Free Zone. Charles Platt
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Название: Free Zone

Автор: Charles Platt

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Memoranda

isbn: 9783948616472

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СКАЧАТЬ doch die Männer schienen sie kaum zu sehen. Dr. Abo fielen ihre Gesichter auf: Sie schienen aus Mexiko zu stammen, die Haut so dunkel, dass sie fast schwarz wirkte, pockennarbig und voller Pusteln. Ihre Augen spiegelten das Licht mit sonderbarer, bleicher Intensität. Hautkrebs und grauer Star, erkannte er. Geschenke der neuen Sonne.

      »Buenas tardes«, sagte der erste Chicano. Er trug einen Patronengurt schräg über einem zerlumpten schwarzen T-Shirt und eine abgeschnittene Levi’s.

      »Buenas tardes«, erwiderte der Kapitän ruhig.

      Der Chicano stockte, als suchte er nach Worten. »Wir hören Ihre Nachricht über Funk. Wir sind die Hilfe für Sie. Der Schutz.«

      Der Kapitän hielt ihm die Goldmünze hin und leuchtete mit der Stablampe drauf. »Oro«, sagte er.

      Torres sah den Krügerrand von ganz nahe an, nahm ihn, biss drauf und gab ihn dann einem seiner Begleiter. Sie besprachen sich in rasend schnellem Spanisch. Schließlich drehte er sich zum Kapitän und nickte. »Okay.«

      »Schutz für tres días«, sagte der Kapitän.

      Der Chicano schüttelte den Kopf. »Dos.«

      »Das ist wahrscheinlich lange genug«, erklärte ihm Dr. Abo.

      »Gracias. Buenas noches.« Torres wandte sich zum Gehen.

      »Einen Moment«, rief Dr. Abo. »Ich habe Ladung, die gelöscht werden muss.«

      Im Gesicht des Chicanos stand feindseliges Nichtverstehen.

      »Behälter. Kisten.«

      »Cajas de madera«, half der Kapitän aus.

      »Ich brauche einen Truck«, fuhr Dr. Abo fort, seine Aufregung ließ ihn drauflosreden, ob sie ihn nun verstanden oder nicht. »Es muss ein Kühllaster sein. Und ich selbst muss ein Auto mieten …«

      »Mañana«, sagte Torres. »Wir schicken Ihnen ein paar Jungs. Kostet mehr, Sie bezahlen.« Ohne die Antwort abzuwarten, führte er seine Leute zurück auf den Pier, in die Nacht.

      »Machen Sie sich keine Sorgen.« Der Kapitän schnippte den Zigarettenstummel über Bord. »Ich hab früher schon mit diesen Leuten Geschäfte gemacht. Ich schlage vor, Dr. Abo, dass Sie sich etwas Schlaf gönnen. Es sei denn, Sie hätten Lust auf eine Partie …«

      »Nein. Kein Schach mehr. Trotzdem vielen Dank.« Dr. Abo verbeugte sich steif vor dem Koreaner, drehte sich um und ging vorsichtig über das Deck, zurück in die Sicherheit und Einsamkeit seiner Kabine.

      Als er eintrat, wirkte das helle gelbe Licht der einzelnen nackten Glühbirne beruhigend vertraut auf ihn, und die abblätternde cremeweiße Farbe und der wackelige Holzstuhl einladend im Vergleich zu der unbekannten Stadt da draußen. Überall in der Kabine lagen alte Bücher herum; die Überfahrt hatte er großenteils damit verbracht, sich durch die überholte 1989er Ausgabe der Encyclopedia Britannica hindurchzuwühlen.

      Er hatte seinen Hund zur Gesellschaft, Lucky – einen Cockerspaniel, den er vor den chinesischen Behörden in Hongkong gerettet hatte, als sie Abos Unternehmen geschlossen und ihn aus seiner Wohnung geworfen hatten.

      Dr. Abo schloss die Kabinentür. Aus Gewohnheit sperrte er hinter sich zu und blieb tief einatmend stehen. Lucky rappelte sich in seinem Korb auf und kam schwanzwedelnd zu ihm. Dr. Abo beugte sich zu ihm, klopfte ihm erst auf die Seite, kraulte ihn dann hinter den Ohren. »Ich habe ein paar Männer dafür bezahlt, dass sie uns zwei Tage Liegezeit zugestehen«, erzählte er dem Hund, als wollte er sich selbst beruhigen. »Wir laden morgen aus, hoffe ich.« Dr. Abo holte einen zerknitterten Zettel aus der Jacketttasche und sah ihn unnötigerweise genau an, denn die Bleistiftnotiz darauf kannte er längst auswendig. Sie hatte sich mit mystischer Bedeutsamkeit aufgeladen, wie ein religiöses Totem. »Wir fahren zu Dusty McCullough in die Free Zone. Sie wird uns einen sicheren Unterschlupf bieten, da können wir ohne bürokratische Einmischungen wohnen und arbeiten.«

      Lucky wedelte mit dem Schwanz. »Das ist fein«, sagte der Hund. »Ja, das freut mich.«

      Die Hundestimme klang fast menschlich, wenn auch nicht ganz.

