Free Zone. Charles Platt
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Название: Free Zone

Автор: Charles Platt

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Memoranda

isbn: 9783948616472

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СКАЧАТЬ war, es zu versuchen. Sie sahen schlicht nicht ein, warum.

      Das Plotschema zeigt das Auftreten von Figuren in Buchkapiteln (nur für Figuren, die in zwei oder mehr Kapiteln vorkommen).

      Personen in der Reihenfolge ihres Erscheinens

      Dusty McCullough – Gründerin der Free Zone und Begründerin des libertären Sozialismus. Sie verwaltet ein mietgünstiges Utopia für Unangepasste, Flüchtlinge und, generell, unbeugsame Individualisten.

      Thomas Fink (alias Henry Feldstein) – Dustys zuverlässiger Systemanalytiker und Liebhaber. Sein geheimes Laster ist sein Zyklotron im Keller.

      Clarence Whitfield – zum Bürgermeister von Los Angeles aufgestiegener fundamentalistischer Prediger. Seine Mission: den Zorn Gottes über Sünder, Steuerhinterzieher und die Einwohner der Free Zone bringen.

      Roxanne – Whitfields Sekretärin und Sexsklavin. Sie ist ihm in Ehrfurcht ergeben – bis sie in einem telepathischen Anfall seiner dämonischen Begierden ansichtig wird.

      Dr. Percival Abo – Genetiker und Wagniskapitalnehmer mit dem geheimen Plan, jeden amerikanischen Haushalt mit einem sprechenden Hund zu versorgen.

      Der Kapitän – ein Koreaner mit mysteriöser Vergangenheit. Für einen angemessenen Betrag in Krügerrand bringt er Dr. Abo von Hongkong nach Los Angeles.

      Lucky – schwatzhafter Hund, Dr. Abos Begleiter.

      Weltraumschnecken – außerirdische Wesenheiten, die auf der Suche nach wohlschmeckenden intelligenten Wesen durchs Weltall streifen.

      Atlanter – von der Erderwärmung ermuntert, erwachen sie aus ihrem unterirdischen Schlaf und finden eine mit abstoßenden warmblütigen Säugern bevölkerte Erde vor.

      Sammy Savage und Ursula Venus Milton – Nachrichtensprecher und Nachrichtensprecherin der Free Zone. Unverstellte Ideologen.

      Janet Snowdon – Callgirl aus LoveLand und Undercover-Agentin. Versucht im Geheimen die Free Zone zu Fall zu bringen.

      Suzie Sunshine – Janets Mitbewohnerin, eine Christin der tätigen Unzucht mit dem Glauben, Gott sei Sex.

      Carlo Alighieri – Mafiaboss und aufgeklärter Kapitalist. Er arbeitet gemeinsam mit Dusty daran, die Freiheit zu beschützen und Schwarzgeld zu maximieren.

      Mutanten – Opfer von Atomversuchen in Nevada. Um nach Aliens zu suchen, die ihnen die Freiheit bringen werden, fliehen sie aus dem Gefängnis.

      Mentationaler Autonomer Verbindungsknoten 6A419BD5h – eine künstliche Intelligenz aus ferner Zukunft, in den Körper eines Roboters versetzt, um eine Störung im Zeitkontinuum zu beheben.

      Mordo – Motorradfahrer, Barkeeper und renommierter Brauer.

      Colonel Matt Mallet – Veteran mittelamerikanischer Konflikte. Beim Unternehmen, Thomas Fink aus der Haft in der City Hall zu befreien, befehligt er seine Marodeure.

      Doktor Werner Weiß, Oberst im wissenschaftlichen Dienst – Aus einer Weltraumkolonie in Umlaufbahn um den Mars entsendet er die rassisch einwandfreien Klone des Dritten Reichs.

      Barbaren – Flüchtlinge aus dem hohlen Erdinneren. Ihnen geht es nur darum, ihren Feinden die Eingeweide rauszureißen und ihre Sklavinnen zu vergewaltigen.

