Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 62

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ führte die vorgeschriebenen Gesten aus und zog sich zur nächsten Tür zurück. Im Hinausgehen hörte er, wie Lorad bewundernd sagte:

      »So sind sie, die kämpferischen Diener des Gwyn! Immer entschlossen und kraftvoll.«

      *

      Das Skarg besaß Eigenschaften, die Fartuloon schon so oft das Leben gerettet und zielgerichtetes Handeln erlaubt hatten, dass er nicht mehr sagen konnte, wie oft. Der energetische Schutzschirm, der den Schließmechanismus der Zellentür schützte, war kein Hindernis für das Schwert. Aber soweit war es noch nicht; Fartuloon arbeitete daran, sich einen besseren Überblick zu verschaffen.

      Der Bildschirm in seinem Gefängnis ließ sich nur ein- und abschalten. Es gab nur eine einzige Kontaktplatte. Fartuloon sagte sich, dass im Büro des Aufsehers logischerweise die Bildschirme geschaltet werden konnten; für Durchsagen, Befehle und vermutlich auch für Beobachtungen.

      Er registrierte, wie das leere Kunststoffgeschirr mitsamt dem Tablett aus dem Fach verschwand. Dann schaltete er den Bildschirm ein und vertraute auf die Waffe, auf deren geheimnisvolles Eigenleben. Ein Schwert, das Dimensionstunnel stabilisieren konnte, vermochte auch, eine einfache Schaltung zu manipulieren.

      Der Bildschirm erhellte sich und zeigte eine Ligridin, die vor den Linsen saß und einen Text vom Blatt ablas. Fartuloon legte seine Fingerkuppe auf das Lautstärkefeld und wartete, bis er verstand, was da vorgelesen wurde. Es handelte sich um eine belehrende Sendung, die im Fortlauf schilderte, dass der Siegeszug der Ligriden durch die Galaxis Manam-Turu nicht aufzuhalten war.

      »Wenn das der Erleuchtete hört ...«, brummte er und konzentrierte sich auf sein Vorhaben. Das Skarg war nicht immer wirksam; sein Colemayn-Körper hatte dies im letzten Stadium des Verfalls leidvoll erfahren müssen. Fartuloon verlangte vom Skarg nichts anderes, als dass die Schaltungen irgendwo im Zentralraum willkürlich zu beeinflussen waren.

      Das Skarg berührte mit der Spitze das Schaltfeld. Kräfte, die auch Fartuloon nicht kannte, bemächtigten sich der Leitungen. Fartuloon versenkte sich in die Forderungen dieses Versuchs, und als er einige Zeit wieder zu sich kam, war er schweißüberströmt. Er schob das Schwert wieder unter seine Kleidung, kühlte Gesicht und Arme mit kaltem Wasser und versuchte sich dann an der Schaltung.

      »Ich hab's nicht geglaubt!«, bekannte er kopfschüttelnd. Aber als er mit der Einschalttaste rhythmisch zu tippen begann, wechselten die Blicke in andere Zellen ab. In rascher Folge sah er leere oder dunkle Zellen, dann entdeckte er einen Naldrynnen, einige Daila, einen älteren Zyrpher, wieder leere Kabinen, dann begann derselbe Durchlauf wieder. An diesem System waren etwa fünfzig Zellen des Gefängnisses angeschlossen.

      Was er anschließend riskierte, konnte zweischneidige Folgen haben. Aber er durfte, bei aller Zuversicht, keine Zeit vertrödeln. Er bemühte sich, das Schwert durch seinen massigen Körper zu verdecken, als er es zwang, das Türschloss zu öffnen.

      Er schob die schwere Platte auf und tat so, als wäre er zutiefst überrascht. Schnell versteckte er die Waffe und ging, als habe er vor jedem weiteren Schritt Angst, durch den schmalen Metallkorridor.

      An jedem Ende stand ein Roboter, der sich weder rührte noch irgendwelche Reaktionen zeigte. Fartuloon ging weiter. Pfeile an den Wänden deuteten in die entsprechende Richtung. Natürlich wunderte sich Fartuloon über die sonderbare Gleichgültigkeit, aber es war denkbar, dass die Wichtigkeit der Konferenz auf BASTION II die ligridische Besatzung ablenkte.

