Der neue Sonnenwinkel Box 11 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 11 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel Box

isbn: 9783740977429

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СКАЧАТЬ und die Spaghetti brauchten nicht lange.

      Inge war gerade mit allem fertig, als Pamela ins Haus gepoltert kam, stürmisch und laut, dabei war das sonst überhaupt nicht ihre Art. Doch wenn sie aus der Schule kam, geschah das immer mit viel Radau. Sie hatte das Haus kaum betreten, als sie auch schon brüllte: »Ich bin wieder da«, und die nächste Frage, die kam prompt: »Was gibt es denn zu essen?«

      Inge sagte es ihrer Tochter, die mittlerweile in die Küche gekommen war, und das bescherte ihr auch prompt eine stürmische Umarmung.

      »Mami, du bist die Allerbeste, hm, Spaghetti, du weißt doch, dass ich mich in die hineinlegen könnte.«

      Wenn es etwas zu essen gab, was Pamela mochte, erfolgten immer solche oder ähnliche Aussprüche und Umarmungen, deswegen musste Inge das nicht überbewerten. Aber schön war es doch.

      »Und wo ist der Papi?«, erkundigte Inge sich. »Er wollte dich doch von der Schule abholen.«

      »Hat er, Mami, sonst wäre ich ja noch nicht daheim. Der Papi bringt nur noch sein Auto in die Garage, du weißt doch, wie ordentlich er ist. Er lässt es niemals einfach nur vor der Tür stehen.«

      Ganz im Gegensatz zu mir, dachte Inge, die ihren Wagen aus lauter Bequemlichkeit nämlich meistens vor dem Haus parkte.

      »Prima, mein Kind, dann kannst du jetzt schon mal den Tisch decken, und was möchtest du trinken?«

      Diese Frage war berechtigt, denn Pamela konnte sich niemals sofort für etwas entscheiden.

      »Lass mal, Mami, darum kümmere ich mich selbst. Ich glaube, heute nehme ich eine Apfelschorle, aber nein, vielleicht auch diesen leckeren Rhabarbersaft, oder nein, doch lieber bloß ein Wasser.«

      Inge lächelte still vor sich hin. Vermutlich würde es letztendlich doch die Apfelschorle sein.

      Pamela deckte den Tisch, und danach riss sie die Terrassentür auf und schrie: »Luna, mein Schätzchen, Sam, mein Großer, ich bin wieder daheim.«

      Oh nein, dachte Inge und verdrehte die Augen, eigentlich hatte sie sich auf ein gemütliches Mittagessen mit Werner und Pamela gefreut, doch damit war es erst einmal vorbei. Die beiden Hunde kamen durch den Garten gehechelt, und dann gab es eine stürmische Begrüßung.

      Werner betrat die Küche, umarmte seine Frau, küsste sie, dann deutete er auf die Idylle draußen auf der Terrasse.

      »Mein Gott, Inge, musste das jetzt vor dem Essen sein«, beschwerte er sich.

      Sie schmiegte sich an ihn.

      »Werner, du kennst doch unsere Tochter, Luna und Sam kommen immer zuerst, ganz so, wie es früher mit Jonny war.«

      Ein wenig anders war es doch, Pamela tollte nicht so lange wie sonst üblich mit den beiden Labradoren herum, mehr noch, sie sorgte dafür, dass sie erst einmal draußen blieben, was den Hunden überhaupt nicht gefiel, denn sie zogen beleidigt ab.

      Inge war sich sicher, dass das einzig und allein an den Spaghetti lag, die Pamela genüsslich und in ganz großen Mengen essen wollte.

      Inge trug das Essen auf, Pamela setzte sich mit glänzenden Augen an den großen Familientisch, doch von dort wurde sie sofort verscheucht, als ihr Vater mit autoritärer Stimme sagte: »Pamela, ehe du dich über das Essen hermachst, wäschst du dir erst einmal die Hände. Ordnung muss sein.«

      Widerwillig erhob Pamela sich und rannte ins Badezimmer, um den Wunsch ihres Vaters zu erfüllen.

      Er hatte ja recht, dachte sie, als sie sich wenig später die Hände abtrocknete, nachdem sie die gewaschen hatte.

