Der neue Sonnenwinkel Box 11 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 11 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel Box

isbn: 9783740977429

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СКАЧАТЬ Auerbachs und die Rückerts bedauerten natürlich zutiefst, was da geschehen war, doch weil sie voneinander wussten, dass sie nicht in das Geschehen involviert waren, konnten sie unbefangen damit umgehen, und sie konnten sich freuen, sich zu sehen. Das taten Inge und Rosmarie auch.

      Inge hatte ihre Einkäufe fast getätigt, sie brauchte nur noch ein paar Kleinigkeiten. Doch Rosmarie hier anzutreffen, verwunderte sie schon ein wenig, und das sagte sie ihr auch.

      »Was machst du denn auf dem Markt?«, erkundigte sie sich lachend. »Ist für die Einkäufe nicht deine unbezahlbare Meta zuständig?« Das bestätigte Rosmarie sofort.

      »Und so soll es auch bleiben, ich möchte nur ein paar Blumen kaufen, weil dieser Blumenstand wirklich unglaublich gut sortiert ist. Einen Strauß möchte ich für mich behalten, einen soll Meta bekommen, und einer ist für Frau Dr. Fischer vom Tierheim bestimmt. Ich weiß, wie gern sie Blumen mag und dass sie nicht das Geld dafür ausgeben will, sondern es immer ins Tierheim steckt, das wirklich so etwas wie ein Fass ohne Boden ist. Ich weiß nicht, woher diese Frau die Kraft nimmt, alles durchzustehen und zu managen. Mit einer Tierarztpraxis hätte sie es einfacher und würde Geld verdienen und müsste nicht jeden Cent zum Erhalt des Tierheimes opfern.«

      »Solange die Menschen keine andere Einstellung zu den Tieren bekommen und sie nur als ein nettes Spielzeug betrachten, das man mehr oder weniger entsorgen kann, wenn man dessen überdrüssig ist, wird sich auch nichts ändern. Aber da fällt mir ein, dass es doch ein weiteres Fest zur Erhaltung des Tierheims geben sollte, wie sieht es denn damit aus?«

      »Mit den Vorbereitungen hatten wir begonnen, doch dann ist deine Mutter erst einmal abgesprungen, weil sie sich in ihre Rolle als Grande Dame des Internats einarbeiten will, und jetzt soll sie sogar die Eröffnungsrede halten.«

      Das wusste Inge doch alles.

      »Und was hat das mit dem Fest zu tun?«, wollte sie wissen.

      Rosmarie lachte.

      »Deine Mutter will um jeden Preis bei der Gestaltung auch dieses Festes mitwirken, und du weißt, wie es ist, wenn deine Mutter etwas möchte.«

      Und ob Inge das wusste.

      »Mama kann nicht auf jeder Hochzeit tanzen«, bemerkte sie.

      »Ja, stimmt schon, aber, wie du weißt, ist sie dem Tierheim eng verbunden.«

      »Rosmarie, das bist du ebenfalls. Erinnere dich bitte daran, was du und Heinz schon getan habt, du hast deinen teuren Schmuck verkauft, Designertaschen und Outfits, Heinz hat ein ganzes Dach gespendet.«

      »Stimmt alles, Inge, doch deine Mutter sammelt unermüdlich, sie rennt von Haus zu Haus, redet, wann immer es auch möglich ist, die Leute an, und dagegen kommt niemand an. Teresa hat es geschafft, Piet van Beveren davon zu überzeugen, dieses Grundstück für das Tierheim zu kaufen, er hat Teresa freie Hand gegeben, monatlich über das Geld zu verfügen, das er für einen guten Zweck zur Verfügung stellt. Glaub mir, Inge, es wird immer etwas für das Tierheim abfallen.« Sie begann zu schwärmen. »Du weißt überhaupt nicht, was für eine großartige Mutter du hast, um die ich dich glühend beneide. Teresa traut sich was, aber was sie anpackt, hat Hand und Fuß.« Rosmarie lachte. »Na ja, Piet van Beveren ist ein ganz schlauer Fuchs, wenn er nicht wüsste, welches Potenzial in Teresa schlummert, hätte er ihr nicht all diese Angebote gemacht, die nicht nur viel Verantwortung bedeuten, sondern es geht auch um viel Geld, über das Teresa verfügen darf, und auch wenn dieser Mann mehr als genug davon besitzt, schmeißt er bestimmt nicht einfach damit herum.«

      Auch Inge, wie alle im Familienkreis, bewunderte ihre Mutter, und wenn sie ganz ehrlich war, würde sie sich das nicht zutrauen, sie war eher zögerlich, und leider hatte sie nichts von diesem großen Selbstbewusstsein ihrer Mutter. Vielleicht lag das wirklich daran, dass sie in einem hochherrschaftlichen Gut aufgewachsen war und feinstem Adel angehörte. Als sie auf die Welt gekommen war, war von allem nichts mehr übrig geblieben, denn ihre Eltern hatten alles verloren. Doch sie waren beide stark, hatten sich nicht unterkriegen lassen, hatten gekämpft, mit Armut umgehen müssen, doch ihre angeborene Würde hatten sie nie verloren, und jetzt ging es ihnen gut. Und sie konnten stolz darauf sein, dass sie diesen Neuanfang allein geschafft hatten.

