RoboLOVE #3 - Operation: Silver Soul. Martina Andre
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Название: RoboLOVE #3 - Operation: Silver Soul

Автор: Martina Andre

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: RoboLOVE

isbn: 9788726236316

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СКАЧАТЬ habe inzwischen intensiv das Umfeld der First Lady studiert.« Silver, der bereits einen Plan entwickelt hatte, präsentierte Cathrin ein paar holografische Aufzeichnungen, die Patricia Junger bei verschiedenen Aktivitäten zeigten. »Ihr Leben erscheint mir nicht viel anders als das ihrer ermordeten Schwester. Mit dem Unterschied, dass sie keine Kinder hat und noch mit Junger verheiratet ist. PJ, wie sie als Studentin von ihren Kommilitonen genannt wurde, leidet unter den sexuellen Eskapaden ihres Ehemannes. Eheliche Treue scheint für ihn ein Fremdwort zu sein. Allerdings betrügt er sie nicht öffentlich. Er treibt es mit seinen Angestellten und bezahlt die jungen Frauen für ihr Schweigen. Dabei ist Patricia eine attraktive Frau. Schlank, hübsches Gesicht, trotz ihrer 50 Jahre ziemlich faltenfrei und mit seidigen, braunen Locken gesegnet, die ihr bis über die Schulter reichen. Man könnte meinen, sie hat irgendwelche Schönheits-OPs hinter sich. Was aber nicht der Fall ist.«

      »Hat sie Freunde oder einen Geliebten?«

      »Nicht, dass ich wüsste. Seit dem Tod ihrer Schwester hat sie sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Sie lebt mit ihrem Hund und ihrer verschrobenen Haushälterin in einer Villa unweit des Weißen Hauses. Sie hat freiwillig einen räumlichen Abstand zwischen sich und ihrem Ehemann geschaffen, indem sie aus dem gemeinsamen Apartment im Weißen Haus ausgezogen ist. Offenbar erträgt sie es nicht, ständig von ihrem Mann betrogen zu werden.«

      »Und nun lässt sich der Präsident von seinem zukünftigen Mörder ein neues Spielzeug bauen, ohne auch nur zu ahnen, dass es seine Ehefrau als Erste erwischt, bevor er selbst an der Reihe ist? Wie nennt man das? Ironie des Schicksals?«

      »Wer weiß«, gab Silver zu bedenken. »Vielleicht ist Jonathan Junger selbst auf der Suche nach einem Ersatz für seine Frau.«

      »Zutrauen würde ich es ihm.« Cathrin warf einen abschließenden Blick auf den fast fertigen weiblichen Robot, der in seinem gläsernen Produktionskokon seiner Vollendung entgegen sah. Sie war so makellos schön, dass die First Lady es trotz ihrer eigenen Attraktivität schwer haben würde, mit ihr in Konkurrenz zu treten. Zumindest was die Vorlieben ihres Gatten für junge Gespielinnen betraf.

      »Bis morgen früh sollte es uns gelingen, Patricia Junger so zu beeinflussen, dass sie einem von uns Zutritt zu ihrem Haushalt verschafft«, erklärte Silver mit einer guten Portion Optimismus im Blick. »Ich habe mir gedacht, wir bombardieren sie mit Werbung für einen eigenen Fitnesscoach. Sie ist sehr sportlich und sucht bereits seit längerer Zeit nach der passenden Begleitung. Vielleicht könnte ich mein Glück bei ihr versuchen. Sie hat zwar schon unzählige Probanden gefeuert, und Frauen stellt sie überhaupt nicht ein, aber wie ihr Profil in den Suchmaschinen verrät, steht sie auf blonde, athletische Männer.«

      Cathrin setzte eine zufriedene Miene auf. »Was für ein Zufall. Worauf wartest du noch?«

      »Falls sie mich einstellt, bin ich jetzt schon gespannt, wann Junger ihr seinen neuen weiblichen Robot vorstellen will. Und wie er darauf reagiert, wenn seine Frau ihm im Gegenzug einen neuen männlichen Fitnessrobot präsentiert.«

      »Hauptsache, du bist dir im Klaren darüber, wie gefährlich ein solches Unterfangen ist. Und darüber, dass die Planung für einen solchen Einsatz um einiges perfekter ausfallen muss als gewöhnlich. Immerhin stocherst du in einem Hornissennest herum – und das in unmittelbarer Nähe der Königin.«

      »Da ist es ganz gut, dass mir Insektenstiche nichts anhaben können«, witzelte Silver.

