RoboLOVE #3 - Operation: Silver Soul. Martina Andre
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Название: RoboLOVE #3 - Operation: Silver Soul

Автор: Martina Andre

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: RoboLOVE

isbn: 9788726236316

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      Doch der Robot verharrte, als ob er ihren Befehl überhört hätte.

      »Nun geh schon, du kannst dich entfernen.«

      »Ich habe den Befehl, sie zu schützen«, wiederholte Soul und blieb einfach stehen.

      Für einen Moment ergab Patricia sich ihrem Schicksal. Dann beschloss sie aufzustehen und zu sehen, ob der Robot ihr folgen würde, wenn sie sich entfernte. Sie stellte ihr Glas ab und marschierte schnurstracks in Richtung Empfangshalle, wo sich ein Gästebad befand. Als der Robot sich anschickte, sie zur Toilette begleiten zu wollen, blieb sie stehen und hob entschieden die Hand. »Stopp!«, rief sie und machte eine abwehrende Geste. »Du kannst mir überall hin folgen, aber nicht bis aufs Klo. Es gibt Bereiche, bei denen Menschen es vorziehen, allein zu sein.«

      »Wie Sie wünschen, Ma’am«, erwiderte Soul in einem gleichgültigen Tonfall.

      Patricia, der diese überbordende Fürsorge unheimlich war, verbarrikadierte sich geradezu erleichtert im Bad und setzte sich auf einen Hocker neben der Dusche. Dort grübelte sie darüber nach, wie sie fortan mit diesem störrischen Robot umgehen sollte.

      R-956590, wie Souls offizielle Seriennummer lautete, konnte gemäß dem mitgelieferten Manual, dass Patricia nun auf ihrem Holoarmband aufrief, sogar durch Betonwände sehen. Ein eingebauter Infrarotscanner half ihr dabei. Wahrscheinlich war sie auf diese Weise tatsächlich in der Lage, sie trotz geschlossener Türen beim Pinkeln zu beobachten. Was hat mir Jonathan damit nur angetan, dachte Patricia. Wobei es sie nicht wundern würde, wenn ihr Noch-Ehemann die gewonnenen Daten umgehend an seinen Überwachungsdienst weiterleiten ließ.

      Unwillig schüttelte sie den Kopf und beschloss, um ihre Ruhe zu haben, zunächst im Bad zu bleiben, wo ebenfalls ein großer Holobildschirm an der Wand für lückenlose Unterhaltung sorgte. Mit einem Sprachbefehl aktivierte sie den Romantikkanal. Sie musste sich ablenken und das funktionierte am besten, wenn sie den bereits angefangenen Liebesfilm bis zum Happy End verfolgte. Während sich das dreidimensionale Bild von neuem vor ihr aufbaute, erschien unvermittelt eine Werbung für einen neuartigen Personal Trainer und Alltagsbegleiter, was auch immer das sein mochte. Obwohl Patricia absolut nicht der Sinn nach einem weiteren Robot stand, horchte sie auf, als der Verkaufsmanager der Firma, ein sympathischer Kerl Ende dreißig, sie über die Vorzüge eines brandneuen Modells informierte. Ein Robot der besonderen Art, wie er ihr anschaulich erklärte. Obwohl der Robot tatsächlich eine Statur hatte wie einer von Montys Robot-Soldaten, entstammte er glücklicherweise nicht dem MacIntyre-Konzern, sondern einem jungen aufstrebenden Start-up Unternehmen, das seine Robots aus einer Produktion im neutralen Singapur bezog und sich auf einen angeblich harmlosen männlichen Begleiter für alle Fälle spezialisiert hatte. Genau wie Soul war der Robot optisch an menschlicher Präzision kaum zu überbieten.

      Patricia starrte wie gebannt auf den riesigen, blonden Kerl, dessen jungenhaftes Lächeln sie beinahe noch mehr begeisterte als der nackte Oberkörper mit einer beeindruckenden Brust- und Schultermuskulatur oder der knackige Hintern, der in einer engen Jeans steckte.

      »Er wird nicht nur ihre sportlichen Aktivitäten begleiten, sondern ist auch in ihrer Freizeit ein zuverlässiger Beschützer. Er beherrscht die gehobene Konversation und verhilft einer vielbeschäftigten Business-Lady nach Feierabend zur verdienten Entspannung«, erklärte der nicht weniger gutaussehende Moderator der Werbeveranstaltung mit einem einnehmenden Lächeln. Danach zeigte die 3D-Animation besagten Robot mit einer schönen Frau auf einem archaischen Eisbärfell vor einem flackernden Kamin, während er ihr mit einem verführerischen Lächeln ein Glas Rotwein einschenkte und danach ihre bloßen Schultern küsste, als ob er ihr ein eindeutiges Angebot machen wollte. Dabei himmelte er sie mit seinen blauen Augen an, als ob es keine Schönere gäbe.