      4. Albtraum mit schleimigen Aliens

      Zur gleichen Zeit, weit entfernt im interstellaren Raum, saßen vier Aliens im Kommandoraum ihres Schlachtschiffs und sahen sich bewegte Bilder auf einem gigantischen kreisrunden Bildschirm an.

      »Gewalttätiges Verhalten!«, rief der Kapitän des Schiffs, ein Außerirdischer mit dem Ehrentitel Runzliger Kaventsmann. Er sah auf dem Schirm, wie ein menschliches Wesen mit einer Faustlaserwaffe ein ganzes Infanteriebataillon zerstäubte. Das Bild füllte sich mit einem gewaltigen orangefarbenen Feuerball.

      »Ja, wirklich«, stimmte der Navigator Dicke Geschwollenheit zu, »recht unterhaltsam.«

      »Aber seht euch freundlicherweise dies an.« Hohe Ständer, der Anthropologe, stülpte ein Scheinfüßchen aus und drückte damit einen Knopf neben dem Bildschirm, um mit dem Schnellvorlauf eine andere Sequenz anzusteuern. Da waren Erdlinge zu sehen, wie sie in einer Straße zwischen Bürotürmen ihren Geschäften nachgingen. Ein silbernes Raumschiff schoss mit flammenspeienden Düsen vom Himmel herab. Es wich Kampfjets aus, die es abzuschießen versuchten, und richtete dann einen Hitzestrahl auf die Bürotürme, die in Staub und Trümmerbrocken auseinanderflogen.

      »Oh, ausgezeichnet«, sagte Runzliger Kaventsmann. Er lachte. »Ja, das gefällt mir ganz besonders.«

      Genau genommen waren weder Worte noch Lacher auf der Brücke zu hören. Die einzigen Geräusche kamen von über schleimüberzogenes Gestein glitschendem Fleisch und vom warmen, nährstoffreichen synthetischen Mucus, der von der perforierten Decke auf die Wesen darunter herabtropfte. Sie kommunizierten nonverbal mittels komplexer Folgen von Körpergerüchen und Zuckungen ihrer Pseudopodien. Der Inhalt ihrer Konversation ließ sich jedoch mit Leichtigkeit in menschliche Begriffe übertragen.

      Hohe Ständer nutzte sein zum Hantieren geeignetes Scheinfüßchen, um einen anderen Reglerknopf neben dem Bildschirm zu betätigen. »Die Bilder, die wir hier sehen, wurden als elektromagnetische Wellen von einem Planeten empfangen, der sich selbst als Erde bezeichnet«, erläuterte er. »Er gehört zu einem Sonnensystem nur drei Lichtjahre von unserer augenblicklichen Position entfernt. Ich zeige euch jetzt eine neueste Übertragung.« Auf dem Schirm erschienen nun zwei nackte Körper im Ringkampf auf einem Kingsize-Wasserbett. »Hier ist zu sehen, wie sich die dominante Spezies fortpflanzt«, fuhr er fort. »Der große Zweibeiner führt ein Organ in den kleineren ein. Bald danach kommt eine Miniaturreplik von ihm zum Vorschein.« Hohe Ständer hielt inne. »Ihr dürftet der umsichtigen Forschungsarbeit applaudieren.«

      Die anderen drei signalisierten pflichtgemäßen Beifall. »Mögest du für immer feucht bleiben«, murmelte Runzliger Kaventsmann freundlich.

      Jeder der Aliens wog etwa eine halbe Tonne. Sie waren formlose graue Klumpen, wie gewaltige zerknitterte lederne Säcke, die beliebig Pseudopodien ausstülpten, wenn es nötig war, die äußere Welt wahrzunehmen oder in sie einzugreifen. Keiner besaß Beine; wie Schnecken erzeugten sie eine Schleimspur, auf der sie entlangglitschten, bewegt von Tausenden Zilien auf der Unterseite ihrer Körper.

      Das terranische Pornovideo sprang zu einer extremen Nahaufnahme vom Penis des Mannes, wie er in die Vagina einer Frau vorstieß. »Derartig klinisch detaillierte Bilder müssen zu Unterrichtszwecken aufgenommen worden sein«, bemerkte Dicke Geschwollenheit. »Vielleicht haben die Zweibeiner СКАЧАТЬ