      Spaghetti mit dieser leckeren Tomatensauce, die so schmeckte wie in Italien. Pamela bekam Pfützchen auf der Zunge, und ja, zu diesem köstlichen Essen trank sie eine Apfelschorle, die nicht minder lecker war.

      *

      Es war immer wunderschön, wenn Nicki sie im Sonnenwinkel besuchte, und leider verging die Zeit jedes Mal wie im Fluge, auch diesmal.

      Roberta und Nicki machten einen letzten gemeinsamen Spaziergang am See, dann würde ihre Freundin sich in ihr Auto setzen und wieder nach Hause fahren.

      Roberta bedauerte wieder einmal, wie schade es doch war, dass Nicki nicht wenigstens in der Nähe wohnte. Doch da war nichts zu machen, jetzt schon überhaupt nicht, seit sie in diesem herrlichen Loft wohnte in der ehemaligen Papierfabrik.

      Die beiden Frauen waren nicht in Eile, sie mussten nicht als Erste ins Ziel kommen.

      Es war noch ziemlich früh, und nur wenige Menschen waren unterwegs. Doch das würde sich im Laufe des Tages ändern, denn der Sternsee war ein beliebtes Ausflugsziel, und die Menschen kamen nicht nur aus der näheren Umgebung oder direkt aus dem Sonnenwinkel. Die sah man eigentlich am wenigsten, doch es war ja meist so, dass man das, was vor der Tür lag, am wenigsten schätzte.

      Sie hatten gemütlich gefrühstückt, dafür hatte Alma noch gesorgt, ehe sie aufgebrochen war zu einem Auftritt mit ihrem Gospelchor.

      Was für ein schöner Morgen!

      Die Luft war klar, die Sonne schien vom klarblauen Himmel, es versprach, ein wunderschöner Tag zu werden. Der Sternsee wirkte wie ein glatter Spiegel, nur hier und da kräuselten sich ein paar Wellen, die sanft am dicht bewachsenen Ufer ausrollten. Es war ein Augenblick der Stille, der nicht einmal durch das Geschnatter der Enten und Gekreische der Möwen unterbrochen wurde. Die Natur hielt ihren Atem an. Nur Schwäne segelten schön und stolz über das sich in allen Blauschattierungen zeigende Wasser.

      Eine ganze Weile gingen Roberta und Nicki nebeneinander her, still, in sich versunken und sich doch so nahe, wie es allerbeste Freundinnen nur sein konnten.

      Je näher sie der Stelle kamen, auf der früher das kleine Haus gestanden hatte, in dem sie zunächst kurz mit dem unkonventionellen Kay, später mit ihrer großen Liebe Lars verbracht hatte, umso langsamer wurden ihre Schritte. Und dann hatten sie den Ort erreicht. Das Haus war längst abgerissen worden, nichts erinnerte mehr daran. Es waren Bäume und Sträucher angepflanzt worden, die sich längst mit der Natur ringsum vereint hatten.

      Anfangs war es Roberta nicht möglich gewesen, hierher zu kommen, denn es hätte sie zerrissen. Mittlerweile ging es, und der Schmerz war dem gewichen, was sie für sich erkannt hatte, das Schicksal anzunehmen, loszulassen und die Erinnerungen als ein schönes Geschenk zu betrachten. Etwas, was nicht alle Menschen erleben durften.

      Roberta und Nicki blieben stehen, schauten an den Ort. Auf einem Ast eines Baumes saß ein Vogel mit einem bunt schillernden Gefieder.

      Nicki musste an sich halten, jetzt nicht auszurufen, dass es ein Zeichen war, für sie war es das, Roberta durfte sie damit jetzt nicht kommen, obwohl sie mittlerweile längst nicht mehr alles ablehnte, was mit Vorsehung, mit Zeichen, halt mit allem, für das es keine Erklärung gab, zu tun hatte.

      Sie standen still da, jede in ihre Gedanken versunken, als der bunte Vogel mit lautlosem Flügelschlag davonflog, durchbrach Nicki das Schweigen.

      »Roberta, kannst du es aushalten, hier zu stehen? Vermisst du das Haus nicht sehr? Vielleicht hätte es doch nicht abgerissen werden dürfen.«

      »Doch Nicki, denn Lars hat es so gewollt, Solveig hat nur seinen Wunsch ausgeführt, denn er hatte doch alles unterschrieben. СКАЧАТЬ