      Er ging an der Maschine vorbei, unter Energieprojektoren hindurch und blieb schließlich vor einem massiven Gitter aus Stahlstäben stehen. Dahinter lag eine Art Büro. In einem schräg nach hinten gekippten Sessel lag ein älterer Ligride, dessen Kapuze verrutscht war. Der Mann hatte die Augen geschlossen und schlief.

      Einige Sekunden lang betrachtete Fartuloon die unzähligen Schalter und Leuchtflächen auf den Pulten und die Reihen der Farbmonitore darüber. Dann wandte er sich halb ab und rief:

      »He, Freund Aufpasser! Diener des Gward! Du wirst Ärger bekommen!«

      Die tiefen Atemzüge rissen ab, der Sessel knarrte protestierend, dann hörte Fartuloon einen unterdrückten Fluch. Inzwischen hatte er im Kreuzungspunkt zweier Stahlschienen ein winziges, schwarzes Gerät angeklebt.

      Vermutlich trug ihm sein rücksichtsvolles Verhalten einen weiteren Pluspunkt ein. Der Ligride zog seine Kapuze über den kahlen Kopf, und als sich der Gefangene herumdrehte, blickte er in die dunkelbraunen Augen. Die Nickhaut, die sich von unten im Auge hochgeschoben hatte, verlieh dem Blick des Ligriden etwas Träumerisches.

      »Wo kommst du her?«, fragte der Wächter. »Ich wette, dich hat Lardom zu mir geschickt?«

      »Ich wette, das hat er nicht«, antwortete Fartuloon und bemühte sich, ratlos dreinzublicken. »Ich habe herumprobiert, und die Tür meiner luxuriösen Gastwohnung war offen. Und so bin ich einfach hierher spaziert. Obwohl ich ein Freund der Ligriden bin, hat man mich eingesperrt. Wetten, dass ich bald wieder frei bin?«

      »Dein Name?«

      »Fartuloon. Ich bin erst seit einem Tag hier.«

      »Wetten, dass wir länger mit dir zu tun haben?«

      »Schon möglich. Ich wette mit dir«, meinte der Gefangene und sah, wie der Wärter auf einem Schirm Daten über ihn abrief, die ausgesprochen dürftig waren, »dass Kommandant Saarnoy dir nur das Beste über mich sagen kann.«

      »Ich wette dagegen!«, sagte der Wächter. »Was willst du?«

      »Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass mein Türschloss defekt ist. Wenn sich das herumspricht, bekommst du tatsächlich Ärger mit deinem Kriegsherren.«

      Der Wächter überlegte schweigend. Dann zogen sich vor seinen Augen die dünnen Häutchen zurück, sein Blick wurde klar. Verwundert murmelte er:

      »Ein Gefangener, der sich über offene Türen beklagt, mit mir wettet, ein Freund der Ligriden ist – habe ich noch nie gehört. Ich schicke einen Reparaturtrupp für dein Schloss.«

      »Wetten wir, dass du es nicht schaffst, das Ding zu reparieren?«

      »Ich sage dir, das ist eine Kleinigkeit.«

      »Wenn ich diese Wette gewinne«, sagte Fartuloon, »besorgst du mir eine Audienz bei deinem Chef?«

      »Gut. Einverstanden. Was wettest du dagegen?«

      »Eine Münze, zweitausend Jahre alt, mit unentzifferbaren Zeichen darauf.«

      »Herzeigen.«

      »In meiner Luxuskabine.«

      »Einverstanden. Was kannst du sonst?«

      »Ich bin Arzt. Aber dass ich alle eure Gefangenen heilen könnte, wage ich nicht zu versprechen.«

      »Schon gut. Welche Zelle hast du?«

      »Ich kenne eure Nummerierung nicht.«

      »Ich kümmere mich darum. Zurück dorthin, sonst bekommst du Schwierigkeiten.«

      »Ich eile.«

      Fartuloon führte die Geste der Verabschiedung aus, die er auf Pjol-Kimorz gelernt hatte, dann ging er ohne Eile zurück in seine Zelle. Aus dem Saum seiner Jacke holte er die СКАЧАТЬ