Davidstern und Lederball. Dietrich Schulze-Marmeling
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Название: Davidstern und Lederball

Автор: Dietrich Schulze-Marmeling

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783895338809

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СКАЧАТЬ die ersten beiden Seiten seiner Zeitung rückte. Unter der Überschrift »Der deutsche Jammer« war darin eine polemische Attacke gegen den Militarismus zu lesen, und zwar »denjenigen made in Germany, den einzig existierenden also«.17 Es hagelte daraufhin empörte Leserbriefe aus, wie der »Kicker« selbst darstellte, »deutsch-nationalen Kreisen«. Ein Abonnent kündigte an, er habe die Zeitung nunmehr zum letzten Mal gelesen: »Jeder echte Deutsche wird dasselbe tun.«18 In einer anderen Zuschrift hieß es: »Sie sind beide (gemeint sind Bensemann und Uebelhör) Schurken und verdienen, am nächsten Laternenpfahl gehängt zu werden.«19 Offensichtlich schadete die Affäre dem jungen Unternehmen auch finanziell erheblich. Bensemann behauptete später, der Gastartikel habe ihn 500 Abonnenten gekostet. Jedenfalls wurde er in der nächsten Zeit vorsichtiger mit politischen Provokationen.

      »In fremder Mentalität«

      Zum zugrunde liegenden Streitpunkt – Ablehnung des Profitums – nahm Bensemann eine pragmatische Haltung ein. Er akzeptierte, dass die Zeit des großen englischen Amateur-Ideals, wie es in den von ihm verehrten Corinthians verkörpert war, wohl abgelaufen war, und plädierte für Lockerungen in den Amateurbestimmungen. Einen regelrechten Profibetrieb in Deutschland lehnte er jedoch ab – weniger aus ideologischen denn aus ökonomischen Gründen: Er befürchtete, dass im krisengeschüttelten Deutschland die Sportvereine ein solches Experiment nicht überleben könnten.

      Sein Hinweis allerdings, eigene jüdische Sportvereine seien nur dann gerechtfertigt, »wenn die großen Sportverbände Antisemitismus trieben und Israelis nicht aufnähmen«, greift ein wenig kurz. Ohnehin ist auffällig, dass sich Bensemann in aller Regel zu antisemitischen Tendenzen nicht explizit äußerte, jedenfalls nicht öffentlich.

      »Tüchtige Teutsche« und »Mausefallenhändler«