RoboLOVE #3 - Operation: Silver Soul. Martina Andre
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Название: RoboLOVE #3 - Operation: Silver Soul

Автор: Martina Andre

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: RoboLOVE

isbn: 9788726236316

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СКАЧАТЬ sie ihn. »Ich habe meinen eigenen Kopf. Wenn dir das nicht passt, können wir uns ja scheiden lassen.«

      »Du weißt, dass das nicht geht«, bemerkte er kühl. »Ich würde die nächsten Wahlen verlieren und du deinen Status als First Lady. Das wäre äußerst unangenehm für uns beide. Vergiss das nie!«

      Er hasste es, auf sie angewiesen zu sein. Bedauerlicherweise konnte er sich eine öffentliche Trennung nicht leisten, weil das seinem Saubermann-Image als Präsident enorm geschadet hätte. »Ich brauche dich, Patricia«, beschwor er sie. »Für mich und für die Zukunft unseres Landes. Überall lauern Rebellen, die nur darauf warten, dass ich stürze. Willst du dafür verantwortlich sein, wenn es mit unserer großen Nation bergab geht?«.

      »Oh mein Gott«, spöttelte sie und lächelte schwach, bevor sie voller Verbitterung den letzten Schluck Gin hinunterkippte, den sie sich zur Beruhigung in ein Wasserglas eingeschenkt hatte. »Was ist das nur für ein Land, das von einem Mann regiert wird, der nicht mal seiner eigenen Frau die Treue halten kann?«

      »Ich betrüge dich schon lange nicht mehr«, beteuerte er, ohne rot zu werden. »Es gibt keine andere Frau in meinem Leben. Nur dich. Wie oft soll ich das noch herunterbeten?«

      »Und um diesen Schwachsinn selbst glauben zu können, entlässt du unsere bisherigen Leibwächter und tauschst sie gegen einen weiblichen Sicherheitsrobot aus, mit dem du ohne schlechtes Gewissen weiter treiben kannst, was du zuvor mit deinen weiblichen Angestellten getrieben hast«, orakelte sie voller Verachtung. »Warum bin ich so sicher, dass Monty dieses erste Exemplar ganz nach deinen Wünschen erschaffen hat? Klein, blond und willig.«

      »Vielleicht schaust du sie dir erst einmal an«, erwiderte Jonathan, der sich ertappt fühlte und zugleich triumphierte, weil die Optik des neuen Robots so gar nicht ihrer spitzfindigen Prophezeiungen entsprach. Als es unvermittelt an der Tür läutete und das Sicherheitspersonal die Ankunft eines Liefershuttles der MacIntyre LLC anmeldete, empfand er aufgrund dieser Tatsache eine geradezu diebische Freude.

      Patricia stieß einen undefinierbaren Seufzer aus und erhob sich aus ihrem Sessel. Während sie ihm missmutig folgte, strich sie sich das lange brünette Haar zurück, das seit der Beisetzung ihrer Schwester und deren Tochter deutlich an Glanz verloren hatte. Auf dem Weg zur Eingangshalle marschierte sie an einem großen Kristallspiegel vorbei, der noch aus dem letzten Jahrhundert stammte. In dem schwarzen Hosenanzug sehe ich noch abgemagerter aus als ohnehin schon, dachte sie und fühlte sich plötzlich zutiefst erschöpft. Aus dem gleichen Grund hatte sie alle Termine abgesagt. Die Tage nach Jills und Emmas Tod waren grausam gewesen. Ihre jüngere Schwester hatte ihr immer als zuverlässige Vertraute zur Seite gestanden. Auch wenn sie charakterlich sehr unterschiedlich gewesen waren. Jill hatte eindeutig den kapriziöseren Part übernommen und war entschlossener gewesen, was die Beendigung ihrer Ehe betraf. Sie hatte sich sogleich von Ashton getrennt, als herausgekommen war, dass er sie mit einem Robot betrogen hatte. Jill hätte ihr in jedem Fall davon abgeraten, einen weiblichen Robot als Bodyguard zu akzeptieren.

      Umso überraschter war sie, als ein herbeigerufener Sicherheitsbeamter die Kiste öffnete und eine maskulin wirkende junge Frau zum Vorschein kam, die eher an eine Kampfsportlerin erinnerte als an eine vollbusige Escort-Begleiterin, die sie in ihrer Empörung erwartet hatte. Dieses Modell hatte ein schönes, ebenmäßigen Gesicht, das keinerlei emotionale Regung zeigte. Schon gar nicht erzeugte es den Eindruck, kokettieren zu wollen oder auch nur ansatzweise zu flirten. Die Augen besaßen eine bernsteinfarbene Iris, deren Leuchten durch die schwarzen, dichten Wimpern noch verstärkt wurde. Ihr dunkles, schulterlanges Haar reichte ihr bis tief in den Rücken. Ein paar helle Strähnen machten es lebhafter in seiner Ausstrahlung.

