Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ sie überhaupt ...?

      Außer Scharen von Vögeln bekam ich kein Lebewesen zu sehen, und daran änderte sich auch während der nächsten fünfzehn Minuten nichts. Dann hatte ich den Stadtrand erreicht, die ersten Häuser tauchten beiderseits der Straße auf, und ihr Anblick deprimierte mich erst recht.

      Offenbar hatten hier einst die Upper Ten dieser Stadt gewohnt, das war unschwer zu erkennen. Im Gegensatz zu den verkommenen, aus vorgefertigten Elementen errichteten Bauwerken am Hafen hatte man hier Naturstein verwendet, die Gebäude waren durchweg Villen oder luxuriöse Bungalows.

      Gewesen, musste ich mich sehr bald korrigieren, denn auch hier sah es aus, als hätten Attilas Hunnenscharen gewütet. Nicht ein Komplex war noch heil, die Fenster waren zersplittert, und die Mauern an vielen Stellen zerschossen. Und hier mussten ebenfalls Plünderer am Werk gewesen sein, davon zeugten viele herumliegende und teilweise kostbare Gegenstände.

      Man hatte sie herausgeschleppt, um sich daran zu bereichern, aber das hatte wiederum anderen nicht gefallen. Vielleicht hatten sich die Besitzer gewehrt, vielleicht waren andere Banden gekommen und hatten den ersten die Beute wieder abjagen wollen?

      Wie auch immer, das Resultat war niederschmetternd im wahrsten Sinn dieses Wortes. Und zum Schluss hatte niemand etwas davon gehabt, die Sachen lagen am Straßenrand oder in den verwilderten Vorgärten und waren inzwischen restlos vergammelt. Was mochte nur über die Daila gekommen sein – waren sie etwa kollektiv verrückt geworden?

      Gar nicht so unmöglich, urteilte mein Extrasinn. Gerade hier auf Cirgro ist manches nicht so wie auf anderen Welten, hier ist der einzige bekannte Fundort der Glückssteine! Und dass diese unter bestimmten Umständen nicht unbedingt ihren Besitzern auch Glück bringen, hast du ja bereits erfahren.

      »Sicher, das stimmt«, gab ich zu. »Andererseits sind es aber gerade diese Gebilde, denen es vor allem zu verdanken ist, dass sich die Lage auf Aklard stabilisiert hat. Einmal Glück und einmal nicht, wie reimt sich das zusammen?«

      Ich sprach eben von bestimmten Umständen, erinnerte mich mein zweites Ich lakonisch, und diese sind bekanntlich nirgends im Universum auch nur annähernd gleich. Schon ein winziger, für deine Sinne überhaupt nicht erkennbarer Faktor kann die Dinge ins genaue Gegenteil verkehren, das weißt du doch.

      Ich verzichtete auf eine Entgegnung und konzentrierte mich statt dessen darauf, die Umgebung weiter zu beobachten. Das Bild blieb jedoch immer annähernd gleich, auch in den inneren Bezirken der für mich noch namenlosen Stadt. Überall war gekämpft worden, es gab nur wenige Gebäude, die noch heil geblieben waren. Zuweilen blockierten Schutt und zerschossene Fahrzeuge selbst die breiten Straßen und zwangen mich zu Umwegen, aber ich behielt die Richtung zur Stadtmitte bei.

      Mich tröstete allein die Tatsache, dass nirgends Leichen zu sehen waren.

      Die Plünderer, Chaoten oder wie immer sie zu bezeichnen waren, hätten sich bestimmt nicht die Mühe gemacht, erschossene Gegner wegzubringen und zu bestatten, dessen war ich sicher. Demnach sah es so aus, als hätten die Daila zwar die Zerstörung von Gebäuden und den Raub oder die Vernichtung von Gütern betrieben, dabei aber das Leben anderer geschont.

      Vielleicht hing das damit zusammen, dass sie fast alle Mutanten waren, und viele davon Telepathen?

      Ich wusste von der Rettung der Mutantenexpedition auf Corgyar und anderen Gelegenheiten her, dass diese den Tod anderer Lebewesen so intensiv miterlebten, dass ihre eigene Psyche schwer darunter litt. Das konnte diese Leute trotz ihrer offenbaren geistigen Verwirrung davon abgehalten haben, ihre eigenen Rassegefährten ums Leben zu bringen.

      Das ist zwar nicht sicher, hat aber einiges für sich, räumte mein Extrahirn ein.

