Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 177

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ letzter Zeit geschehen ist. Wie kam es zu dem großen Chaos, und was ist aus den Bewohnern dieser Stadt geworden?«

      Wir tranken einen Schluck, der Wein war zwar herb, aber gerade deshalb gut als Durstlöscher geeignet. Dann sah der Alte auf und zuckte resigniert mit den Schultern.

      »Alles hat mit den Glückssteinen begonnen, die der Prospektor Moxey vor etwa einem halben Jahr irgendwo gefunden hat. Ich habe nie begriffen, was an ihnen so besonders war, denn ich bin kein Mutant, sondern einer der so genannten ›Normalen‹. Die anderen jedoch waren regelrecht verrückt danach, viele opferten ihren ganzen Besitz, um einen dieser Kristalle zu bekommen. Hatten sie ihn, fühlten sie sich so wohl wie nie zuvor, zugleich erlosch aber auch ihr altes Verlangen, nach Aklard zurückzukehren, das unsere Heimatwelt ist.«

      Das wusste ich schon in groben Zügen, also nickte ich nur und fragte weiter: »Dann ist doch aber plötzlich eine fremde Macht über den Planeten gekommen und hat den Steinen ihr merkwürdiges Potenzial geraubt. War dies die Ursache dafür, dass die Mutanten regelrecht verrückt geworden sind?«

      »Sie haben mich als Normalen nie ins Vertrauen gezogen, also kann ich nur wiedergeben, was ich indirekt erfahren habe, Atlan«, erklärte Gentos und leerte sein Glas in einem Zug. »Für einige Zeit waren sie vollkommen deprimiert, aber bald danach machte sich ihr Heimweh nach Aklard wieder bemerkbar, noch stärker als zuvor. Sie hatten erfahren, dass die Heimatwelt Hilfe brauchte, und nun versuchten sie, ihre Psi-Gaben wieder zu trainieren, die ihnen durch den Einfluss der Glückssteine abhanden gekommen waren.«

      »Hatten sie Erfolg damit?«, erkundigte ich mich, trank ebenfalls aus und goss neu ein. Der Alte grinste nun fast schadenfroh.

      »Sie haben sich immer viel auf diese Fähigkeiten eingebildet und uns Normale verachtet, aber besonders weit war es eigentlich mit ihnen nie her. Ein bisschen Gedankenlesen oder Bewegen einiger Gegenstände, kurze Teleportationen oder das Erzeugen flüchtiger Illusionen, mehr war bei den meisten nicht drin. Es gab nur relativ wenige, die wirklich etwas konnten, und in meiner Familie ...«

      »Genug davon«, stoppte ich seinen Redefluss, denn auf Details dieser Art legte ich durchaus keinen Wert. »Wie ging es dann weiter, erlangten sie ihre Gaben zurück?«

      Gentos verzog das Gesicht und griff erneut nach seinem Glas.

      »Das allerdings, und für mich als Außenseiter ließ es sich kaum noch aushalten! Plötzlich konnten alle Mutanten viel mehr als je zuvor, aber ihnen fehlte die richtige Kontrolle über ihre Gaben. Teleporter, die eigentlich nur nach Hause wollten, tauchten weit entfernt irgendwo im freien Gelände auf, einige sogar in fremden Schlafzimmern ... Die Telekineten waren am schlimmsten, man musste dauernd darauf gefasst sein, dass einem plötzlich etwas auf den Schädel fiel. Vor den Telepathen konnte niemand mehr seine Gedanken verbergen ...«

      »Sie erfuhren alles, was sie nicht wissen sollten«, folgerte ich und winkte ab. Ähnliche Phänomene hatten sich bereits damals auf Corgyar ereignet, nur waren die Folgen dort verhängnisvoller gewesen. »Und wie ging es dann weiter, wie kam es dazu, dass auf dem Hafen und in der Stadt geplündert und gekämpft wurde?«

      Der Alte zuckte mit den Schultern und goss sich erneut Wein ein. Er hatte offenbar lange nichts mehr getrunken, seine Augen begannen bereits zu glänzen, und seine Beredsamkeit wuchs noch weiter. Nun, er hatte auch seit Wochen mit niemand mehr reden können, und mir war es nur recht, möglichst viel von ihm zu erfahren.

