Der neue Sonnenwinkel Box 11 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 11 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel Box

isbn: 9783740977429

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СКАЧАТЬ doch das hat mir nichts gebracht. Mit mir ist nichts mehr los, selbst Angela mit all ihrer Geduld, ihrer Empathie, ihrem großen, warmen Herzen musste die Segel streichen, um von mir nicht erdrückt zu werden … Inge, lass es gut sein. Inge, ich wünsche Angela von ganzem Herzen, dass sie noch mal einen Mann kennenlernen wird ohne Altlasten … Inge, wenn es dir nichts ausmacht, dann möchte ich jetzt nicht mehr über Angela sprechen, es ist alles noch so frisch, und es tut verdammt weh. Bei dir möchte ich mich auch noch mal ganz besonders bedanken, dass du dich so sehr um mich gekümmert hast, als ich wirklich am Boden lag. Der Abschied von dir, deinen Lieben, fällt mir ganz besonders schwer.«

      Sie war gerührt, sagte etwas, was sie eigentlich nicht hatte sagen wollen. Doch immerhin passte es.

      »Berthold, es muss kein Abschied für immer sein.«

      Er blickte sie ernst an.

      »Nein, Inge, das muss es nicht. Doch es wird ein wenig schwierig werden, und eines ist gewiss, wenn ich jetzt Deutschland verlasse, dann für immer. Und kannst du dir vorstellen, mich in Kenia zu besuchen?« Weil sie nicht sofort antwortete, fuhr er fort: »Inge, Kenia ist ein wundervolles Land, es würde dir gefallen. Und was immer dort auch geschehen ist, das Land kann nichts dafür.«

      Inge hütete sich davor, jetzt eine Zusage zu machen, die sie dann doch nicht einhalten würde. Sie schaffte es ja nicht einmal, bis Stockholm zu fliegen, und dann bis Kenia? Sie durfte wirklich keine Versprechungen machen, die sie nicht halten konnte, Berthold war überempfindlich und verletzlich.

      »Danke für die Einladung, Berthold, doch komm erst einmal an, zum Glück ist es heutzutage nicht mehr problematisch, in Verbindung zu bleiben, wo immer man sich auch befindet. Manchmal ist es zuträglich, weltweit miteinander vernetzt zu sein. Und das möchte ich auf jeden Fall, mit dir eng verbunden sein, mein Freund.«

      Er war gerührt, konnte nicht sofort etwas sagen, dann nickte er. »Das möchte ich ebenfalls, Inge. Du bist sehr wichtig für mich, auch wenn ich das manchmal nicht richtig zum Ausdruck bringen kann.«

      Dann wechselte er abrupt das Thema, begann über Alltäglichkeiten zu sprechen, über die Politik, die immer für ein intensives Gespräch gut war. Inge war ihm dankbar dafür, denn das Gespräch zuvor war grenzwertig gewesen, hätte sie beinahe zerrissen, und das in mehrfacher Hinsicht, erst einmal, was da in Kenia geschehen war und hernach die Trennung dieser beiden wunderbaren, wertvollen Menschen.

      »Berthold, darf ich dir noch einen Kaffee anbieten?«, erkundigte sie sich irgendwann. Er lehnte ab, doch das war für ihn ein Zeichen, mal auf die Uhr zu sehen, und nun hatte er es eilig, um noch seinen Flieger zu bekommen.

      Er erhob sich, sie tat es ihm gleich, sie umarmten sich, und dann begleitete sie ihn zur Tür, zum zweiten Mal heute einen unverhofften Besucher, der ihr am Herzen lag.

      »Danke für alles, Inge«, sagte er, umarmte sie, drückte sie ganz fest an sich.

      »Pass auf dich auf, Berthold«, sie strich ihm liebevoll über den angespannten Rücken. »Und schön, dass du da warst.«

      Sie wechselten noch ein paar Worte miteinander, dann verabschiedeten sie sich. Inge sah noch, wie er in sein Auto stieg, winkte ihm kurz zu, dann ging sie ins Haus zurück, dort angekommen, lehnte sie sich gegen das harte Holz der Tür.

      Sie mochte Berthold wirklich sehr gern, er war nicht nur Werners Freund, sondern längst auch einer von ihr, und deswegen erschütterte sie sein Schicksal so sehr. Er kam aus den Fangarmen von Schmerz und Trauer nicht heraus und war ein Gefangener seiner eigenen Gefühle. Und schrecklich dabei war, dass man diesem großartigen Mann nicht helfen konnte.

