Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 63

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ gegen die Wand und blickte auf den Bildschirm. Wie zu erwarten, sah und hörte er ein reichlich langweiliges Programm. Das Aufregendste waren die Ansichten verschiedener Planeten, auf denen die Ligridenstützpunkte geschildert und gezeigt wurden.

      Wieder wartete Fartuloon. Aber sein schläfriges Aussehen war nur vorgetäuscht. Er hörte mit, was der Wächter zu sagen hatte und was die Lautsprecher wiedergaben.

      Der Wächter, Purcarrh hieß er, sprach mit einem Reparaturkommando, schickte Männer und Robots zur Zelle 35, schilderte seinem Vorgesetzten den seltsamen Wunsch des Gefangenen.

      »Wenn er so harmlos ist«, meinte schließlich lachend der Chef, »dann kannst du ihn als Arzt beschäftigen. Oder als Raumputzer, Mechaniker, was du willst.«

      Fartuloon hütete sich, den Kopf zu schütteln. Er verstand die Sorglosigkeit dieser Ligriden nicht. Andererseits war es den Gefangenen nicht möglich, die Zellen zu verlassen. Vermutlich war auch der gesamte Gefängniskomplex noch einmal abgesichert. Seltsam war es trotzdem. Im Lauf der nächsten zwei Stunden beobachtete er scheinbar wenig interessiert die Reparaturarbeiten und hörte alle Meldungen, die auch im Überwachungsraum von Purcarrh ankamen. Er erfuhr, dass Lorad und Felur als Hauptbeauftragte der Ligriden ihre Konferenz mit den Hyptons beendet hatten, und dass die Hypton-Traube in einem ligridischen Kriegsschiff wieder weggebracht worden war.

      Spätestens jetzt wusste er, dass er sich zeitlich wie räumlich an einem Brennpunkt befand.

      Atlans Name wurde während der gesamten Zeit nicht erwähnt, aber das hatte Fartuloon auch nicht erwartet.

      »Nur Ruhe!«, redete er sich gut zu. »Der richtige Augenblick kommt schon noch!«

      Je länger er hier ausharrte, desto mehr Informationen erhielt er. Das war eine zwangsläufige Folge seiner seltsamen Gefangenschaft. Auf keinen Fall durfte er sich zu weit vorwagen. Lorad und Felur, diese Namen sagten ihm nichts. Aber sie waren wichtig.

      Fartuloon »bestellte« sich ein ausreichendes Essen, dunkelte die Kabinen-Zellenbeleuchtung ab und verfolgte die langweiligen Sendungen bei fast abgestelltem Ton. Was er über seinen winzigen Ohrempfänger hörte, blieb unverändert interessant. Noch lange, bis in den tiefen Schlaf hinein, hörte er verschiedene Stimmen, die alle über Einzelheiten der Konferenz sprachen. Zusammensetzen konnte er diese Mosaiksteinchen nicht. Noch nicht. Am nächsten Tag zerstörte er mit dem Skarg wieder den Öffnungsmechanismus und benachrichtigte auf seine unschuldig-naive Art den Wachhabenden, der seinerseits Purcarrh holte.

      6.

      Lorad zog sich in die Stille und Abgeschiedenheit seines Schlafraums zurück. Er musste allein sein. Für ihn als Kriegsherr galt der unverrückbare Ehrenkodex des ligridischen Volkes ganz besonders. Nichts durfte er tun, das diesen Regeln und dem Gesetz widersprach. Er zog die kostbare Kapuze tief ins Gesicht und kauerte sich in Meditationshaltung auf der Matte. Traditionen würden ihn davor schützen, das Falsche zu tun.

      Aber es ging um die Ehre der Ligriden!

      Lorad hatte während der vergangenen Tage bei jedem einzelnen Satz der Hyptons genau zugehört. Nach Ende der Konferenz hörte er die Bänder ab und analysierte jedes Zögern, jedes falsche Wort und jede Antwort der Konzilspartner, die ihm aufgefallen war. Die Liste war lang und eindrucksvoll.

      Lorad war mehr als vorsichtig. Seine Überzeugung musste nicht richtig sein, aber das Verhalten der Hyptons konnte auf keinen Fall als korrekt bezeichnet werden. Vielleicht logen sie nicht, aber sie verschwiegen etwas Entscheidendes. Immer wieder kontrollierte er, tief in die verschiedenen Aspekte der Auseinandersetzung versunken, das Verhalten der Hyptons.