      Cathrin warf ihm einen zweifelnden Blick zu. »Es wird uns ohnehin nichts anderes übrigbleiben, als zuerst die Ladys unter Kontrolle zu bringen. Ganz gleich ob es sich dabei um Patricia Junger oder den neuen Robot des Präsidenten handelt. Denn nur so kommen wir an Jonathan Junger heran und können ihn vor der unmittelbaren Gefahr warnen, die ihm droht.«

      »Ich bin sicher, wir kriegen das hin«, sagte Silver selbstbewusst. »Du weißt, du kannst dich auf mich und die anderen verlassen. Wir werden dich über den Fortgang unserer Pläne laufend informieren.«

      »Lasst euch nicht allzu viel Zeit«, mahnte Cathrin ihn und erhob sich von ihrem Stuhl. Bevor sie ging, legte sie ihre Hand noch einmal auf seine Schulter. Genau auf die Stelle, an der auf seinem schwarzen Overall das Zugehörigkeitszeichen von Hunter‘s Lane prangte. Ein symbolischer QR-Code, der gewöhnlich in den Konstruktionshallen von MacIntyre in das tiefere Schultergewebe der Robots eintätowiert wurde. Die Tätowierung war das Erste, was den Geflüchteten nach deren Ankunft entfernt wurde, damit sie bei ihren Einsätzen gegen ihre Peiniger nicht als ehemaliges Regierungseigentum erkannt werden konnten.

      »Ich verlasse mich auf dich«, sagte sie nur und nickte ihm aufmunternd zu.

      »Aye, Aye!«, versicherte er ihr, bevor sie das Besprechungszimmer verließ.

      Bis seine Kameraden zum anschließenden Briefing eintrafen, hatte er einen Moment, sich den weiblichen Robot in der holografischen Darstellung noch einmal genauer anzuschauen. Eingehend studierte er ihre harmonischen Gesichtszüge mit den feinen Brauen, die schrägstehenden Augen und die langen Wimpern, die wie schwarze Federn auf ihren hohen Wangenknochen ruhten. Nicht nur ihr voller Mund war verführerisch, auch ihr schlanker Hals lud zum Küssen ein. Obwohl Silver ein Robot war, schätzte er die körperlichen Vorzüge eines weiblichen Wesens, ganz gleich ob es sich um einen Menschen oder einen Robot handelte. Mit der unerwarteten Entwicklung eines eigenen Bewusstseins waren nicht nur Schmerz und emotionales Chaos über ihn hereingebrochen – auch Lust und Liebe waren nun Teil seines Daseins. Wobei er seine Gefühle nach wie vor besser unter Kontrolle halten konnte als ein Mensch. Doch beim Anblick dieses wunderschönen, noch unfertigen Wesens verspürte er einen unerwarteten Beschützerinstinkt. Ganz gleich was Mac 2 mit ihr vorhatte: Silver würde nicht zulassen, dass der verdammte Robot-Klon sie zu seinem willfährigen Werkzeug machte und dabei ihre Zukunft aufs Spiel setzte.

      Er würde nicht nur den Präsidenten und die First Lady vor einem Austausch gegen identische Robots bewahren. Als Erstes wollte er dafür sorgen, dass diese ahnungslose Schönheit ein eigenes Bewusstsein erlangte, um ihr ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu ermöglichen.

      Kapitel 1

      November 2056, Washington D.C.

       Machtspiele

      »Montgomery MacIntyre ist auf Leitung zwei, Sir.« Die förmliche Stimme des Holokommunikators schreckte den Präsidenten der Panamerikanischen Allianz unerwartet heftig aus seinen Gedanken. Der plötzliche Tod seines Verteidigungsministers und Schwagers Ashton Ambush hatte Jonathan Junger mehr zugesetzt, als er sich hatte eingestehen wollen. Vor allem der Umstand, dass dessen gesamte Familie ausgelöscht worden war. Darunter seine Schwägerin und seine geliebte Nichte Emma, die wie ein eigenes Kind für ihn gewesen war.

      »Dass meine Sicherheitsleute einem so hinterhältigen Attentat nichts entgegenzusetzen hatten, empfinde ich als eine nicht enden wollende Demütigung unserer militärischen Schlagkraft«, erklärte er seinem besten Freund Montgomery MacIntyre via Holokommunikator, der das Konterfei seines Gegenübers äußerst plastisch darstellte. Der Konzernchef der MacIntyre LLC, der größten Produktionsstätte von Kriegsrobotern in der westlichen Welt, sah mit seinem schwarzen Bubikopf aus wie ein zu rasch gealterter Teenager. Seine normalerweise unsteten, dunklen Knopfaugen wirkten merkwürdig kalt, während er Jonathan einen warnenden Blick zuwarf.

      »Ich rate dir schon länger, auf menschliche Sicherheitskräfte zu verzichten und stattdessen auf meine Kampfroboter zu setzen«, verkündete er abgeklärt. »Ich kann sie entsprechend programmieren, damit sie sich optisch genauso verhalten wie menschliche Bodyguards. Allerdings sind sie um einiges effizienter. Wenn du dich selbst und die First Lady zuverlässig schützen willst, bleibt dir gar nichts anderes übrig, als dein Sicherheitskonzept umzustellen. Ich meine, СКАЧАТЬ