkbaren – und berechtigten – Grund zum Misstrauen.«

      »Und auch jeden Grund, uns zu vergewissern.«

      »Richtig.«

      Mehr und mehr erinnerten sich die ligridischen Kriegsherren und Leitenden Verantwortlichen an weitere Seltsamkeiten der Vergangenheit.

      Jene Galaxis, die sich als erstes Ziel einer Expansion geradezu angeboten hätte, war von den Hyptons sozusagen mit einem Bann belegt worden. Sie erklärten die Milchstraße als tabu, obwohl es in der ersten Zeit weitaus geringere logistische Probleme gegeben hätte.

      »Die Diener des Gwyn dürfen wir nicht einweihen, Lorad!«, sagte Utamag, als sei er über diese Möglichkeit erschrocken.

      »Auf keinen Fall. Hört euch aber unter euren Vertrauten um. Vielleicht hat der eine oder andere eine Beobachtung gemacht, die unsere Erkenntnis erhärtet.«

      »Oder«, unterbrach Falcamir scharf, »das Gegenteil beweist.«

      »Gerechterweise und um sicher zu sein, müssen wir auch solche Entdeckungen berücksichtigen. Mein Plan ist, einige Raumschiffe in jene Tabu-Galaxis zu schicken.«

      »Auch das ist ein Risiko. Äußerst gewagtes Vorhaben!«, knurrte Hartnay.

      »Das ist uns allen bewusst. Noch eilt es nicht. Aber in einer Handvoll Tagen sollten wir handlungsbereit sein. Überdies brauchen wir Zeit zum Überlegen.«

      »Gward-Entscheidungen sind stets durchdacht.«

      »Das war bisher unsere Tradition.«

      Die Szene entwickelte eine besondere Tiefe und Dringlichkeit. War der Verdacht unbegründet, und führten die aus diesem Grund getroffenen Entscheidungen zum Fiasko, verloren fünf Männer von einer Sekunde zur anderen ihren Status. Wenn sie überlebten, konnten sie sich glücklich schätzen. Ihr Ende würde ein Posten der niedrigsten Stufe auf einem höllischen Planeten sein, irgendeine Art von Strafhaft oder ein ligridenunwürdiges Leben. Und für jeden Untergebenen, der unnötig gestorben war, würden sie zahlen müssen; nicht in Geld oder Geldeswert, sondern mit dem Bewusstsein, Schande und Versagen auf sich geladen zu haben.

      Ein halbdunkler Raum, die fast leeren Blütensud-Gefäße, wenige Lichter, von denen etliche bedeutungsvolle Bilder an den Wänden angestrahlt wurden, dazu die schweigsamen Gestalten, die sich wenig bewegten und ihre Gesichter unter den Kapuzen verbargen – die Wichtigkeit und Diskretion dieser Unterhaltung wurde durch jede Einzelheit unterstrichen.

      »Ich brauche nicht zu wiederholen, was mein starker Verdacht ist«, sagte Lorad schließlich. »Felur denkt vielleicht dasselbe. Aber seine Einstellung gestattet ihm keine Zweifel. Also sorgt dafür, dass es niemand von den Gwyn-Dienern erfährt.

      Wenn sie es selbst herausfinden – um so besser.«

      »Einverstanden.«

      »Je länger ich darüber nachdenke, Freund Lorad, desto sicherer bin auch ich. Vielleicht hast du mit der Galaxis in unserer Nachbarschaft nicht einmal Recht. Es gibt aber etwas, das uns die Hyptons verschweigen.«

      »Einen Augenblick.«

      Lorad hatte vorgesorgt. Er entließ seine Freunde nicht ohne einen intensiven Zwang zum weiteren Überlegen. Aus allen seinen Beobachtungen hatte er eine Liste zusammengestellt. Ein Knopfdruck warf einen Schnellschreiber an und produzierte fünf Niederschriften.

      Er verteilte die eng beschriebenen Kunststofffolien und wiederholte zum zweiten Mal:

      »Ich habe keinen Beweis. Ich wäre froh, wenn wir herausfinden, dass ich Unrecht habe. Aber es ist lebensnotwendig für die Selbstachtung eines jeden Ligriden, dass wir absolute Gewissheit bekommen.«

      Er schwieg und seufzte tief.

      »Verlasst mich jetzt. Ich habe noch zu arbeiten, und ich bin todmüde. Jedes Treffen mit Hyptons macht aus mir einen Gward-Diener, der unsicher zittert, alles in Frage stellt und sich an die Pfeiler der inneren Überzeugung klammert.«

      Falcamirs gutmütiges Lachen richtete ihn wieder ein wenig auf.

      »Diesen Vorteil haben wir immerhin. Der Trost der Gwyn-Philosophie. Die Kraft kommt aus dem Denken, nicht aus dem Handeln.«

      »Dass er nicht gehandelt hätte«, setzte Utamag scherzend hinzu, »können wir ihm schwerlich anlasten.«

      Sie standen auf, führten schweigend die Bewegungen des stillen Abschiedes aus und verließen den Raum. Tief in Gedanken versunken sah Lorad zu, wie der Robot das leere Geschirr und die restlichen Utensilien der Zeremonie wegräumte und die Tischplatten säuberte.

      Lorad stand auf, und ehe er sich in den Schlafraum zurückzog, vernichtete er seine Kopie der Aufzeichnungen.

      *

      Purcarrh lehnte am Rahmen der offenen Tür, schaute abwechselnd zu Fartuloon, auf die schimmernde Münze und auf das Schloss. Die neu angebrachte Schließanlage ließ nicht erkennen, welche technischen Raffinessen sich in ihrem Innern verbargen.

      »Gewonnen!«, sagte Fartuloon, schnippte die Münze in die Luft und fing sie geschickt wieder auf. »Materialfehler, Purcarrh. Löse deine Wette ein.«

      »Du bist wirklich ein seltsamer Kunde«, sagte der Ligride. Auf seiner olivbraunen Haut zeichneten sich weiße Flecken ab. »Ich halte mein Wort. Was willst du von meinem Chef? Es wird nicht einfach sein.«

      »Ich muss ihn davon überzeugen, dass ich ein harmloser Kunde bin. Ich besuche Planeten und schreibe auf, was ich erlebe. Es entsteht ein gewaltiges Werk über die Galaxis.«

      Mit dem Finger deutete Purcarrh in den Raum hinein und zog die dünnen Brauen auf den schwach ausgeprägten Wülsten in die Höhe.

      »Ich sehe kein Buch!«

      »Das ist ja gerade das Ärgerliche. Die Handelsschüler haben es mir weggenommen.«

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