      Reagierte er falsch, schickte er viele Ligriden in den Tod.

      Diese Verantwortung wollte er sich nicht aufladen. Aber jene unbekannte dritte Macht, vor der selbst die Hyptons Angst zu haben schienen, war mit Sicherheit von gewaltiger Größe und Bedeutung.

      Es dauerte Stunden, bis Lorad sicher war, was er zu tun hatte, und wie es anzufangen war.

      Er, der Hochgeborene, füllte den Platz aus, der ihm von der Familientradition zugewiesen worden war. Er, Kriegsherr Lorad, musste ausgleichend und ohne militärische Aktionen handeln können. Die Maximen des Gward diktierten sein Vorgehen. Die sanfte Form der Ligridenreligion verlangte, dass der Geist über den Körper regierte, dass abwägende Vorsicht besser war als entschlossenes Handeln, und plötzlich lag das Ziel seiner Bestrebungen völlig klar vor seinem inneren Auge.

      Lorad stand in einer einzigen Bewegung auf, zog die Kapuze straff und öffnete erleichtert beide Lidsysteme. Er ging entschlossen zurück in seinen Arbeitsraum, setzte sich vor die Kommandopulte und zog das Mikrophon zu sich heran und sagte:

      »Anschlüsse Hartnay, Utamag, Londways und Falcamir.«

      Klickend schalteten sich vier Bildschirme ein. Vier Diener des Gward hatten die Antworttasten gedrückt. Lorad bat sie in sein Arbeitszimmer, und als sie seinen Gesichtsausdruck deuteten, kamen sie.

      Er wartete, bis sie saßen und der zeremonielle Blütensud serviert wurde. Der Geruch des teeartigen Getränks erfüllte den Raum. Die Männer schwiegen und warteten, bis Lorad endlich das Wort ergriff.

      »Die Stunde ist ungewöhnlich«, sagte er leise und machte die Geste der absoluten Vertrautheit. »Der Anlass rechtfertigt meinen dringlichen Wunsch. Das, was hier besprochen wird, ist geheim, solange wir keine Gewissheit besitzen. Da wir zur Ausführung aber noch eine Handvoll verschwiegener, gut ausgebildeter Männer brauchen, wird unser Kreis etwas größer werden. Es geht um die Hyptons.«

      »Unsere Partner?«

      »Unsere Partner haben auf der Konferenz von uns, den Ligriden, folgendes verlangt«, begann Lorad tiefernst.

      »Weiterkämpfen?«, fragte Hartnay.

      »Ohne jede Hilfe weiterkämpfen und unsere Kräfte auf die wichtigsten Gegner konzentrieren! Dabei wurde mir etwas Erstaunliches bewusst. Es ist für mich so gut wie sicher, dass es weitere Konzilsvölker gibt.«

      Er machte eine Pause und wartete, bis seine Freunde diese neue Wahrheit in allen ihren Konsequenzen verstanden hatten. Sie schwiegen ebenfalls und zogen ihre Schlussfolgerungen.

      »Konzilsvölker?«, murmelte Falcamir unruhig.

      »Zumindest gibt es ein drittes Konzilsvolk«, erklärte Lorad. »Aber ich betone schon jetzt:

      Ich habe keine Beweise.

      Ein Volk steht mit dem Konzil in Verbindung. Auch dieses Volk wollten die Partner nicht in diesen Kampf mit einbeziehen. Die Hyptons wollen mit Sicherheit nicht, dass diese ihre Freunde in den Kampf um Manam-Turu verwickelt werden.«

      »Jetzt verstehe ich dich, Lorad«, sagte Londways leise. »Die Hyptons waren es, die unser Ziel aussuchten. Sie erklärten Manam-Turu zum Ziel unserer Invasion.«

      In kleinen Schlucken tranken die fünf Männer den zeremoniellen Tee. Sie waren gewohnt, seit dem Zeitpunkt ihrer Entscheidung für Gward schweigend und tief nachzudenken.

      »Und damals waren wir noch weit davon entfernt, die Kontrolle über unsere eigene Heimatgalaxis zu besitzen«, fügte Hartnay mit Bedächtigkeit hinzu.

      »Obwohl es eine Milchstraße gibt, die weitaus näher an unserer Heimatgalaxis liegt.«

      »Wir haben gehandelt wie unter dem Zwang СКАЧАТЬ