      Genauer betrachtet sah sie aus wie ein Raubtier auf der Jagd und nicht wie ein niedliches Bunny, das bereitwillig auf den Schoss seines Besitzers hüpfte. Zu allem Überfluss trug sie einen enganliegenden schwarzen Kampfanzug, dazu passende, schwarze Combat-Stiefel und war mindestens so groß wie Jonathan, der gut sechs Fuß aufweisen konnte.

      Redneck, Patricias schwarzem Cockerspaniel, gefiel der Robot nicht. Er kläffte wie verrückt und knurrte die erschreckend menschlich aussehende Maschine unentwegt an.

      »Aus!«, herrschte Jonathan den Hund an, der richtiggehend bösartig wurde und an seinem neuen Feindbild emporsprang, als ob sie einer der Paketroboter wäre, die ab und zu an der Pforte erschienen und an die Redneck sich einfach nicht gewöhnen wollte.

      Als der Lieferant von MacIntyre den Robot mit einer knappen Berührung unterhalb des Kinns in Bewegung setzte und die junge Frau ein wenig hölzern über den weißen Marmorboden auf sie zumarschierte, wich Patricia unmerklich zurück. Wobei die Vorstellung, wie Jonathan einen solchen Robot womöglich für seine sexuellen Vorlieben nutzen wollte, haltloses Gelächter in ihr auslöste.

      Jonathan, der den holographischen Lieferschein per Iris-Scan unterzeichnet hatte, blickte irritiert auf, nachdem der Bote sich verabschiedet und er den Sicherheitsbeamten ein Zeichen gegeben hatte, dass sie sich hinter die Schleuse in ihren Aufenthaltsraum zurückziehen durften. »Darf ich fragen, was du an der ganzen Sache so lustig findest?«, monierte er und warf Patricia einen verständnislosen Blick zu.

      »Ich habe mir gerade vorgestellt, wie sie den Spieß umdreht und dir den Hintern versohlt.« Patricia schaffte es nicht, ein breites Grinsen zu unterdrücken.

      »Schön, wenn diese abwegige Überlegung wenigstens zu deiner Erheiterung beiträgt«, erwiderte Jonathan steif. Wie üblich hielt sich sein Humor in Grenzen, vor allem wenn Patricia sich über ihn lustig machte. Er brachte den Hund zum Schweigen, indem er ihn unwirsch am Halsband packte und in einen Nebenraum sperrte, wo sein Bellen in ein Jaulen überging, das nach einer Weile verebbte.

      »Was kann denn der Hund dafür, wenn du keinen Spaß verträgst?«, beschwerte sich Patricia und zog ungehalten ihre schmal gezupften Brauen zusammen.

      »Das ist kein Spaß«, knurrte er. »Das ist eine ernstzunehmende Angelegenheit. Ich will nicht, dass du so endest, wie deine Schwester oder Emma.«

      »Und was machst du, wenn deine Muskel-Tante ähnlich reagiert wie Rochelles Robolover? Sie sieht nicht aus, als ob sie sich durch einen ausgeprägten Beschützerinstinkt auszeichnet. Sie sieht eher aus, als ob sie einem Menschen mit dem kleinen Finger das Genick brechen kann «, orakelte Patricia mit unheilschwangerer Stimme. »Oder hast du diese Killermaschine etwa engagiert, um mich auf möglichst billige Art und Weise loszuwerden?«

      »Verdammt nochmal Patricia, lass diesen Blödsinn!«, fuhr er sie an. »Ich habe dir gesagt, warum sie hier ist. Sie wird über dich wachen und das Tag und Nacht. Sonst nichts. Die Programmierung des Robots ist selbsterklärend. Du hast gesehen, wo du sie ein- und ausschalten kannst. Sie ist darauf programmiert, dir zu gehorchen und dir bei was auch immer zu helfen, wenn du es wünscht. Sie wird dich überallhin begleiten, ins Museum, in die Oper oder wenn du dich mit deinen Freundinnen zum Essen verabredest. Wenn du willst, kann sie dir sogar deine Haushälterin ersetzen. Außerdem hat sie eine Programmierung als Personal Trainer. Also falls du joggen oder eine Unterstützung bei deinen Fitnessprogrammen benötigst, wird sie an deiner Seite sein.«

      »Für mein Fitnessprogramm benötige ich garantiert keinen weiblichen Robot mit dem Charisma einer russischen Dopingqueen«, insistierte Patricia mit einem finsteren Blick.

      »Es reicht«, erwiderte Jonathan mit einem sarkastischen Zug um den Mund. »Wenn du Soul so sehr ablehnst, können wir auch alles beim Alten lassen und ich nehme sie in mein eigenes Sicherheitsprogramm auf. Vielleicht wird sie mich dann in die Oper begleiten und du engagierst deine vorwitzige Haushälterin als deinen neuen Bodyguard. Zumindest ihr Mundwerk schießt schneller als meine Agenten. Vielleicht erledigt sie die Robots der Rebellen mit ihrem Nudelholz, wenn sie dir irgendwo auflauern.«

      Patricia СКАЧАТЬ