      »Im Anfang ging es nur um die Waren, die die geflohenen Händler zurückgelassen hatten. Die Leute sahen sie als herrenloses Gut an, und die meisten hatten für die Glückssteine fast ihr ganzes Vermögen ausgegeben. Allmählich änderte sich aber ihre Mentalität, es gab immer öfter Auseinandersetzungen aus nichtigen Gründen. Andere sollen sich auch körperlich irgendwie verändert haben, ich habe jedoch nie einen davon gesehen.«

      Das muss durch den Kontakt mit EVOLO geschehen sein!, sagte der Extrasinn, und damit hatte er vermutlich Recht. Ich nickte also nur, und dann sagte Gentos: »Richtig ging es aber erst los, als dann die Krelquotten kamen!«

      »Die Pelzwesen?«, fragte ich verwundert. »Soviel ich weiß, sind sie doch früher in den Wäldern geblieben und haben keinen Wert auf den Kontakt mit euch gelegt.«

      Der Alte trank wieder und rülpste dann ungeniert.

      »Die ersten zeigten sich schon damals, bald nach dem Versagen der Glückssteine. Sie haben zwar nie jemanden direkt behelligt, aber von ihnen ging eine seltsame Aura von Angst und Schrecken aus. Die Fremdwesen spürten sie zuerst, sie war der Anlass dafür, dass sie Hals über Kopf geflüchtet sind. Nach und nach wirkte sie aber auch auf die Daila, und es kamen immer mehr Krelquotten bis in die Städte ... Entschuldige mich bitte für eine Minute, ja?«

      Er ging mit unsicheren Schritten hinaus in seinen Garten, und ich dachte indessen eingehend über alles nach.

      Bis dahin hatte ich den bärenartigen Wesen, gestützt durch die Analyse meines Logiksektors, keinen großen Stellenwert zugebilligt. Nun wurde mir langsam klar, dass dies ein Irrtum gewesen war, und dass die Krelquotten hinter all dem Geschehen hier auf Cirgro stecken mussten.

      Vielleicht war EVOLOS Hiersein der Auslöser dafür gewesen, dass sie so plötzlich aktiv wurden? Durchaus möglich, denn Cirgro war schließlich ihre Welt, sie hatten die Daila nur toleriert, solange sie nicht in ihrem Frieden gestört wurden. Doch dann waren zuerst die Hyptons und Ligriden aufgetaucht und dann auch noch EVOLO, und das hatte wohl den Ausschlag gegeben.

      Wenn es so war, dann mussten sie über Psi-Kräfte verfügen, die selbst die Kapazität meines kleinen Freundes Gucky weit überstiegen! Dass sie die Händler und Daila psychisch beeinflusst hatten, war für sie nur ein besseres Kinderspiel gewesen. Die Hyptons und ihre Handlanger dagegen ließen sich nicht so leicht einschüchtern – sie hatten sie aber trotzdem vertrieben, und dann hatten sie die Psi-Sperre um den ganzen Planeten gelegt!

      Wahrscheinlichkeit fast hundert Prozent! Demnach habe ich mich also anfangs geirrt, urteilte mein Extrahirn.

      Ich grinste kurz, denn es kam selten vor, dass mein zweites Ich einen Fehler so offen zugab. Zu weiterem Überlegen kam ich aber nicht, denn nun erschien Gentos wieder im Haus.

      *

      Die frische Luft draußen hatte dem Alten sichtlich gut getan, er wirkte wieder durchaus nüchtern. Nun goss ich mir ein zweites Glas ein, nahm einen großen Schluck und nickte ihm zu.

      »Nachdem du nun deinen Garten neu gedüngt hast, können wir wohl ruhig weiterreden. Wie war das also mit den Krelquotten noch?«

      »Es war einfach schrecklich, Atlan! Unsere Leute verloren die Kontrolle über ihre Mutantenfähigkeiten ganz, niemand traute sich noch, sie anzuwenden. Doch auch sonst schienen sie geistig nicht mehr intakt zu sein, die bewaffneten Konflikte gingen immer weiter. Wirklich schlimm wurde es jedoch erst, als plötzlich wie aus dem Nichts überall alle möglichen Phantome und Spukbilder erschienen. Ich konnte sie als solche erkennen, die Mutanten dagegen nicht. Sie kämpften tagelang gegen sie, feuerten wie wild um sich und zerstörten dabei fast die ganze Stadt.«

      Er verstummte, trank hastig wieder fast ein ganzes Glas, und es arbeitete heftig in seinen Zügen. Während seines Alleinseins hatte er die Erinnerungen wohl weitgehend verdrängt, doch jetzt kamen sie wieder. Er tat mir ehrlich leid, doch ich musste noch mehr wissen, und so fragte ich: »Wie kommt es aber, dass alle Daila nun aus der Stadt verschwunden sind?«

      »Die Krelquotten haben sie verschleppt!«, erklärte Gentos bitter. »Plötzlich tauchten sie überall in den Straßen auf, und irgendwie müssen sie die Leute gelähmt haben, СКАЧАТЬ