      »Sofern die bestimmten Umstände gegeben sind, nicht wahr?«

      Diesmal erhielt ich keine Antwort. Ich grinste kurz und lenkte den Karren um einen zerstörten Gleiter herum. Dahinter war die Straße in der Mitte wieder frei, ich spähte aufmerksam nach vorn und hielt Ausschau nach irgendwelchen Anzeichen von Leben. Es war mir immer noch ein Rätsel, wo die Stadtbewohner geblieben sein mochten, es mussten immerhin etwa fünfzigtausend gewesen sein.

      Plötzlich fielen mir auch die Krelquotten wieder ein, von denen bei unserem ersten Besuch in diesem System in diversen Funksprüchen die Rede gewesen war.

      Sie waren die Ureinwohner von Cirgro, dem Vernehmen nach große bepelzte Wesen, so etwas wie aufrecht gehende Bären. Sie sollten zwar intelligent sein, aber trotzdem keine nennenswerte Zivilisation besitzen, sondern in den vielen Wäldern hausen. Sie hatten die Daila wohl toleriert, nachdem diese hier gelandet waren, jedoch nie Wert auf einen Umgang mit ihnen gelegt.

      Konnte es sein, dass sie etwas mit dem seltsamen Geschehen hier zu tun hatten?

      Unwahrscheinlich!, urteilte der Logiksektor. Welchen Grund sollten sie dafür gehabt haben, selbst falls sie ebenfalls Psi-Gaben besitzen? Viel eher ist zu vermuten, dass es sich hier um eine Spätfolge der Anwesenheit EVOLOS handelt.

      Weiter hörte ich nicht zu, denn plötzlich sah ich weit vorn auf der Straße eine Bewegung.

      Tatsächlich, dort ging jemand – das konnte eigentlich nur ein Daila sein! Er war offenbar aus einer anderen Straße auf diese gekommen, sonst hätte ich ihn schon früher sehen müssen, er bewegte sich langsam und schien etwas zu schleppen. Demnach schien diese Stadt doch nicht ganz ausgestorben zu sein, und ich hatte endlich Aussicht zu erfahren, wie es zu dem großen Chaos gekommen war.

      Leider konnte ich dem Karren keine größere Geschwindigkeit entlocken, also musste ich meine Ungeduld noch bezähmen. Dann hielt der Unbekannte jedoch an und setzte seine Last ab, und nun wurde die Distanz zu ihm schnell geringer. Ich hoffte, ihn noch während seiner Rast zu erreichen, doch er nahm schon nach kurzer Zeit die beiden Packen wieder auf und ging weiter.

      Nur noch etwa hundert Meter trennten mich von ihm, da blieb er plötzlich wieder stehen. Offenbar hatte er das leise Surren des Elektromotors gehört, denn er wandte sich um. Ich hob die Rechte und winkte ihm zu, doch seine Reaktion darauf war ganz anders, als ich erwartet hatte.

      Er dachte gar nicht daran, auf mich zu warten – nein, er warf seine Traglast hastig weg und rannte davon.

      Offenbar hatte er Angst, und das war ihm angesichts der Zustände kaum zu verdenken. Ich rief ihm nach, um ihn zu beruhigen, doch er schien mich nicht zu hören, denn er lief weiter. Nicht sehr schnell allerdings, und beim Näherkommen sah ich auch, weshalb.

      Es war ein alter Mann, der keine Chance hatte, sich gegen den Überfall irgendwelcher Chaoten zu wehren. Er tat mir leid, denn ich konnte mich gut in seine Lage versetzen, aber ich fuhr trotzdem weiter. Er war nun einmal der einzige Mensch weit und breit, und ich konnte nur von ihm Informationen bekommen.

      Kein Mensch – ein Daila!, sagte der Extrasinn.

      Ich blockte ihn ab, ehe er weiter überflüssige Kommentare geben konnte, und rief den Alten erneut an. Er reagierte jedoch auch jetzt nicht, lief weiter und bog dann plötzlich nach rechts in eine Seitenstraße ein.

      Offenbar hoffte er, mir dort eher entkommen zu können, und als ich die Kreuzung erreichte, wusste ich, warum. Diese Straße war so voller Trümmer, dass sie kein Gefährt mehr passieren konnte, aber das war zugleich auch sein Handikap.

      Augenscheinlich hatte er sich während der Schlepperei und dem folgenden Lauf vollkommen verausgabt. Er bemühte sich verzweifelt, die Schuttberge hinter sich zu bringen, doch er kam nicht weit. Plötzlich sackte das Geröll unter ihm weg, er rutschte zurück, blieb dann СКАЧАТЬ