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4.500 Zuschauer) sowie am 28.11.1899 in Karlsruhe (0:7, 2.000 Zuschauer). Den vereinbarten Rückspielen gingen wiederum längere Querelen zwischen Bensemann und dem Süddeutschen Verband voraus, die erst beigelegt wurden, nachdem Bensemann den Vorsitz im Organisationskomitee niedergelegt und der englische F.A.-Sekretär Frederick Wall den DFB-Bundesvorsitzenden Hueppe kontaktiert hatte. Die Spiele in England waren: am 21.9.1901 in London (12:0-Sieg einer englischen Amateurauswahl) sowie am 25.9.1901 in Manchester (10:0-Sieg einer englischen Profiaus wahl).
Über den Stellenwert dieser »Ur-Länderspiele« hieß es 1914 rückschauend in einer Festschrift des Torball- und Fußball-Club Viktoria Berlin: Es war »die größte Sensation des alten Jahrhunderts: das Erscheinen der ersten repräsentativen englischen Mannschaft in Berlin mit den glanzvollsten Namen englischer Fußballgeschichte. (…) Sie offenbarte uns eine ganz neue Kunst, das genaue flache Zuspiel, das Zuspiel an den Hintermann, das exakte Stoppen des Balles usw., Eigenschaften, die man damals bei dem guten hohen alldeutschen Spiel absolut nicht kannte.«
Boas und Mayer halfen dem »Kicker« 1922 auch finanziell, als die Zeitung während der Inflation in wirtschaftliche Probleme geriet. Dies trug Bensemann den Vorwurf ein, sein Blatt werde von ausländischem Kapital finanziert und betreibe »systematische Auslandspropaganda« (vgl. Nr. 4/1923).
»Der Kicker«, Nr. 4/1925. Bensemann erhebt m.W. im »Kicker« nur einmal den Vorwurf des Antisemitismus, und zwar gegenüber einem Straßburger (also französischen) Leserbriefschreiber, der sich als »ehrlicher Arbeiter« bezeichnet und bestimmten Fußballerkreisen »Krämergeist« vorwirft. Bensemann antwortet in Heft 2/1924: »Ihr Brief bekundet einen offensichtlichen Antisemitismus, den man in Arbeiterkreisen eigentlich nicht erwartet. Lassalle, Marx und Rosa Luxemburg haben doch stets bei der werktätigen Schicht die allergrößte Verehrung genossen.«