      Beim Anblick dieses romantischen Miteinanders verspürte Patricia einen plötzlichen Ansporn zur Rebellion. Schon seit Ewigkeiten wünschte sie sich einen attraktiven Mann, der sie auf Händen trug und ihr jegliche Wünsche von den Augen ablas. Jonathan hatte in dieser Hinsicht ohne Zweifel kläglich versagt. Warum also sollte sie noch länger warten, zumal ihr ein so fantastisches Angebot faktisch frei Haus geliefert wurde? Es war beinahe, als ob das Holonet nicht nur ihre Browsergewohnheiten analysierte, sondern neuerdings ihre Gedanken lesen konnte. Auch wenn es ihr irgendwie merkwürdig erschien, dass ein solches Angebot gerade jetzt auf ihrem Bildschirm erschienen war, würde die Anschaffung eines solchen Robots eine wunderbare Gelegenheit sein, Soul etwas entgegenzusetzen.

      Mit diesem Alltagsbegleiter schlug sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens entsprach der Mann absolut ihren Vorstellungen von einem heißen und vor allem jüngeren Lover, und zum anderen konnte er sie vor diesem »Supergirl« retten. Nur für den Fall, dass ihr am Ende doch die Sicherungen durchbrannten und sie versehentlich auf sie losgehen würde.

      Auch wenn es eigentlich irrsinnig war, sich noch einen Robot ins Haus zu holen, war Patricia jetzt schon neugierig auf Jonathans dummes Gesicht, wenn sie ihm beim nächsten Besuch ihren neuen Assistenten präsentierte.

      In einer plötzlich aufkommenden Euphorie befahl sie ihrem virtuellen Einkaufsmanager laut und deutlich: »Bestellen«. Danach autorisierte sie mit einem Iris-Scan ihre virtuelle Creditkarte für die erste Monatsmiete, die das Unternehmen für den Robot verlangte und die ihr bei weitem nicht so hoch erschien wie der gesamte Kaufpreis, der erst fällig wurde, wenn man den Robot definitiv behalten wollte. Bis dahin konnte sie ihn jederzeit zurückgeben. Somit hatte sie sogar noch ein Schnäppchen gemacht und ging kein großes Risiko ein, falls der Kerl sich als unbrauchbar erweisen sollte, wovon sie nicht ausging. Sollte Jonathan sich gerne mit Soul vergnügen, wenn ihm danach war. Sie würde es ihm gleichtun, indem sie sich die Gesellschaft dieses fantastischen Robots gönnte.

      Bist du sicher, das Richtige zu tun?, machte sich ihre innere Stimme bemerkbar, indem sie unmissverständlich Bedenken äußerte, dass sie die First Lady war und der Robot möglicherweise die gleichen Gefahren barg wie Soul – oder noch schlimmere. Flüchtig dachte sie an Rochelle und auch ihre Schwester Jill, denen angeblich ein ähnlicher Robot zum Verhängnis geworden war. Aber dieser Robot war kein Kriegsroboter, auch wenn er so aussah, beruhigte sie sich. Jedenfalls hatte das der Verkaufsmanager mehrfach versichert. Und Jonathans dummes Gesicht zu sehen, wenn er ihrer neusten Errungenschaft das erste Mal gegenüberstand, war es allemal wert, ein solches Risiko einzugehen. Falls sie am Ende doch einen Fehler gemacht hatte, war es im Grunde gleich, welcher der beiden Robots sie ins Jenseits schickte: Soul oder dieser blonde Adonis, der ihr mit seinem ausgeprägten Sixpack und den saphirblauen Augen wenigstens optisch den Eintritt ins Paradies versüßte.

      Mit einer kurzen Sprachnachricht bestätigte ihr der Informationsdienst der Firma über ihren Holokommunikator die Lieferung, die bereits am nächsten Tag erfolgen sollte. Frei Haus. Inklusive Garantie, Gewährleistung und mit den erforderlichen Sicherheitsüberprüfungen, die alle Robots über sich ergehen lassen mussten, die nicht von regierungstreuen Firmen hergestellt wurden.

      »Der Name des Robots lautet Silver«, vermeldete ihr das dazugehörige Callcenter. Wie romantisch. Mit einer gehörigen Portion Schmetterlinge im Bauch verließ Patricia ihr selbst gewähltes Gefängnis und befahl Soul, die auf dem Flur geduldig auf sie gewartet hatte, sich unverzüglich in ihr Apartment zu begeben. Erst nach dem dritten Mal war der Robot bereit, ihren Befehl zu befolgen und marschierte davon. Irgendwas stimmte mit dem Ding nicht. Aber gut, nun nahte Verstärkung.

      Erleichtert ging Patricia zu Bett und sorgte dafür, dass die Sicherheitstüren zum Schlafzimmer verschlossen waren. Erst danach kuschelte sie sich in ihr Kissen und gab sich, Redneck im Arm, ihrer seligen Vorfreude hin.

      »Yep! Sie hat angebissen«, triumphierte Max Fullerton im Hauptquartier der Rebellen. Er saß mit seinen drei Kameraden und einer Kollegin aus der Medizinabteilung in einem abgedunkelten Überwachungsraum und klopfte sich grinsend auf die Schenkel. Der hünenhafte, СКАЧАТЬ