      Sie wagte keine Prognosen, wie alles mit ihm enden würde, eines allerdings wusste sie ganz gewiss, es war keine gute Idee, nach Kenia zu ziehen. Wenn man dem Feuer entronnen war, rannte man nicht wieder hinein.

      Aber Berthold war erwachsen, er war ein kluger Mann, dem man nicht vorschreiben durfte, was er zu tun oder zu lassen hatte.

      Er hatte sich entschieden, und jeder hatte für alles seine Gründe.

      Sie ging in die Küche zurück, machte die Terrassentür auf, dann rief sie nach den Hunden, die die ganze Zeit über im Garten herumgetollt waren. Jetzt ließ sie sie herein, denn jetzt war niemand mehr hier, den sie stören konnten.

      Luna und Sam kamen angerannt, und jetzt bekamen sie von Inge erst einmal eine ganze Menge Streicheleinheiten. Beide spürten, dass mit Inge etwas nicht stimmte, sie ließen nicht nur alles geschehen, sondern sie jaulten, gaben ihre Hundeküsschen, zeigten Inge ihre Gefühle. Und das konnten Tiere, ganz besonders Hunde, die besonders dafür sensibilisiert waren, wie es den Menschen ging, bei und mit denen sie lebten.

      Inge merkte, wie sie sich allmählich beruhigte, denn das war schon eine ganze Menge gewesen, was sie erlebt hatte, zuerst mit Jörg, danach mit Berthold.

      »So, meine Süßen«, sagte sie, streichelte beide Tiere noch einmal ausgiebig, »und jetzt habt ihr eine Belohnung verdient.«

      Bei dem Wort Belohnung spitzten beide die Ohren, und dann rannten sie zum Küchenschrank, in dem die heiß begehrten Leckerli untergebracht waren und schauten erwartungsvoll zu dem Fach, in dem sie sich befanden. Dabei waren sie ganz aufgeregt, wedelten mit dem Schwanz, sprangen an Inge hoch, und dabei ließen sie den Schrank nicht aus den Augen.

      Jetzt musste Inge unwillkürlich lachen, obwohl ihr wirklich nicht danach zumute war. Sie holte die Leckerli heraus, und diesmal verteilte sie sie sehr großzügig an Luna und Sam, die ihr Glück nicht fassen konnten und sich über die Köstlichkeiten hermachten.

      Es war wirklich genug gewesen, denn diesmal bettelten sie nicht um mehr, sondern zogen sich zufrieden auf ihre Kissen zurück.

      Wie leicht man Hunde doch zufriedenstellen konnte, dachte Inge beinahe neidisch. Wenn es doch bloß bei den Menschen auch so einfach wäre. Wenn, dann würde sie sich verpflichten, einen Kuchen nach dem anderen zu backen oder immer auch das, was gerade begehrt wurde.

      Sie packte das benutzte Geschirr in den Geschirrspüler, auch die Keksschale, denn auf der befand sich nicht ein einziges Krümelchen. Berthold hatte seinen Kaffee kaum angerührt, weil er ihn schlichtweg vergessen hatte, bei den Keksen allerdings hatte er zugeschlagen.

      Berthold …

      Ob Angela von dem Verkauf der Villa wusste, auch, dass er nach Kenia gehen würde, um dort zu leben?

      Sie hatte keine Ahnung, es ging sie auch nichts an, und von sich aus würde sie das Thema auch nicht berühren. Da war sie ganz anders als ihre Mutter, die direkt aussprach, was sie beschäftigte.

      Nachdem Inge sich eine Weile ihren traurigen Gedanken hingegeben hatte, wanderten die zu Werner, ihren Kindern, ihren Enkelkindern, und schon durchflutete sie eine riesige Welle von Dankbarkeit.

      Allen ging es gut, sie waren gesund …

      Mehr konnte man nicht verlangen, sie schickte ein kleines Dankesgebet gen Himmel, denn das war nötig, weil es keine Selbstverständlichkeit war, glücklich, gesund und zufrieden zu sein. Und sie nahm sich ganz fest vor, sich nicht mehr über Nichtigkeiten zu ärgern, über Kleinigkeiten aufzuregen, sondern achtsam zu sein, ihrer Familie und sich selbst gegenüber.

      Inge schaltete jetzt aus, was ihr nicht so gefallen hatte, vor allem alles, was sie an Werner störte. Sie musste dankbar dafür sein, ihn zu haben, mit ihm ihr Leben verbringen zu dürfen. Insgesamt stimmte es doch mit ihnen, СКАЧАТЬ