      »Ich glaube, ich werde für meine Mutter auch einen Blumenstrauß kaufen«, sagte Inge aus ihren Gedanken heraus, »ich weiß, womit ich sie glücklich machen kann.«

      »Eine gute Idee«, rief Rosmarie, »den hat Teresa verdient. Schade, dass es auf dem Merkt nicht ein Café gibt, in das man sich jetzt setzen könnte.«

      Eine Marktbesucherin hatte es mitbekommen.

      »Wenn Sie keine zu hohen Ansprüche stellen, es gibt jetzt tatsächlich etwas, ein Stückchen hinter dem Blumenstand gibt es immerhin einen Stand mit ein paar Tischen und Stühlen, sogar für schlechtes Wetter mit Überdachung. Dort bekommt man einen erstaunlich guten Kaffee und Crêpes, die auf der Zunge zergehen. Es ist für unseren Markt wirklich eine große Bereicherung.«

      Rosmarie bedankte sich, schaute Inge an.

      »Und …, was sagst du dazu?«

      Inge lachte. »Welche Frage, wir gehen hin.«

      Es dauerte nicht lange, da saßen sie an einem kleinen Bistrotisch und waren froh, überhaupt einen Platz bekommen zu haben. Das eigentlich nur, weil gerade jemand aufgestanden war.

      Sie bestellten jeweils einen großen Milchkaffee, mit den Crêpes warteten sie, weil sie sich ausrechnen konnten, wie lange es dauern würde, ehe sie an der Reihe waren. Auch wenn es nett war, das Wetter traumschön, so hatten sie doch keine Lust, stundenlang zu warten. Alles war neu, deswegen war der Andrang groß, mit der Zeit würde es sich normalisieren, und auf diese Crêpes, die wirklich sehr gut aussahen, waren sie nicht unbedingt heiß, Inge machte welche, die ganz hervorragend waren, und die von Meta waren ebenfalls köstlich. Aber zwischendurch einen Kaffee zu trinken, zu plaudern, das war eine angenehme Unterbrechung, und das genossen Inge und Rosmarie jetzt. Sie hatten sich immer etwas zu erzählen. Inge erzählte von Jörgs Besuch, das konnte sie mittlerweile unbefangen tun, denn Rosmarie mochte ihren Ex-Schwiegersohn noch immer, und weil Stella sich so unmöglich verhielt, freute sie sich über Jörgs neues Glück. Von dem Verkauf der Villa, in der Berthold von Ahnefeld und Angela von Bergen leben wollten, hatte sie gehört. Es war kein Wunder, so etwas sprach sich in Windeseile herum. Doch sie wusste nicht, dass Berthold nach Kenia gehen würde, um dort, wo das Schicksal ihn so hart getroffen hatte, zu leben.

      »Inge, findest du, dass das eine gute Idee ist?«

      »Nein, Rosmarie, doch wie sagt Mama immer so schön? Jeder hat für alles seine Gründe. Er ist erwachsen, weiß, was er tut. Bedauerlich ist, dass Angela und Berthold sich getrennt haben, dass seine Vergangenheit die Oberhand gewonnen hat, dabei sah anfangs alles so gut aus, hatte es den Anschein, als habe er alles überwunden.«

      Rosmarie trank etwas von ihrem wirklich köstlichen Milchkaffee, stellte die Tasse wieder ab.

      »Ich kann verstehen, dass Angela sich von ihm getrennt hat. Sie hat kein Land in Sicht gesehen, und immer nur drittes Rad am Wagen zu sein, das hat sie nicht verdient. Sie ist ein so wundervoller Mensch, wenn, dann muss ihr das Herz eines Mannes ganz gehören, nicht nur ein Stückchen.«

      Dem stimmte Inge sofort zu.

      »Berthold weiß das auch, und er leidet sehr darunter, dass Angela die Reißleine gezogen und ihn verlassen hat. Doch niemand kann über seinen Schatten springen. Es ist auf jeden Fall besser, vorher einen Schlussstrich zu ziehen als eine laue Beziehung zu führen, СКАЧАТЬ