      »Ich bin der Ansicht, man sollte immer bedenken, dass ein Romanautor zunächst nur ein einfacher Mensch ist … Er ist kein großer Geist, er ist kein großer Denker, er ist kein großer Philosoph, er ist ein Geschichtenerzähler.«

      Erskine Caldwell

      1. Partytime im Paradies der Heiden

      Heiligabend in der Free Zone: laute Musik, Konsum harter Drogen und Ficken in der Öffentlichkeit. Betrunkene Biker haben eine lebensgroße Weihnachtsmannpuppe mit einem Lasso eingefangen, sie am Hals vor die Stufen der Lieblingsjünger-Kirche geschleift, mit Kettensägen zerlegt und das Ergebnis des Zerstörungswerks in Brand gesetzt. Zeitgleich spielten in der heruntergekommenen Kirche weiß gewandete Punks Heavy-Metal-Oldies, dazu strippten androgyne Go-go-Girls unter den durch nahe Bombenexplosionen zerbrochenen bunten Kirchenfenstern und spritzten die Gemeinde mit Weihwasser aus einem gigantischen Gummipenis nass.

      Nicht zu vergessen natürlich die Parade auf dem Glendale Boulevard.

      Dusty McCullough sagte sich, dass sie zu alt wurde für solche Dummheiten. Mit Mitte dreißig hatte sie noch kaum Lachfalten um den Mund, nicht so schlimm, doch die ersten Krähenfüße um die Augen machten ihr doch mehr zu schaffen, als sie zugeben würde. Ihre Figur war noch gut, Muskeln wie eine Bodybuilderin, und das durchgeknallte kleine Gemeinwesen, das sie geschaffen hatte, erfüllte sie durchaus mit Stolz. Fünf Jahre lang die Zone zu verwalten hatte einen Jongleurakt bedeutet, und da nun die Jahrtausendwende vor der Tür stand, fragte sie sich allmählich, wie lange sie das noch durchstehen könne.

      Doch heute Abend war Partytime angesagt. Sie hatte den Ehrenplatz. In Seidenrobe und mit silberner Krone wie eine königliche Hoheit fuhr sie auf dem ersten Festwagen der Parade mit. Die Robe war mit Bedacht zerfetzt und matschbekleckert, die Krone mit Kreppband repariert, der Thron, auf dem sie saß, roh aus Kistenholz zusammengenagelt. Strahlend lächelnd, hielt Dusty die Symbole ihres libertär-sozialistischen Regimes: in einem Arm ein automatisches Gewehr, im andern einen Laptop. Die Menge war begeistert. Es wurde gejohlt und gepfiffen und mit Konfetti geworfen. Hinter ihr kamen als Bischöfe verkleidete Surfer in ihren Strandbuggys und spendeten den Zuschauern den Segen. Dann Satan in goldenem Triumphwagen, gezogen von gut aussehenden Männern in weißen Strumpfhosen und mit Engelsflügeln, um die Augen herum schwarz geschminkt. Sie quiekten wie kleine Mädchen, als Satan die Peitsche über ihren Köpfen knallen ließ.

      Ihnen folgte auf Stelzen ein Kapitalist im Straßenanzug, holte eine Handvoll Geld nach der anderen aus einem Tragebeutel und warf es in die Menge – nachgemachte Scheine mit obszönen Mottos und Bildern hungernder Farmersleute in Minnesota und Pennsylvania. Dicht dahinter ein über und über mit pinkfarbenen Rosen geschmückter Festwagen. Revuegirls von LoveLand balgten sich in einer lesbischen Orgie, während sich ein Mafioso höhnisch grinsend auf Säcken voller Goldstücke fläzte.

      Den Schluss bildeten drei Hell’s Angels auf Rollschuhen, sie stellten die Weisen aus dem Morgenland dar, und eine ortsbekannte Puffmutter schob eine Krippe auf Rädern vor sich her, das aufgepumpte Mutantenbaby darin – Schnabel aufgesperrt und die hervorquellenden Augen blutunterlaufen, der Heiligenschein über ihm aus einem alten Kleiderbügel gebastelt – zuckte mit seinen Flossen, wozu ein versteckter Lautsprecher »Hark! The Herald Angels Sing« plärrte.

      Dustys Wagen an der Spitze der Prozession erreichte die Lieblingsjünger-Kirche, als die Glocken gerade Mitternacht schlugen. Sie kletterte auf die erhöhte hölzerne Bühne, von wo sie Publikum und Straße im Blick hatte, und ließ die Szene auf sich wirken: lachende, herumstolpernde, schreiende Menschen, unter Flutlicht wirbelnder Staub, Gerüche von gegrilltem Hundefleisch und schwarzgebranntem Gin durchzogen die weiche, warme Luft.

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